Sozialverhalten
Frettchen sind keine „Rudeltiere, womit sie auch nicht zwingend Artgenossen brauchen. Wohl aber sind Frettchen sehr gesellig und mit anderen Frettchen kann wunderbar gespielt und getobt werden, Körperkontakt und natürliche Kommunikation finden statt. Vor allem, wenn man nicht sehr viel Zeit für sein Frettchen hat, sollten daher mindestens 2 Tiere gehalten werden. Dabei ist es wie mit Hunden und Katzen: es gibt Sympathien und Antipatien, einige lieben sich, andere ignorieren sich, manche reagieren aggressiv aufeinander. Teils gibt es geschlechtliche Vorlieben, vor allem bei unkastrierten Rüden. Zur Zusammenführung eignet sich neutraler Boden, z.B. ein Spaziergang. In jedem Fall muss viel Platz mit Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sein. Kleinere Rangeleien beim Kennenlernen sind normal, beißt ein Tier jedoch ernsthaft zu, müssen die Tiere wieder getrennt werden. Es kann helfen, in dem Fall eine langsame Gewöhnung vorzunehmen.
Da ihre wilden Urahnen nicht im Rudel leben, zeigen Frettchen einiges an typischem Rudelverhalten nicht: sie jagen nicht gemeinsam, sie zeigen kaum Futterneid, sie helfen sich nicht bei der Aufzucht und der Jungtiere und haben keine strikte Rangordnung. Da Frettchen aber sehr wohl in der Lage sind, sozial zu interagieren, gehen einige ihrer Verhaltensweisen durchaus Richtung „Rudelleben“: sie spielen miteinander, sie kommunizieren und lernen, wie ihr Gegenüber auf ihre Signale reagiert.
Kommunikation
Frettchen sind eher leise Tiere, die vor allem über Körpersprache kommunizieren. Einige typische Laute gibt es aber: ein Laut der Freude oder der freudigen Erregung ist ein hohes „gackern“, das auch bei der Begrüßung gezeigt wird. Dunklere, ähnlich klingende Laute werden als „Mitteilung“ genutzt: das Frettchen möchte etwas von seinem Gegenüber. Manche Frettchen sind dabei recht redselig und der Mensch kann verstehen lernen, was genau das Frettchen mit dem jeweiligen Laut erreichen will.
Daneben können Frettchen brummen und fauchen, wenn ihnen etwas nicht passt und ein schrilles Schreien oder Quietschen von sich geben, wenn sie Angst haben. In seltenen Fällen „bellen“ Frettchen, ein Drohschrei, um den Gegner einzuschüchtern. Fauchen und Bellen zeigen manche jüngeren Frettchen auch im Spiel.
und einige typische Verhaltensweisen:
hüpfen: Wenn Frettchen aus dem Käfig dürfen, hüpfen und springen sie wild durch die Gegend, lassen aufgestaute Energie ab und gehen dann häufig zu einer Spielaufforderung über.
Rückwärts laufen mit steil aufgerichtetem Schwanz und aufgerissenem Maul: Spielaufforderung
Platt ausgestreckt auf dem Boden liegen: das Gegenteil einer „Angriffsstellung“, oft als kurzes Beschwichtigen oder Pause im Spiel genutzt. Teils auch ausgebaut zu: das Frettchen bittet seinen Menschen um etwas.
Wenn Frettchen ein Gegenüber nicht mögen oder ihnen etwas sehr suspekt ist, stellen sie das Fell am Körper auf. Bewegt sich das Frettchen dabei langsam vorwärts, ist es angriffsbereit.
Schwanzwedeln (mehr ein hin und her zucken) bedeutet Erregung/Aufregung
Sich gegenseitig putzen ist eine Geste der sozialen Interaktion und drückt Zugehörigkeit aus.
Ähnlich Hunden, beschnüffeln Frettchen sich zur Begrüßung am After, um Informationen über den Gegenüber zu erhalten. Daneben beschnüffeln sich Frettchen auch an den Ohren.