geeignetes Futter für Frettchen

 

Im Gegensatz zum wilden Vorfahren, dem Iltis, sind Frettchen keine fast reinen Fleischfresser. Sie haben einen längeren Darm und können so begrenzt auch Pflanzen verdauen. Dennoch benötigen Frettchen einen Fleischanteil von rund 80% in ihrem Futter. Das früher teils übliche füttern von in Milch eingeweichten Brötchen ist keinesfalls zu empfehlen und sorgt für eine stark verkürzte Lebensdauer des Frettchens.

 

Frettchen beim Fressen

Max Moreau/flickr Frettchen sind meist nicht futterneidisch

Grundsätzlich kann ein Frettchen entweder mit frischem Fleisch gefüttert werden (ähnlich dem BARFen beim Hund) oder mit Fertigfutter. Erwachsene Tiere sollten dabei mindestens 2 Mahlzeiten am Tag bekommen, Jungtiere 3-4. In vielen Fällen ist es jedoch besser, wenn Frettchen immer Futter zur freien Verfügung haben. In der Regel können Frettchen ihren Futterbedarf sehr gut einschätzen und neigen bei genügend Bewegungsmöglichkeiten nicht zu Übergewicht. Kleine Futterportionen nach Bedarf entsprechen auch sehr viel mehr der Nahrungsaufnahme ihrer wilden Vorfahren (anders als z.B. beim Hund, der große Portionen auf einmal frisst und hungern vergleichsweise gut verträgt). Knapp gefütterte Frettchen neigen so auch sehr viel mehr zum Futter horten: sie mopsen, was sie finden können, und legen Futterverstecke an.

 

Je nach Geschlecht, Aktivität und Alter benötigen Frettchen etwa 100-200g Fleisch pro Tag. Wichtig ist, dass Frettchen immer Wasser zur freien Verfügung haben.

 

 

Frischfütterung und Zusatzfütterung zur Fertignahrung:

 

Diese Art der Fütterung ist meist etwas aufwändiger, als die über Fertigfutter. Falls man im Besitz einer großen Tiefkühltruhe ist, kann man aber wunderbar alle 2 Wochen die Mahlzeiten zubereiten und portionsweise einfrieren.

 

Max Moreau/flickr ein mögliches Futterversteck

An Fleisch kann man Rindfleisch, Lamm, Geflügel, Mäuse oder Eintagsküken füttern, auch die zugehörigen Innereien. Auch Schweinefleisch kann verfüttert werden, sofern es gekocht ist.
Seefisch, auch roher, ist sehr hochwertiges Futter für Frettchen. Süßwasserfisch sollte besser gekocht angeboten werden, da Süßwasserfisch ein Enzym enthält, dass Vitamin B1 zerstört. Gekocht ist das Enzym nicht mehr aktiv. Allgemein haben Frettchen einen recht hohen Vitamin B Bedarf.

Vitaminreich mit vielen spezielleren Nährstoffen sind z.B. Leber, Kartoffeln, Herz, Nieren, Hefe, Kleie oder Eier. Bei Eiern sollte allerdings darauf geachtet werden, dass nicht mehr als 1-2 pro Woche gegeben werden.

Ansonsten sind an Obst, Gemüse und anderen Beilagen jeweils in kleinen Mengen geeignet: gekochter Reis, Gurke, Paprika, Banane, Melone, Trauben, Pilze, Walnüsse, Holunderbeeren oder Äpfel.

An Leckerlies können Katzenleckerlies genommen werden.

 

 

Was man nicht füttern sollte:

 

Milchprodukte führen leicht zu Durchfall und sollten nur in sehr geringen Mengen gefüttert werden. Wenn man Milch als Leckerei geben möchte, dann lactosefreie, bzw. spezielle Katzenmilch.
Getreideprodukte sollten ebenfalls nur in geringen Mengen gegeben werden, auf den Anteil in Fertignahrung achten!

Süßigkeiten sind sehr ungesund für Frettchen, Schokolade sogar giftig.

Daneben testen Frettchen sehr vieles auf Fressbarkeit, weswegen Alkohol, Putzmittel oder giftige Zimmerpflanzen nicht für Frettchen erreichbar sein dürfen.

„Menschenessen“, also Reste vom Tisch, sind für Frettchen eher ungeeignet, da sie in der Regel zu stark gewürzt sind und längst nicht alles von Frettchen vertragen wird, was Menschen essen können.

 

 

Fütterung mit Fertignahrung

 

Isa Costa/flickr ein Leckerbissen

Auch wenn man hauptsächlich mit Fertignahrung füttert, sollte man diese mit frischen Zutaten ergänzen, falls das Frettchen diese annimmt: rohes Fleisch (außer Schwein), etwas Obst und Gemüse (siehe oben). Die Prägung auf bestimmtes Futter findet in den ersten Lebensmonaten statt. Wird ein Frettchen in dieser Zeit vielfältig ernährt, wird es später auch keine Probleme haben, neues zu probieren. Bekommt es dagegen in dieser Zeit nur eine Fertigfuttersorte, kann es sein, dass es für den Rest seines Lebens nichts anderes mehr annimmt.

 

Es gibt mittlerweile spezielles Frettchen-Fertigfutter zu kaufen, wobei dies meist recht teuer ist. Alternativ können Frettchen mit Katzenfutter (kein Hundefutter!) gefüttert werden. Das Katzenfutter sollte relativ hochwertig sein, da Frettchen einen hohen Proteinbedarf haben, der von Billigkatzenfutter aus dem Supermarkt, das oft mit hohem Getreideanteil gestreckt ist, kaum gedeckt werden kann. Der Proteingehalt  steht in der Regel auf der Dose und sollte bei etwa 35% liegen, der Fettgehalt bei 20-22%. Katzen-Trockenfutter sollte nur in geringen Mengen und nur hochwertiges gegeben werden. Auf keinen Fall darf das Katzenfutter Zucker enthalten (das gilt übrigens nicht nur für die Ernährung von Frettchen, sondern auch für Katzen!).

 

 

 

Pflege

 

Frettchen riechen nach Wildtier. Dagegen hilft kein Baden, zumal Frettchen das gar nicht mögen und auch nicht brauchen. Mit dem Geruch wird man sich also anfreunden müssen. Tatsächlich sind Frettchen sehr reinliche Tiere, die nicht mal gebürstet werden müssen. Es reicht an „Pflege“, ihre Umgebung sauber zu halten, wobei Frettchen den Geruch scharfer Reinigungsmittel überhaupt nicht mögen. Ein Abspülen mit heißem Wasser ist in der Regel ausreichend. Regelmäßig sauber gemacht werden muss natürlich auch das Katzenklo.

 

Zahnkontrolle

Je nach Abnutzungsmöglichkeiten, müssen die Krallen regelmäßig geschnitten werden. Beim ersten Mal sollte das vom Tierarzt oder Züchter gezeigt werden. Zudem sollte der Tierarzt regelmäßig Zähne und Ohren (Milbenbefall) kontrollieren.

 

An Impfungen sind die Empfehlungen ähnlich wie bei Hund und Katze: geimpft werden sollte gegen Tollwut, Staupe, Leptospirose und Parvovirose.

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