Größe: Rüde 56-61cm, Hündin 51-55cm

 

Gewicht: 20-30kg

 

Fell: dicht, glatt mit üppiger Mähne und Unterwolle

 

Farbe: Bluemerle, Tricolor, Zobelfarben, immer mit weißen Abzeichen

 

häufige Krankheiten: Dermatomyositis (Haut-Muskel-Erkrankung), MDR1-Defekt

 

Lebenserwartung: 12 Jahre

 

FCI Gruppe 1, Sektion 1: Schäferhunde

 

 

Geschichte

 

Schon seit dem 13. Jahrhundert gibt es in Schottland Schäferhunde, die vor allem in den Hochmooren zum Hüten der Schafe eingesetzt wurden. Die Bezeichnung „Collie“ leitet sich von der schottischen Schafrasse „Colley“ ab, deren Name wiederum auf den Ausdruck „Kohlschaaf“ (nach dunklen Fellpartien) zurück geht. Diese Schafe kamen ursprünglich mit den Angeln und Sachsen nach England. Der Rasseursprung des Collies liegt vermutlich in Hirtenhunden germanischer Stämme, die dann über Jahrhunderte hinweg in England zum Hütehund verfeinert wurden.

Schon 1858 wurde der Collie offiziell als Rasse anerkannt, was er auch der damals großen Beliebtheit in britischen Adelskreisen verdankt. Damals war der Collie allerdings noch wesentlich „plumper“ gebaut, kleiner und mit breiterem Kopf. Ab 1870 wurde auf den heutigen Collie-Typ hingezüchtet, 1881 der erste Standard aufgestellt. Schnell wurde er weltweit bekannt. In Australien gilt er als der Urvater des Australian Cattle Dogs sowie des Kelpie. Auch soll er bei der Zucht des Barsoi in Russland mitgewirkt haben und in viele andere Hunderassen weltweit eingekreuzt worden sein.

 

Zum Hüten wird der Langhaar-Collie schon lange nicht mehr eingesetzt, stattdessen wurde als Hüteleistungshund der Border Collie aus dem ursprünglichen Collie-Typ heraus gezüchtet. Ab Mitte des 19.Jahrhunderts war und ist der Collie hauptsächlich Begleit- und Ausstellungshund. Er wurde allerdings als Melde- und Sanitätshund von der britischen Armee in den Weltkriegen eingesetzt.

 

Der sehr schmale Kopf ließ ihn eine Zeit lang in dem Ruf stehen, minder intelligent zu sein. Dies änderte sich schlagartig mit der Fernsehkarriere von „Lassie“. Noch heute ist Lassie für viele der Inbegriff eines Collies. So ist der Collie seit rund 60 Jahren auch ein beliebter Familienhund.

 

Es gibt zwei Varianten des Langhaar-Collies, den britischen und den amerikanischen Typ. Der britische Typ ist kleiner und kompakter, mit fülligerem Fell und weniger langem Kopf.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Collie gilt als anpassungsfähiger, sensibler und ruhiger Begleithund. Er ist seinem Besitzer gegenüber sehr sanft, aufmerksam und anhänglich, Fremden gegenüber dagegen meist reserviert. Trotzdem bringt er keinen starken Wachtrieb mit. Er meldet, überlässt dann aber lieber anderen das Feld. Als (ehemaliger) Hütehund ist er immer noch gut zur Zusammenarbeit mit seinem Menschen zu motivieren, eher aktiv und lernwillig. Durch die jahrzehntelange Zucht zum Showhund, ohne Berücksichtigung von Arbeitsqualitäten, darf man von den meisten Collies aber keine Höchstleistungen in punkto Ausdauer oder Arbeitswillen erwarten.

Trotz dass er sehr sensibel ist, sollte der Collie weder scheu noch nervös sein. Viel trägt eine gute Züchterwahl und eine durchdachte Umweltgewöhnung dazu bei, einen wesensfesten, nicht nervösen Hund zu erhalten.

 

 

Haltung und Pflege

 

Collies sind gute Begleit- und Familienhunde, bei den richtigen Menschen. Die feinen Sinne, das sensible Wesen und die niedrige Reizschwelle in Bezug auf Umweltreize, sind Erbe ihres Hütehunddaseins und haben auch Konsequenzen für das Leben als Familienhund. Sehr wichtig ist vor allem eine gute Umweltgewöhnung im Junghundealter, damit der Collie nicht unsicher oder schreckhaft auf Geräusche, neue Situationen oder auch Menschen reagiert. Auch kann ein sehr trubeliger Haushalt ihm schnell zu viel werden. Die Erziehung des Collies bedeutet in erster Linie, ihn souverän und ruhig mit Einfühlungsvermögen anzuleiten, um ihm so Sicherheit und Verlässlichkeit zu vermitteln. Eine harte Hand ist beim Collie völlig unangebracht.

 

Junghund

Als ehemaliger Arbeitshund bringt er immer noch viel Willen zur gemeinsamen Beschäftigung mit seinem Menschen mit. Er kann zum Rettungshund ausgebildet werden, daneben bieten sich Obedience, Nasenarbeit oder Dog Dance an. Lange Spaziergänge, auch bei weniger gutem Wetter, sind das Minimum, um ihn auszulasten. Freilauf ist meist ohne größere Probleme möglich, da er kaum Jagdtrieb hat und sich in der Regel auf Spaziergängen nie weit von seinem Menschen entfernt. Dennoch erzieht sich natürlich auch ein Collie nicht von selbst.

Die meisten Collies bleiben nur ungern alleine, so dass man es ihnen geduldig beibringen muss. Für Zwinger- oder Außenhaltung ist der Collie völlig ungeeignet.

 

Wie z.B. auch beim Australian Shepherd, können durch das Merle-Gen gesundheitliche Probleme auftreten. Es handelt sich hierbei um eine Gen-Mutation, die unter anderem zu einer Aufhellung der Fellfarbe führt. Der Hund hat jedes Gen in zwei Kopien, eine vom Vater geerbt und eine von der Mutter. Hat der Hund in beiden Kopien den Merle-Gendefekt, so kann dies zu schweren Missbildungen führen, vor allem zu Taubheit, Blindheit und früher Sterblichkeit. Die Züchtung von Merle-farbenen Hunden muss daher sehr durchdacht vorgenommen werden, keinesfalls dürfen zwei Merle-farbene Hunde miteinander verpaart werden. Beim Collie kommt erschwerend hinzu, dass man erwachsenen Zobel-farbenen Collies oft nicht mehr ansieht, ob sie das Merle-Gen in sich tragen. Seriöse Züchter nehmen daher in der Regel keine Verpaarung zweier Zobel-farbener Hunde vor.

 

Collies sollten regelmäßig gebürstet werden, damit das Fell nicht verfilzt. Bei Schlechtwetter-Spaziergängen bleibt zudem eine Menge Dreck im Fell hängen.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Club für Britische Hütehunde e.V.

 

Erika Heintz

22929 Hamfelde

E-Mail: geschaeftsstelle(at)cfbrh.de

Internet: www.cfbrh.de

 

 

Deutscher Collie-Club e.V.

 

Michael Wirth

96126 Maroldsweisach

Internet: www.deutschercollieclub-ev.de

 

 

Collie in Not e.V.

 

Margit & Klaus Koopmann

http://www.collie-in-not-tierschutz.de/

 

 

Tierschutz im Club für Britische Hütehunde e.V.

 

Inge Holz

38723 Seesen

http://www.cfbrh-tierschutz.com/

 

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