Die Entscheidung ist gefallen, eine Katze soll die Familie bereichern. Aber was braucht eine Katze, um glücklich zu sein? Was benötigt man an Grundausstattung und wie erzieht man eine Katze? Hier möchten wir viele Tipps rund um den Einzug des vierbeinigen Familienmitglieds geben.
Ein glückliches Katzenleben
Früher hörte man oft, Katzen seien im Gegensatz zu Hunden eher Einzelgänger. Tatsächlich sind Katzen hochsoziale Tiere, die sich sehr eng an ihre Menschen binden, aber auch tiefe Freundschaften zu Artgenossen eingehen. Katzen, die sich mögen, putzen einander, spielen zusammen und schlafen gerne aneinander gekuschelt. Vor allem für Vollzeit Berufstätige Menschen bietet sich damit die Haltung eines Katzenpärchens an.
Gerade junge Katzen haben zudem sehr viel Energie, Erkundungsdrang und Spaß an wilden Spielen. Hat der Mensch nicht die Zeit, dem gerecht zu werden, sollten immer 2 Kitten zusammen aufgenommen werden, die sich katzengerecht miteinander beschäftigen können. Zwar verbringen Katzen rund 18-20 Stunden am Tag mit schlafen, dösen und sich putzen, die restliche Zeit aber möchten sie jagen und ihr Revier erkunden. Freigängerkatzen tun dies draußen und erwarten von ihrem Menschen vor allem Futter und Streicheleinheiten. Aber reine Wohnungskatzen brauchen Abwechslungen, Spiel und Beschäftigung durch ihren Menschen und/oder Artgenossen. Viele Anregungen findet man hier.
Um seine Katze verstehen zu können, hilft es, sich mit ihrer Körpersprache zu beschäftigen. So zeugt ein Abwenden des Blickes von Höflichkeit und ein Wedeln mit dem Schwanz zeigt keine Freude, sondern einen inneren Konflikt an. Ist der Schwanz dagegen hoch in die Luft gestreckt, ist dies eine freundliche Begrüßung.
Schnurren ist nicht nur ein Laut des Wohlbefindens bei einer Katze, sie demonstriert so auch Friedfertigkeit und aktiviert nach neueren Erkenntnissen ihre Selbstheilungskräfte.
Nicht zuletzt gehört zu einem glücklichen Katzenleben natürlich auch dazu, dass man sich vorher überlegt, wie man die Katze im Urlaub bestmöglich versorgt weiß und auch wenn sie alt und krank wird, noch fürsorgend für sie da zu sein.
Die Katzensichere Wohnung
Vieles im Haushalt kann für eine Katze zur Todesfalle werden. So nutzen reine Wohnungskatzen gerne jede Gelegenheit, um diese auch mal verlassen zu können oder versuchen an einen Vogel auf dem Fenstersims zu gelangen. In gekippten Fenster quetschen sich immer noch viel zu viele Katzen zu Tode. Es gibt im Handel spezielle Sicherungsvorrichtungen zu kaufen, um dieses Risiko zu umgehen. Auch Balkone werden gerne von Katzen genutzt und müssen unbedingt eingenetzt werden, damit die Katze nicht abstürzt.
Katzen mögen weiche Höhlen, woran man immer denken sollte, bevor man die Waschmaschine oder den Trockner anmacht.
Chemikalien oder giftige Pflanzen müssen für Katzen unerreichbar stehen. Eine Wohnungskatze freut sich über Katzengras als ungefährliche Alternative.
Vor allem junge Katzen klettern und toben gerne, teure und zerbrechliche Gegenstände räumt man daher am besten schon im eigenen Interesse katzensicher weg.
Die Grundausstattung
Katzenklo
Welche Art von Katzenklo geeignet ist, entscheidet die Katze. Mansche mögen geschlossene Klos, andere offene und auch die Wahl des Einstreus sollte davon abhängen, welches die Katze gerne benutzt. Als Standort eignet sich z.B. das eigene Badezimmer. Eine Katze mag es meist gar nicht, wenn das Klo direkt neben dem Futter oder neben dem Kratzbaum steht, wie ein Mensch sicher gut nachvollziehen kann. Auch zieht sie einen ruhigen Platz einem trubeligen mit ständigem Durchgangsverkehr vor.
Kratzbaum
Katzen müssen ihre Krallen wetzen, um sie scharf zu halten und Dreck und verbrauchte Hülsen zu entfernen. Dazu kratzen sie auch zur Reviermarkierung. So machen verschiedene Kratzbretter und Kratzbäume in der Wohnung Sinn. Ein guter Kratzbaum erfüllt aber noch sehr viel mehr Bedürfnisse. Er bietet Aussichtspunkte, Höhlen und Klettermöglichkeiten. All dies lieben und brauchen Katzen.
Wichtig ist, dass der Kratzbaum die Katze am Leben teilhaben lässt. Einen Platz am Rande des Wohnzimmers, vielleicht noch mit gutem Blick aus dem Fenster, wird die Katze zu schätzen wissen. Eine gute Qualität des Baumes sichert, dass er auch bei wilderem Spiel nicht umkippt, keine Bretter abbrechen oder sich die Kratzummantelung zu schnell löst. Sobald man die Vorlieben seiner Katze kennt, ist ein wirklich hochwertiger Kratzbaum eine sehr sinnvolle Investition.
Näpfe
Am wichtigsten ist, dass die Näpfe nach jedem Füttern gereinigt werden. Plastiknäpfe geben oft Geruch und Chemikalien ab, so dass sie von Katzen eher abgelehnt werden. Keramik oder Edelstahl sind eine gute Alternative. Viele Katzen trinken tendenziell zu wenig. Ob eine Katze lieber abgestandenes oder frisches Wasser mag, muss man herausfinden. Ein kleiner Zimmerbrunnen kann zudem zum Trinken animieren.
Transportbox
Spätestens beim Gang zum Tierarzt wird eine Transportbox nötig. Um zusätzlichen Stress zu vermeiden, gewöhnt man die Katze am besten frühzeitig an ihre Box. Das kann man machen, indem man ihr diese als weich gepolsterte Höhle offen zu Verfügung stellt oder auch durch Clickertraining.
Katzenerziehung
Mit Erziehung ist selbstverständlich nicht Sitz, Platz, Fuß gemeint und natürlich sind Katzen sehr eigenständige Tiere, aber die Haushaltsregeln muss auch eine Katze erlernen. Dabei ist sehr wichtig, sich immer vor Augen zu halten, dass eine Katze nichts aus Böswilligkeit tut. Sie verhält sich in ihren Augen immer bestmöglich und angemessen. Strafen haben in der Katzenerziehung nichts zu suchen und würden nur zu Stress und Meideverhalten führen.
Kitten lernen meist von ihrer Mutter, wie man ein Katzenklo benutzt, sofern sie nicht zu früh von ihr getrennt wurden. Bis zu einem Alter von 12 Wochen sollten Kitten bei ihrer Mutter und ihren Geschwistern bleiben, um optimal aufs Leben vorbereitet zu werden. Kennt eine Katze noch kein Katzenklo, muss man es ihr geduldig zeigen. Bei anhaltender Unsauberkeit, gilt es die Ursachen zu finden. Das kann ein aus Katzensicht falscher Standort des Klos sein, falsches Einstreu oder das Klo ist zu dreckig oder wird von zu vielen Katzen genutzt. Dazu neigen unkastrierte Kater dazu, ihr Revier zu markieren. Hier hilft in erster Linie eine Kastration.
Ein weiteres häufig auftretendes Problem ist das Zerkratzen von Möbeln und Tapete. Das Krallenwetzen ist dabei ganz natürliches Katzenverhalten. Zum einen schärfen sie ihre Krallen so und zum anderen dient dies der Reviermarkierung. Auch hier gibt es verschiedene Lösungsansätze. Am wichtigsten ist, dass die Katze genug Gelegenheit hat, an erlaubter Stelle ihre Krallen zu wetzen. Bevorzugt sie bestimmte Standorte, sollte genau hier ein Kratzbrett angebracht werden oder ein Kratzbaum aufgestellt werden. Besonders hilfreich ist es, für die erste Zeit den Sessel oder die Tapete an dieser Stelle unzugänglich zu machen, damit die Katze sich umgewöhnen kann. Kratzt die Katze an oder neben bestimmten Türen, so handelt es sich für sie um einen sehr wichtigen Durchgang. Das Anbringen einer Katzenklappe kann das Problem hier schon beheben. Auch das Beobachten von Vögeln durch die Fensterscheibe kann zu einer Stressreaktion in Form von Kratzen führen. Ein kleines Kratzbrett neben dem Fenster ist da oft schon die Lösung.