Viele Hunde tragen gerne Spielzeug oder Stöcke herum, setzen beim stöbern ihre Nase ein, lieben es, sich Futter zu erarbeiten oder finden Bällchen holen ganz toll. Apportierspiele können all diese Beschäftigungsvorlieben des Hundes erfüllen, je nachdem, worauf man bei den Übungen den Schwerpunkt legt. Denkspiele, Suchspiele oder Jagdspiele sind möglich. So können Spaziergänge interessanter gestaltet werden, der Hund ist besser ausgelastet und entwickelt Freude an der Zusammenarbeit mit seinem Menschen.

 

Apportierspiele begeistern viele RassenWeniger Apportierbegeisterte Hunde können oft mit Hilfe eines Futterdummies von den Vorzügen überzeugt werden. Trainiert werden die Nasenleistung des Hundes, die Merkfähigkeit, die Fähigkeit, Gelände einzuschätzen, Ausdauer und Konzentration sowie Gehorsam. Der Hund lernt Impulskontrolle und den Anleitungen seines Menschen zu vertrauen.

 

Die Gründe, dem Hund Apportierspiele zu bieten, sind sicher unterschiedlich. Manch einer möchte das tägliche Ball-Spiel etwas abwechslungsreicher gestalten oder sucht allgemein nach Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem Spaziergang.

 

Gerade für jagdbegeisterte Hunde kann sich das Dummy-Training aber auch deshalb lohnen, weil im Vordergrund die gemeinsame Jagd steht. Der Mensch leitet an, der Hund kann möglichst vielfältig seinen natürlichen Jagdtrieb ausleben. Man muss dabei keine Angst haben, den Jagdtrieb des Hundes zu fördern. Dieser ist ohnehin vorhanden, kann so aber über das richtige Training deutlich kontrollierbarer werden. Der Hund lernt, erst auf Kommando loszulaufen, sich bei Bedarf auch stoppen zu lassen und auf Distanz dirigierbar zu werden. Kommunikation und Aufmerksamkeit werden gefördert. Der Hund bekommt vom Menschen eine Vorgabe, wo es sich zu suchen lohnt und auch Hilfestellung, wenn er mal nicht mehr weiter weiß. Der Mensch gibt den umsichtigen Jagd-Chef.

 

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Bei der Arbeit mit dem Futterbeutel kommt hinzu, dass der Hund nur ans Fressen kommt, wenn er die Beute zuvor bei seinem Menschen abliefert.

 

Es lassen sich auch wunderbar Grundkommandos einbauen, die sich im Rahmen des Apportierspiels deutlich positiver festigen lassen, als durch langweilige Unterordnungsübungen. Zudem ist die Arbeit für den Hund sehr auslastend, so dass auch kürzere Runden mit einem müden, zufriedenen Hund beendet werden können. Und nicht zuletzt macht es einfach Spaß, sich immer wieder neue Aufgaben auszudenken und dann zu sehen, mit wie viel Begeisterung der Hund sie in Angriff nimmt.

 

Falls der Hund noch nicht apportieren kann, wird hier der Aufbau des Apportierens beschrieben. Hier geht es direkt zu den Spiel- und Übungsvorschlägen.

 

 

Die Dummy-Arbeit kommt ursprünglich aus dem Jagdbereich. Bestimmte Rassen, vor allem die Retriever (vom englischen: to retrieve = zurück bringen), werden eingesetzt, um nach dem Schuss erlegte Vögel zu apportieren. Sie müssen dafür lernen, ruhig auf ihren Einsatz zu warten und die Umgebung dabei genau zu beobachten, um die Fallstellen der Vögel einschätzen zu können. Sie müssen sich mehrere Fallstellen merken können, auch über einen längeren Zeitraum. Für den Fall, dass der Hund den Abschuss nicht mitbekommt, muss er lernen, gezielt in bestimmte Suchgebiete eingewiesen zu werden. Genauso wichtig ist das Erlernen der Arbeit in unwegsamem Gelände und im Wasser sowie das Finden von Vögeln, die z.B. im Gebüsch gelandet sind.

 

Die Ausbildung ist sehr anspruchsvoll und dauert viele Monate. In der Regel werden zur Ausbildung anfangs so genannte Dummies benutzt, erst später echtes Wild. Speziell für Retriever werden aber auch so genannte Working Tests durchgeführt, auf denen Hundehalter ohne Jagdambitionen ihren Hund im Rahmen seiner ursprünglichen Arbeit präsentieren können.

 

Wer sich für ernsthafte Dummy-Arbeit interessiert, sollte die Grundlagen bei einem entsprechenden Ausbilder erlernen, sich einer örtlichen Dummy-Gruppe anschließen oder zumindest einführende Seminare besuchen. Es schleichen sich sonst sehr schnell Fehler ein, die später eine Teilnahme an Prüfungen und Wettbewerben verhindern. Hier wird daher nicht das korrekte Dummy-Training beschrieben, sondern die vielfältigen Möglichkeiten, die sich „privat“ bei Spaziergängen rund um das Apportieren umsetzen lassen.

 

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