So unkompliziert und vertrauensvoll kann die Bindung zwischen Mensch und Pferd sein.

So unkompliziert und vertrauensvoll kann die Bindung zwischen Mensch und Pferd sein.

Wenn Pferd und Reiter nicht harmonieren, kommt es zu unschönen Begebenheiten. Der Mensch fühlt sich auf dem Pferd nicht wohl und das spürt das Pferd. Es ist störrisch, hat seinen eigenen Kopf und macht nur mit viel Druck, was es soll. Das ist weder für das Tier noch für den Mensch eine gute Basis. Wie lässt sich mehr Harmonie in die Beziehung zwischen Pferd und Reiter schaffen? Der Beitrag bietet Anregungen für ein harmonisches Miteinander von Pferd und Mensch.

 

Das Pferd – ein soziales Wesen

Pferde sind echte soziale Wesen. Sie kommunizieren miteinander und mit anderen Lebewesen. Dabei nutzen sie vor allem ihre Körpersprache. Wenn Menschen sich auf die Kommunikation mit ihrem Pferd einlassen, müssen Sie deshalb vor allem die körperlichen Signale berücksichtigen. Dazu gehört die Stellung der Ohren, die gesamte Körperspannung und auch der Ausdruck in den Augen. Viele Pferde nutzen zur Kommunikation teilweise die Lautsprache. Sie wiehern oder schnauben, prusten, glucksen oder pusten. Wer sich der Harmonie zwischen Pferd und Mensch widmen will, befasst sich zunächst mit dessen Körpersprache und Kommunikation.

 

Ein gutes Umfeld und ideale Rahmenbedingungen schaffen

Grundvoraussetzung für einen positiven Umgang mit dem Pferd, der grundlegend wichtig für eine funktionierende harmonische Beziehung ist, ist das Umfeld. Es spielt eine große Rolle, wo ein Pferd untergebracht ist, wie es untergebracht ist, was es frisst, wie gefüttert wird, wie häufig es auf die Weide kommt, wie lange es im Stall steht, wann und wie oft es bewegt, gepflegt und angesprochen wird.

 

Der Stall

 

Ein Pferdestall zum Wohlfühlen ist hell und luftig, im Idealfall genießt das Pferd ganz viel Tageslicht. Im Sommer ist es nicht zu heiß, im Winter nicht zu kalt. Der Stall wird regelmäßig gereinigt, so dass sich Amoniakgerüche nicht festsetzen können. Eine gesunde und artgerechte Haltung ist das A und O für eine funktionierende Beziehung zwischen Pferd und Mensch.

 

Das Futter

 

Qualitativ hochwertiges Futter wie LEXA Pferdefutter mit erstklassigen Inhaltsstoffen ist ein Muss. Das Futter sollte auf die Bedürfnisse des Pferdes abgestimmt sein. Hochwertiges Grundfutter, passendes Kraftfutter wie zum Beispiel Getreideflocken oder Premium Müsli ist für die gute Ernährung unverzichtbar. Leicht verdauliches Breifutter fördert die Verdauung und optimiert die Wasserversorgung. Dieses Futter ist zum Beispiel bei älteren und kranken Pferden eine gute Wahl.

Der Weidegang ist wesentlich, damit sich Pferde wohlfühlen.

Der Weidegang

Der regelmäßige Weidegang ist für Pferde ein Muss. Schließlich ist ein Pferd ein Steppentier und braucht den freien Lauf. Fehlt die Bewegung, werden Pferde krank. Die gesetzlichen Bestimmungen zur Pferdehaltung machen klare Vorschriften unter anderem auch bezüglich des Freilaufs. Der Boden muss trittsicher, rutschfest und nach Möglichkeit frei von Matsch sein. Für die Zeit, die Pferde auf einer Weide stehen, gibt es nach oben hin keine Begrenzung, sofern die Rahmenbedingungen stimmen. Sportpferde, die sich viel bewegen, sollten höchstens 4-6 Stunden täglich auf der Weide stehen. Das verhindert eine Überfütterung und aufgeblähte Weidebäuche.

 

Die Bewegung

Pferde müssen sich täglich bewegen und dürfen nicht ständig im Stall stehen. Mindestens 2 Stunden im Schritt sollten die Tiere täglich laufen. Alternativ können Pferde eine halbe bis eine Dreiviertelstunde in der Führmaschine gehen und danach für gut 2 Stunden auf das Paddock gebracht werden.

 

Pferde genießen die Berührungen und lassen sich gerne pflegen.

Pferde genießen die Berührungen und lassen sich gerne pflegen.

Die Pflege und Gesundheit

Die Pflege und Gesundheit des Pferdes hat oberste Priorität. Regelmäßig müssen Fachleute die Hufe kontrollieren und die Zähne nachschauen. Regelmäßige Tierarztbesuche sollten ohnehin auf dem Kalender stehen. Neben den medizinischen Standardterminen sollten sich Halter regelmäßig um die Fellpflege kümmern, die Augen und Nüstern reinigen und die Hufe auskratzen.

 

Gute Kommunikation = harmonische Basis

Um zu verstehen, wo die Kommunikation und damit die Harmonie gestört ist, müssen Menschen verstehen, was ihr Pferd braucht, was es wahrnimmt und welchen Charakter es hat. Ein kurzer Ausflug in die Pferdesprache soll helfen, den Zugang zu öffnen. Folgende Erläuterungen zu zwei typischen Situationen im Alltag mit dem Pferd stellen dar, wie es im Optimalfall sein sollte. Falls das eigene Pferd in negativer Weise davon abweicht, besteht eine Missstimmung bzw. die Harmonie zwischen Mensch und Tier ist beeinträchtigt.

 

Das Pferd begrüßt den Menschen – so sollte es sein

 

Zur Begrüßung richten Pferde ihre Augen und Ohren auf den Menschen aus. Sie weiten die Nüstern ziehen die Maulspalte hoch. Typisch sind ein lockerer, leicht aufgestellter Schweif, ein gewölbter Hals und eine moderate Muskelanspannung. Im Anschluss folgt ein Kontakt mit der Nase. Dabei wird die Atemluft und damit Informationen ausgetauscht. Manche Pferde geben ihrer Freunde durch ein kleines Quietschen, Schnauben, Wiehern oder durch einen Vorhandschlag Ausdruck.

 

Das Pferd reagiert auf Körperkontakt – so sollte es sein

 

Pferde genießen Berührungen und deshalb ist der Putzvorgang so wichtig im Miteinander zwischen Pferd und Mensch. Während des Putzens drücken Pferde ihr Wohlbefinden und Vertrauen zum Beispiel dadurch aus, dass sie ihre Oberlippe nach vorne strecken und genießerisch vor und zurück oder von links nach rechts bewegen. Die Ohren stehen zur Seite oder leicht nach vorne, die Augen sind halbgeschlossen. Besonders zufriedene Tiere lehnen sich gerne gegen die Berührung des Menschen und spannen dabei ihre Muskeln an. Der Schweif hängt locker herab. Pferde, die gelernt haben, dass Menschen auf ihre Bedürfnisse reagieren, zeigen mit ihren eigenen Mitteln an, wo genau sie gerne gekrault oder gekratzt werden möchten. Dies tun sie, indem sie zum Beispiel mit dem Maul auf diese Stelle hinweisen.

 

Den Rahmen stecken: Liebevoll, respektvoll und freundlich

Pferde nehmen feine Abstufungen im Verhalten sehr genau wahr. Schließlich kommunizieren sie selbst differenziert und nutzen dabei minimale Signale. Ein Beispiel soll zeigen, wie fein abgestufte Körpersprache zwischen Pferden aussieht. Im Beispiel geht es darum, dass ein ranghöheres Pferd ein rangniedrigeres Pferd auf seinem Platz verweist.

 

• Das Pferd schaut das andere Pferd kurz an und runzelt dabei ein wenig die Stirn.
• Weicht das rangniedrigere Pferd nicht, schwingt das höhere Pferd den Kopf.
• Reagiert das andere Pferd immer noch nicht, legt das überlegene Tier kurz ein Ohr an oder verlagert das Gewicht drohend auf die Hinterbeine. Spätestens jetzt sollte ein bereits sozialisiertes Pferd verstehen, dass es zurückweichen muss.
• Geschieht immer noch nichts, hebt das ranghöhere Pferd kurz einen Hinterhuf hoch oder der Kopf wird stärker bewegt.
• Danach werden die Drohgebärden unübersehbar: Die Ohren werden stark nach hinten gelegt, die Maulwinkel zurückgezogen und manchmal auch die Zähne gezeigt. Die Nüstern werden hochgezogen, der Kopf streckt sich nach vorne und die Augen weiten sich.
• Die letzte Stufe ist Körperkontakt, der sich durch Bisse oder durch ein Auskeilen nach hinten ausdrückt.

 

Wer weiß, wie fein abgestuft die Körpersprache von Pferden funktioniert, sollte deshalb selbst sehr vorsichtig im Umgang mit Pferden sein und ebenso fein abgestuft agieren. Es ist also anzuraten, mit Pferden nicht auf der reinen Kommandoebene zu arbeiten, sondern sich mit den Feinheiten der Körpersprache vertraut zu machen.

 

 

Abbildung 1: pixabay.com © Uki_71 (CC0 Creative Commons)
Abbildung 2: pixabay.com © rus33333 (CC0 Creative Commons)
Abbildung 3: pixabay.com © Alexas_Fotos (CC0 Creative Commons)

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