Campingwiese in Schottland.

Campingwiese in Schottland.

Urlaub im Wohnmobil wird immer beliebter. Man hat seine eigene kleine Ferienwohnung, die man variabel an jedem Ort abstellen kann, an dem man gerade Urlaub machen möchte. Rundreisen, Badeurlaub auf Campingplätzen, Wanderurlaub mit Übernachtungen auf aussichtsreichen Wanderparkplätzen oder auch Städtetrips, die fahrbare Ferienunterkunft macht alles mit. Gerade mit Hund ist es eine der beliebtesten Urlaubsformen, keine mühsame Suche nach Wohnungen oder Hotels, in denen Hunde erlaubt sind, keine Eingewöhnung des Hundes in immer neue Unterkünfte und wenn ein Urlaubsort nicht hundefreundlich ist, fährt man einfach weiter. Wer die mobile Freiheit mal ausprobieren möchte, kann einfach ein Wohnmobil mieten. Viele Vermieter haben sich auf Urlauber mit Hund eingestellt und bieten teils auch schon die passende Bordausstattung für den Hund mit dazu an.

 

Was braucht man für einen Wohnmobil-Urlaub mit Hund?

Neben dem üblichen Reisegepäck für seinen Hund, wie z.B. Impfpass, Futter, Leinen, Kotbeutel oder Decken, sind beim Campingurlaub noch einige weitere Reisebegleiter sehr nützlich. Wichtig ist allerdings bei allem, was man im Wohnmobil mitnehmen möchte: wie viel wiegt es? Und wie platzsparend kann es verstaut werden?

 

Hunde müssen während der Fahrt gesichert werden, sonst drohen hohe Strafen.

Hunde müssen während der Fahrt gesichert werden, sonst drohen hohe Strafen.

Hunde-Sicherung für die Fahrt: Eine „Ladungssicherung“ ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, es endet für den Hund auch schnell tödlich, wenn er bei einem Unfall durch das Wohnmobil geschleudert wird. Im Auto nutzen viele Menschen fest eingebaute Boxen oder ein Kofferraum-Gitter oder -Netz, aber was tun in einem Wohnmobil? Große Boxen nehmen viel Platz weg und der ist im Wohnmobil rar. Eine Alternative kann eine leichte, faltbare Box sein, die während der Fahrt unter dem Tisch zwischen den Sitzbänken der Essecke befestigt wird, bzw. an einem passenden anderen Ort, der ein sicheres Befestigen ermöglicht. Am Ziel angekommen, wird die Box zur Hundehütte im Freien oder kann bei schlechtem Wetter zusammengefaltet platzsparend verstaut werden.
Eine einfache Lösung ist daneben, den Hund anzuschnallen. Viele Wohnmobile haben zusätzliche Anschnallgurte an der Bank der Essecke, so dass der Hund entweder angeschnallt unter dem Tisch oder auf der Bank liegen kann. Anschnalladapter zum Befestigen am Geschirr (niemals am Halsband!) findet man in jedem Tierladen. Damit diese Variante sicher ist, muss der Gurt so kurz sein, dass der Hund bei einem Unfall nirgendwo gegengeschleudert werden kann und das Geschirr muss sicher und bequem sitzen.
Manche Wohnmobile haben zudem Heckgaragen, in denen eine Hundebox fest eingebaut werden kann, ähnlich wie in einem PKW. Wichtig ist, den Hund vor der ersten großen Fahrt langsam daran zu gewöhnen, so dass er sich wohl und entspannt fühlt. Während der Fahrt hat man keinen Zugriff oder Sichtkontakt zum Hund.

 

Erdhaken oder mobiler Zaun: Auf Campingplätzen oder Stellplätzen herrscht in der Regel Leinenpflicht, der Hund darf weder die Nachbarn beim Grillen besuchen, noch ungefragt zu fremden Hunden oder Kindern laufen. Aber natürlich möchte man sich mit seinem Hund viel im Freien vor seinem Wohnmobil aufhalten, so braucht man eine Begrenzung, damit der Hund die Parzelle nicht verlassen kann. Eine einfache Möglichkeit ist ein Erdhaken. Diesen dreht man in den Boden, hängt eine entsprechend lange Leine ein und der Hund kann den Radius nutzen. Den Erdhaken kann man natürlich auch bequem mit zum Picknick oder an den Strand nehmen, falls dort Freilauf nicht möglich ist. Ein Nachteil an dieser Variante ist, dass der Hund sich gerne mal mit der Leine um Tischbeine oder Liegestühle wickelt oder gar den Grill umreißen kann. Ähnliches gilt, wenn man die Hundeleine am Fahrzeug, bspw. an der Anhängekupplung, befestigen möchte.
Mehr Bewegungsfreiheit bietet ein mobiler Zaun („Schafzaun“, „Geflügelnetz“), den es in verschiedenen Höhen gibt und der über Erdspieße variabel einfach um das Wohnmobil gesteckt werden kann. Ob ein solches Netz für den eigenen Hund funktioniert, probiert man am besten bereits Zuhause aus, denn ausbruchssicher ist ein solcher Zaun nicht. Kleine Hunde können durch die Maschen passen oder sich unter dem relativ nachgiebigen Zaun durch quetschen. Hier kann ein spezielles Geflügelnetz mit extra kleinen Maschen in Bodennähe helfen, sowie Heringe, um das Netz dicht am Boden zu fixieren. Größere Hunde springen dagegen durchaus aus dem Stand über 1-Meter Netze drüber, wenn es auf der anderen Seite etwas besonders interessantes gibt oder können ein Netz auch einfach einrennen. Einen etwas sichereren Stand bieten Netze mit 2 Erdspießen pro Stange. Geeignet ist diese Lösung aber vor allem für Hunde, die eine optische Grenze akzeptieren oder auf jegliche Umweltreize sehr gelassen reagieren.

 

Strandmuschel: Wer mit dem Wohnmobil in Urlaub fährt, verbringt bei passendem Wetter die meiste Zeit im Freien. Eine Strandmuschel ist vor allem bei heißem Wetter sehr sinnvoll, da nicht jeder Campingplatz ausreichend Schatten bietet, sowie natürlich dem Namen entsprechend am Strand. Zudem bietet sie auf belebten Campingplätzen eine Rückzugsmöglichkeit, die es manchen Hunden leichter macht, abzuschalten und zur Ruhe zu kommen. Bei der Auswahl der Strandmuschel ist für ein Wohnmobil auch wieder besonders wichtig, dass sie möglichst platzsparend verstaut werden kann.

 

Bei Hitze muss auch für den Hund Wasser mitgenommen werden.

Bei Hitze muss auch für den Hund Wasser mitgenommen werden.

Rutschfester Camping-Wassernapf: Wer zum ersten Mal mit einem Wohnmobil fährt, wird schnell lernen, wie stark alles, was nicht sicher fixiert ist, im Innenraum in Kurven und beim Bremsen in Bewegung kommt. Die Investition in einen rutschfesten Napf mit Überlaufschutz ist daher sehr sinnvoll. Der Überlaufschutz ist ein leicht trichterförmiger Aufsatz für den Napf, der auch bei sportlicherer Fahrweise eine Flutung des Innenraums mit Wasser verhindert. Optimal ist es, wenn der Napf zudem faltbar ist (alternativ einen leichten zweiten Falt-Napf mitnehmen), um dem Hund am Strand oder auf Wanderungen Wasser anbieten zu können, ohne dass der halbe Rucksack schon durch Wasser und Napf für den Hund gefüllt ist.

 

Hitzeschutz: Jahr für Jahr sterben Hunde qualvoll in überhitzten PKWs, weil die Besitzer „nur mal schnell“ etwas erledigen wollten. In Fahrzeugen kann es sehr schnell extrem heiß werden und Hunde haben kaum eine Möglichkeit, ihre Körpertemperatur selbst herunter zu regulieren, können beispielsweise auch nicht schwitzen. Die großen, weißen, nicht aus Blech gebauten Wohnmobile heizen meist nicht so schnell auf, wie ein PKW, aber auch sie können in der prallen Sonne so heiß werden im Innenraum, dass ein Hund das nicht überlebt. Möchte man im Sommer im Warmen Urlaub machen, muss man sich also gut überlegen, wie man seinen Hund davor schützt. Wer seinen Hund im Wohnmobil dennoch alleine lassen möchte, braucht einen möglichst kühlen Schattenplatz (keinesfalls direkte Sonneneinstrahlung!), zusätzlich können Wärmerollos und leicht geöffnete Fenster und Dachluken helfen. Eine spezielle Kühlmatte ist für hitzeempfindliche Hunde allgemein eine gute Idee und Wasser muss immer zur freien Verfügung stehen. Wer sicher gehen möchte, lässt seinen Hund aber nur in den kühlen Abendstunden alleine.

 

Die Wahl des Campingplatzes

Camping auf dem Bauernhof in Nordholland.

Camping auf dem Bauernhof in Nordholland.

Auf den meisten Campingplätzen sind Hunde willkommen und ausgewiesene Wohnmobil-Stellplätze verbieten so gut wie nie die Mitnahme eines Hundes. Dennoch ist es natürlich wichtig, sich über die Hundefreundlichkeit des Reiseziels und der angedachten Übernachtungsplätze zu informieren. Gerade bei Campingplätzen sind die Unterschiede groß, von gerade so wird ein ruhiger Hund in der Nebensaison toleriert bis hin zu eingezäunten Freilaufflächen, Hundeduschen, ausgewiesenen Hundestränden und sogar Agility-Parcours. Auch die Kosten für einen Hund variieren stark. Auf einigen Plätzen sind Hunde zumindest in der Nebensaison kostenfrei, auf anderen zahlt man 5€ und mehr pro Hund und Nacht. Am besten überlegt man sich im Vorfeld, was einem für einen Urlaub mit Hund wirklich wichtig ist und klärt dies bereits vor der Buchung mit den in Frage kommenden Campingplätzen. Hierzu gehören z.B. auch Spazier- oder Bademöglichkeiten in der näheren Umgebung oder ob der Hund seine Menschen mit ins Restaurant begleiten darf. Sinnvoll ist es zudem mit Hund, nach ruhigen Plätzen am Rand sowie nach schattigen Stellplätzen zu fragen.

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