Aussehen
Die Maine Coon ist die größte und schwerste aller Hauskatzenrassen. Sie weist dabei einen kräftigen Knochenbau auf, ist muskulös und stämmig gebaut. Der Körper ist eher lang, ebenso der Schwanz. Der Kopf ist dagegen verhältnismäßig klein, mit kräftigem Kinn und hoch angesetzten Wangenknochen. Die Ohren sind groß und hoch am Kopf angesetzt. Die großen Augen sind oval und leicht schräg gestellt.
Die Rasse gehört zu den Halblanghaarkatzen. Das Fell ist sehr dicht, wetterfest und weist Unterwolle auf. Im Winter ist das Fell in der Regel deutlich üppiger, als im Sommer. Besonders lang und dicht ist das Fell am Schwanz, an den Beinen und Flanken sowie am Hals, wo sich besonders bei Katern eine ausgeprägte Halskrause bildet. An Schultern und Rücken sollte das Fell dagegen kürzer sein.
Auffallend sind auch die Fellbüschel zwischen den Zehen, die ein einsinken der Katze im Schnee verhindern sollen. An den Ohren sind „Luchspinsel“ erwünscht, aber kein „Muss“. An Farben ist fast alles erlaubt, mit Ausnahme von nicht natürlich vorkommenden Farben, die ein Einkreuzen anderer Rassen notwendig machen würden. Zu nennen sind hier z.B. die Siam- oder die Colourpoint-Zeichnung. Auch an Augenfarben ist alles erlaubt, wobei blaue Augen oder verschiedenfarbene Augen sehr selten sind.
Die Maine Coon ist ein ausgesprochener Spätentwickler. Das Fell ist mit etwa 18 Monaten vollständig ausgebildet, die Statur erst mit 3-4 Jahren.
Katzen wiegen etwa 4-7kg, Kater 6-9kg.
Geschichte
Die Maine Coon ist eine relativ alte Katzenrasse, die sich als „Farmerskatze“ im US-Bundesstaat Maine im Nordosten der USA entwickelt hat. Mittlerweile ist sie offiziell die Nationalkatze von Maine. Ihren Namen verdankt sie ,neben dem Bundesstaat, dem englischen Wort für Waschbär: racoon, bzw. coon. Dies weist auf eine ihrer Entstehungsmythen hin, die besagt, dass sie aus der Verpaarung von Waschbären mit Hauskatzen hervor ging. Tatsächlich ist sie verhältnismäßig wasserliebend, weist einen buschigen Schwanz auf und „arbeitet“ gerne mit den Pfoten. Allerdings ist eine Verpaarung von Waschbär und Katze zoologisch unmöglich. Andere Geschichten gehen auf verschiedene Möglichkeiten ein, wie Vorgänger der Maine Coon auf dem Seeweg nach Amerika gelangt sein könnten, z.B. mit den Wikingern (in Form von Norwegischen Waldkatzen) oder mit Marie Antoinette als Angorakatze. Als am wahrscheinlichsten gilt die Theorie, dass das dichte Fell und das robuste Äußere durch natürliche Selektion als Anpassung an das Leben als Farmkatze im rauen Klima Maines entstand. Fest steht, dass die Maine Coon bereits um 1850 in heutiger Form in Maine heimisch war und dort auch von den Farmmenschen einmal jährlich auf Ausstellungen präsentiert wurde. Damit gehört sie zu den frühesten Ausstellungskatzen überhaupt. In erster Linie war sie allerdings ein geschätzter Jäger mit robuster Konstitution.
Um 1900 war die Maine Coon in Amerika bereits über Maine hinaus bekannt, als langsam Rassekatzenausstellungen (und Rassekatzen allgemein) immer mehr in Mode kamen. Ironischerweise sorgte dieser Umstand dafür, dass die Maine Coon neben all den neuen exotischen Rassen, die zunehmend importiert wurden, uninteressant und „gewöhnlich“ wirkte. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte geriet die Maine Coon immer mehr in Vergessenheit, eine Anerkennung als Rassekatze blieb aus. Erst in 1960er Jahren erfolgten neue Bemühungen, aus typvollen Farmkatzen eine durchdachte Zucht mit dem Ziel der Anerkennung der Rasse durchzuführen. 1976 erkannte schließlich auch der letzte große US-Katzenzucht-Dachverband die Maine Coon an. In Europa wurde die Rasse allerdings erst ab den 1980er Jahren langsam bekannter. Heute zählt die Maine Coon schließlich sowohl in den USA als auch in Europa zu den beliebtesten Rassekatzen überhaupt.
Charakter
Die Maine Coon hat ein mittleres Temperament und gilt als ausgeglichen und unkompliziert. Sie liebt Gesellschaft, sowohl zu anderen Katzen als auch zu ihren Menschen. Allerdings sind die meisten Maine Coon keine Schoßkatzen, sondern lieber auf ihren eigenen Pfoten überall mit dabei. Sie sind neugierig und begleiten ihre Menschen gerne bei allen Haushaltsaktivitäten. Auffallend ist auch ihre Affinität zu Wasser. Sie schwimmen zwar nicht, angeln und spielen aber gerne am Wasser. Überhaupt ist die Maine Coon dafür bekannt, gerne ihre Pfoten einzusetzen. So nehmen viele Maine Coon ihr Futter erst in die Pfote, bevor sie es essen. Einige lernen auch, mit den Pfoten Türen zu öffnen oder Wasserhähne aufzudrehen. Eine weitere Eigenheit ist ihre Redseligkeit. Sie unterhält sich geradezu mit ihren Menschen, kommentiert und gibt gurrende Laute von sich. Dabei ist ihre Stimme erstaunlich hoch und zart für den recht großen Körper.
Haltung und Pflege
Maine Coons sind gesellig, so dass man sie gut zu mehreren, aber auch mit anderen Haustieren zusammen halten kann. Sie brauchen ebenso engen Kontakt zu ihren Menschen und bleiben eher ungern alleine. Mit Kindern kommen die „sanften Riesen“ meist gut aus.
Die Maine Coon schätzt viel Ansprache und Spiele mit ihren Menschen. Auch klettert und springt sie gut und gerne. Sie ist ein ausgezeichneter Jäger, wenn man ihr Freigang gönnt. Bei genug Auslastung ist sie aber auch als reine Wohnungskatze glücklich.
Das prächtige Fell braucht weniger Pflege, als man denken mag. Besonders bei reinen Wohnungskatzen reicht gelegentliches durchbürsten aus. Lediglich im Fellwechsel ist häufigeres bürsten ratsam, damit die Katze bei der eigenen Fellpflege nicht zu viele Haare aufnimmt. Das prächtige Winterfell entwickelt sich dann, wenn die Katze den Winter erleben darf, z.B. in Form eines gesicherten Balkons oder Auslaufs.
Auf Grund von Züchtern, die Größe und allgemein das Aussehen über die Gesundheit stellten sowie starker Inzucht, gibt es einige Krankheiten, die bei der Maine Coon deutlich verbreiteter sind, als bei anderen Rassen. Es kommen unter anderem Herzmuskelerkrankungen, Hüftgelenksdysplasie (Fehlbildungen des Hüftgelenks), spinale Muskelathropie (eine Erkrankung der Motorneuronen) und Nierenerkrankungen vor. Man sollte sich somit viel Zeit mit der Auswahl des Züchters lassen und nicht alleine nach Äußerlichkeiten entscheiden.
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