Größe: Rüde 57-63cm, Hündin 53-59cm
Gewicht: Rüde: um 30kg, Hündin: um 25kg
Fell: kurz, eng anliegend, hart
Farbe: gelb oder gestromt, mit schwarzer Maske, weiße Abzeichen erlaubt
häufige Krankheiten: Herzerkrankungen, HD, Arthrose, Tumore, Spondylose
Lebenserwartung: 10-12 Jahre
FCI Gruppe 2, Sektion 2: Molossoide, doggenartige Hunde, mit Arbeitsprüfung
Geschichte
Der Boxer geht auf die Bullenbeißer des Mittelalters zurück. Das Bullenbeißen (und auch das Bärenbeißen) war im 16-18. Jahrhundert vor allem in England ein beliebter „Sport“, bei dem hohe Wetteinsätze den Besitzer wechselten. Der Hund kämpfte hierbei mit Bullen, verbiss sich in deren Nase und versuchte sie nieder zu ringen. 1835 ist dieser grausame Tierkampf in England verboten worden. Einsetzbar waren die entsprechend gezüchteten Hunde auch für die Jagd auf wehrhaftes Wild, das sie ebenso packen und niederringen sollten.
Eng verwandt ist der Boxer mit dem Mastiff, der zusammen mit dem Brabanter Bullenbeißer an seiner Entstehung beteiligt war. Sein heutiges Aussehen verdankt er vermutlich auch der Einkreuzung des Bulldog.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird der Boxer in einheitlichem Typ gezüchtet. Anfangs wurde eine Karriere als Gebrauchshund angestrebt und 1924 wurde er als Diensthund offiziell anerkannt. Mittlerweile ist er allerdings als solcher kaum noch anzutreffen. Vielmehr wird er heute als wachsamer, temperamentvoller Familien- und Sporthund gehalten.
Verhalten und Wesen
Der Boxer ist ein verspielter, neugieriger und temperamentvoller Hund. Man sagt ihm nach, im Zweifelsfall erst zu handeln und dann zu denken. Dennoch ist er aufmerksam und sehr begeisterungsfähig, aber selbst als erwachsener Hund meist wenig ernsthaft. Mit Artgenossen ist er manchmal etwas rauflustig.
Der Boxer bringt weniger den Willen zu Gefallen mit, als die meisten anderen Gebrauchshundrassen, kann sogar recht eigensinnig und stur sein, wenn sich ihm der Sinn einer Übung nicht erschließt. Seiner Familie gegenüber ist er treu und anhänglich und gerne immer mit dabei. Fremden gegenüber ist er etwas distanzierter, lässt sich aber bereitwillig von deren guten Absichten überzeugen und schließt schnell neue Freundschaften. Trotzdem ist er wachsam und im Ernstfall auch verteidigungsbereit.
Haltung und Pflege
Sein selbstbewusstes, robustes und nervenstarkes Wesen, macht ihn auch für einen turbulenten Haushalt mit Kindern sehr geeignet. Da er gerade als junger Hund sehr ungestüm ist, muss man ihm aber sorgfältig beibringen, Kinder vorsichtig zu behandeln. Wenn auch die Kinder lernen, Tieren einen gewissen Respekt entgegen zu bringen, steht einer tollen Hund-Kind-Beziehung dann nichts mehr im Wege.
Der Boxer ist verspielt, verschmust, liebt seine Familie und geht mit ihr durch Dick und Dünn. Für isolierte Zwinger-Haltung eignet sich der Boxer nicht. Sein recht eigener Kopf, macht eine konsequente Erziehung nötig. Wenn die Motivation stimmt, lernt er aber freudig und schnell. Dennoch ist ein Boxer eher ein Hund für humorvolle Menschen, die nicht unbedingt Kadaver-Gehorsam erwarten.
Da der Boxer ein sehr agiler Hund ist, braucht er viel Bewegung und Beschäftigung. Neben einer Ausbildung im VPG, kann er über Nasenarbeit oder apportieren ausgelastet werden. Auch als Rettungshund eignet er sich.
Leider ist der Boxer keine besonders gesunde Rasse. Vor allem Gelenkdeformationen, Spondylose, Arthrose, aber auch Tumore und Herzerkrankungen kommen häufiger vor. Die Zucht sollte daher so umsichtig wie möglich vonstatten gehen. Idealerweise werden nicht nur gesunde Elterntiere miteinander verpaart, sondern der Züchter bezieht auch die gesundheitliche Auswertung von z.B. Halb-Geschwistern, Onkel und Tanten mit in seine Zuchtplanung ein. Ein Schnäppchen-Kauf eines vermeintlich günstigen Welpen kann sich durch hohe Tierarztrechnungen und den frühen Tod des Hundes bitter rächen. Zu erwähnen ist auch, dass bei weißen Boxern häufig Taubheit auftritt. Sicherheit bietet ein audiometrischer Test, den ein seriöser Züchter vor dem Welpenkauf durchführen wird.
Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:
Boxer-Klub e.V. Geschäftsstelle
81241 München
Internet: www.bk-muenchen.de
Internationaler Boxer-Club e.V.
Manfred Stöbe
50574 Erftstadt
Internet: www.ibc-boxerclub.de
Boxer Nothilfe Deutschland e.V
32120 Hiddenhausen (OT Schweicheln)
Email: geschaeftsstelle(at)boxernothilfe.de
Boxer Notrufzentrale e.V.
73061 Ebersbach
http://www.boxernotrufzentrale.de/
Zuflucht für Notboxer e.V.
Anke Körner-Walkenhorst
Bremen
Boxer im Tierheim
Heidrun Ubrig
36323 Grebenau-Bieben
http://www.boxer-im-tierheim.de
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