Größe: Rüde 46-51cm, Hündin 44-48cm
Gewicht: 18-25kg
Fell: kurz, rau, borstig, leicht abstehend, ohne Unterwolle
Farbe: einfarbig, alle Farben außer weiß
häufige Krankheiten: Amyloidose, Hauterkrankungen
Lebenserwartung: 9-11 Jahre
FCI Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
Geschichte
Der genaue Ursprung des Shar Peis ist ungeklärt. Die Rasse gibt es schon seit fast 2000 Jahren in China, vor allem in den an das südliche chinesische Meer angrenzenden Provinzen. Man nimmt auf Grund seiner blauschwarzen Zunge an, dass unter anderem der Chow Chow an seiner Entstehung beteiligt gewesen sein muss. Daneben werden auch der Mastiff und nordische Jagdhundrassen in Betracht gezogen.
Der Shar Pei hatte als typische chinesische Bauernhofrasse ein weites Einsatzgebiet. So wurde er als Wächter, als Jagdbegleiter und zum hüten der Hoftiere eingesetzt. Sein massiges Äußeres sowie die lose, faltige Haut legen nahe, dass er irgendwann im Laufe seiner Geschichte auch für Hundekämpfe gezüchtet wurde. Für solche wurde er jedenfalls lange nach seiner Entstehung eingesetzt, als die Engländer China besetzten und auch ihre damalige Leidenschaft für Hundekämpfe nebst den entsprechenden Hunden mitbrachten.
Außerhalb von China blieb der Shar Pei jedoch lange Zeit weitestgehend unbekannt. Auch in China wurde er durch den aufkommenden Kommunismus immer seltener, da er als „überflüssiger, dekadenter Luxusgegenstand“ angesehen wurde. Mitte des 19.Jahrhunderts galt der Shar Pei als fast ausgestorben. Der Aufruf eines Hongkonger Züchters zur Rettung der Rasse, brachte eine vorläufige Wende. Vor allem in den USA wurden verschiedene Zuchtprogramme gestartet. Mittlerweile ist er nun auch in Europa etwas häufiger anzutreffen.
Leider versuchen einige Züchter die „Exklusivität“ der Rasse noch zu steigern, indem ihm Falten in einem solchen Ausmaß angezüchtet werden, dass die Gesundheit und Bewegungsfreude ernsthaft beeinträchtigt werden. Hier ist auch der Käufer gefragt, dies nicht noch zu unterstützen.
Auf sehr anschauliche Weise wird der Rassestandard im chinesischen beschrieben: „Ohren wie Muscheln, die Nase wie ein Schmetterling, der Kopf groß wie eine Melone, Großmuttergesicht, der Hals wie beim Nilpferd, das Hinterteil wie beim Pferd und die Beine wie ein Drache“.
Verhalten und Wesen
Der Shar Pei strahlt viel Ruhe und Gelassenheit aus, zumindest, so lange er sein Heim nicht in Gefahr sieht. Er hat Wachtrieb und ist selbstbewusst genug, eigenständig die Verteidigung von Heim und Hof in Angriff zu nehmen. Seiner Familie gegenüber ist er liebevoll und loyal. Dennoch zeichnet ihn auch eine recht große Eigenständigkeit aus, was die Erziehung nicht immer einfach macht. Ist man nicht sehr konsequent und durchsetzungsfähig, wird der Shar Pei seine eigenen Regeln aufstellen. Einem souveränen, einfühlsamen Besitzer wird er sich freiwillig unterordnen, übertriebene Härte dagegen macht ihn stur.
Von anderen Hunden lässt er sich tendentiell leicht provozieren, was unschön für den anderen Hund ausgehen kann. Sein Jagdtrieb ist meist auf das Hetzen auf Sicht beschränkt. Es ist dennoch Aufwand, ihn davon abzubringen, so dass ein entspannter Freilauf viel Vorarbeit erfordert.
Haltung und Pflege
Allgemein ist der Shar Pei ein sehr ruhiger und im Haus unauffälliger Hund. Durch seine Ernsthaftigkeit ist er wenig verspielt und eignet sich kaum für Hundesport. Lange Spaziergänge mag er, ist aber nicht besonders anspruchsvoll in der Auslastung. In unserem kühlen Klima eignet er sich nicht für die Außenhaltung. Auch liebt er es, eng mit seiner Familie zu leben, ist aufmerksam und liebevoll. Mit Artgenossen und anderen Haustieren gilt er als eher unverträglich. Viel dürfte von seiner Sozialisierung und einer souveränen Führung abhängen.
Trotz dass er eher ein Ein-Mann-Hund ist, kommt er mit den Kindern seiner Familie meist durch seine stoische Gelassenheit sehr gut aus und verhält sich ihnen gegenüber fürsorglich und beschützend. Fremden Menschen gegenüber ist er zurückhaltend und im Notfall verteidigungsbereit.
Die Falten des Shar Peis brauchen nur dann ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit, wenn sie zu ausgeprägt sind. Im Normalfall bedeuten sie keinen erhöhten Pflegeaufwand.
Generell gelten Shar Peis als sehr saubere und reinliche Hunde.
Ansprechpartner/Zuchtverband/Notvermittlung:
1. Deutscher Shar Pei Club 1985 e.V.
Hans-Peter Brusis
Internet: www.1-dspc.de
Club für Exotische Rassehunde e.V.
Almut Martin
Internet: www.c-e-r.de
Shar Pei in Not
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