Aussehen

 

Die Siamkatze ist mittelgroß, elegant und hochbeinig, wobei die Hinterbeine länger als die Vorderbeine sind. Der Schwanz ist lang und schmal. Der Kopf ist beim modernen Typ keilförmig, beim traditionellen Typ dagegen deutlich rundlicher. Die Augen sind stets blau, mandelförmig und leicht schräg stehend. Die lange Nase sollte beim modernen Typ möglichst keinen Stopp aufweisen. Die Ohren sind groß und sitzen relativ hoch am Kopf. Sie sollten dabei optisch als Verlängerung der Keilform des Kopfes wirken. Das Fell ist kurz, weich und mit nur wenig Unterwolle ausgestattet.

Die Siamfärbung entsteht durch eine Genmutation, die die Katzen zu „Teilalbinos“ macht. Die Augen sind blau, die Grundfarbe hell. Dazu kommen dunkle Abzeichen, so genannte Points, an Ohren, Kopf, Schwanz und den Beinen/Pfoten. Die natürlichen Farben der Siamkatze sind Seal-Point, Blue-Point, Chocolate-Point und Lilac-Point. In manchen Ländern sind nur diese Farben anerkannt. In anderen Ländern, z.B. Großbritannien, wurden gezielt andere Rassen eingekreuzt, um die Farbvielfalt zu erhöhen.

 

Katzen wiegen 3-4kg, Kater bis 5kg.

 

 

Geschichte

 

Die Siamkatze ist eine relativ alte Rasse, die in Thailand (früher: Siam) entstand. Der genaue Hergang der Rasseentstehung ist allerdings ungeklärt. Es gibt Vermutungen, dass über Seefahrer schlanke, hochbeinige Rassen aus dem Mittelmeerraum nach Südostasien mitgebracht wurden, wo sie sich mit einheimischen Katzen verpaarten. Die außergewöhnliche Färbung beruht auf einer Genmutation. Erste Berichte über die Siamkatze stammen aus dem 14. Jahrhundert, wenngleich die Rasse auch schon bedeutend älter sein könnte. In Thailand war sie lange dem Hochadel und Klöstern vorbehalten, wo sie eine wichtige spirituelle Rolle spielte. So soll sie dem Glauben nach in der Lage gewesen sein, die Seelen Verstorbener Menschen in sich aufzunehmen.

 

Nach Europa kamen die ersten Siamkatzen Ende des 19. Jahrhunderts, mitgebracht von Diplomaten, bzw. als Geschenk des thailändischen Königshauses. Da Thailand die Ausfuhr der Rasse streng regelte, baute die Zucht in Europa auf nur sehr wenigen Tieren auf, so dass der Inzuchtfaktor der Siam sehr hoch ist. Schnell fand die Rasse in Europa viele Anhänger, auch weil sowohl Körperbau, als auch die Färbung zu dieser Zeit in Europa ein Novum waren. Tatsächlich unterscheiden sich die damaligen Siamkatzen aber beträchtlich von den heute gezüchteten. Um 1900 war die Siam noch kräftiger gebaut, mit runderem Kopf. Auch galt es damals als unabdingbar, dass eine Siamkatze schielen und einen geknickten Schwanz aufweisen muss. Der Legende nach sollten sich diese Rasseeigenschaften in der Zeit als Tempelkatze herausgebildet haben. Der schielende Blick sollte ein Hinweis auf das stetige bewachen eines Tempelschatzes sein, den die Katze nie aus den Augen lassen sollte. Der geknickte Schwanz soll sich aus darauf aufgefädelten Armreifen und anderen Schmuckstücken ergeben haben. Dies ist sicherlich dem Reich der Fantasie entsprungen. Heute sind sowohl ein Knickschwanz als auch Schielen zuchtausschließend.

 

 

Charakter

 

Siamkatzen gelten als ausgesprochen fordernd und anspruchsvoll. Sie brauchen viel Aufmerksamkeit und fordern diese auch selbstbewusst und vor allem lautstark ein. Tatsächlich sind Siamkatzen ausgesprochen gesprächig, um nicht zu sagen geschwätzig. Diese Kommunikationsfreude ist Teil ihrer großen Menschenbezogenheit und Anänglichkeit. Viele Siamkatzen folgen ihren Menschen überall hin, nehmen starken Anteil an deren Leben und finden nichts schlimmer, als außen vor bleiben zu müssen. Auch ist die Siam lebhaft, neugierig und bleibt bis ins Alter verspielt. So ist sie nur etwas für Menschen, die eine große Präsenz ihrer Katze zu schätzen wissen.

 

 

Haltung und Pflege

 

Siamkatzen sind sehr gesellig und verspielt. Allerdings stehen sie auch gerne im Mittelpunkt und fordern viel Aufmerksamkeit von ihren Menschen. So ist es für viele Siamkatzen sehr schön, eine Zweitkatze zur Auslastung zu haben, manche dagegen neigen sehr zu Eifersucht und möchten ihre Menschen lieber nicht teilen. In jedem Fall muss die Siamkatze zu Menschen mit viel Zeit, eher nicht zu Vollzeit Berufstätigen. Mit Kindern und Hunden kommt sie bei guter Gewöhnung und respektvollem Umgang in der Regel gut aus.

 

Vor allem durch die starke Inzucht zu Beginn der Rassezucht in Europa, kommen einige Krankheiten bei der Siamkatze überdurchschnittlich häufig vor. Zu nennen ist hier z.B. PRA, was für angeborene Netzhautanomalien steht. Die betroffenen Tiere erblinden mit der Zeit. Da es sich um einen Gendefekt handelt, sollten Elterntiere, bei deren Nachwuchs PRA nachweisbar ist, aus der Zucht genommen werden. Auch Gentests zur Vorsorge sind mittlerweile machbar. Andere ererbte Gendefekte können zu Anämie, Herzschwäche oder Gangliosidose (die letztlich das Gehirn schädigt) führen. Der Knickschwanz und auch Schielen kommen nach wie vor ab und an vor. Es handelt sich hierbei um angeborene Fehler, die zu Beginn der Siamzucht in Europa erwünscht waren. Bringen Katzen oder Kater vermehrt solche Jungtiere zur Welt, sollten sie aus der Zucht genommen werden. Es ist enorm wichtig, eine Siamkatze nur von einem sehr guten und gewissenhaften Züchter zu erstehen.

 

 

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