Obwohl Schottland hier separat vorgestellt wird, sind viele der Informationen auf ganz Großbritannien oder zumindest England übertragbar.
praktische Informationen
Einreise: Deutsche Staatsbürger können visumfrei mit Reisepass oder Personalausweis nach Schottland einreisen.
Zeitverschiebung: Schottland hat zu Deutschland eine Zeitverschiebung von – 1 Stunde (in Deutschland 12Uhr = in Schottland 11Uhr). Das ist im Sommer wie im Winter so, da auch Schottland Sommer- und Winterzeit hat.
Währung: In Schottland ist die Landeswährung der Pfund Sterling. EU-Bürger, die aus einem EU-Land einreisen, dürfen sowohl Euro als auch Pfund Sterling oder Reisechecks in beliebiger Höhe ein- und ausführen. Gängige Kreditkarten werden in größeren Geschäften, Hotels und Banken akzeptiert, an Geldautomaten auch EC-Karten.
Sommerferien: Ähnlich wie in Deutschland, sind die Ferien in Schottland nicht einheitlich geregelt, sondern werden teilweise sogar von den einzelnen Schulen festgelegt. Mit den meisten „Touristen“ muss sicherlich dennoch im Juli/August gerechnet werden.
Klima: Das Klima in Schottland gilt als sehr wechselhaft. Tatsächlich wird es mit großer Wahrscheinlichkeit bei einem 2-wöchigen Sommerurlaub auch einige Regentage geben. Das Wetter wechselt dabei oft mehrmals am Tag zwischen Sonne, Wolken und Regenschauern, so dass doch häufig noch ein Teil des Tages für Aktivitäten im Freien genutzt werden kann. Der Osten des Landes ist insgesamt etwas trockener, als der Westen. Das Klima insgesamt ist rau und eher kühl: im Sommer wird es selten richtig heiß, im Winter liegt in den Höhenlagen Schnee. Im Herbst und Winter ist zusätzlich mit starken Winden bis hin zu Stürmen zu rechnen. Die beste Reisezeit ist Mai bis September.
Midges: Midges sind winzige Fliegen, die unseren Fruchtfliegen ähnlich sehen. In den Sommermonaten treten sie teilweise in Massen auf. Sie stechen zwar nicht, aber die weiblichen Mitglieder beißen, um an menschliches Blut zu kommen, was nicht weniger unangenehm ist. Vor allem, wenn man von ungefähr 200 Midges gleichzeitig angegriffen wird. Der Biss selbst „piekst“, wie stark der anschließende Juckreiz ist, hängt stark vom Menschen ab. Midges vertragen weder Frost noch pralle Sonne und treten in Schottland etwa von Anfang Mai bis Ende September auf (bzw. bis zu den ersten Nachtfrösten im Frühherbst). Am schlimmsten ist es meist im Juli/August. Man findet sie (oder sie den Menschen) vor allem in der Nähe von Gewässern in der Abend- oder Morgendämmerung. Bei stärkerem Wind sind sie nicht unterwegs. Man kann in Schottland überall Schutznetze erstehen, mit denen man den Kopf abdeckt, auch sonst ist Ganzkörperbekleidung in der Dämmerung der beste Schutz. Auf Grund der geringen Größe, passen Midges problemlos durch die Lüftungsschlitze des Autos und auch in Zelten wird man sie kaum los.
Maßeinheiten: Das Vereinigte Königreich, und damit auch Schottland, nutzt offiziell ein anderes System für Mengen- und Längenangaben als beispielsweise Deutschland. Auch für Urlauber kann dies interessant sein:
Meilen statt Kilometer: 1 Meile = 1.609 Kilometer, 1 Kilometer = 0.621 Meilen
Z.B. entspricht so die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Meilen/Stunde etwa 48km/h
Gallonen statt Liter: 1 Gallone = 4.546 Liter, 1 Liter = 0.220 Gallonen
Pounds statt Kilo: 1 Kilo = 2.204 Pounds, 1 Pound = 0.453 Kilos
Autofahren: In Schottland herrscht Linksverkehr, was für deutsche Autofahrer erst mal eine Umstellung bedeutet. Mit einem in Deutschland zugelassenen Fahrzeug darf in Schottland eingereist werden, allerdings hat man dann den Lenker „auf der falschen Seite“, was vor allem die Übersicht beim Abbiegen und das Einschätzen des Abstands zu den Seiten beeinträchtigen kann. Mit dem deutschen Führerschein darf in Schottland gefahren werden. Vorsicht bei Kreisverkehren (und da gibt es in Schottland in den dichter besiedelten Regionen einige von): man kreiselt hier im Uhrzeigersinn. Das Auto im Kreisverkehr hat immer Vorfahrt. Die Vorfahrt an Kreuzungen wird im Allgemeinen durch Fahrbahnmarkierungen oder Verkehrszeichen geregelt, ein „Rechts-vor-Links-Gebot“ oder ähnliches gibt es nicht.
In den ländlichen Regionen Schottlands gibt es viele Single Track Roads, was bedeutet, die Straßen sind zu schmal, als dass 2 Fahrzeuge aneinander vorbei passen würden. Die gute Nachricht ist: durch fehlende Bebauung und die fast völlige Abwesenheit von Bäumen, hat man in der Regel einen weiten Blick, so dass man bei entgegen kommenden Fahrzeugen rechtzeitig einen „passing place“ ansteuern kann. Passing places sind Ausbuchtungen entlang der Straße, die ein Vorbeifahren ermöglichen. Achtung: man nimmt einen passing place, der sich links vom Auto in Fahrtrichtung befindet. Auf einspurigen Straßen kann einem der Linksverkehr leicht wieder entfallen… Keinesfalls sollten passing places als Parkplatz genutzt werden. Zudem fordern immer mal wieder freundliche Schilder dazu auf, schnellere Verkehrsteilnehmer hinter einem an passing places überholen zu lassen, was man natürlich beherzigen sollte. Allgemein fahren Schotten eher defensiv und rücksichtsvoll.
Zu erwähnen sind außerdem die in Schottland allgegenwärtigen, halb wild lebenden Schafe. Diese befinden sich auch immer mal wieder auf der Fahrbahn.
Der Straßenzustand im Süden Schottlands ist ähnlich wie in Deutschland. In den einsamen Regionen der Highlands können dagegen die dort vorherrschenden Single Track Roads auch mal in einem schlechteren Zustand sein (die Autorin des Artikels merkt an, dass es mit einem 6m langen Alkoven Wohnmobil dennoch nirgendwo Probleme auf Grund dessen gab).
Tankstellen in den Highlands sind eher rar gesät, vor allem günstige Tankstellen sollte man daher auch mit noch halb vollem Tank nutzen. Hilfreich ist sicherlich auch ein Reservekanister.
Geschwindigkeitsbegrenzungen (sofern nicht durch Schilder anders angegeben: In Ortschaften 30mph (ca. 48kmh), auf Landstraßen 60mph (ca. 96kmh), auf Autobahnen 70mph (ca. 112kmh). Autobahnen sind gebührenfrei nutzbar. Eine doppelte gelbe oder weiße Linie am Straßenrand bedeutet Halteverbot, eine einfache gelbe Linie Parkverbot.
Die Promillegrenze liegt bei 0,8 Promille.
Im Falle eines Unfalls kann auch in Schottland kostenfrei die 112 gewählt werden.
der Hund in Schottland
Allgemein sind Schotten recht hundefreundlich, die Hundehaltung ähnelt der in Deutschland. Vor allem in den ländlichen Gebieten genießen Hunde viele Freiheiten. Die Hinterlassenschaften des Hundes müssen aufgesammelt und entsorgt werden, vor allem in Städten drohen sonst hohe Bußgelder.
Leinenpflicht: Eine allgemeine Leinenpflicht gibt es nicht. In Städten und Parks ist teilweise eine Leine vorgeschrieben, bzw. wird ein sehr unauffälliges Verhalten des Hundes vorausgesetzt, wenn er ohne Leine läuft. Mit der wichtigste Punkt für Hundebesitzer dürfte sein, dass man in weiten Teilen Schottlands mit frei laufenden Schafen zu rechnen hat, die der Hund keinesfalls belästigen oder gar jagen darf. Auf manchen Schafweiden fordern Schilder zum anleinen auf. Vor allem an den sandigen Küstenabschnitten gibt es zudem viele Kaninchen. Ein Hund, der sehr gut hört oder kaum Jagdtrieb hat, dürfte kaum Einschränkungen haben.
Mitnahme von Hunden an Strände: An fast allen schottischen Stränden darf der Hund sich ohne Einschränkung leinenlos aufhalten. Extra „Hundestrände“ gibt es folgerichtig nicht. Manche Städte haben allerdings für bestimmte Strandabschnitte ein Hundeverbot (St. Andrews z.B.). An Campingplatz-Stränden gibt es in der Regel keine Leinenpflicht.
Hunde in Restaurants und Hotels: In manchen Hotels sind Hunde erlaubt, in vielen nicht. In Ferienwohnungen und bei Bed and Breakfast-Angeboten kommt es sehr auf den Anbieter an. Möchte man eine entsprechende Rundreise mit Hund machen, sollte man vorab hundefreundliche Unterkünfte buchen. Auf Campingplätzen herrscht in der Regel Leinenpflicht, die Mitnahme von Hunden ist aber fast immer erlaubt. In Restaurants sind Hunde in aller Regel nur im Außenbereich gestattet.
Hunde in Innenstädten und öffentlichen Verkehrsmitteln: In der Bahn dürfen Hunde mitfahren, viele Busunternehmen lassen dagegen nur Guide Dogs zu. In Innenstädten ist es ähnlich, wie in Deutschland: Hunde gehören zum Stadtbild dazu und sind dort in der Regel angeleint. Achtung: unbedingt Hinterlassenschaften entfernen, hohe Bußgelder drohen! Anders als in Deutschland, sind Hunde auch in den meisten nicht-Lebensmittelläden nicht erlaubt.
Einreisebestimmungen
Die Einreise nach Schottland ist für Haustiere mittlerweile längst nicht mehr so aufwändig, wie noch vor wenigen Jahren. Für Hunde, Katzen und Frettchen gelten zum einen die EU-Einreisebestimmungen. Darüber hinaus ist eine vom Tierarzt bestätigte Behandlung gegen Bandwürmer 24 – 120 Stunden vor der Einreise nach Schottland vorgeschrieben. Eine Tollwut-Titerbestimmung (Blutuntersuchung) muss nicht mehr gemacht werden. Die Einreise muss über offiziell vorgeschriebene Grenzübertritte erfolgen. Welche dazu gehören (und viele weitere Informationen) sind im offiziellen Pet Travel Scheme zu finden (in engl.); wichtige Informationen auf Deutsch zusammengefasst findet man hier
Anlagehunde
Die Einreise von Pit Bulls, Tosa Inu Dogo Argentino, Fila Braziliero.und Hunden ähnlichen Typs ist untersagt. Dabei reicht das äußere Erscheinungsbild des Hundes, sofern er keine offiziellen Papiere eines anerkannten Zuchtverbandes besitzt, mit denen belegt werden kann, dass er einer anderen Rasse angehört. Achtung: ein entsprechend aussehender Hund kann von den Behörden beschlagnahmt werden!
Reisetipps mit Hund
Sehenswürdigkeiten:
Die Eintrittspreise für Schlösser, Abteiruinen, Parks, Landsitze und ähnliches sind in Schottland recht hoch. Wenn man Besichtigungen dieser Art mag, lohnt sich die Mitgliedschaft bei Historic Scotland oder im National Trust for Scotland. Die meisten der Hauptsehenswürdigkeiten Schottlands werden von einer der beiden Organisationen betreut. Eine Mitgliedschaft ermöglicht freien Eintritt zu den jeweils betreuten Sehenswürdigkeiten. Homepage des National Trust: http://www.nts.org.uk/Home/. Homepage von Historic Scotland: http://www.historic-scotland.gov.uk/. Statt einer Jahresmitgliedschaft kann auch ein „Explorer Pass“ erworben werden, der wenige Tage gültig ist. Eine entsprechende Mitgliedschaft kann bei jeder teilnehmenden „Attraktion“ erworben werden. In viele „Freiluft“-Sehenswürdigkeiten (Ruinen, Parks etc.) dürfen Hunde ihre Menschen begleiten.
Wanderungen:
Viele Urlauber kommen in erster Linie zum Wandern nach Schottland. Wanderführer gibt es entsprechend viele, sowohl für die Hauptfernwanderwege, als auch für kurze Rundwanderungen. Wanderwege sind mehr oder weniger gut als solche gekennzeichnet, Rundwanderwege sind allerdings in der Regel nicht (wie in Deutschland üblich) mit entsprechenden Buchstaben oder Zahlen beschildert. Wer kürzere Wanderungen machen möchte, ist daher mit einem Wanderführer gut beraten, z.B. aus dem Rother-Verlag.
Hier 5 lohnenswerte Kurzwanderungen (um 3-4 Stunden), die viel Aussicht für verhältnismäßig wenig Anstrengung bieten:
Im Süden Schottlands zwischen Moffat und Melrose an der A708 gelegen ist der Wanderparkplatz am Grey Mare’s Tail, einem Wasserfall. Entlang des Wasserfalls kann hoch zum Loch Skeen spaziert und dieses auf den Höhen umrundet werden. Festes Schuhwerk erforderlich, außerdem nach Regen stellenweise sumpfig. Wanderweg auf den Höhen nicht durchgängig erkennbar, verlaufen kann man sich dennoch nicht. Da der Süden Schottlands allgemein eher kein Wanderziel ist, ist es am Loch Skeen auf den Höhen recht einsam.
In der Mitte Schottlands in den Trossachs nahe Loch Lomond findet man den Wanderparkplatz am Ben A’an (Koordinaten: N56°13,936‘ W4°24,359‘, an der A821 gelegen). In gut einer Stunde ist man auf teils sehr steilem Weg am Gipfel angekommen und genießt eine großartige Aussicht. Abstieg auf gleichem Weg. Der Weg ist durchgängig recht gut erkennbar.
Auf der Isle of Skye führt ein Rundweg auf der Trotternish Halbinsel durch das Quiraing Gebirge (Koordinaten des Parkplatzes: N57°37,694‘ W6°17,466‘). Wer weniger gut zu Fuß ist, kann auch nur das erste Stück bis zu den interessanten Felsformationen „the Table“, „the Needle“ und „the Prison“ laufen. Für den gesamten Rundweg benötigt man um die drei Stunden (inklusive Aussicht genießen), stellenweise steil. Nur das erste Stück ist viel begangen, auf den Höhen kann man die Aussicht in Ruhe genießen.
Ebenfalls auf der Isle of Skye auf der Straße nach Elgol (Koordinaten des Wanderparkplatzes: N57°10,756‘ W6°03,803‘) führt ein Rundweg (Beginn gegenüber des Parkplatzes die Wiese hinauf) erst über die Höhen, dann zum Meer hinab und an diesem entlang bis Elgol. Der Rückweg von Elgol zum Parkplatz entlang der Single Track Road zieht sich! Ansonsten sehr schöne 4-5 stündige Rundwanderung.
Im Nordosten Schottlands (Highlands) führt ein Stück nördlich von Ullapool ein teilweise steiler Wanderweg in rund einer Stunde hoch zum Gipfel des Stac Pollaidh, ebenfalls mit fantastischer Aussicht. Der Weg kann mittlerweile als Rundweg mit alternativem Abstieg gelaufen werden. Es handelt sich um einen relativ viel besuchten Wanderweg, der Weg ist entsprechend gut erkennbar und vor allem an den Wochenenden im Sommer kommt kein Gefühl von Einsamkeit auf.
Strände:
In Schottland gibt es keine „Hundestrände“, da die meisten Strände für Hunde ohne Einschränkung nutzbar sind. Auch Leinen sind an Stränden nicht vorgeschrieben. Ausnahmen kann es vor allem an Städten geben; prinzipiell ist Schottland bei passendem Wetter für einen Strandurlaub mit Hund aber verhältnismäßig gut geeignet. Viele „Traumstrände“ sind allerdings eher etwas abgelegen.
Hier ein paar Impressionen:
Strände auf der Doppelinsel Harris and Lewis:
Strand bei Durness im äußersten Nordosten Schottlands:
Adressen/Weblinks
Britische Botschaft: https://www.gov.uk/government/world/germany.de
Schottisches Fremdenverkehrsamt: http://international.visitscotland.com/de/
Die Angaben auf dieser Seite wurden nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und zusammengestellt. Da jedes Land kurzfristig Einreiseregelungen und Gesetze ändern kann, sollte sich dennoch zu den wichtigsten Fragen im Vorfeld der Reise mit dem entsprechenden Fremdenverkehrsamt oder der Botschaft in Verbindung gesetzt werden. Dies gilt insbesondere für Regelungen betreffend „Sogenannter Kampfhunde“.
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