Der Mensch belastet das Ökosystem in vielerlei Hinsicht. Ob Massentierhaltung, Eingriffe in wertvolle Lebensräume oder die Ausbeutung von Lebewesen für die Bekleidungsindustrie. Diejenigen, die einen wirksamen Beitrag zum Schutz von Tieren leisten möchten, finden im Alltag viele Möglichkeiten.

Tierleidfreie Energie nutzen

Die Energiewende hat in vielen Haushalten ein Umdenken angestoßen. Viele Verbraucher beziehen längst Ökostrom, um Kohle- und Atomkraftwerke nicht länger zu unterstützen. Ein guter Ansatz, der in Bezug auf Umwelt- und Tierschutz aber leider oft nicht konsequent genug verfolgt wird. Unter anderem hat Greenwashing dazu geführt, dass Kunden in die Irre geführt wurden und wohlklingende Ökostromtarife lediglich dazu dienten, das Image der Energielieferanten aufzupolieren. Im Hintergrund wurde seitens der Konzerne weiterhin in Atom- und Kohlekraft investiert. Ökostrom-Labels wie Grüner Strom und ok power schaffen dahingehend Abhilfe.

 

Doch auch bei Ökostrom ist aus Tierschutzsicht ein kritischer Blick auf das Angebot unverzichtbar. Denn selbst Strom, der ausschließlich aus Erneuerbaren Energien stammt, kann Tierleid verursachen. Während Windkraftanlagen beispielsweise allein in der Bundesrepublik jedes Jahr zum Tod von zehntausenden Vögeln und Fledermäusen führen, wird mit Biomasse oft indirekt die industrielle Massentierhaltung gefördert, weil zur Erzeugung Gülle zum Einsatz kommt. Veganer Strom hingegen, stammt aus Quellen, die sowohl die Umwelt entlasten als auch Leid bei Tieren vorbeugen. Dazu gehören Solarenergie und Gezeitenkraftwerke. Was veganer Strom ist und warum dieser für den Tierschutz einen großen Unterschied macht, erklärt die Greenstone Energy auf ihrer Internetpräsenz im Detail. Der neue Stromanbieter aus Berlin hat sich auf tierleidfreien Strom spezialisiert und wird von der Tierrechtsorganisation PETA empfohlen.

 

Bewusst ernähren – von Fleisch bis Pastete

Die Macht der Konsumenten ist groß. Schließlich nimmt die Nachfrage direkten Einfluss auf das Angebot. Deshalb ergeben sich beim Einkaufen zahlreiche Optionen zum Tierschutz. Regionales Fleisch, das von Bio-Höfen mit strengen Tierschutzkriterien stammt, hilft im Kampf gegen die verheerenden Zustände, die in der intensiven Tierhaltung herrschen. Kein Tier dieser Welt sollte zusammengepfercht in Ställen ohne Tageslicht leben müssen. Wer stattdessen Fleisch aus streng kontrollierten Quellen kauft, wo Tiere artgerecht gehalten werden, trägt aktiv zu einem Wandel in der Lebensmittelbranche bei. Auch auf Pasteten oder anderweitige Produkte aus Gänsestopfleber sollte vollständig verzichtet werden. Was die Tiere während der Produktion durchmachen müssen, ist nicht mit Tierschutz vereinbar.

 

Ob direkt der Umstieg auf eine vegane Ernährung angestrebt wird, muss jeder für sich entscheiden. Fest steht, dass eine pflanzliche Ernährung viel Tierleid verhindert und bei durchdachtem Speiseplan eine gesunde Alternative ist. Worauf es bei der veganen Ernährung ankommt, um keine Mangelerscheinungen in Kauf nehmen zu müssen, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) online.

 

Textilien ohne tierisches Material

Auch bei der Anschaffung von Kleidern ist Vorsicht geboten. Pelze sind in Hinblick auf den Tierschutz tabu. Zudem sind Produkte aus Leder kritisch, weil in der Lederindustrie viele unseriöse Unternehmen mitmischen, die keinerlei Wert auf einen anständigen Umgang mit Tieren legen. Der Verzicht auf tierische Bestandteile an Schuhen, Textilien und Accessoires mindert Tierleid konkret. Tipps hierzu:

 

• Angora-Kaninchen, Gänse (Daunen) und Kaschmir-Ziegen müssen beim Rupfen beziehungsweise Scheren vielerorts immense Schmerzen erleiden. Auch Kleidungsstücke aus Mohair, Vikunja oder Merino sollten besser nicht gekauft werden, weil das Risiko für Tierquälerei hoch ist. Tierleidfreie Alternativen sind Materialien wie Leinen, Tencel und Viskose.

 

• Kleinteile an textilen Produkten wie Knöpfe bestehen oft aus Perlmutt, ein Material aus den Schalen von Schnecken und Muscheln. Einige Perlmuttarten sind inzwischen nahezu ausgerottet. Knöpfe lassen sich aus vielen anderen attraktiven Materialien herstellen, sodass keinerlei Mangel entsteht.

 

• Verbraucher, die statt Seide zu Baumwollseide oder Nylon greifen, beugen Tierquälerei ebenfalls vor. Schließlich werden die Raupen bei der Gewinnung von Seide lebendig gekocht. Das tierische Material dient Seidenraupen als Kokon.

 

Kosmetik ohne Tierversuche

Bei Kosmetik ist wiederum der Kauf von Produkten empfehlenswert, die ohne Tierversuche entwickelt wurden. Viele Hersteller kennzeichnen derartige Ware deutlich. Wichtig ist aber, dass nur diejenigen Unternehmen mit Einkäufen gefördert werden, die generell keine Tierversuche durchführen. Viele Konzerne haben zwar Ware im Sortiment, wofür keine Versuche an Lebewesen nötig waren, greifen aber für den Großteil ihres Angebots auf diese Art von Tests zurück.

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