Tiere sprechen gut auf Naturheilmittel an. © Chiemsee2016, pixabay.com

Tiere sprechen gut auf Naturheilmittel an. © Chiemsee2016, pixabay.com

Homöopathie hat inzwischen einen festen Platz im Gesundheitsbereich gefunden. Viele Menschen sehen in den Heilkräften aus der Natur eine echte Alternative zur Schulmedizin und so manches Krankheitsbild wird heute vorbereitend oder ergänzend mithilfe homöopathischer Heilmittel behandelt. Auch in der Tiermedizin haben sich alternative Behandlungsmethoden inzwischen etabliert.

 

 

Natürliche Heilmittel als Alternative

Dass Homöopathie heute zu Recht einen eigenen Platz im Gesundheitswesen einnimmt, belegen zahlreiche Studien, die sich mit den Erfolgsaussichten der alternativen Behandlungsmethoden beschäftigt haben. Auch in der Veterinärmedizin finden Pflanzen, ätherische Öle und Co. inzwischen breite Anwendung. Mehr als 200 der in Deutschland niedergelassenen Tierärzte hat sich inzwischen in diesem Bereich weitergebildet. Zu erkennen sind entsprechend breit aufgestellte Praxen am Namenszusatz „Homöopath“. Um diesen Zusatz im Titel führen zu dürfen, müssen sich Tierärzte, ebenso wie Humanmediziner, umfangreiche Zusatzkenntnisse im Rahmen einer mehrjährigen Weiterbildung aneignen. Eine Prüfung vor der örtlichen Landestierärztekammer befugt schließlich zur Tätigkeit als zertifizierter Homöopath im Bereich der Tiermedizin. Umfangreiche Informationen zur Weiterbildung zum Tierhomöopathen finden Veterinärmediziner unter weiterbildung-homoeopathie.de.

 

Für Tierhalter bieten Tierarztpraxen, in denen auch homöopathische Behandlungsmethoden angeboten werden, ein breites Spektrum an Wahlmöglichkeiten. Nicht immer sind klassische Behandlungsmethoden der einzige Ansatz, wenn den geliebten Vierbeiner ein Leiden quält. Bei verschiedenen Krankheitsbildern oder Gebrechen bietet es sich sogar an, zunächst den sanften weg über eine natürliche Behandlung zu wählen. Schlägt das Naturheilverfahren nicht oder nicht ausreichend an, kann der behandelnde Tierarzt klassische Behandlungsmethoden empfehlen. Häufig werden homöopathische Heilmittel auch parallel zu einer klassischen Therapie angewendet, da sich vielfach eine unterstützende Wirkung gezeigt hat.

 

 

Mit homöopathischen Mitteln können Tierhalter ihre Vierbeiner auf sanfte Art selbst behandeln. © OrsiO, pixabay.com

Mit homöopathischen Mitteln können Tierhalter ihre Vierbeiner auf sanfte Art selbst behandeln. © OrsiO, pixabay.com

Verschiedene Studien im Bereich der Naturheilverfahren für Tiere haben außerdem gezeigt, dass die natürlichen Inhaltsstoffe die Wirkung einer parallel durchgeführten klassischen Therapie grundsätzlich nicht einschränken und eine unterstützende alternative Behandlung deshalb keine negativen Auswirkungen auf einen möglichen Therapieerfolg hat. Für viele Tierhalter und Tiermediziner ist die Homöopathie deshalb eine echte Alternative zu schulmedizinischen Behandlungsmethoden und findet deshalb immer breitere Anwendung. Die Auswahl an homöopathischen Heilmitteln für Tiere ist bislang bei weitem noch nicht so umfangreich wie im humanmedizinischen Bereich, die Produktpalette wird aber aufgrund des wachsenden Interesses und der großen Anwendungserfolge stetig weiterentwickelt. Die Anwendungsmöglichkeiten in diesem Bereich dürften also langfristig um ein Vielfaches umfangreicher werden.

 

 

Sanft und natürlich heilen

Für viele Tierhalter ist es wichtig, ihrem Vierbeiner im Falle einer Erkrankung schnell und gleichzeitig auf sanfte Art und Weise helfen zu können. Nicht immer ist dafür der Gang zum Tierarzt notwendig. Vor allem kleinere Störungen des Wohlbefindens können häufig auch ohne starke Medikamente oder aufwendige Behandlungen beseitigt werden.

 

Ein beliebtes Anwendungsgebiet für homöopathische Heilverfahren sind beispielsweise Haut- und Fellkrankheiten bei Haustieren wie Hunden und Katzen. Obwohl die Veterinärdermatologie in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht hat und viele chronische oder akute Haut- und Fellkrankheiten heute sehr erfolgreich behandelt werden können, lohnt sich vor allem im Bereich der Vorbeugung oft ein Blick auf die alternativen Heilverfahren.

 

Natürliche Öle eignen sich hervorragend für die Fellpflege. © Winsker  pixabay.com

Natürliche Öle eignen sich hervorragend für die Fellpflege. © Winsker pixabay.com

Tierhomöopathen haben beispielsweise gute Erfahrungen mit der Anwendung von Distelöl gemacht, das nicht nur das körpereigene Immunsystem des Tieres stärkt, sondern auch positive Auswirkungen auf die Fellstruktur und darin enthaltenen Schutz- und Abwehrkräfte hat. Kleinere Wunden oder Entzündungen lassen sich so häufig selbst versorgen und können auf sanfte Art verheilen. Die im Distelöl enthaltene Linolsäure kann sich außerdem positiv auf den Stoffwechsel auswirken und damit die Ursache einiger chronischer und allergischer Haut- und Fellkrankheiten bekämpfen. Das Distelöl kann als Speiseöl bedenkenlos und unproblematisch dem Tierfutter beigemischt werden. Eine detaillierte Beschreibung der im Distelöl enthaltenen Inhaltsstoffe sowie Anwendungsmöglichkeiten finden Tierhalter und Homöopathen unter distel-oel.de

 

Auch die in der Homöopathie für Menschen häufig angewendeten Bachblüten finden inzwischen bei Tierhomöopathen breite Anwendung. Vor allem im Bereich der Beruhigung und Stressbewältigung werden auch bei Tieren häufig Bachblüten eingesetzt. Gerade dort verlassen sich Tierhalter gerne auf die Heilkräfte der Natur im Gegensatz zu klassischen Medikamenten, die chemische Wirkstoffe beinhalten. Bei einer Behandlung mit Bachblüten zeigen sich grundsätzlich keine Nebenwirkungen und auch die Gefahr einer Abhängigkeit durch lange Anwendung entfällt. Da Bachblüten die Psyche und die Empfindungen von Menschen und Tieren beeinflussen können, werden sie nicht selten auch zur Behandlung von Schmerzen eingesetzt. Bei besonders starken Schmerzen, beispielsweise nach einem operativen Eingriff, raten Tierärzte meist zumindest ergänzend zu klassischen Schmerzmitteln, bei leichten oder mittelstarken Schmerzen, vor allem im chronischen Bereich, werden Bachblüten aber häufig sehr erfolgreich verabreicht. Eine Übersicht der bekannten Bachblüten und ihrer Anwendungsmöglichkeiten im Bereich der Veterinärmedizin ist unter tierbachblueten.de zusammengestellt.

 

 

Doch kein Placebo-Effekt?

Kritiker der Homöopathie führen seit jeher den so genannten Placebo-Effekt ins Feld, wenn sie den natürlichen Heilmitteln ihre Wirkung absprechen möchten. Auf ein Tier, das die heilende Wirkung von Medikamenten nicht begreifen kann, sollte ein ausschließlich in der Psyche ablaufender Heilprozess allerdings keine Wirkung haben. Die Erfolge, die durch rein auf Homöopathie basierende Behandlungsmethoden bereits vielfach erzielt wurden, geben deshalb Grund zu der Annahme, dass homöopathische Heilmittel auch abseits vom Placebo-Effekt eine Wirkung entfalten, die Tier und Mensch zugutekommen können.

 

©IamColorBlind,  pixabay.com

©IamColorBlind, pixabay.com

Ganz ausräumen lässt sich das Argument des Placebo-Effektes allerdings auch durch die Erfolge bei der Behandlung von Tieren nicht. Wie Die Zeit berichtete, haben britische Tierverhaltensforscher bereits vor einigen Jahren eine Studie zur Wirkung von Naturheilmitteln auf Tiere durchgeführt. Die Studie zeigte, dass sich auch bei Tieren im Rahmen der Behandlung mit homöopathischen Heilmitteln durchaus ein Placebo-Effekt einstellen kann. Für die Studie erhielten Hunde, die ängstlich auf Silvesterfeuerwerk reagierten, ein homöopathisches Beruhigungsmittel oder ein Placebo. Die beruhigende Wirkung der Behandlung konnte in beiden Testgruppen festgestellt werden.

 

Ein Placebo-Effekt kann also auch in der Tierwelt durchaus auftreten. Gleichzeitig hat die Naturheilkunde aber auf vielfältigen Anwendungsgebieten zeigen können, dass homöopathische Heilmittel durchaus eine gesundheitsfördernde Wirkung haben. Für Tierhalter stellt die Homöopathie in vielen Bereichen eine echte Alternative dar und kann vor allem auch zur Unterstützung des Heilungs- und Gesundungsprozesses an vielen Stellen eingesetzt werden. Für den geliebten Vierbeiner kann es sich deshalb durchaus lohnen, sich über alternative Behandlungsmethoden und ihre Anwendungsmöglichkeiten zu informieren.

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