Wer mit dem Gedanken spielt, sich eine Katze zuzulegen, muss zunächst einige Entscheidungen treffen: Soll es eine Katze oder ein Kater werden? Habe ich ausreichend Platz und Zeit für das neue Familienmitglied? Kann ich auch langfristig mit dem kleinen Stubentiger leben, der gegebenenfalls bis zu 20 Jahre alt werden kann? Und habe ich die finanziellen Mittel, um Futter, Streu, Spielzeug und Katzenmobiliar anzuschaffen und Tierarztrechnungen zu tragen? Wer sich für ein Geschlecht entschieden hat und die nachfolgenden Fragen vorzugsweise mit “Ja“ beantworten konnte, der kann sich auf die Suche nach seinem Kätzchen machen.
Darauf muss bereits beim Kauf geachtet werden
Ob vom Züchter, aus dem Tierheim oder von Freunden und Bekannten: Bei der Adoption einer neuen Katze sollte man darauf achten, dass die Kleinen nicht zu früh ihrer Mutter entrissen werden. In Not- oder Ausnahmefällen ist eine Trennung nach acht Wochen möglich. Besser wäre es mindestens zwölf Wochen zu warten, bevor man das Kätzchen zu sich holt. Nach 14 bis 15 Wochen, die Katzenjunge gemeinsam mit ihrer Mutter verbringen durften, zeigen sich die Katzen auch im Erwachsenenalter deutlich sozialer. Bei Zuchtkatzen sollte sichergestellt werden, dass die Kleinen unter guten Bedingungen heranwachsen und dass sämtliche Unterlagen vorhanden und einsehbar sind. Generell ist es ratsam, sich über den Gesundheitszustand sowie bereits erfolgte Impfungen zu informieren. Sollten noch keine entsprechenden Vorkehrungen getroffen worden sein oder ist die medizinische Vorgeschichte unbekannt, vereinbart man am besten frühzeitig einen Beratungstermin beim Tierarzt.
Freigänger versus Hauskatze
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Frage, ob die Katze drinnen oder draußen leben soll. Zum einen kommt es darauf an, um welche Art von Katze es sich handelt. Vor allem Besitzern von Rassekatzen ist es nicht zu empfehlen, die Katze frei laufen zu lassen, da die Gefahr eines Diebstahls besonders hoch ist. Einige Katzenbesitzer argumentieren, dass der Freigang für die meisten anderen Katzen jedoch die bestmögliche Haltungsform ist. Grund dafür ist, dass die Tiere sehr artgerecht leben, viel erkunden und vor allem jagen können. Ihre natürlichen Triebe und Instinkte werden gefördert und geschult. Doch das Leben draußen birgt auch Gefahren: Autos, aggressive Hunde, verstreutes Rattengift oder Nachbarn, die das Tier (versehentlich) einsperren, können zur ernsten Bedrohung werden. Einigen Katzenhaltern ist es zudem nicht möglich, einen Freigänger zu halten, da sie in einer Stadtwohnung leben oder keinen Garten haben, in dem der Kater oder die Katze ein Territorium fänden. Einige Katzen sollten auch aufgrund medizinischer Probleme oder eines sehr scheuen und ängstlichen Charakters eher in einer Wohnung gehalten werden. Wer sich also bewusst dafür entscheidet oder dazu gezwungen ist, eine Wohnungskatze aufzunehmen, dem seien folgende Tipps ans Herz gelegt, um dem kleinen Stubentiger dennoch möglichst artgerechte und angenehme Lebensbedingungen zu bieten:
Bewegung ermöglichen und Rückzugsorte schaffen
Mindestens zwei Zimmer sollte die Wohnung aufweisen, sodass die Katze hin und wieder einen Raum “neu erkunden” kann. Dem Bewegungs- und Spieldrang der Kleinen kommt man am besten nach, indem man Klettermöglichkeiten, wie zum Beispiel einen “Catwalk” installiert. Dazu können einzelne Bretter, Balken, aber auch Äste, Netze und Körbchen in Sprungabstand an den Wänden, an Dachschrägen oder auch an der Decke angebracht werden. So können die Vierbeiner nach Lust und Laune klettern, springen oder einfach entspannen. Um die natürlichen Instinkte der Katze zu erhalten, kann man zusätzlich Steine oder Pflanzen integrieren, die der kleine Jäger befühlen und erschnüffeln kann. Auch Trinkbrunnen eignen sich für den Einbau in die Katzenoase. Das Plätschern wirkt beruhigend und gleichzeitig sorgt man dafür, dass das Trinken interessanter wird. Vor allem Katzen, die schnell an Harnwegsproblemen leiden, kann ein Trinkbrunnen dabei helfen, mehr Wasser aufzunehmen. Katzen benötigen außerdem einen Rückzugsort, an dem sie auch nicht durch ihren Besitzer oder Besuch gestört werden sollten. Das kann ein Körbchen oder ein Karton (Katzen lieben es, sich in Kartons zu verstecken) unter einem Hocker in einer Ecke sein, oder ein Kissen auf der Fensterbank, auf dem man einen wunderbaren Ausblick nach draußen genießen oder einfach einschlafen kann.
Spiel und Spaß fördern
Das Jagen darf keinesfalls zu kurz kommen. Egal ob mit kleinen Ästen, Stricken oder eigens dafür geschaffenen Spielzeugen, Katzenbesitzer sollten den Jagdinstinkt ihrer felligen Mitbewohner regelmäßig schulen. Katzen sind intelligente Wesen. Deshalb sollten Sie nicht nur hin und wieder mit Federstäben oder Rasselbällchen bespaßt werden, sondern auch kleine Aufgaben erfüllen müssen. Dazu gibt es verschiedene Spielzeuge und Gadgets zu kaufen, die den kleinen Stubentigern sowohl Spaß bieten als auch ihre Entwicklung fördern und ihre Intelligenz ansprechen. Wer möchte und handwerklich begabt ist, findet online auch Anleitungen zum Selbstbauen von Katzen-Intelligenzboxen. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich bestenfalls zwei Katzen zulegen. Der Kontakt zu Artgenossen ist insbesondere für Hauskatzen extrem wichtig. Einige Katzen können bei Alleinhaltung verhaltensauffällig werden, sich immer mehr zurückziehen und vereinsamen.
Hygiene, Impfungen und Pflege
Grundsätzlich sollten Hauskatzen vor allem gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche geimpft werden. Da sie eher nicht in Kontakt mit Freigängern oder Wildtieren kommen, ist eine Tollwutimpfung meist nicht nötig. Katzen sind von Natur aus sehr reinliche Tiere und halten sich in der Regel selbst sauber. Um das Tier auch langfristig gesund zu halten, sollte darüber hinaus ein Kratzbaum zur Verfügung stehen, an dem sich die Katze ihre Nägel kürzen und ihren Kratztrieb ausleben kann. Langhaarkatzen müssen zudem mindestens einmal am Tag gebürstet werden. Das Fell der Katzen ist nicht an den natürlichen Rhythmus angepasst, nachdem es vor allem im Frühjahr ausdünnt. Aufgrund der Verhältnisse in der Wohnung verliert die Katze meist kontinuierlich Haare. Das Bürsten beugt also nicht nur einem Haarteppich auf der Couch vor, sondern schützt auch die Katze vor Knoten und darunter liegenden Hautreizungen. Katzen wünschen sich auch eine saubere Umgebung, in der sie sich wohlfühlen können. Für die Entfernung der Haare gibt es mittlerweile entsprechend starke Sauger, die auch Textilflächen schnell und einfach von Fellhaaren befreien. Das regelmäßige, tägliche Leeren der Katzentoilette und das Wechseln des Streus sind selbstverständlich und schützen den kleinen Vierbeiner vor Infektionen und unschönen Fellverunreinigungen.
Das geeignete Futter und wichtige Snacks
Katzen können mit fertigen Alleinfuttermitteln versorgt werden. Dabei sollte man sich eher auf Nassfutter konzentrieren, um den Flüssigkeitshaushalt des Vierbeiners zu unterstützen. Wer sich ganz sicher sein möchte, welche Inhaltsstoffe die Katze aufnimmt, der bereitet das Futter selbst zu. Um jedoch die genauen Verhältnisse zwischen Eiweißen, Kohlenhydraten, Fetten, Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen einzuhalten, sollte man sich zuvor umfassend informieren. Einige Katzenbesitzer schwören auf das BARFen, also die Ernährung der Katze mit Biologisch Artgerechtem Rohen Futter, sprich: rohem Fleisch. Am besten bespricht man mit dem Tierarzt, welche Ernährungsmethode sich für die eigene Katze eignet. Zudem kann man hilfreiche Tipps zur Zubereitung und Zusatzstoffen mitnehmen. Darüber hinaus sollte man den kleinen Samtpfoten Katzengras zur Verfügung stellen. Neben Gersten- und Zyperngras eignet sich auch Weizengras hervorragend. Am besten testet man, welche Sorte die Katze bevorzugt. Das Knabbern des Grass sorgt dafür, dass unverdauliche Stoffe, wie die eigenen Haare nach der Fellpflege, besser herausgewürgt werden können. Achtung: Katzen knabbern generell gerne an Pflanzen. Halter sollten also darauf achten, dass keine Giftpflanzen für die kleinen Stubentiger erreichbar sind.