Während sich Hunde problemlos nach dem Willen des Menschen erziehen lassen, haben Katzen ihren eigenen Kopf und lassen sich oft kaum davon überzeugen, das zu tun, was ihr Frauchen oder Herrchen von ihnen verlangt. Einigen Stubentigern könnte ein wenig Erziehung aber nicht schaden, denn dass so manche vorwitzige Katze viel Unsinn anstellt, wenn ihre Besitzer aus dem Haus sind, zeigen die lustigen Videos auf purina.de. Doch ist es wirklich möglich, den eigenwilligen Haustieren unschöne Verhaltensweise abzugewöhnen – wie etwa das Springen auf den Esstisch oder das Kratzen am Sofa? Oder muss man die starrsinnigen Samtpfoten einfach so akzeptieren, wie sie eben sind? Fest steht, dass die Erziehung nur mit viel Geduld, Ausdauer und kleinen Tricks funktioniert.
Katzenerziehung klappt nur mit Konsequenz und viel Geduld
Ohne Geduld und Konsequenz wird sich keine Samtpfote erziehen lassen. Alles, was heute verboten ist, bleibt daher für immer verboten und alles, was die Fellnase darf, bleibt auch in Zukunft erlaubt. Unerwünschtes Verhalten wird zeitnah getadelt, während erwünschte Aktionen direkt belohnt werden sollten. Keinesfalls sollte die Mieze körperlich bestraft werden. Wenn sie jedoch das nächste Mal Anstalten macht, auf den Tisch zu hüpfen oder etwas vom Teller ihrer Menschen zu stibitzen, hilft ein Händeklatschen oder ein deutliches „Nein“ meist gut, um sie von ihrem Vorhaben abzubringen.
Zu den häufigsten Problemen im Zusammenleben mit der Katze gehört das Kratzen an Tapeten oder Möbeln. Das lässt sich recht einfach beheben: Die Samtpfote wird jedes Mal, wenn sie an der Wand kratzt, direkt zum Kratzbaum gesetzt. Wenn das konsequent durchgehalten wird, wird sie früher oder später begreifen, dass der Kratzbaum zum Krallenwetzen da ist – und eben nicht die Wohnzimmerwand oder das Sofa. Sobald sie das erste Mal freiwillig den Kratzbaum nutzt, wird sie mit einem Leckerli oder Streicheleinheiten belohnt. Dasselbe Verfahren wird angewandt, wenn die Fellnase auf den Esstisch springt, obwohl sie das nicht darf: Sie wird so lange immer wieder heruntergehoben, bis sie von sich aus keine Lust mehr darauf hat. Meist hilft es, dazu ein lautes, aber nicht böses „Nein“ auszusprechen, damit die Miez es schneller versteht.
Abwechslung beugt Langeweile vor
Gerade bei der reinen Wohnungshaltung haben die Samtpfoten oft Langeweile. Dann neigen sie dazu, so einige Dinge auszuprobieren, die uns Menschen überhaupt nicht gefallen: Sie pflegen ihre Krallen an unseren Möbeln oder springen aus Übermut an den Gardinen empor. Dieses Verhalten lässt sich mit ausreichend Beschäftigung schnell beheben:
- Katzengerechte Gestaltung der Wohnung: Mit Kratzbäumen, Catwalks, Kratzbrettern und Versteckmöglichkeiten
- Keine Einzelhaltung: Zwei Stubentiger beschäftigen sich miteinander
- Ausreichend Auslauf: Auf dem gesicherten Balkon, in einem Freigehege im Garten oder am Geschirr, wenn ungesicherter Freilauf nicht möglich ist
- Viel Beschäftigung: Das Tier muss körperlich (mit Jagd-, Angel- und Fangspielen) und geistig (mit Fummelbrettern und Intelligenzspielen) ausgelastet werden
Fellnasen, die körperlich und geistig gut ausgelastet sind, werden nur sehr selten unerwünschte Verhaltensweisen entwickeln, die sich dann kaum – oder nur mit viel Geduld und Arbeit – wieder abgewöhnen lassen.
Die Katzensprache verstehen und richtig reagieren
Jeder Katzenhalter sollte lernen, das Verhalten seiner Samtpfote richtig zu deuten. Das ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Erziehung. Nicht selten liegt es am Besitzer selbst, wenn sich das Tier nicht so verhält, wie er es sich wünscht. Das zeigt sich zum Beispiel häufig, wenn die Miez plötzlich unsauber wird. Sofern körperliche Ursachen ausgeschlossen werden konnten, sollte sich daher jeder Tierfreund fragen, ob er nicht einen der häufigsten Fehler beim Toiletten-Management begeht. Oft wird die Toilette beispielsweise einfach zu selten gereinigt. Der unangenehme Geruch hält die reinlichen Haustiere mit der sensiblen Nase dann davon ab, das Klo weiterhin aufzusuchen. Stattdessen wählt sie einen anderen sauberen Ort, wie ein frisches Handtuch oder die Badewanne. Dieses Verhalten ließe sich mit einer besseren Toilettenhygiene einfach abstellen.
Katzen lassen sich am besten spielerisch erziehen
Positive Verstärkung lautet das Zauberwort, das bei der Erziehung der Samtpfoten am besten zum Ziel führt. Das sogenannte Clickertraining ist die ideale Möglichkeit, um die Miez nach dem menschlichen Willen zu erziehen. Damit lassen sich gewünschte Verhaltensweisen antrainieren, aber auch unerwünschte Aktionen abgewöhnen – ganz ohne Bestrafung. Beim Clickertraining wird die Katze zunächst auf das klickende Geräusch konditioniert, indem sie nach jedem „Klick“ sofort ein Leckerli bekommt. Bald weiß sie, dass nach dem „Klick“ eine Belohnung folgt und wird versuchen, sich so zu verhalten, dass sie möglichst viele Leckerlis erhält. Das ist eine wertvolle Hilfe, wenn die Fellnase beispielsweise an ihren neuen Kratzbaum gewöhnt werden soll oder wenn der Besitzer ihr beibringen möchte, selbstständig in die Transportbox zu gehen. Auch kleine Tricks lassen sich mittels Clickertraining beibringen, wie zum Beispiel „Pfötchen geben“ oder „Männchen machen“, sodass diese Art der Beschäftigung auch dazu dient, das Tier körperlich und geistig auszulasten. Darüber hinaus verbessert das Training die Bindung zwischen Stubentiger und Besitzer.