Katzen sind die liebsten Haustiere der Deutschen, verschmust und dennoch willensstarke und eigenständige Persönlichkeiten, verspielt, aber auch anmutig und Ruhe ausstrahlend.
Nun ist die Entscheidung gefallen, eine Katze darf als neues Familienmitglied das Leben bereichern. Die Vorfreude ist groß, aber was braucht eine Katze alles und wo findet man seine Traumkatze?
Welche Katze passt zu mir?
Die meisten Menschen entscheiden sich für eine Hauskatze, auch „Europäisch Kurzhaar“ genannt. Es gibt sie in vielen Farben, aus dem Tierheim, aus „Unfallwürfen“, vom Bauernhof oder teils auch aus gewollter Vermehrung, um seine Katze einmal Kitten haben zu lassen. Tatsächlich sind viele Tierheime überfüllt mit Katzen, gerade im Frühjahr und Herbst, wenn ganze Würfe dort abgegeben werden. Auch wer ein junges Tier möchte, wird im Tierheim daher immer fündig werden.
Erwachsene Rassekatzen findet man ebenfalls immer mal wieder im Tierheim, Jungtiere dagegen werden meist bei einem Züchter gekauft. Hier muss man sehr genau hinschauen, denn es gibt große Unterschiede. Wichtig ist, dass alle Katzen beim Züchter einen gesunden und zutraulichen Eindruck machen und der Züchter offen auf alle Fragen antwortet und erkennbar aus Liebe zur Katze und seiner Rasse züchtet. Ein guter Züchter gibt zudem ein Kitten nicht in Einzelhaltung ab, nicht unter 12 Wochen und keinesfalls ungeimpft. Ein gesundes, gut sozialisiertes Kitten ist neugierig, aktiv und verspielt, keinesfalls apathisch oder scheu.
Eine erwachsene Katze hat den Vorteil, dass man ihr Wesen schon sehr gut einschätzen kann und beispielsweise beurteilen kann, ob sie mit reiner Wohnungshaltung zufrieden ist. Auch sind erwachsene Katzen schon deutlich ruhiger und wissen, wie man ein Katzenklo benutzt. Im Tierheim ist die Auswahl so groß, dass man auch für speziellere Ansprüche die richtige Katze findet, z.B. Katzen, die kein Problem mit Hunden haben oder gelassen auf kleine Kinder reagieren.
Ein Kitten dagegen ist sehr lebhaft und muss noch vieles lernen. Dass das Sofa kein Kratzbrett ist, die Gardine kein Kletterspielzeug und der Käse auf der Küchentheke tabu ist. Sie benötigen viel Zeit und langweilen sich schnell. Daher ist es sehr sinnvoll, zwei Kitten aufzunehmen, damit diese miteinander spielen und Sozialkontakte haben können.
Was brauche ich für eine Katze?
Katzenklo: Welches Klo eine Katze bevorzugt, ist sehr individuell. Als Faustregel gilt, dass immer mindestens so viele Toiletten wie Katzen vorhanden sein sollten. Den Standort sollte man möglichst ruhig wählen und nicht direkt neben den Futternäpfen. Ob die Katze ein offenes oder ein geschlossenes Klo lieber nutzt und welches Einstreu sie bevorzugt, muss ausprobiert werden. Wenn eine Katze unsauber ist, liegt es in der Regel entweder am Stress, am falschen Klo/Standort/Einstreu oder daran, dass das Klo zu selten sauber gemacht wird.
Kratzbaum: Katzen wetzen ihre Krallen, um die äußeren „verbrauchten“ Krallenhülsen abzustoßen und Schmutz zu entfernen. Daneben dienen Kratzspuren auch der Reviermarkierung, so dass zumindest reine Wohnungskatzen unbedingt einen Kratzbaum brauchen. Gerne werden die Kratzbäume auch als Rückzugsort und als Ausguck genutzt. Ein abwechslungsreich gestalteter Kratzbaum in einer relativ zentralen Position in der Wohnung, gerne auch nahe eines Fensters, ist daher eine gute Wahl.
Falls die Katze auch an unerwünschten Stellen kratzt, können dort positionierte, zusätzliche Kratzbretter helfen. Auch weitere weiche Liegeplätze und Höhlen in der Wohnung verteilt sind ganz im Sinne einer Katze.
Näpfe und Futter: In der ersten Zeit nach der Aufnahme einer Katze füttert man am besten das gewohnte Futter weiter, um den Umzugsstress nicht noch zu erhöhen. Die meisten Katzen bevorzugen Nassfutter, das auch den Vorteil hat, bereits viel Feuchtigkeit zu enthalten, denn viele Katzen trinken zu wenig. Einige Katzen werden durch kleine Zimmerbrunnen zum Trinken animiert, ansonsten muss man austesten, ob frisches oder abgestandenes Wasser lieber getrunken wird. Manche Katzen bevorzugen Keramiknäpfe, andere Metallnäpfe, Plastik dagegen wird häufig abgelehnt, da es Geschmack und Geruch an das Wasser abgibt. Zu wenig Flüssigkeitsaufnahme führt früher oder später zu Nierenproblemen.
Transportbox: Irgendwann wird man eine Transportbox brauchen und sei es nur, um einen Tierarztbesuch möglich zu machen. So ist es sehr sinnvoll, die Katze frühzeitig daran zu gewöhnen. Z.B. kann man die Box offen und weich gepolstert permanent als Rückzugshöhle anbieten oder der Katze über Clickern schmackhaft machen.
Spielzeug: Während Freigängerkatzen häufig selbst für ihre Beschäftigung sorgen, indem sie jagen und ihr Revier kontrollieren, sind viele reine Wohnungskatzen unterbeschäftigt. Manche Katzen werden aggressiv, unsauber oder dekorieren die Wohnung um, die meisten werden eher träge und dick. Vor allem junge Wohnungskatzen freuen sich daher meist über einen ebenso aktiven Artgenossen, der Spiel und Sozialkontakt bietet. Sonst ist der Mensch gefragt, seine Katze auszulasten. Es muss dabei nicht immer wildes Toben mit der Reizangel sein, Katzen lieben Lauerspiele, das Erkunden von Höhlen, Klettern und Beobachten, Raschelndes und immer mal wieder etwas Neues zum erkunden. Viele Anregungen findet man hier.
Die Vorbereitung der Wohnung auf eine Katze
Es gibt eine Reihe von Gefahren für Katzen in einer Wohnung. So versuchen reine Wohnungskatzen häufig, Gelegenheiten zu nutzen, um doch einmal raus ins Freie zu kommen. In gekippten Fenstern können sich Katzen zu Tode quetschen und beim Fall vom Balkon die Knochen brechen. Für beides gibt es im Handel spezielle Sicherungssysteme, die Leben retten. Auch Aquarien, Regentonnen oder gefüllte Badewannen können zu Todesfallen werden.
Hochgiftig für Katzen sind Alkohol, Schokolade, Zigarettenstummel, viele Putzmittel und Medikamente, aber auch Pflanzen wie z.B. der Weihnachtsstern, Alpenveilchen, Maiglöckchen oder Oleander. Die meisten Katzen können dies einschätzen, aber auch hier ist Vorsicht besser als eine tote Katze. Hundefutter und eine Reihe menschlicher Lebensmittel sind dagegen zwar nicht unbedingt tödlich, aber zumindest ungesund.
In der ersten Zeit ist es sinnvoll, zerbrechliche oder teure Dekoration aus Regalen zu entfernen. Eine Katze wird neugierig jeden Winkel ihres neuen Territoriums erkunden und muss erst lernen, wo sie nicht hochspringen darf.
Katzen haaren, vor allem im Fellwechsel. Die feinen Härchen setzen sich gerne in Polstern und auf Teppichen fest und sind nur schwer wieder zu entfernen. Hier helfen spezielle Staubsauger-Systeme, die für das Entfernen von Tierhaaren entwickeln wurden.