Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sein Pferd zu halten, je nach zu Verfügung stehender Zeit, vorhandenem Geld und persönlichen Vorlieben. Eine grundsätzliche Frage ist, ob die räumlichen und zeitlichen Voraussetzungen gegeben sind, sein Pferd privat „am Haus“ zu halten, oder ob man es in einem Pensionsstall einmietet (siehe auch: Vor- und Nachteile). Unabhängig davon, unterscheidet man zwischen Boxenhaltung, Offenstallhaltung und Robusthaltung:

 

Boxenhaltung: Boxenhaltung sollte nach Möglichkeit immer mit Auslauf auf der Weide und im Winter Auslauf im Paddock kombiniert werden. Bei der Boxenhaltung hat man das Pferd am besten unter Kontrolle, kann auf seinen Tagesablauf, das aufgenommene Futter und die gezielte Bewegung am meisten Einfluss nehmen. Wenn dies für das Pferd artgerecht gestaltet werden soll, ist das allerdings mit viel Arbeit und auch Pferdewissen verbunden. Zu nennen sind hier vor allem das Bewegungsbedürfnis und ausreichend Sozialkontakte, aber auch die richtige Fütterung für das Pferd als “Dauerfresser”.

 

Gemeinschafts-Stallhaltung: In entsprechend großen Boxen oder Ställen, können mehrere Pferde gemeinsam gehalten werden. Dies ist jedoch nicht ganz unproblematisch, da die Pferde in der Regel zu wenig Platz haben, ihre Individualdistanzen einzuhalten, was zu Stress und Auseinandersetzungen führt. Diese Haltungsform sollte ebenfalls so oft wie möglich mit Freilauf auf der Weide verbunden sein und nur mit harmonischen, eingespielten Pferdegruppen stattfinden. Je weniger Platz ist, umso wichtiger werden getrennte Bereiche im Stall: Rückzugsorte, Futterstellen, Liegebereiche, Sandflächen zum Wälzen etc.

 

Offenstallhaltung: Es handelt sich hierbei um einen großen Gemeinschaftsstall für alle Pferde, der freien Zugang zu einem Paddock oder einer Weide bietet. In einer halbwegs harmonischen Pferdegruppe ist diese Haltungsform für viele Pferde nahezu optimal. Sie können frei wählen, ob sie im geschützten Stall oder im Freien sein möchten, sie haben freien Kontakt zu Artgenossen, aber auch genug Raum, sich zurückzuziehen und ausreichend große Flächen, sich zu bewegen. Die Pferde sollten dabei zueinander passen, auch bezüglich der individuellen Futterverwertung.

 

„Naturnahe“ Laufstallhaltung: es handelt sich um eine spezielle Variante des Offenstalls, bzw. Gemeinschaftsstallhaltung mit Paddock, bei der sich das Pferd bewegen muss, um seine Bedürfnisse zu befriedigen. So möchte man möglichst naturnahe Bedingungen herstellen und vor allem dafür sorgen will, dass sich das Pferd ausreichend bewegt. Hier gibt es Bereiche zum fressen, Bereiche zum trinken, Kratzstellen, Wälzmöglichkeiten, breite Flächen für Sozialkontakte etc. Diese Haltungsform ist vor allem bei begrenzten Platzverhältnissen aus Pferdesicht sehr empfehlenswert und artgerecht.

 

Fjordpferde in Robusthaltung

Robusthaltung: Bei dieser Haltungsform werden die Tiere in artgerechten Kleingruppen ganzjährig im Freien gehalten. Wichtig ist auch hierbei ein Unterstand, der allerdings vor allem im Sommer auch aus Bäumen bestehen kann. Im Winter hängt es von der Robustheit der Tiere ab, inwiefern dann ein etwas stabilerer Unterstand benötigt wird. Bei dieser Haltungsform müssen die Weiden sehr groß sein; am besten mehrere Weiden, die im Wechsel benutzt werden. Je nach Größe der Pferde rechnet man hierbei pro Pferd 1-1,5 Hektar Weideland.

 

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