deutscher SchäferhundGröße: Rüde 60-65cm, Hündin 55-60cm

 

Gewicht: Rüde: 30-40kg, Hündin: 22-32kg (abhängig von der Linie)

 

Fell: dichtes, harsches Stockhaar, mit Unterwolle, Kurz- und Langstockhaar erlaubt

 

Farbe: einfarbig schwarz oder grau, oder mit gelben oder braunen Abzeichen

 

häufige Krankheiten: Hüftgelenksdysplasie, Ellenbogendysplasie, Arthrose, Allergien

 

Lebenserwartung: 12 Jahre

 

FCI Gruppe 1, Sektion 1: Schäferhund mit Arbeitsprüfung

 

 

Geschichte

 

Schäferhunde in verschiedenen Schlägen gibt es etwa seit dem 7. Jahrhundert in Deutschland. Neben guten Hüteeigenschaften wurde in der Zucht seit jeher Wert gelegt auf Konzentrationsfähigkeit, Gehorsam, Ausdauer und Robustheit. Die Leistung stand dabei immer im Vordergrund, das Äußere dagegen war sehr uneinheitlich.

Die Zucht des Deutschen Schäferhundes wie wir ihn heute kennen, begann im Jahre 1871 durch den preußischen Hofrittmeister Max von Stephanitz. Er hatte genaue Vorstellungen sowohl vom Äußeren des Hundes, als auch von seinem Wesen und seinen Arbeitseigenschaften. Das Ziel von Stephanitz war es, einen vielseitigen Gebrauchshund zu schaffen. Schnell zeigten sich gute Erfolge, so dass im April 1899 der Verein für Deutsche Schäferhunde gegründet werden konnte.

Von Anfang an gab es verschiedene Fell-Varianten, rauhaarige, glatthaarige sowie langhaarige Typen. Auch die Farbvarianten waren ähnlich wie heute, gelb-schwarze und graue mit verschiedenen Abzeichen kamen vor. Die Leistungsfähigkeit stand im Vordergrund, nicht das einheitliche Aussehen.

 

Sein Arbeitswille, seine Ausdauer und seine vielfältige Einsetzbarkeit machten den Deutschen Schäferhund schnell bei Militär und Polizei beliebt. Im ersten Weltkrieg wurden über 30.000 Schäferhunde an der Front eingesetzt, im 2. Weltkrieg sogar über 200.000, von denen viele ihren Einsatz mit dem Leben bezahlten.

Im Dritten Reich wurde der Deutsche Schäferhund als nationalistisches Symbol missbraucht und im Sinne „deutscher“ Tugenden glorifiziert. Dies führte dazu, dass er in einigen Ländern lange unter dem Namen „Alsatian“ (nach seiner elsässische Herkunft) bekannt war, da das „Deutsche“ wenig beliebt war und damit im Namen vermieden wurde.

Nach der Teilung Deutschlands entwickelten sich in Ost- und Westdeutschland die Schäferhunde auseinander. In Westdeutschland stand bald das Schönheitsideal im Vordergrund, auch wenn unter anderem durch den massigeren Körperbau und das „Fließheck“ die Arbeitsfähigkeit litt. In Ostdeutschland dagegen wurde ein leichterer Typ gezüchtet, bei dem gute Diensthundeigenschaften im Vordergrund standen. Noch heute unterscheidet man zwischen der Hochzucht (Schönheitszucht) und der Leistungszucht. Versuche, die Leistungslinie als eigene Rasse anerkennen zu lassen, scheiterten.

In seiner ursprünglichen Verwendung als Herdengebrauchshund, wird der Deutsche Schäferhund heute kaum noch eingesetzt. Man findet ihn vor allem als Diensthund bei der Polizei, im Militär, als Rettungshund und auch privat als Begleit- und Wachhund. Dabei ist er nicht nur in Deutschland, sondern weltweit die führende Diensthunderasse.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Weltweit berühmt ist der Deutsche Schäferhund für seine Tugenden wie Treue, Zuverlässigkeit, Ausdauer und Mut. Er ist sehr arbeitswillig und intelligent und so für fast jede ihm zugedachte Aufgabe geeignet.
Schutz- und Beutetrieb sind abhängig von der Linie. Beides sollte bei einem Schäferhund aus Leistungszucht nicht unterschätzt werden, ebenso wie die teils recht niedrige Reizschwelle.

Der deutsche Schäferhund lebt für seine Familie, ist loyal, beschützend und aufmerksam. Fremden gegenüber verhält er sich meist neutral, aber wachsam. Mit bekannten Menschen ist er sehr anhänglich und liebevoll. Wenn er nicht ausgelastet ist, wird er sich allerdings selbst eine Aufgabe suchen. Dies kann sich z.B. im Wildern äußern oder in übertriebener Wachsamkeit.

Wichtig ist ein nervenfestes, selbstsicheres Wesen, dennoch bringt ein Schäferhund auch viel Härte und Trieb mit, was ihn als Diensthund erst einsetzbar macht.

 

 

Haltung und Pflege

 

In erster Linie ist der Deutsche Schäferhund ein Arbeitshund, der entsprechend ausgelastet werden sollte. Ein gut erzogener und beschäftigter Schäferhund gibt aber auch einen sehr guten Familienhund ab, kinderlieb und auch mit anderen Haustieren verträglich. Leider sieht man den Deutschen Schäferhund oft als Zwingerhund. Wenn er nicht dennoch viel Ansprache und Auslastung bekommt, wird dies seinem menschenbezogenen, ausdauernden und intelligenten Wesen auf keinen Fall gerecht. Dazu kommt, dass ein abgeschottetes Leben und schlechte Umweltgewöhnung zu einem nervösen, überwachsamen Tier führen kann, das im Alltag nur schwer zu führen ist.

 

Da Trieb und Arbeitsdrang sehr von der Zucht abhängen, ist es wichtig, den für seine eigenen Ansprüche passenden Züchter zu finden. Aber auch ein Schäferhund aus Schönheitszucht bringt viel Lernwillen mit, ist ausdauernd, wachsam und keinesfalls mit kurzen Runden um den Block zufrieden. Neben VPG bietet sich fast jede Art von Hundesport, Nasenarbeit, Dog Dance oder Rettungshundearbeit an. Der Schäferhund ist an jeder Form von Zusammenarbeit interessiert. So ist die Erziehung nicht schwierig, durch sein Selbstbewusstsein und seine Trieblage aber absolut notwendig. Härte braucht es nicht, Konsequenz und Motivation führen zum Erfolg.

Da der Schäferhund viel natürlichen Wachtrieb mitbringt, ist ein unprofessionelles Abrichten völlig unnötig und dazu gefährlich.

 

Neben dem passenden Wesen, machen es auch verbreitete gesundheitliche Probleme, vor allem Gelenkdeformationen, sehr wichtig, den Züchter mit Bedacht zu wählen. Auch sollten körperlich belastende Aktivitäten nicht übertrieben werden, so lange der Schäferhund nicht ausgewachsen ist. Vor einem Einsatz im Leistungssport ist es zudem sehr ratsam, durch röntgen klären zu lassen, ob Gelenkerkrankungen vorliegen.

 

Die Fellpflege ist wenig aufwendig. Im Fellwechsel haart der Deutsche Schäferhund recht stark, ansonsten reicht gelegentliches Bürsten.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Notvermittlung:

 

Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) e.V.

Hauptgeschäftsstelle

86167 Augsburg

E-Mail: info(at)schaeferhunde.de

Internet: www.schaeferhunde.de

 

Deutscher Schäferhund Nothilfe e.V.

Birgit Zach

E-Mail: vorstand(at)dshn.de

Internet: http://www.dsh-nothilfe.de

 

Langstockhaar Schäferhund Nothilfe

Sonja Erika Pohlscheidt

E-Mail: Kontakt@lsh-schaeferhund-nothilfe.de

Internet: http://www.lsh-schaeferhund-nothilfe.de

 

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