Größe: Rüde 61-68cm, Hündin 56-63cm
Gewicht: 40-50kg
Fell: Stockhaar, dicht, eng anliegend
Farbe: schwarz mit rotbraunen Abzeichen an Kopf, Brust und Läufen
häufige Krankheiten: Hüftgelenksdysplasie, Ellenbogendysplasie, Herzerkrankungen
Lebenserwartung: 10 Jahre
FCI Gruppe 2, Sektion 2.1: Molossoide, Doggenartige Hunde mit Arbeitsprüfung.
Geschichte
Die Ursprünge des Rottweilers vermutet man in Mastiff-ähnlichen Hunden, die die römischen Legionen in der Antike als Schutz- und Treibhunde über die Alpen begleiteten. In der Württembergischen Stadt Rottweil entwickelte sich dann unter Einkreuzung einheimischer Schäferhunde der Rottweiler. Seine Hauptaufgabe bestand nach wie vor hauptsächlich darin, seinen Herrn und dessen Eigentum zu schützen sowie Viehherden zum Markt zu treiben. Auch als Zughund für Karren, zum ausliefern von Waren, wurde er verwendet. Bekannt wurde er dadurch auch unter dem Namen „Metzgerhund“. Der Legende nach, band man ihm am Ende des Markttages den Erlös in einem Lederbeutel um den Hals, was Diebe zuverlässig abschreckte. So war ein Zuchtziel auch immer, einen wehrhaften und imposanten Hund zu erhalten. Daneben begleitete er Viehherden auch über längere Strecken zu anderen Marktstädten, was einen ebenso ausdauernden, wie wehrhaften Hund voraussetzte, um Diebe und Raubtiere fernzuhalten.
Im 19. Jahrhundert nahm der Bestand der Rasse stark ab, da Viehtriebe kaum noch durchgeführt wurden. Diese Aufgabe übernahmen die Eisenbahn und andere Fahrzeuge. Bewähren und weiter entwickeln konnte sich die Rasse dann Anfang des 20. Jahrhunderts im Militär- und Polizeidienst. 1910 wurde der Rottweiler offiziell als Polizei-Diensthunderasse anerkannt. Mittlerweile wird er daneben auch als Zug- und Rettungshund eingesetzt und ist vor allem in den USA eine ausgesprochen beliebte Rasse geworden.
In den letzten Jahren wurde der Rottweiler in einigen Schweizer Kantonen sowie deutschen Bundesländern als gefährlich eingestuft. Ein wachsamer, großer Hund, in den Händen völlig ungeeignete Halter, kann tatsächlich schlimme Konsequenzen haben. So müssen nun leider alle Rottweiler-Halter mit dem schlechten Image leben und je nach Wohnort bestimmte Auflagen erfüllen.
Verhalten und Wesen
Der Rottweiler ist ein ernster und ernst zu nehmender Gebrauchshund. Er gilt als folgsam, ausgeglichen, gelehrig und mutig. Dennoch braucht er einen Menschen, den er für kompetent genug hält, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Bei zögerlichen, unsicheren Menschen neigt der Rottweiler dazu, das Ruder zu übernehmen und seiner Familie die Führung zu geben, die diese seiner Meinung nach braucht. Erfüllt ein Mensch diese Aufgabe souverän, ist der Rottweiler dagegen sehr gelehrig und unterordnungsbereit.
Seine Familie geht ihm über alles. Er ist ausgesprochen treu, loyal und liebevoll. Ebenso aber auch verteidigungsbereit, wenn er den Eindruck hat, es droht Gefahr. Auch hier ist sehr wichtig, dass der Hund lernt, sich an seinem Menschen zu orientieren und dessen Einschätzungen zu vertrauen.
Der Rottweiler sollte nervenfest, selbstsicher und unerschrocken sein, auf seine Umwelt zwar aufmerksam, aber ohne Hysterie reagieren. Um einen solchen Hund zu bekommen, tut man sich selbst einen Gefallen, sehr sorgfältig in der Züchterwahl zu sein.
Jagdtrieb bringt der Rottweiler in der Regel kaum mit. Mit Artgenossen können vor allem die männlichen Vertreter rauflustig sein.
Haltung und Pflege
Der Rottweiler ist ein harter, robuster Hund, den man bei gutem Familienanschluss und angemessener Auslastung auch draußen halten kann. Man sollte dabei nicht vergessen, dass er als ausdauernder Arbeitshund gezüchtet wurde und keinesfalls damit glücklich oder ausgelastet ist, die meiste Zeit im Zwinger zu sitzen und ab und an Jemanden anzubellen. Um sein generell menschenfreundliches, ausgeglichenes Wesen zu fördern, empfiehlt sich gerade in der Junghundezeit ein durchdachtes Stadttraining, und eine Gewöhnung an verschiedene Menschen und Situationen.
Die Erziehung sollte sehr konsequent, aber ohne übertriebene Härte erfolgen. Wichtig ist, möglichst souverän, ruhig und durchdacht zu agieren. Der Rottweiler erkennt Führungsqualitäten an. Wutausbrüche oder Gewalt zählen nicht dazu.
Ausgelastet werden kann er als Dienst- oder Rettungshund, im VPG oder als Blindenführhund. Als Begleithund kann man ihm neben langen Spaziergängen z.B. Nasenarbeit oder Zughundearbeit anbieten.
Zur Familie gehörenden Kindern gegenüber, ist er meist sehr geduldig, fürsorglich und liebevoll. Es versteht sich von selbst, dass ein Hund mit dieser Kraft, keine wilden Spiele mit Kindern spielen sollte und Kinder auch keinesfalls alleine mit ihm spazieren gehen sollten.
Die Fellpflege ist kaum erwähnenswert. Gelegentliches bürsten reicht aus.
Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:
Allgemeiner Deutscher Rottweiler Klub (ADRK) e.V.
Geschäftsstelle
E-Mail: info(at)adrk.de
Internet: www.adrk.de
Charakterhunde Nothilfe
Gaby Plavac-Endres
http://www.charakterhunde-nothilfe.de/
Hilfe für verwaiste Hunde e.V.
Karin Schoof
http://www.rottweiler-nothilfe.de
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