Bei Arthrose handelt es sich um den übermäßigen Verschleiß von Gelenken. Die Ursachen sind vielfältig. Die Krankheit lässt sich sowohl bei Menschen als auch Hunden beobachten. Woran Sie Arthrose erkennen und welche Behandlungsmethoden denkbar sind, wird nachfolgend thematisiert.

 

Gelenkprobleme haben vielfältige Ursachen.

Gelenkprobleme haben vielfältige Ursachen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vielfältige Ursachen

Wenn sich die Gelenkstruktur aufgrund sich zurückbildender oder gar zerstörter Knorpelsubstanz verändert und damit die degenerative Gelenkerkrankung Arthrose einsetzt, gehen damit teilweise massive Schmerzen für das Tier einher. Tierhalter, die dem aktiv vorbeugen möchten, müssen über die Ursachen Bescheid wissen. Unter anderem können Hunde bereits in jüngeren Jahren betroffen sein, wenn die Gelenke während der Welpenphase überstrapaziert werden. Aber auch Übergewicht kann für die Gelenkerkrankung verantwortlich sein. Je mehr Gewicht ein Tier zu viel auf den Rippen mit sich trägt, desto stärker fällt die Belastung des Bewegungsapparates aus. Aus diesem und vielen weiteren Gründen ist Übergewicht streng zu meiden. Ein nicht zu vergessender Aspekt ist daher die Ernährung. Fehlt es Hunden außerdem an Nährstoffen, kann das dazu führen, dass die Knorpelmasse nicht ausreichend Substanz entwickeln kann und langfristig abbaut. Besonders elementar sind essenzielle Aminosäuren, die der Organismus nicht selbstständig herstellen kann, sondern über das Futter bereitgestellt bekommen muss. Ein erhöhtes Arthrose-Risiko besteht bei Hunden mit Grunderkrankungen – beispielsweise Kapselrisse, Stoffwechselstörungen oder Hüftgelenksdysplasie.

 

 

Typische Symptome

Zwar macht die Arthrose nicht vor bestimmten Gelenken halt, besonders häufig wirkt sich die Krankheit aber an den Sprung-, Ellenbogen- und Hüftgelenken aus. Die Beschwerden stellen sich nicht von heute auf morgen ein, sondern verstärken sich in der Regel über einen längeren Zeitraum kontinuierlich. Für die Behandlung ist es entscheidend, dass Hundehalter bereits erste Anzeichen ernst nehmen. Wer sie unterschätzt, riskiert die Gesundheit seines Schützlings. Die Liste hilft beim Erkennen von Gelenkproblemen:

 

• allgemeine Aktivität lässt nach
• Empfindlichkeit gegenüber Berührungen an Gelenken
• Hunde springen nicht mehr ins Auto oder verweigern Treppensteigen
• Hinlegen und Aufstehen fällt dem Tier sichtlich schwerer
• besonders weiche Untergründe werden bevorzugt
• Liegeposition wird auffällig oft verändert
• Gelenke schwellen an
• lange Spaziergänge sind nicht mehr möglich, weil Hunde anschließend lahmen

 

Stellen sich derartige Symptome ein, wird es Zeit zu handeln.

 

 

Behandlung – Von Operation bis Homöopathie

Leider ist Arthrose nicht direkt heilbar, eine Behandlung aber durchaus möglich, um den betroffenen Tieren zu mehr Lebensqualität zu verhelfen. Da viele tierische Arthrose-Patienten übergewichtig sind, besteht einer der Therapieansätze darin, zunächst das Gewicht zu reduzieren. Leider erkennen viele Hundebesitzer jedoch nicht, wenn ihr Tier zu viel Gewicht auf die Waage bringt und füttern über Jahre unnötige Kilos an, die am Ende nicht nur Arthrose begünstigen, sondern lebensgefährlich werden können. Die Kleintierpraxis Neu Wulmstorf präsentiert online verständliche Grafiken, um die Unterscheidung zwischen Idealgewicht, Übergewicht und krankhafter Verfettung zu erleichtern. Jeder Halter, sollte darauf einen Blick werfen. Ergänzend dazu wird empfohlen, möglichst oft auf weichen Untergründen spazieren zu gehen, wie es im Wald der Fall ist, sowie mit Hunden zu schwimmen. Auch diese Änderung der Gewohnheiten ist ein wichtiger Baustein zur erfolgreichen Therapie.

 

Sport und Spaziergänge müssen der Erkrankung angepasst werden.

Sport und Spaziergänge müssen der Erkrankung angepasst werden.

Zu den konventionellen Behandlungsmöglichkeiten zählt unter anderem die Schmerzmedikation. Hierbei verabreicht der Tierarzt Schmerzmittel. Sie sollen die Entzündung in den Gelenken hemmen. Eine abschwellende Wirkung haben außerdem Medikamente mit Kortison, weshalb auch sie zum Einsatz kommen können. Zudem werden Mittel bereitgestellt, um die Struktur des Knorpels zu optimieren. Problematisch an der regelmäßigen Einnahme von Schmerzmitteln sind die negativen Auswirkungen auf den Verdauungstrakt. Dies trifft auf bekannte Schmerzmittel ohne Kortison zu. Ohne magenschützende Präparate können nicht zu unterschätzende Folgen eintreten.

 

Bei schwerer Arthrose kann eine Operation erforderlich sein. Nachteilig an der chirurgischen Therapie ist allerdings, dass die Arthrose durch den Eingriff nicht geheilt wird. Es ist durchaus denkbar, dass erneute Beschwerden nicht lange auf sich warten lassen. Nicht vergessen werden darf außerdem das allgemeine Gesundheitsrisiko einer Operation. Eine noch relativ wenig verbreitete Alternative stellt die Stammzellentherapie dar. Verwendet werden körpereigene Stammzellen aus dem Fettgewebe des Hundes. „Aus dem gewonnenen Gewebe extrahiert der Tierarzt mithilfe einer Zentrifuge die Stammzellen. Sie werden im Anschluss ins erkrankte Gelenk injiziert“, heißt es in einem Artikel des Onlinemagazins Familien-Gesundheit zur Therapie mit Stammzellen beim Hund. Detailliert geklärt, ist die genaue Wirkung zwar bislang nicht, es wird aber davon ausgegangen, dass Stammzellen die Regeneration anregen und so helfen, Gelenkschäden zu reduzieren.

 

Häufig wird auf Hyaluronsäure zurückgegriffen, eine weitere körpereigene Substanz, welche direkt ins Gelenk injiziert wird, wichtige Nährstoffe enthält und die Gelenk-Gleitfähigkeit verbessert. Darüber hinaus kann es sich lohnen Informationen über homöopathische Lösungen, Goldakupunktur und die schonende Physiotherapie einzuholen. In diesem Segment sind einige vielversprechende Ansätze bekannt.

 

 

Rechtzeitig vorbeugen

Ist der Krankheitsverlauf deutlich vorangeschritten, wird die Behandlung immer schwieriger, weil sich die auf ein Minimum reduzierten Schmiereigenschaften der Gelenksflüssigkeit nicht wiederherstellen lassen. Vorbeugen ist deshalb stets die bessere Wahl, als auf den Eintritt einer Krankheit zu warten und anschließend mit hohen Therapiekosten konfrontiert zu werden. Mit den richtigen Tipps können Tierliebhaber die Gelenke ihrer Hunde stärken und dem Verschleiß effektiv entgegenwirken:

 

Belastung Welpen und junge Hunde dürfen nicht überanstrengt werden. Für die Gelenke sind zum Beispiel Übungen mit hohen Sprüngen oder Agility nicht geeignet. Auch das Ein- und Aussteigen ins Auto über Springen, ist nicht gerade förderlich. Gleiches gilt für Apportierspiele. Sie machen Welpen und Junghunden zwar Spaß, dürfen aber nur in Maßen erfolgen. Das ruckartige Stoppen und Beschleunigen verlangt vom Bewegungsapparat Höchstleistungen ab. Übermäßige Belastungen, wie beim Agilitytraining, sind bei schweren Rassen oder Senioren ebenfalls zu meiden.

 

Ernährung Die Versorgung mit Vitalstoffen muss gewährleistet sein. Vitamine und Mineralstoffe sind gleichermaßen wichtig, wie Proteine und Fette. Letztere stellen dem Hundeorganismus im Idealfall ausreichend Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren zur Verfügung. Besonders wichtig für die Gesundheit sind die essentiellen Fettsäuren Linolsäure und Alpha-Linolensäure. Gute Lieferanten dafür sind Fisch-, Distel-, Schwarzkümmel-, Lein- und Sonnenblumenöl. Grünlippmuschelextrakt soll die Bildung von Knorpel unterstützen und sollte nicht erst bei Eintritt einer Arthrose als Ergänzung gefüttert werden. Die korrekte Menge ist jedoch abzuklären. Einen wissenschaftlichen Nachweis zur Wirkung von Grünlippmuschelextrakt gibt es zwar nicht, Erfahrungswerte deuten dennoch auf positive Auswirkungen hin.

 

Gewicht Übergewicht muss konsequent verhindert werden, da es die Entwicklung von Arthrose fördert. Mit einer angemessenen Ernährung und alters- sowie rassegerechter Bewegung lässt sich das Idealgewicht von Hunden halten.

 

Fotos: dife88 / skeeze / von pixabay.com

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