Größe: Rüde 60 – 66cm, ideal 62cm, Hündin 56-62cm, ideal 58cm
Gewicht: Rüden: 25-30kg, Hündin: 20-25kg
Fell: dicht, kurz, anliegend, mit Unterwolle
Farbe: falbfarben mit schwarzer Maske
häufige Krankheiten: keine, selten Hüftgelenksdysplasie
Lebenserwartung: 12 – 14 Jahre
FCI Gruppe 1, Sektion 1: Schäferhunde, mit Arbeitsprüfung
Geschichte
Der Malinois ist einer der vier belgischen Schäferhundrassen, die sich hauptsächlich im Äußeren unterscheiden. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gab es keinen einheitlichen Schäferhund-Typ in Belgien. Die Hunde wurden rein nach Gebrauchsfähigkeit gezüchtet, das Äußere war nebensächlich. Einer Gruppe Kynologen um Professor A. Reul ist es zu verdanken, dass ab 1891 für die verschiedenen regionalen Grundtypen ein jeweils einheitliches Aussehen heraus gezüchtet wurde. Durch strenge Selektion und eng verwandte Tiere in der Zucht, stellten sich schnell erste Erfolge ein. Bereits 1892 konnte ein Standard für drei verschiedene Fell-Varietäten erstellt werden und seit 1910 sind die belgischen Schäferhunde in Aussehen und Charakter sehr ähnlich zu den heutigen.
Der Malinois ist der einzige kurzhaarige Vertreter unter den belgischen Schäferhundrassen. Der Lakenois ist rauhaarig, der Groenendal schwarz und langhaarig, der Tervueren langhaarig, falb oder rotbraun und schwarz gewolkt. Die Namensvergabe erfolgte nach der Region, in der die Schläge ursprünglich am verbreitetsten waren. So stammt der Malinois aus der Umgebung der Stadt Malines. Enge Verwandtschaft herrscht ebenfalls zu den holländischen Schäferhunden, deren Linien sich erst spät trennten.
Belgische Schäferhunde sind von jeher triebstarke, robuste Hunde mit guten Hütequalitäten und auch Wachhundeigenschaften. Speziell der Malinois wurde durch seine Beweglichkeit, seinen Arbeitswillen und seine Ausdauer, schnell zu einem der beliebtesten Dienst- und Sporthunde überhaupt.
Verhalten und Wesen
Der Malinois ist ein ausdauernder, robuster Gebrauchshund. Er bringt viel Arbeitswillen mit und nimmt die ihm zugedachten Aufgaben sehr ernst. Bekommt er keine Aufgaben, sucht er sich selbst welche. Die Rasse gilt als eine der triebstärksten überhaupt und gibt grundsätzlich mindestens 110% an Einsatzbereitschaft, steckt dabei voller Ideen und Energie.
Dabei ist der Malinois seinem Besitzer gegenüber recht sensibel und verträgt eine harte Hand vergleichsweise schlecht. Diese ist allerdings auch völlig unnötig bei seiner übersprudelnden Motivation, seiner Agilität und seinem Willen, es seinem Menschen Recht zu machen. Die Aufgabe seines Besitzers ist es, die Aktivität in gewünschte Bahnen zu lenken und ihm beizubringen, dass es auch Ruhephasen gibt.
Fremden gegenüber ist er misstrauisch und verteidigt Heim und Besitzer energisch und furchtlos. Er sollte dabei aber weder nervös, noch grundlos aggressiv sein. Da es durchaus auch übernervöse, ängstliche oder unberechenbare Exemplare gibt, sollte man seinen Hund und den Züchter mit Bedacht wählen. Mindestens ebenso wichtig sind eine durchdachte Aufzucht und Führungsqualitäten seitens des Besitzers.
Haltung und Pflege
Als Mitläufer in einer Familie ist der Malinois absolut unterfordert. Er muss bewegt und geistig gefördert werden, am besten täglich über mehrere Stunden. Er liebt die Zusammenarbeit mit seinem Menschen und sollte keinesfalls als lebende Alarmanlage rein als Zwingerhund gehalten werden. Neben einer Ausbildung im VPG, zum Rettungs- oder Diensthund bei Polizei und Zoll, eignet sich der Malinois auch für jede Art von Hundesport. Im Agility ist er ausgesprochen schnell, wendig und leichtführig. Ebenso kann er im Turnierhundesport, Flyball oder Obedience ganz oben auf dem Treppchen stehen.
Falls er gut ausgelastet ist, kann der Malinois auch ein guter Familienhund sein, der sowohl mit Kindern als auch mit anderen Haustieren gut auskommt. Er ist verspielt, verschmust, treu und bereit, alles für seine Familie zu geben.
Seine recht niedrige Reizschwelle in Verbindung mit Schutztrieb und blitzschnellen Reaktionen, machen eine sehr gute Umweltgewöhnung im Junghundealter zwingend nötig. Dies zahlt sich vor allem aus, wenn der Malinois in erster Linie als Familienhund gehalten werden soll. Ebenso ist eine gute Grunderziehung und eine souveräne Führung wichtig. Wachsam und im Notfall verteidigungsbereit wird er dennoch bleiben.
Ansprechpartner/Zuchtverband/Notvermittlung:
Belgische Schäferhunde Berlin e.V.
Andrea Eisgrub
E-Mail: office(at)bsbev.de
Internet: www.bsbev.de
Deutscher Klub für Belgische Schäferhunde e.V.
Gunter Althoff
E-Mail: vo1(at)dkbs.de
Internet: www.dkbs.de
Deutscher Malinois Club e.V.
Swetlana Gingel
E-Mail: dmc-geschaeftsstelle(at)gmx.de
Internet: www.mechelaar.de
Belgische Schäferhunde Deutschland e.V.
E-Mail: Office@BSD-eV.com
Internet: www.bsd-ev.com
Nothilfe des Deutschen Malinois Club e.V.
http://www.mechelaar.de/verein/malinois-nothilfe/
Belgier in Not
zurück zur Rasseübersicht