Alternative Auslastung von Jagdhunden
Der Hund darf und soll sein Jagdverhalten ausführen können. Er wird dadurch mental und körperlich ausgelastet, und auch die Kooperationsbereitschaft zum Menschen wird deutlich gefördert.
* Ausreichend Bewegung
Der Hund sollte auf jeden Fall ausreichend Bewegung bekommen, um ihn körperlich auszulasten. Am Spaziergang können Sie diverse Beschäftigungsmöglichkeiten einbauen, die denen einer Jagd gleichkommen.
* Das Apportieren
Diese Beschäftigungsmöglichkeit dient dazu, das Denkvermögen des Hundes zu fördern. Apportieren bedeutet nicht nur Holen und Bringen. Es fördert die Konzentration, die Anlagen und Eigenschaften des Hundes, den Gehorsam und die Ruhe des Hundes. Sie können beim Apportieren während des Spazierganges sehr kreativ und abwechslungsreich sein. Neben dem Lerneffekt und der Förderung des Hundes steht auch das gemeinsame Erleben und das gemeinsam Aktiv-Sein im Vordergrund.
* Arbeiten auf der Spur
Der Hund kann lernen, einer selbst definierten Spur zu folgen. Auch Fährten suchen ist ein beliebtes Spiel. Das fördert wiederum die Aufmerksamkeit des Hundes und seinen Geruchssinn.
* Dummyarbeit und Bodentargets
Das Dummytraining lässt sich als echten Leistungssport betreiben und ist sehr variabel. In Verbindung mit Bodentargets wird die Impulskontrolle und die Konzentration des Hundes nochmals gefördert.
Der Jagdhund als Familienhund?
Grundsätzlich können Jagdhunderassen auch als Familienhunde gehalten werden. Einige Rassen eignen sich besser, andere sind weniger geeignet und manche eigen sich wirklich nur für die Jagd. Um die richtige Rasse auszuwählen, sollten Sie sich von einem Spezialisten und erfahrenen Züchter beraten lassen. Die rassetypischen Eigenschaften sollten zu den eigenen Fähigkeiten, Alltagsgegebenheiten und Vorstellungen passen. Wird ein Jagdhund beispielsweise als Familienhund gehalten, und ist nicht in der Jagd gefordert, möchte er auch in der Familie entsprechend gefordert werden. Die sogenannte Fünfte Pfote, der beste Freund an der Seite des Hundes, das ist sein Besitzer. Er ist für das Wohl des Tieres und für seine Bedürfnisse verantwortlich.
Jagdhunde werden grundsätzlich in 6 Kategorien unterteilt:
* Erdhunde
* Schweißhunde
* Stöberhunde
* Vorstehhunde
* Apportierhunde
Im folgenden Abschnitt wird auf die einzelnen Jagdhunderassen näher eingegangen.
Der Erdhund
Dieser Hund wird auch oft als Bauhund bezeichnet, da er mit seinem niedrigen Körperbau und geringem Brustumfang für die Jagd in unterirdischen Bauten geeignet ist. Der Hund versucht, die Beute mit Bellen und leichten Angriffen aus dem Bau zu bringen. Erdhunde eignen sich auch für die Stöberjagd und bei der Nachsucharbeit.
Beispiele für Erdhunde: Deutscher Jagdterrier, Foxterrier, Welsh Terrier
Der Schweißhund
Er gilt als der Spezialist unter den Jagdhunden und er wird vor allem bei der Nachsuche eingesetzt. Der Schweißhund zeichnet sich vor allem durch seine Ausgeglichenheit, einen perfekten Geruchssinn und einen ausgeprägten Finderwillen aus. Er findet das verletzte Wild und bringt es zum Jäger.
Beispiele für Schweißhunde: Hannoversche Schweißhund, Bayrischer Gebirgsschweißhund, Alpenländische Dachsbracke, Schwarzwälder Schweißhund
Der Stöberhund
Dieser Hund wird auch als Vogelhund bezeichnet, da er ursprünglich beteiligt war an der Jagd mit Greifvögeln. Aufgrund ihrer ausgezeichneten Spürnase sind die Stöberhunde auch ideal für die Schweißarbeit und zum Apportieren geeignet. Er sucht selbstständig nach dem Wild und treibt es zum Jäger hin.
Beispiele für Stöberhunde: English Cocker Spaniel, English Springer Spaniel, Deutscher Wachtelhund
Der Vorstehhund
Er gilt als Allrounder unter den Jagdhunden. Seine ausgeprägteste Eigenschaft ist das sogenannte Vorstehen. Dabei zeigt er dem Jäger durch die Körpersprache die genaue Position der Wildes an. Er findet ebenso Einsatz in der Feld- und Wasserarbeit, beim Apportieren und in der Nachsuche.
Beispiele für Vorstehhunde: Deutsch Kurzhaar, Deutsch Drahthaar, Großer und kleiner Münsterländer, Gordon Setter, Irish Setter
Der Apportierhund
Dieser Hund zeichnet sich durch seinen zuverlässigen Charakter, seine tolle Spürnase, seine hohe Lernbereitschaft und eine gute Erziehbarkeit aus. Er findet seinen Einsatz beim Apportieren von gefundenem Wild.
Beispiele für Apportierhunde: Golden Retriever, Labrador Retriever
Eignung und Einsatzbereiche
Jagdhunde werden entsprechend ihrer Fähigkeiten und rassespezifischen Eigenschaften vielfältig eingesetzt.
* Jagen des Wildes
* Vorstehen und Anzeigen des Wildes
* Aufscheuchen und Aufstöbern des Tieres
* Hintreiben des Wildes zum Jäger
* Suchen des verletzten Wildes
* Apportieren