Ahorn im Herbst

Ahorn im Herbst

Der Ahorn gehört zu den Rosskastaniengewächsen. Weltweit gibt es über 150 verschiedene Arten, als Baum oder Strauch wachsend, in Wäldern, zum Gewinn von Sirup oder als Zierpflanze in Parks. In vielen Ländern ist der Ahornt positiv besetzt, in Kanada hat er es sogar auf die Flagge geschafft und selbst das sagenhafte trojanische Pferd soll aus seinem Holz hergestellt worden sein. Auch im deutschen Volksglauben spielt er eine Rolle, so soll er gegen Hexen und andere Übel helfen, einige Rituale und Schutzwirkungen ranken sich um ihn.

 

Die meisten Arten sind dabei sommergrün mit handförmig gelappten Blättern, wie man es auch von den heimischen Arten kennt. In Deutschland Zuhause sind vor allem der Berg- und der Spitzahorn, in sehr kleinen Beständen auch der Feldahorn, der mehr im Mittelmeerraum zu finden ist. Zu unterscheiden sind Berg- und Spitzahorn bei genauerem Hinsehen recht gut: Die Blätter des Spitzahorns sind tatsächlich „spitzer“, fransiger, beim Bergahorn rundlicher. Die Rinde des Bergahorns blättert im Alter ab (daher auch der Beiname Pseudoplatane), die Rinde des Spitzahorns wird dunkel und rissig, blättert aber nicht ab. Auch die Samen unterscheiden sich: beim Bergahorn stehen die Flügel der Samen sehr viel stärker gewinkelt zueinander. Im Frühsommer sieht man am Spitzahorn am Zweig stehende Blütenrispen, beim Bergahorn hängende.

 

 

in Deutschland am häufigsten ist der Bergahorn:

 

Bergahorn

 

lat. Name: Acer pseudoplatanus

 

 

Steckbrief

 

Bergahorn-Stamm

Bergahorn-Stamm

sommergrüner Laubbaum

 

wird gut 30m hoch

 

mit kräftigem Stamm und rel. großem Kronendurchmesser ist er im Freistand ein durchaus imposanter Baum

 

kann über 500Jahre alt werden

 

glatte, braungraue Rinde, die im Alter abblättert

 

die Blätter sind charakteristisch handförmig gelappt. Von den 5 Lappen sind nur die mittleren 3 voll ausgeprägt

 

hat ein tief in den Boden gehendes Herzwurzel-System

 

 

Fortpflanzung

 

auskeimender Bergahorn

auskeimender Bergahorn

Der Bergahorn hat männliche und weibliche Fortpflanzungsorgane an einem Baum, ist also ein Zwitter. Mit etwa 25 Jahren bildet er erstmals Blüten aus. Diese sind sehr beliebt bei Insekten, die den Pollen verbreiten. Die Blütezeit liegt im Mai/Juni. Dann sind die gelb-grünlichen kleinen Blüten in langen Rispen am Baum zu sehen. Die Samenverbreitung findet dagegen über den Wind statt. Dabei drehen sich die Flugblätter der Samen wie Propeller im Wind, wodurch das Verbreitungsgebiet größer wird.

 

 

Vorkommen und Besonderheiten

 

Der Ahorn ist in Deutschland kein seltener Baum, wächst aber lieber in Parks, an Waldrändern, in Gärten und an Feldern, als im dichten Wald. Tatsächlich braucht er als erwachsener Baum eher viel Sonne und ist z.B. gegen die Buche nicht konkurrenzfähig. Als junger Baum gedeiht er allerdings auch im Halbschatten.

 

Blatt des Bergahorn

Blatt des Bergahorn

Er mag kühl-feuchtes Klima, das typische deutsche Mittelgebirgswetter, regelmäßige Niederschläge, aber keine Staunässe.

Er ist einer der wenigen Bäume, die keine Gemeinschaft mit Bodenpilzen eingehen, die bei der Versorgung mit Nährstoffen helfen. Er wächst daher gerne auf Böden mit guter Nährstoffversorgung, bildet allerdings über seine Blätter sehr guten Humus, sorgt also selbst für seinen Dünger. So wird er auch gerne zur Bodenverbesserung auf Brachflächen oder Neuaufforstungen eingesetzt. Das kräftige Wurzelsystem trägt dabei zusätzlich zur Lockerung des Bodens bei.

Der Name deutet es an: der Bergahorn wächst auch gut in höheren Lagen. Am liebsten sind ihm Höhenlagen zwischen 600 und 1800m.

 

 

Nutzung

 

Das Holz des Bergahorns wird hoch geschätzt, ist entsprechend teuer und wird in erster Linie für hochwertige Möbel und Innengestaltung genutzt. Es ist auffallend hell, gut zu verarbeiten, aber der Witterung ausgesetzt wenig beständig.

Gefällt wird der Ahorn erst mit etwa 120 Jahren, wenn der Stamm zumindest 60cm Durchmesser erreicht hat. Die lange Wartezeit macht ihn zusätzlich teuer.

 

 

Feldahorn

Feldahorn

Feldahorn

 

Der Feldahorn ist vor allem im Mittelmeerraum und dort auch im Voralpenland zu finden. Tatsächlich ist er auf ganz Europa (und Nordafrika) bezogen der häufigste Ahorn, in Deutschland aber kaum natürlich zu finden. Hier wird er z.B. gerne für Hecken und in Parks genommen. Er mag Wärme und bevorzugt etwas trockeneres Klima, als es in Deutschland üblicherweise anzutreffen ist. Oft wird er nicht höher als 10m, wächst mehr als Strauch denn als Baum. Die Blätter sind relativ hart und dunkel, ebenfalls gelappt, mit glattem Rand. Die Rinde wird im Alter korkig.

 

 

 

Spitzahorn

 

Der Spitzahorn fühlt sich mehr im Flachland wohl, in höheren Gebirgslagen ist er nicht zu finden. Allgemein ist er allerdings weniger anspruchsvoll, kommt auch mit etwas mehr Trockenheit oder etwas weniger nährstoffreichen Böden zurecht. In den flacheren Regionen wird er teils gezielt in Laubmischwäldern eingebracht.
Der Spitzahorn wird nur 25-30m hoch und max. 200Jahre alt. Die Rinde beim alten Baum ist dunkel und rissig, die handförmigen Blätter sind fransig. Besonders schön ist der Herbstfärbung in Rot, Orange und Gelb-Tönen.

 

 

 

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