Größe: 58-68cm

 

Gewicht: Rüden: mindestens 50kg, Hündinnen: mindestens 45kg

 

Fell: kurz, fein, weich

 

Farbe: mahagonirot in allen Schattierungen

 

häufige Krankheiten: Entropium (Rolllid), HD, ED, Spondylose

 

Lebenserwartung: 7-10 Jahre

 

FCI Gruppe 2, Sektion 1: doggenartige Molosser, ohne Arbeitsprüfung

 

 

Geschichte

 

Die Bordeaux Dogge, auch Französischer Mastiff genannt, gehört zu den ältesten französischen Hunderassen. Ihre Vorfahren sind römische Mastiffs, aus denen sich im Mittelalter die Alanerhunde entwickelten. Diese hatten schon Ähnlichkeit zur heutigen Bordeauxdogge und wurden hauptsächlich als Saupacker bei der Jagd und als Wachhunde eingesetzt. Der Begriff „Dogge“ kam erstmals im 14 Jahrhundert auf. Die Bordeaux Dogge entstand schließlich durch Einkreuzung weiterer molossoider Hunde. Ihre Aufgaben waren die Jagd auf Wildschwein und Bär, der Schutz von Haus und Hof und teils wurde sie auch bei Hundekämpfen eingesetzt.

Im Jahr 1863 wurde die Bordeaux Dogge auf der ersten französischen Hundeausstellung unter ihrem heutigen Namen präsentiert. Es dauerte allerdings bis 1926, bis man sich auf einen einheitlichen Rassestandard einigen konnte. Außerhalb von Frankreich wurde die Rasse erst durch den Film „Scott und Huutsch“ mit Tom Hanks etwas bekannter. In einigen deutschen Bundesländern ist die Bordeaux Dogge als Kampfhund gelistet, so dass man sie dort nur unter besonderen Auflagen halten und führen darf.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Bordeaux Doggen sind selbstsichere und mutige Hunde, mit einer hohen Reizschwelle. Die Rasse zeichnet sich durch Ausgeglichenheit und schier endlose Geduld aus. Das zeigt sich auch in der Erziehung: die Bordeaux Dogge überdenkt Kommandos gerne und besitzt in der Regel wenig Arbeitseifer.

Ihr Wachtrieb ist recht ausgeprägt, jedoch neigt sie auch hier nicht zu Überreaktionen. Es braucht einiges, um sie aus der Ruhe zu bringen, aber im Ernstfall wird sie ihr Heim und ihre Besitzer furchtlos und mit ganzem Einsatz verteidigen.

Ihren Menschen gegenüber ist die Bordeaux Dogge sehr loyal und liebevoll. Sie neigt nicht zum streunen und hat auch keinen stark ausgeprägten Jagdtrieb. Freilauf ist daher mit einer gut sozialisierten und erzogenen Bordeaux Dogge meist problemlos möglich.

 

 

Haltung und Pflege

 

Im Alltag ist die Bordeaux Dogge ruhig, anpassungsfähig und ausgeglichen. Durch ihre Nervenstärke ist sie auch in der Stadt entspannt zu führen, gute Umweltgewöhnung vorausgesetzt.

Kindern gegenüber ist sie geduldig und gutmütig, so dass sie gut als Familienhund gehalten werden kann. Eine junge Bordeaux-Dogge kann im Spiel aber auch recht stürmisch werden und muss erst lernen, ihre Kräfte richtig einzuschätzen. Eine Gewöhnung an andere Haustiere klappt meist problemlos. Fremden Hunden gegenüber kann sie teils dominant und abweisend sein. Auf Grund ihrer Größe und Kraft sind daher eine sehr gute Gewöhnung im Junghundealter an andere Hunde sowie eine gute Erziehung nötig, damit der Spaziergang im Park zum Vergnügen wird.

 

Die Erziehung setzt einiges an Konsequenz, Geduld und Einfühlungsvermögen voraus. Die Rasse hat einen sehr eigenen Kopf, reagiert aber schlecht auf eine harte Hand. Überhaupt ist sie ihrer Familie gegenüber sensibler, als man es ihr auf Grund ihres Äußeren zutrauen mag. Sie braucht unbedingt engen Familienanschluss und ist für Zwingerhaltung ungeeignet.

 

Für Sport ist die Bordeaux Dogge nicht zu begeistern, auch Obedience-Prüfungen wird sie eher nicht gewinnen. Lange Spaziergänge mit ihren Menschen weiß sie aber sehr zu schätzen. Ihre Wachhundqualitäten kann diese Rasse eher auf dem Land mit großem Grundstück, als in der Stadt ausleben. Möchte man sie dennoch in der Stadt halten, sollte es eine ebenerdige Wohnung sein, da Bordeaux Doggen zu Gelenkproblemen neigen und zu schwer sind, um sie im Notfall tragen zu können. Bis der Hund ausgewachsen ist, sollte er zudem nur in Ausnahmefällen Treppen laufen.

 

Die Fellpflege ist unaufwendig. Allerdings sabbert die Bordeaux Dogge viel, weswegen sie bei nicht ganz so empfindlichen Menschen besser aufgehoben ist.

 

Leider ist die Bordeaux Dogge keine besonders gesunde Rasse und die Lebenserwartung mit rund 8 Jahren sehr niedrig. Seinen Züchter sollte man daher mit viel Bedacht wählen. Ebenso wichtig ist, seinen Hund schlank zu halten und im ersten Lebensjahr körperlich nicht zu überlasten.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Bordeauxdoggen Club Deutschland e.V.

 

Wera Paulmann

64823 Groß-Umstadt

Internet: www.bordeauxdoggen-club-deutschland.de

 

 

Club für Molosser e.V.

 

Uwe Jokisch

64584 Biebesheim

Internet: www.club-molosser-deutschland.de

 

Bordeauxdoggen-Nothilfe e.V.

 

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http://www.bordeauxdoggen-nothilfe-ev.de

 

 

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