Aussehen
Abessinier sind mittelgroße, athletisch gebaute Katzen. Die Rasse wirkt elegant-geschmeidig, mit eher langen, schlanken Beinen und kleinen Pfoten. Der Schwanz verjüngt sich vom Ansatz zur Spitze sichtbar.
Ihr anmutig wirkender, keilförmiger Kopf sitzt auf einem langen, grazilen Hals. Die weit auseinander stehenden, mandelförmigen Augen dürfen grün, bernsteinfarben oder haselnussbraun sein. Die großen Ohren verstärken die keilförmige Kopfform und dürfen einen Haarbüschel tragen, ähnlich wie bei Waldkatzen. Zu spitz sollte die Kopfform nicht sein, eher leicht abgerundet mit kräftiger Kinn-Nasen-Partie.
Das Fell der Abessinier ist kurz, weich und eng anliegend. Es sollte einen schimmernd-seidigen Eindruck machen. Typisch ist das Ticking des Fells: jedes einzelne Haar ist mehrfarbig, das heißt, es hat zur Grundfarbe dunklere Bänder. Anerkannt sind hierbei verschiedenste Variationen, wie z.B. ein apricotfarbener Grundton mit Zimtfarbenen Bändern (Sorrel genannt), ein silbrig-heller Grundton kombiniert mit dunkleren Bändern (Silver) oder das typisch „Wildfarben“.
Das Gewicht liegt bei Katzen um die 4-5 kg, bei Katern um 5-6 kg
Geschichte
Mit dem Kaiserreich Abessinien, das im Gebiet des heutigen Äthiopien und Eritrea lag, hat der Ursprung der Rasse wahrscheinlich nichts zu tun. Man geht vielmehr davon aus, dass sie sich ursprünglich im südostasiatischen Raum entwickelte, wofür die Fell-Genmutationen sprechen, die sich in diesem Teil der Welt entwickelten. Auf Grund des interessanten Farbschlags (Ticking in Wildfarben) stieß sie dort schon früh auf das Interesse von Europäern. Man vermutet, dass sie hierbei durch Kolonialmächte auch in den Ostafrikanischen Raum (und damit Abessinien) gelangte. Völlig geklärt ist dies allerdings nicht. Aus Abessinien gelangte die Rasse jedenfalls schließlich mit britischen Soldaten Mitte des 19. Jahrhunderts nach Großbritannien. Hier wurden sofort britische Katzenzüchter auf sie aufmerksam, die den Felleffekt weiter entwickeln wollten. Es folgten Einkreuzungen von Hauskatzen und der British Kurzhaar. 1882 wurde die Rasse in Großbritannien offiziell anerkannt. Trotz des anfänglich sehr großen Zuchtinteresses, das auch auf die USA überschwappte, ist die Rasse in Europa nach wie vor recht selten.
Charakter
Abessinier gelten als aktiv, neugierig und verspielt. Die Rasse mag Abwechslung und braucht unbedingt viel Ansprache und Beschäftigung. Sie bringt eine gute Stresstoleranz mit und ist bei guter Auslastung ausgeglichen und freundlich. Dabei ist der Abessinier zwar sehr menschenbezogen, aber nicht unbedingt ein ausgesprochener Schmusetiger, der sich gerne herum tragen lässt. Für jede Art von Spiel und Action sind Abessinier dagegen immer zu begeistern.
Vor allem junge Abessinier stecken voller Tatendrang, weswegen man möglichst zwei Kitten aufnehmen sollte, damit die Katzen ausgelastet sind und nicht die ganze Wohnung umdekorieren.
Ansonsten ist die Rasse sehr unkompliziert, fröhlich und gerne immer mit dabei.
Haltung und Pflege
Auf Grund des Temperaments der Rasse, passen Abessinier gut in eine turbulente Großfamilie, wo immer etwas los ist. Muss sie längere Zeit des Tages alleine bleiben, sollte zumindest eine zweite Katze mit ähnlichem Aktivitäts-Level vorhanden sein. Schön wäre auch ein gesicherter Freilauf oder zumindest ein Balkon. Sie braucht die Möglichkeit zu klettern, zu rennen und immer wieder neues zu erkunden.
Im Allgemeinen kommen Abessinier sehr gut mit Artgenossen und netten Hunden zurecht und wissen überhaupt jede Art von Abwechslung und Gesellschaft zu schätzen. Dennoch nehmen sie im Zusammenleben mit anderen Tieren gerne eine dominante Stellung ein und passen eher schlecht zu einer sehr sensiblen zweiten Katze.
Das Fell ist sehr pflegeleicht. Allgemein gilt die Rasse als robust, gesund und langlebig.
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