Heute sind Frettchen eher wenig bekannte und verbreitete Haustiere, das war in früheren Zeiten anders. Schon einige Jahrhunderte vor Christus fanden Frettchen erstmals bei den alten Griechen und Römern Erwähnung, belegt ist z.B., dass Kaiser Augustus sie zur Bekämpfung von Wildkaninchen auf den Balearen einführte. Tatsächlich wurden Frettchen lange in erster Linie als Jagdbegleiter auf Kleintiere gehalten. Ihre Verbreitung folgte dabei der des Wildkaninchens, das ursprünglich nur auf der Iberischen Halbinsel Zuhause war. Als Jagdobjekt wurde das Kaninchen dann vom Menschen langsam weltweit eingebürgert, wobei es sich an seinen neuen Standorten schnell massenhaft vermehrte. Nicht immer zur Freude der heimischen Flora und Fauna. Das Frettchen war der perfekte Jagdhelfer auf Kaninchen, da es durch seinen Körperbau selbst in engste Kaninchenbauten passt. Im Mittelalter waren Frettchen zur Ungezieferbekämpfung auf Höfen sogar ähnlich beliebt wie Katzen und als Jagdbegleiter in Europa weit verbreitet. Heute werden Frettchen zur Jagd kaum noch eingesetzt und auf Höfen wurden sie vollständig von Katzen abgelöst. Die meisten Frettchen werden nun als quirlige Haustiere von Liebhabern gehalten.
Frettchen sind dabei keine Wildtiere, sondern domestizierte Haustiere (ähnlich wie der Hund eben kein Wolf mehr ist). Ihre Vorfahren sind der europäische Waldiltis und eventuell auch der afrikanische Steppeniltis. Es handelt sich also um „marderartige“ und damit nicht um eine Art „Nagetier“, sondern um kleine Raubtiere (Carnivoren). Tatsächlich ist das Frettchen neben Hund und Katze das einzige domestizierte Raubtier. Die Familie der Marderartigen umfasst über 60 Arten, die fast weltweit zu finden sind. Hierzu gehören z.B. auch der Seeotter und der Dachs.
Mit der Domestikation einher gehen meist ein aufgeschlosseneres Wesen, ein kleineres Gehirn und eine höhere Farbvielfalt. Das trifft auch auf das Frettchen zu. Im Vergleich zum Iltis ist das Frettchen darüber hinaus friedlicher und ruhiger. In freier Natur sind Frettchen nur bedingt überlebensfähig.
Der Iltis, und damit auch das Frettchen, gehören zu den Stinkmardern, da sie über Analdrüsen ein stinkendes Sekret absondern können. Der in Deutschland heimische Waldiltis ist vor allem dämmerungsaktiv, um die 30-45cm groß (ohne Schwanz) und ernährt sich von z.B. Mäusen, Vögeln, Eiern, Kaninchen, Obst und sogar Insekten und Schlangen. In freier Natur wird der Iltis etwa 5-8 Jahre alt.