Größe: 36-39cm
Gewicht: 7- 8kg
Fell: es gibt 2 Varianten:
Drahthaar: dicht, drahtig, etwa 2-4cm lang
Glatthaar: kurz, dicht, wasserabweisend, glatt
Farbe: Weiß mit schwarzen, schwarz und lohfarbenen oder lohfarbenen Abzeichen
häufige Krankheiten: Ataxie und Myelopathie der Terrier
Lebenserwartung: 12-14 Jahre
FCI Gruppe 3, Sektion 1: hochläufige Terrier
Geschichte
Bereits im frühen Mittelalter gab es in England Foxterrier-ähnliche Hunde, die vor allem zur Schädlingsbekämpfung und als lautstarke Wächter eingesetzt wurden. Mit Aufkommen der Fuchsjagd, wurden andere Rassen, z.B. der Beagle, in den Foxterrier-Vorläufer eingekreuzt, und die Rasse entwickelte sich zum Jagdgebrauchshund.
Der Begriff Foxterrier (von englisch fox = Fuchs, lateinisch terra = Erde) stammt vermutlich aus dem 18. Jahrhundert. Neben den Meutejagdhunden, die Wild ausdauernd verfolgten, brauchte man auch mutige, kleine „Einzelkämpfer“, die Füchsen und Dachsen in ihre Bauten folgten, um sie heraus zu treiben und bei Bedarf auch zu stellen. Dies war die Aufgabe des Foxterriers.
Den Foxterrier gibt es in 2 Varietäten, zum einen mit drahtigem, gelocktem Fell, zum anderen mit kurzem Fell. Man nimmt an, dass die Kurzhaar-Variante die ursprünglichere ist und der Rauhaar, unter Einkreuzung von anderen Terriern, von ihr abstammt. Im Charakter sind sich beide Varietäten sehr ähnlich.
1876 wurden beide Varianten vom British Kennel Club als Rasse anerkannt. Wenig später kam der Foxterrier als Jagdhund auch nach Deutschland. Zu Anfang wurde die Rasse hauptsächlich in reinweiß gezüchtet, um sie bei der Jagd gut von den Füchsen und anderem Wild unterscheiden zu können. Abgesehen davon spielte die Optik nur eine geringe Rolle, die Zucht erfolgte lange rein nach Leistung: Mut, Zähigkeit und das Verfolgen von Füchsen bis in deren Bauten.
Zu Beginn der Zucht war die Glatthaar-Variante deutlich verbreiteter, da man sie für jagdtauglicher hielt. Seit etwa 1930 wurde dann die Rauhaar-Variante immer beliebter, vor allem auch als Ausstellungs- und Familienhund. Mittlerweile ist der Glatthaar-Foxterrier nur noch selten anzutreffen.
Verhalten und Wesen
Der Foxterrier ist ein typischer Terrier: mutig, intelligent, aufbrausend, draufgängerisch und voller Tatendrang. Trotz seiner handlichen Größe, ist er als Schoßhund völlig ungeeignet. Er will Abenteuer erleben und sich im Freien austoben können. Er hat einen ausgeprägten eigenen Kopf und damit wenig Sinn für absoluten Gehorsam. Über viel Konsequenz und Motivation ist er dennoch recht gut erziehbar.
Der Foxterrier ist begeisterungsfähig, sehr neugierig und immer offen für Neues. Er kann sehr kreativ und einfallsreich sein, ist oft ein richtiger Clown, und bleibt bis ins hohe Alter verspielt und aktiv.
Der Foxterrier ist anderen Hunden gegenüber häufig aufbrausend, neigt auch zum Raufen. Eine gute Erziehung und Sozialisierung ist Pflicht, wenn man diesbezüglich entspannte Spaziergänge erleben möchte.
Fremden Menschen gegenüber ist er meist zurückhaltend und eher desinteressiert. Seine Menschen verteidigt er jedoch mit Inbrunst, wenn er dies als nötig empfindet. Zuhause ist er ein mutiger und vor allem lautstarker Wächter. Überhaupt bellt der Foxterrier gerne und viel.
Der ausgeprägte Jagdtrieb des Foxterriers setzt eine sehr gute Erziehung voraus, wenn man seinen Hund in Wald und Feld frei laufen lassen möchte.
Haltung und Pflege
Der Foxterrier braucht Menschen, die noch sturer und durchsetzungsfähiger sind, als er selbst. Sonst wird er leicht zum Haustyrann, der die ganze Familie gut im Griff hat. Dazu ist er ein absoluter Naturbursche und somit nichts für Stubenhocker. Er braucht viel Bewegung und vor allem auch Beschäftigung. Der Foxterrier ist einer der lebhaftesten und energiegeladensten Hunde überhaupt. Wer einen in sich ruhenden, genügsamen Begleiter sucht, ist mit ihm völlig falsch beraten. Dafür ist er ungemein begeisterungsfähig und für fast jedes Spiel zu haben. Er eignet sich z.B. für Geländelauf, Agility oder DogDance. Auch Frisbee, Apportierspiele oder das Laufen am Pferd oder Fahrrad sind mit ihm möglich. Ursprünglich als „Erdhund“ gezüchtet, betätigt sich der Foxterrier auch gerne als Landschaftsgärtner und gräbt mit Wonne den heimischen Garten um. Dieser Buddeldrang ist ihm nur sehr schwer abzugewöhnen.
Mit Kindern verstehen sich Foxterrier in der Regel gut, da sie robust sind und nimmermüde Spielgefährten abgeben. Die Erziehung ist durch ein Kind aber keinesfalls zu leisten.
Falls der Foxterrier sein Zuhause mit Katzen oder Kleintieren teilen soll, muss er von Welpe an gut an diese gewöhnt werden. Und selbst falls es im Haus klappt, wird er mit großer Sicherheit dennoch jedes Kaninchen, und oft auch Katzen, im Freien als Beute ansehen.
Der Foxterrier ist in der Regel sehr gesund und robust und erreicht so häufig ein Alter von 14 Jahren und mehr. Umso wichtiger, sich vor der Anschaffung gut zu überlegen, ob man diesem Energiebündel über so einen langen Zeitraum hinweg wirklich gerecht werden kann. Ein nicht ausgelasteter Foxterrier kann sich zu einer mittelschweren Katastrophe entwickeln. Gut ausgelastet und mit genug Ansprache ist er dagegen ein fröhlicher, aufgeweckter Begleiter, mit dem es nie langweilig wird.
Die Fellpflege der Kurzhaar-Variante ist kaum erwähnenswert. Allerdings setzen sich zum Fellwechsel die feinen Haare gerne mal in Polstern und Teppichen fest. Der Drahthaar haart nicht, muss dafür aber regelmäßig getrimmt werden. Trimmen bedeutet, dass das abgestorbene Haar heraus gezupft wird. Geschoren werden sollte der Foxterrier dagegen nicht. Durch das Scheren geht der Teil des Fells verloren, der für die leuchtenden Farben und den Schmutz- und Wasserabweisenden Effekt verantwortlich ist.
Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:
Deutscher Foxterrier Verband e.V.
Corinna Möhrke
44149 Dortmund
E-Mail: dfv(at)foxterrier-verband.de
Internet: www.foxterrier-verband.de
Terrier in Not
Michaela Thein
21395 Tespe
http://www.terrier.de/terrier_in_not.htm
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