Wer Hühner, Wachteln oder anderes Geflügel halten möchte, sollte sich darauf einstellen, die meisten Eier mit Hilfe einer Brutmaschine selbst zu bebrüten. Das hat zahlreiche Vorteile gegenüber dem Bebrüten durch die Hennen, schont die Tiere und offenbart Probleme mit den Eiern, bevor es zu großen Verlusten kommen kann. So funktioniert der Prozess vom Finden der Eier bis zur Entnahme aus der Brutmaschine für Tieraufzucht.
Hühner sind nützliche, meist freundliche und überaus intelligente Tiere, die bei Freilauf den Hof von Insekten und Ungeziefer reinigen und sogar die ein oder andere Maus erbeuten. Ein schöner Nebeneffekt der Hühnerhaltung ist für viele Tierfreunde das Einsammeln der frischen Eier am Morgen. Etwa mit dem 5. Lebensmonat beginnt die Henne damit, immer neue Eier zu bilden und diese in einer am besten mit Stroh ausgekleideten Legebox abzulegen.
Unbefruchtete und befruchtete Eier im Stall finden
Das Huhn erkennt in der Regel, ob die Eier befruchtet sind und beginnt nur dann zu brüten, wenn eine Chance auf Nachwuchs besteht. Dazu ist ein Hahn notwendig, der seinen Hühnerharem beschützt und begattet. Nicht jeden Tag gelingt die Befruchtung und nicht immer ist sie durch die Halter erwünscht. Doch wer Hahn und Hühner zusammenhält, sollte sich schon früh eine Brutmaschine für die Tieraufzucht zulegen, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.
Hühnereier müssen jeden Morgen während der Fütterung aus den Legeboxen gesammelt werden. Wo frische Eier sind, versuchen auch Marder und andere Eierdiebe regelmäßig in das Gehege einzubrechen. Das kann für die Hühner tödlich enden. Jedes Ei sollte vor dem möglichen Verzehr geschiert werden, also mit einer speziellen Lampe durchleuchtet. Ein kleiner Keim in der Spitze zeigt die Befruchtung an. Unbefruchtete Eier zum Verzehr sind völlig durchsichtig ohne Blutgefäße und sogenannten Hahnentritt.
Befruchtete Eier sofort in die Brutmaschine packen
Nach der Entnahme der Eier von unter der Henne, sollten die Eier in wenigen Minuten geschiert und bei möglicher Befruchtung in die zuvor desinfizierte Brutmaschine gegeben werden. Neben dem Bebrüten selbst hat die Brutmaschine für die Tieraufzucht auch jene Aufgabe, Keime und mögliche Parasiten von dem Ei fernzuhalten. Hühner schützen ihre Eier, ebenso wie Gänse, Enten, Singvögel und andere brütende Tiere mutig vor Fressfeinden. Doch gegen Feuchtigkeit, Pilzbefall und Parasiten sind sie oft machtlos. Die Desinfektion der Brutmaschine schadet den Küken nicht, ebenso wie die leichte Reinigung der Schale von Schmutz und Kot.
Nur wenn das Ei sofort nach dem Entnehmen aus dem Nest in die Maschine kommt, bleibt die Temperatur im Inneren erhalten. Ab diesem Moment übernimmt das Gerät die Aufgabe der Henne. Nach 7 und 14 Tagen sollte erneut geschiert werden. Rund 21 Tage dauert es von der Befruchtung des Hühnereis bis zum Schlüpfen. An Tag 7 ist klar, ob alles geklappt hat, an Tag 14 kann der deutlich entwickelte Embryo auf Auffälligkeiten überprüft werden. Entwickelt sich ein Ei gar nicht, fängt es nach einigen Tagen an, durch die Wärme im Brüter unangenehm zu riechen und sollte sofort entfernt und geöffnet werden.
Sind Brutmaschinen gut für die Henne?
Moderne Brutmaschinen nehmen den Hennen den anstrengendsten Teil der Aufzucht ab, das dreiwöchige Glucken auf den Eiern. In dieser Zeit fressen und trinken die Tiere oft sehr wenig, gerade im Sommer ist das lebensgefährlich. Zwar können Ersatzeier gegeben werden, um gerade junge Hennen an das Brüten zu gewöhnen. In der Regel kommen Hühner jedoch auch mit dem “Klau” der frisch gelegten Eier emotional gut zurecht. Werden zu viele Eier befruchtet, ist es sinnvoll, den Hahn von seinem Harem räumlich zu trennen.