Stichlingsartige
Unter den Stichlingsartigen gibt es viele Arten, die in der Körperform sehr von der typischen Fisch-Form abweichen. Hierzu gehören z.B. die Seenadeln, die Seepferdchen, die Geisterpfeifenfische oder die Flötenfische. Sie alle besitzen keine Schuppen, sondern spezielle Knochenplatten. Die meisten Arten haben einen sehr lang gezogenen Körper, mit kleinen Flossen und langem vorstülpbarem Maul.
Seepferdchen
Seepferdchen leben in gemäßigten Meeren, aber auch im warmen Wasser. Sie bevorzugen Seegras-Standorte, da sie sich mit ihren gebogenen Schwänzen an den Gräsern festhalten können und so gut getarnt sind. An Riffen sieht man sie nur selten, auch weil ihnen die Strömung hier in der Regel zu stark ist.
Seepferdchen fressen vor allem kleine Krebse, Garnelen und Fischlarven. Natürliche Feinde haben sie kaum, sind aber durch Überfischung vom Aussterben bedroht. Sie werden als zweifelhafte Medizin benutzt, als Souvenir verkauft und für Aquarien-Halter abgesammelt. Im Aquarium sind Seepferdchen allerdings nur schwer zu halten; falls sie den Transport überleben, sterben sie größtenteils kurze Zeit später im Aquarium.
Seepferdchen pflanzen sich fort, indem das Weibchen Eier in der Brusttasche des Männchens ablegt. Dort werden die Eier befruchtet und die Jungen entwickeln sich und schlüpfen schließlich noch in der Brusttasche. Kurz nach dem Schlüpfen werden die kleinen Seepferdchen ins Meer entlassen und das Männchen kann neue Eier aufnehmen.
Der Paarungstanz der Seepferdchen, sowie der tägliche „Tanz“ zur Erneuerung einer Partnerschaft, ist ein sehr schön anzuschauendes Ritual.
Flötenfische
Flötenfische leben am Riff und auch im offenen Meer. Durch ihren schlanken, silbrigen Körper sind sie gut getarnt, vor allem, da sie gerne dicht unter der Wasseroberfläche schwimmen. Im Riff unterwegs, können sie begrenzt auch ihre Farbe anpassen. Daneben schwimmen sie gerne im Windschatten von großen friedlichen Fischen oder tun so, als wären sie Treibholz. So können sie sich unbemerkt ihrer Beute nähern: kleinen Fischen und Krustentieren. Ihr extrem langes, schlankes Maul ermöglicht ihnen dabei auch in sehr schmalen Ritzen nach Nahrung zu suchen.
Der Flötenfisch kann bis zu 1,60m lang werden und ist meist in kleinen Gruppen unterwegs.
Plattfischartige: Flunder
Flundern gehören zur Ordnung der Plattfischartigen. Diese Ordnung ist sehr artenreich mit Vertretern weltweit in allen Meeren. Fast alle sind platte Bodenbewohner.
Im Larvenstadium haben Plattfische noch eine symmetrische Form. Im Laufe ihrer weiteren Entwicklung verschieben sich dann Schädel- und Kieferknochen, so dass sie sich letztlich vollständig auf einer Körperhälfte befinden. Manchmal landet das Gesicht auf der linken, manchmal auf der rechten Seite. Zum einen ist das Art-abhängig, aber es gibt auch Arten mit zufälliger Verteilung.
Flundern liegen meist farblich gut getarnt halb im Boden eingegraben und lauern dort auf Beute. Sie ernähren sich vor allem von Wirbellosen, die größeren Arten auch von kleinen Fischen.
Flundern besitzen keine Schwimmblase, sind aber in der Lage, sich über ihren Flossensaum schwimmend vorwärts bewegen.
Streifenkorallenwels
Korallenwelse leben als Jungtiere im Schwarm, als erwachsene Tiere auch einzeln. Sie durchstöbern den Boden nach Kleintieren und besitzen 4 Barteln, um Beute zu ertasten. Korallenwelse besitzen Giftstachel, die rein der Verteidigung dienen, aber auch Menschen schmerzhafte Verletzungen zufügen können.
Aalartige
Die Ordnung der Aalartigen Fische umfasst etwa 900 Arten, die größtenteils im Meer leben. Sie alle haben einen Schlangen-ähnlichen Körperbau mit weicher, saumartiger Rückenflosse. Sie besitzen weder eine Bauchflosse, noch eine Schwimmblase, auch Kiemendeckel und einige Schädelknochen sind zurück gebildet.
Muränen
Muränen sind räuberische Allesfresser, die vor allem in tropischen Riffen Zuhause sind, aber auch z.B. im Mittelmeer vorkommen. Je nach Art erreichen sie eine Größe von 20cm bis fast 4 Metern.
Sie sind typische Aalartige, mit Schlangenförmigem Körper, schuppenloser Haut und teils mehreren Reihen spitzer Zähne. Sie haben nur kleine Kiemenöffnungen und pumpen durch Öffnen und Schließen des Mauls das Wasser hindurch. Dies wird häufig von Tauchern als Drohgeste missverstanden. Fühlt sich die Muräne bedroht, bleibt das Maul aber weit geöffnet.
Die meisten Muränen-Arten sind nachtaktiv. Tagsüber bleiben sie in ihren Höhlen, manchmal schaut der Kopf heraus, so dass sie ihre Umgebung im Blick behalten können. Nachts unternehmen sie Raubzüge durch ihr Revier. Dabei sind sie nicht auf kleinere Beute beschränkt, sondern reißen durchaus auch Stücke aus größeren Beutetieren und fressen sogar Aas. Dabei verlassen sie sich in erster Linie auf ihren ausgezeichneten Geruchssinn, um z.B. schlafende Beute-Fische zu entdecken. Ihre Sehkraft ist dagegen nur wenig ausgeprägt.
Menschen greifen sie nur an, wenn sie provoziert werden.
Geistermuränen wechseln im Laufe ihres Lebens die Farbe und ihr Geschlecht. Die erwachsenen Männchen sind blau mit gelb, wandeln sich aber mit einer Größe von etwa 95cm automatisch zum gelbgrünen Weibchen um.
Röhrenaale
Röhrenaale leben in Wohnhöhlen im Boden von warmen Flachwassergebieten. Sobald sie eine potentielle Gefahr wahrnehmen, verschwinden sie vollständig in ihren Höhlen, die gerade breit genug sind, dass der Aal hinein passt. Ist es sicher, schaut der vordere Teil des Körpers aus dem Boden und wiegt sich in der Strömung mit.
Vollständig verlassen Röhrenaale die Wohnhöhle vermutlich nie, wobei es vereinzelt Berichte gibt, dass die Männchen kurzzeitig zur Paarung den Kontakt zu ihrer Wohnhöhle verlieren können. Röhrenaale sind allerdings in der Lage, die Position ihrer Wohnhöhle mittels ihres Grab-Schwanzes zu verändern, so dass ein vollständiges Verlassen der Höhle zur Paarung nicht nötig ist. Die Paarung wird durch Drohgebärden benachbarter Männchen eingeleitet. Dann werden die Weibchen von den Männchen umschlängelt, bis sie bereit zur Paarung sind.
Röhrenaale leben meist in riesigen Kolonien zusammen, wobei der Abstand zwischen ausgewachsenen Tieren etwa einen halben Meter beträgt. Sie ernähren sich von Zooplankton, das sie aus dem Wasser filtern.
Ringel-Schlangenaal
Schlangenaale gibt es weltweit in allen Meeren. Allerdings sieht man sie eher selten, da sie in der Regel nachtaktiv sind und sehr versteckt leben. Häufig buddeln sie sich tagsüber im Sand ein.
Sie imitieren in ihrem Äußeren die giftigen Seeschlangen, sind aber durch ihren Rückenflossensaum, das Fehlen von Schuppen und das Vorhandensein von Kiemenöffnungen von diesen zu unterscheiden.
Soldaten- und Husarenfische
Soldaten- und Husarenfische gehören zu der Ordnung der Schleimkopfartigen. Sie sind nach Schleimkanälen am Kopf benannt, über die sie Strömungsreize wahrnehmen können.
Soldaten und Husaren sind in der Regel Nachtraubfische. Als Anpassung daran haben sie große, sehr lichtempfindliche Augen und sind meist rot. Die Farbe Rot wird vom Wasser rasch heraus gefiltert und macht die Fische nachts quasi unsichtbar. Sie ernähren sich von Krebslarven, Zooplankton, kleineren Fischen, Krebsen und Würmern.
Husarenfische sind meist etwas größer, als Soldaten, haben häufig weiße Streifen und verfügen über einen Gift-Dorn am Kiemendeckel. Beide Unterfamilien können unterschiedliche Laute von sich geben, die der Kommunikation untereinander dienen.
Hornhechte
Hornhechte gehören zur Ordnung der Hornhechtartigen. Es sind sehr schmale, langgezogene Fische, die äußerlich an einen Pfeil erinnern. Sie sind silbrig und halten sich meist dicht unter der Wasseroberfläche auf, wodurch sie sehr gut getarnt sind. Dort schweben sie langsam vorwärts, bis ein kleiner Beutefisch nahe genug ist. Daraufhin werden sie zu blitzschnellen Jägern.
Hornhechte werden bis 1,20m lang und sind für Menschen nicht gefährlich.
Wenn Hornhechte von Raubfischen verfolgt werden, springen sie über der Wasseroberfläche mit kräftigen Schwanzschlägen vorwärts.
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