Endlich Sommer, die Urlaubszeit rückt näher. Viele Menschen möchten die schönste Zeit des Jahres gerne zusammen mit ihrem vierbeinigen Familienmitglied genießen, aber oft ist es nicht einfach, den Hund in die Urlaubsplanung zu integrieren. Fernreisen und Städtetrips mit Haustier sind kaum realisierbar und an vielen Stränden sind Hunde verboten. Eine beliebte Alternative für aktive, naturverbundene Menschen ist ein Wanderurlaub. Die meisten Hunde lieben es, neue Gegenden zu erkunden und den ganzen Tag mit ihren Menschen zusammen zu sein. Schöne Wanderziele sind europaweit weit zu finden, in Weinbergen, durch ausgedehnte Wälder, in schroffer Bergwelt oder entlang der Küsten.
beliebte Wanderziele mit Hunden
Die deutschen Mittelgebirge locken mit Wäldern, Seen und Talsperren und sehr gut markierten Wanderwegen. Vielerorts gibt es liebevoll gepflegte “Erlebniswanderwege”, die auch Kinder begeistern. Wer seinen Hund im Urlaub ohne Leine laufen lassen möchte, muss bedenken, dass die Leinenpflicht im Wald je nach Bundesland variiert. In Thüringen beispielsweise dürfen Hunde das ganze Jahr über im Wald nicht von der Leine, Bayern und Baden Württemberg haben dagegen keine Leinenpflicht im Wald. In NRW wiederum darf der Hund zwar außerhalb des Stadtgebiets in vielen Waldgebieten frei laufen, dabei aber nicht die Wege verlassen. Zu beachten sind überall örtliche Beschränkungen, z.B. in Naturschutzgebieten, und Regelungen “gefährliche Hunde” betreffend.
Wer höher hinaus möchte, mit Traumblicken über die Bergwelt, wird in den Alpenländern wie der Schweiz glücklich. Zur Einreise mit Hunden in die Schweiz sind der blaue EU-Heimtierausweis und eine gültige Tollwutimpfung nötig, außerdem muss der Hund gechipt sein. Hundefreundliche Unterkünfte findet man viele in der Schweiz und auch in Gondeln und Bussen sind Hunde in aller Regel erlaubt.
Die Höhenluft und steile Anstiege setzen allerdings nicht nur beim Menschen Kondition voraus, auch der Hund muss entsprechend fit und gesund sein, um längere Wanderungen mitlaufen zu können. Der nächste Ort kann auf Touren sehr weit weg sein, auf der sicheren Seite ist man, wenn man den Hund im Notfall eine längere Strecke tragen kann.
Dank der Lockerung der Einreisebestimmungen für Hunde nach Großbritannien, sind auch die Schottischen Highlands ein lohnenswertes Wanderziel mit Hunden geworden. Einsamkeit, eine spektakuläre Landschaft, die Lochs und viele, viele Schafe wird man hier finden. Hunde, die Schafe ignorieren, dürfen ohne Leine laufen. Schwieriger kann in Schottland dagegen das Finden von Unterkünften werden, in denen Hunde erlaubt sind. Auf Streckenwanderungen bietet sich so das Übernachten im Zelt an, was in Schottland auch in der freien Natur gestattet ist. Auch sind Hunde auf fast allen Campingplätzen willkommen.
Checkliste: Was der Hund im Wanderurlaub braucht
- Ganz wichtig ist ein Adressanhänger am Hund mit der Handynummer, der Urlaubsadresse und der Heimadresse. Für Reisen ins europäische Ausland ist das Chippen des Hundes Pflicht. Damit dies hilft, dass der Hund im Notfall wieder zu seinen Besitzern gebracht werden kann, muss der Hund unbedingt auch bei Tasso registriert werden. Dieser Service ist kostenfrei.
- Ein Hund braucht, genau wie der Mensch, Kondition, um eine längere Wanderung mitlaufen zu können. Für einen Hund, der Zuhause nur 3x am Tag eine Runde um den Block läuft, Gelenkprobleme oder Übergewicht hat, wird ein Wanderurlaub zum Gesundheitsrisiko.
- Für Auslandsreisen ist der EU-Heimtierausweis vorgeschrieben, aber auch in Deutschland kann er weiter helfen, z.B. falls man zum Tierarzt muss und die Aktualität bestimmter Impfungen wichtig ist. Versicherungsdokumente (Haftpflicht), können im Falle eines Falles ebenfalls hilfreich sein.
- Falls nicht mit sehr vielen Bächen und Seen zu rechnen ist, sollte unbedingt auch Wasser und ein Trinknapf für den Hund auf der Wanderung eingepackt werden. Große, fitte Hunde können im Vorfeld an einen Hunderucksack gewöhnt werden und ihren Proviant selber tragen.
- Booties (Hundeschuhe) mindern in sehr unwegsamem Gelände die Verletzungsgefahr.
- Vertrautes Futter ist gerade für Hunde mit empfindlichem Magen wichtig. Falls man Nassfutter gibt oder barft, kann es sinnvoll sein, den Hund vor dem Urlaub an ein hochwertiges Trockenfutter wie beispielsweise Josera zu gewöhnen. So spart man auf den Wanderungen Gewicht und ist nicht auf eine Kühlmöglichkeit angewiesen.
- Je nach Land und Hund kann ein Maulkorb nötig werden, z.B für eine Behandlung beim Tierarzt oder falls diese Art der Sicherung in öffentlichen Verkehrsmitteln vorgeschrieben wird.
- Kotbeutel braucht man fast überall; den Hund freut es, wenn auch noch Platz für das Lieblingsspielzeug und ein Handtuch oder eine leichte Decke ist.
- Ein handelsüblicher KFZ-Verbandskasten ist günstig zu kaufen und enthält vieles, was im Notfall sowohl Mensch als auch Hund helfen kann. Dieser kann ergänzt werden mit Desinfektionsspray, Wundsalbe, Kohletabletten (gegen Durchfall), Traubenzucker und einer Zeckenzange. Ein sinnvoller Schutz gegen Zecken und andere Parasiten sollte im Vorfeld mit dem Tierarzt besprochen werden.