Hunde lieben ausgedehnte Spaziergänge, um sich frei zu bewegen und die Natur zu erkunden. Jedes Herrchen und Frauchen sieht es gerne, wenn der Vierbeiner unbeschwert und verspielt mit ihm spazieren geht. Doch besonders in der Kennenlernphase zwischen Hund und Halter muss zunächst das an der Leine laufen gelernt werden. Wichtig ist es, dass der Hund locker an der Leine geführt werden kann und der gemeinsame Spaziergang Spaß und Entspannung für beide birgt. Folgende Tipps zeigen es auf, wie es geht:
Das Leckerli vor der Nase wirkt Wunder
Will der verspielte Vierbeiner mal nicht an die Leine, hilft es, ihm ein Leckerli vor die Nase zu halten. Wenn der Hund ungefähr 30 Meter hinter dem Leckerli ordentlich herläuft, wird die Hand, in der sich das Leckerli befindet, angehoben und es werden weitere Schritte gemacht. Dann bleibt der Hundebesitzer stehen und gibt dem Hund seine kleine Überraschung und sorgt so für freudiges Schwanzwedeln. Wichtig ist dabei, zuerst stehen zu bleiben und dann dem Hund die Belohnung gegeben. Wird es umgekehrt gemacht, hat der Hund bereits das Leckerli und geht möglicherweise nicht mehr ordentlich an der Leine. Außerdem ist zu beachten, dass diese Trainingseinheiten kurz gehalten werden. Vor allem bei Welpen, sollte darauf Acht gegeben werden. Eine Trainingseinheit am Morgen und eine am Abend reichen aus. Welpen an der Leine führen gilt als besondere Herausforderung.
Ein Lob zwischendurch muss sein
Wenn der Hund ordentlich an der Leine läuft und nicht zieht oder störrisch ist, sollte der kleine Liebling zwischendurch immer wieder gelobt werden. Das spornt das Tier an. Das Lob sollte ruhig und gelassen ausgesprochen werden und dem Vierbeiner Zuneigung vermitteln. Zu vermeiden ist das ständige aufgeregte Einreden auf den Hund – denn dies birgt die Gefahr, dass er irgendwann nicht mehr auf die Stimme seines Besitzers hört.
Nicht belohnt werden sollte hingegen, wenn der Hund an der Leine zieht oder sich gegen die Leine sperrt. Die meisten Hundebesitzer kennen dieses „Machtspiel“. In diesen Fällen ist es wichtig, nicht nervös zu werden. Meist hilft es, einfach stehen zu bleiben und den Hund nicht dort ankommen zu lassen, wo er es wünscht.
Sanfter Umgang mit der Leine
Hunde sind sensible Tiere und versuchen meist, ihre Herrchen zufrieden zu stellen und ihnen zu gefallen. Auch wenn sich ein Hund mal nicht ordentlich an der Leine führen lässt, ist es daher trotzdem wichtig, geduldig und sanft mit der Leine und dem Vierbeiner umzugehen. Bei ruckartigen Reaktionen an der Leine weiß der Hund oftmals nicht, wieso diese geschehen und ist irritiert. Viel mehr Wirkung zeigt es, wenn der Hundebesitzer die Leine fest in der Hand hält oder die Richtung wechselt und dabei Ruhe bewahrt.
Ausdauer ist gefragt
Wie die meisten Lernvorgänge ist auch das Laufen an der Leine ein Prozess, der nicht in wenigen Tagen oder Wochen erledigt ist. Hierfür benötigen sowohl Mensch als auch Tier eine gewisse Ausdauer. Aber wer mit seinem Hund viel gemeinsam unterwegs ist, wird es lernen und wird die Abwechslungen der unterschiedlichen Routen lieben. Das gemeinsame ‚Training‘ verbessert außerdem die Beziehung zwischen Herrchen und Vierbeiner und fördert das Vertrauen. Auch etwas Abwechslung bei der gemeinsamen Bewegung oder Variationen von Hundesport halten gemeinsam fit und intensivieren das Verhältnis zwischen Hund und Herrchen. Schließlich sollte nicht nur die Gehorsamkeit des Tieres gefragt sein, sondern der Spaziergang sollte für Tier und Mensch zum kleinen Abenteuer in der freien Natur werden.
Der Rückruf des Tieres
Besonders viel Spaß macht das natürlich, wenn man den Vierbeiner auch ohne Leine freilaufen lassen kann. Insbesondere bei Hunden mit Jagdinstinkt ist ein einwandfrei funktionierender Rückruf extrem wichtig und muss daher gut trainiert werden. Denn das Abhauen des Vierbeiners ist nicht nur fürs Herrchen anstrengend, sondern kann auch für das Tier gefährlich sein – vor allem, wenn viel befahrene Straßen in der Umgebung sind.
Der Rückruf mit der Pfeife
Beim Rückruf ist es immer wichtig, dass der Hund so lange bei seinem Halter bleibt, bis er ihm wieder erlaubt zu laufen. Es macht durchaus Sinn, für den Rückruf eine Pfeife zu verwenden, weil sie über weite Strecken zu hören ist und die Stimme nicht so beansprucht wird.
Außerdem hört der Hund die Stimme seines Besitzers den ganzen Tag über, sie ist ihm vertraut und gilt daher nicht als Besonderheit. Anders sieht es mit der Pfeife aus. Wichtig beim Trainieren des Rückrufes ist es, dass der Hund auch dementsprechend belohnt wird, wenn er dem Rückruf gefolgt ist. Der Pfiff und das Leckerli müssen – zumindest zu Beginn – zusammengehören. So stellt der Hund zwischen der Pfeife und dem Leckerli eine Verbindung her. Wenn mehrmals am Tag mit dem Tier geübt wird, wird der Vierbeiner das Prinzip des Rückrufes schnell begreifen und seinen Spaß daran haben. Wenn der Rückruf gut läuft, kann der Hund frei herumlaufen, sollte aber dennoch vom Besitzer im Auge behalten werden. Eine gute Beobachtung und die Pfeife im Anschlag sind dabei wichtig.
Zusammenfassung
Das gemeinsame Spazierengehen ist eine der wichtigsten Beschäftigungen, um die Beziehung zwischen Hund und Herrchen zu vertiefen. Besonders schön ist es, dass beide Seiten dabei voneinander lernen können. Auch wenn der Spaziergang an der Leine nicht von Anfang an einwandfrei funktioniert, so kann das gemeinsame Üben sowohl Herrchen und Frauchen als auch Hund viel Spaß bereiten. Hierfür ist es wichtig, einige Ratschläge zu beherzigen. Das Leckerli vor der Nase wirkt kurzfristig meistens, ersetzt aber keine gute Erziehung des Vierbeiners. Viel wichtiger ist es, durch eine geschickte Kombination aus Trainingseinheiten, ausgiebigem Lob und dem ein oder anderen Leckerli die langfristige Zusammenarbeit zu trainieren. Hierfür ist ein gewisses Maß an Ausdauer von beiden Seiten erforderlich, die gemeinsame Zeit birgt aber auch Freude und Spaß gemeinsam mit dem Vierbeiner.