Die Hainbuche gehört zur Familie der Birkengewächse und ist nicht näher mit der Rotbuche verwandt.

 

lat. Name/Trivialname: Carpinus betulus, umgangssprachlich auch Weißbuche oder Hagebuche genannt

 

 

Steckbrief

 

Hainbuche

Hainbuche im Winter

sommergrüner Laubbaum

 

wird um 20m hoch

 

eher kompakter Wuchs mit breiter Krone

 

wird max. 150Jahre alt.

 

Die Blätter ähneln denen der Buche. Sie sind oval, aber länglicher als Buchenblätter und mit gesägtem Rand. Die Blattadern sind deutlich zu sehen und sorgen für eine leicht aufgefaltet wirkende Blattoberfläche. Der Blattmittelstiel ist leicht rötlich, bei der Rotbuche grün. Die Blätter bleiben im Winter teils noch lange braun und trocken am Baum.

 

glatte, meist graue Rinde

 

im Alter wirkt der Stamm wie mit Sehnen durchzogen, „wellig“, als hätte der Baum Krampfadern

 

 

Fortpflanzung

 

weibliche Blütenstände mit Samen im Winter

weibliche Blütenstände mit Samen im Winter

Bei Hainbuchen sind männliche und weibliche Fortpflanzungsorgane an einem Baum. Die männlichen bilden im Frühjahr grüngelbliche Kätzchen, aus denen der Pollen zur Windbestäubung freigesetzt wird. Die weiblichen Blüten stehen zu mehreren in einem Blütenstand, der von speziellen Blättern flankiert wird. Der Samen ist im Oktober reif und wird ebenfalls über den Wind verbreitet. Die Blütenstände bleiben teils auch im Winter noch am Baum, der Samen keimt erst im kommenden Frühjahr.

 

 

Vorkommen und Ansprüche

 

Die Hainbuche ist weit verbreitet in Europa und bis hin nach Kleinasien, dem Balkan und Teilen Russlands. Sie mag es dabei eher kühl-feucht, in wärmeren, trockeneren Ländern bleibt sie auf die Höhenlagen beschränkt.

 

Blätter der Hainbuche

Blätter der Hainbuche

Hainbuchen wachsen gerne zusammen mit Eichen in Wäldern, die viel Licht zum Boden durchlassen. Aber sie sind schattentolerant genug, um auch in anderen Mischwäldern überleben zu können. Dabei trifft man sie eher dort an, wo die Rotbuche sich nicht mehr wohl fühlt, denn auf geeigneten Böden sind Rotbuchen konkurrenzstärker. Hainbuchen vertragen dafür beispielsweise mehr Staunässe als die Rotbuche, aber auch geringere Niederschläge und weniger nährstoffreichen Boden. Tatsächlich sind Hainbuchen sehr robust und wenig anspruchsvoll, so dass man sie quasi überall in Deutschland in größerer Zahl finden kann.

 

 

Besonderheiten und Geschichte

 

Hainbuchen sind extrem robust gegen Verletzungen, Wildverbiss und Schnitt. Sie treiben unverdrossen immer wieder neu aus und können sogar Stockausschläge bilden. Unter anderem diese Eigenschaft macht sie so beliebt als Heckenpflanze. Tatsächlich bezieht sich der umgangssprachliche Name „Hagebuche“ auf das Wort Hag für Umzäunung, wozu die Hainbuche schon seit vielen Jahrhunderten genutzt wird. Ein weiterer Vorteil dabei ist, dass die Hainbuche im Winter lange einen Teil ihrer Blätter behält, was sie zu einem guten Windschutz macht.

Das Wort Hain wiederum steht für „kleiner Wald“. Der Begriff „hanebüchen“ spielt auf das derbe, zähe Holz an.

 

 

Nutzung

 

Hainbuchenstamm

Hainbuchenstamm

Hainbuchen wachsen schnell, so dass schon mit rund 30 Jahren der Großteil des Höhenwachstums abgeschlossen ist. Der Stamm braucht dafür aber lange, bis er eine gewisse Dicke erreicht, die eine Verarbeitung sinnvoll macht. Das Holz ist sehr hell, extrem hart und schwer, dabei elastisch und mit gutem Brennwert. In der Vergangenheit wurde es gerne für Werkzeug, Hackblöcke, Spindeln, Ochsenjoche, Fässer oder Schlittenkufen genutzt. Heute findet das Holz der Hainbuche nur noch wenig Verwendung, z.B. für Böden oder Werkzeugstiele.

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