Hunde sind ideale Freizeitpartner.

Hunde sind ideale Freizeitpartner.

Hunde gehören für viele Menschen zum Leben dazu. Sie sind Freizeitpartner, Seelentröster, Spielgefährten für die Kinder und erwarten einen nach einem anstrengenden Arbeitstag freudig Zuhause. Für einige Menschen jedoch bleibt der Wunsch nach einem Hund unerfüllt, da sie unter eine Hundeallergie leiden. Gibt es Möglichkeiten, trotzdem einen Hund aufzunehmen?

 

 

Was ist eine Allergie?

Bei einer Allergie schätzt der Körper einen eigentlich harmlosen Reiz als Bedrohung ein und reagiert mit einer Immunantwort. So wie der Organismus sonst z.B. Bakterien oder Parasiten bekämpft, reagiert er nun auf bestimmte Blütenpollen, Hausstaubmilben, Hundehaare, Nickel oder Walnüsse. Laut einer Forsa-Umfrage leiden in Deutschland mittlerweile fast ein Drittel der Menschen unter einer Allergie, Tendenz steigend.
Das menschliche Immunsystem kann man sich dabei als eine Art Gesundheitspolizei vorstellen. Es sucht und erkennt alle körperfremden Substanzen, schätzt sie ein und bekämpft solche, die dem Körper schaden könnten. Diese Immunantwort ist teils angeborenen, daneben lernt das Immunsystem aber auch kontinuierlich weiter dazu, um neue Substanzen einschätzen zu können. Wenn ein potentieller Feind erkannt wird, werden als Reaktion auf das „Allergen“ verschiedene Botenstoffe, Antikörper oder Helferzellen freigesetzt, die wiederum zu unterschiedlichen Körperreaktionen führen. Es kann zu Hautreizungen bis hin zu Ekzemen kommen, zu Erkältungsähnlichen Symptomen mit Schnupfen, tränenden Augen und Niesanfällen, zu Darmentzündungen oder Atemnot bis hin zum Kreislaufstillstand.
Da es sich häufig um ganz alltägliche Dinge handelt, auf die der Körper bei einer Allergie reagiert, fällt es Betroffenen oft schwer, diesen Allergenen ganz aus dem Weg zu gehen. Oftmals bedeutet dies eine große Einschränkung: Naturliebhaber können keinen Frühlingsspaziergang genießen, Nahrungsmittelallergien verleiden unbeschwertes Genießen und eine Allergie auf Hundehaare macht die Haltung eines vierbeinigen Familienmitglieds nur schwer möglich.

 

 

Wie kann man eine Hundehaarallergie diagnostizieren?

Allergene werden durch direkten Kontakt, vor allem aber über Partikel in der Luft übertragen.

Allergene werden durch direkten Kontakt, vor allem aber über Partikel in der Luft übertragen.

Tatsächlich reagiert das Immunsystem nicht auf die Hundehaare als solche, sondern auf bestimmte Proteine, die sich in Hautschuppen, an der Haarwurzel oder auch im Speichel befinden können. Das ist abhängig davon, welches Protein die Immunabwehr als Bedrohung einstuft.
Bei Verdacht auf eine Hundeallergie kann ein Arzt verschiedene Diagnosemöglichkeiten nutzen, um diese nachzuweisen. Oft wird ein sogenannter Prick-Test durchgeführt. Dabei wird die Haut des Patienten am Unterarm leicht oberflächig angeritzt und Lösungen verschiedener Allergene aufgetropft. Normalerweise kann nach spätestens 20 Minuten eine Auswertung erfolgen. Beim „Provokationstest“ werden dagegen die Atemwege oder Schleimhäute mit dem Allergen konfrontiert. Es ist ebenfalls möglich, das Blut im Labor auf Antikörper gegen die vermuteten Allergene untersuchen zu lassen.

 

 

Ist eine Hundehaltung trotz Allergie möglich?

Pudel gelten als hypoallergen.

Pudel gelten als hypoallergen.

Zwar haben Hunde alle in etwa die gleiche genetische Ausstattung und damit auch entsprechende Proteine, aber die Menge an Allergie-auslösenden Proteinen variiert stark von Hund zu Hund. So reagieren Allergiker oft auf bestimmte Rassen oder einzelne Individuen sehr stark und auf andere kaum oder gar nicht. Als wenig allergieauslösend gelten beispielsweise Pudel, Lagotto Romagnolo oder Malteser. Sicher sein kann man sich allerdings auch bei diesen Rassen nicht, wie Ärzte immer wieder betonen. So ist es sinnvoll, im Vorfeld einen Allergietest mit genau dem Hund durchzuführen, den man gerne aufnehmen möchte. Alternativ, oder besser noch zusätzlich, sollte man den Züchter mehrfach besuchen und dabei in engen Kontakt zu Mutterhündin und Welpen zu gehen, um feststellen zu können, ob man auf seinen Wunschhund allergisch reagiert.

 

Auch die Symptome bei einer bestehenden Allergie können je nach Mensch unterschiedlich stark ausfallen. Da die Allergene im Fall einer Hundeallergie in der Regel über die Atemluft und Schleimhäute aufgenommen werden, kommt es entsprechend vor allem zu Reaktionen wie Schnupfen, tränenden Augen, Kratzen im Hals oder Atemnot, aber auch Hautreizungen sind möglich. Wer nur sehr leichte Symptome zeigt, kann sich leider nicht darauf verlassen, dass dies auch nach dem Einzug eines Hundes so bleibt. In manchen Fällen reagiert das Immunsystem immer stärker, bis nur noch eine Abgabe des Hundes hilft. Es kann im schlimmsten Fall zu chronischem Asthma oder einem anaphylaktischen Schock kommen.
In einigen Fällen jedoch hat der Betroffene Glück und es kommt zu einer vollständigen Gewöhnung an die Allergene des eigenen Hundes. Darauf beruht auch die medizinische Hyposensibilisierung, bei der der Patient über einen längeren Zeitraum hinweg unter ärztlicher Aufsicht durch Spritzen, Tabletten oder Tropfen immer wieder mit dem Allergen konfrontiert wird. Im Idealfall stuft das Immunsystem das Allergen dann irgendwann als normal und unbedenklich ein, so dass es zu keinen körperlichen Symptomen mehr kommt. Leider ist der Erfolg im Fall von Tier-Allergien meist gering.
Antihistaminika oder gar Cortison sind dagegen eher für die Behandlung von akuten, starken Beschwerden als Notfallmaßnahme gedacht. Als Dauertherapie werden sie nur eingesetzt, falls die Allergie sehr stark ist und dem Allergen nicht ausreichend aus dem Weg gegangen werden kann. Zur Unterstützung einer Tierhaltung werden Medikamente, auch auf Grund der möglichen Nebenwirkungen, in der Regel nicht eingesetzt.

 

Das Sofa sollte bei Allergikern für den Hund tabu sein.

Das Sofa sollte bei Allergikern für den Hund tabu sein.

Wer nur leicht allergisch reagiert, kann durch einige Vorsichtsmaßnahmen Zuhause die Hundehaltung erleichtern. So sollte in jedem Fall das Schlafzimmer für den Hund tabu sein und auch das Sofa. Hundedecken und Kissen müssen regelmäßig abgesaugt oder besser noch gewaschen werden. Es ist zudem sinnvoll, den Hund oft zu bürsten, um lose Haare und Hautschuppen zu entfernen, bevor sie sich in der Wohnung verteilen. Im Fall von Kurzhaarhunden hilft es, das Tier mit einem feuchten Lappen abzuwischen. Bestenfalls übernimmt die Fellpflege eine nicht-allergisch reagierende Person des Haushalts und führt sie im Freien durch. Der Allergiker selbst sollte sich nach jedem Streicheln des Hundes die Hände waschen.
Um die Wohnung möglichst Allergenfrei zu halten, hilft ein guter, speziell auf das Entfernen von Tierhaaren ausgelegter Staubsauger, der möglichst oft zum Einsatz kommen sollte. Nicht-haarende Hunderassen wie der Pudel haben hier natürlich starke Vorteile, worauf teils auch ihre eher hypoallergene Wirkung beruht.
So kann eine Hundehaltung auch bei einer leichten Hundeallergie möglich sein, ein Restrisiko bleibt aber.

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