Gern wird über lustige Fotos mit dem Hund am Steuer geschmunzelt. In der Realität ist es eine ernsthafte Gefährdung des Straßenverkehrs, wenn plötzlich der Hund dem Fahrer auf den Schoß springt oder mit den Pfoten nach ihm patscht. Nicht nur beim Crash sind ungesicherte Hunde im Auto eine Gefahr für Mensch und Tier. Die STVO verlangt den gesicherten Tiertransport. Ungesicherte Tiere können ein Bußgeld von 60 EUR bedeuten, bei Gefährdung werden es 60 EUR und bei Sachschäden 75 EUR. Es gibt verschiedene Sicherheitssysteme, mit denen Sie Ihren besten Freund sicher transportieren wollen. Wichtig ist, dass die Hundesicherung der Größe des Hundes entspricht und Nachweise der Sicherheitsprüfung hat.
Box, Gurt, Netz, Gitter – so fährt der Hund sicher mit
Transportboxen für Hunde gibt es in allen Größen. Auf den Rücksitz oder Beifahrersitz passen allerdings nur Boxen für kleine bis mittelgroße Hunde. Die Transportbox muss auf dem Sitz gesichert werden und ausreichend stabil sein. Tierfreundlich sind Boxen mit Polstern und Netzgittern, was beim Aufprall für den Hund die Verletzungsgefahr mindert. Große Metallboxen für große Hunde können im Kofferraum gesichert transportiert werden. Je nach Ausstattung bietet die Box gute Sicherheit, sofern sie zusätzlich durch Gurte gesichert ist. Nachteilig ist, dass hochwertige Boxen oft recht teuer sind und oft etwas schwierig zu handhaben sind.
Insbesondere für große Hunde sind Trenngitter und Sicherheitsnetze eine Alternative zur Box. Sie lassen sich besonders gut als Laderaumbegrenzung in Kombis und Limousinen anbringen. Für die Menschen im Fahrzeug bieten fest verankerte Trenngitter die beste Sicherheit. Vorteile sind, dass der Hund viel Bewegungsspielraum hat. Nachteile sind, dass beim festen Gitter der Hund beim starken Aufprall gegen das Gitter geschleudert wird und erheblich verletzt werden kann. Netze sind bei schweren Unfällen oft nicht stabil genug. Bei Leasingfahrzeugen wie z.B. dem geleasten Firmenwagen dürfen keine festen Einbauten vorgenommen werden.
Eine flexible, recht günstige Hundesicherung im Auto ist das Brustgeschirr mit Gurtsicherung. Die Gurte werden am Auto-Gurtsystem gesichert. Das Geschirr sollte gut gepolstert sein, damit es auch bei längeren Fahrten den Hund nicht belastet oder das Fell abscheuert. Die Gurte müssen sicherheitsgeprüft und mit Metallverschlüssen (kein Plastik) ausgestattet sein. Der Hund sollte nicht zu viel Bewegungsraum haben, da er dann den Fahrer stören könnte. Daher können Gurt-Geschirre bei langen Fahrten für den Hund etwas unbequem sein. Praktisch sind die Gurt-Geschirre für kleinere Autos, da nicht mehr Platz beanspruchen als der Hund.
Doggy-Safe-Sitze sind sicher und komfortabel für kleine Hunde.
Diese Sitze ähneln einem geöffneten Koffer, sind weich gepolstert und haben bei guter Qualität sichere Gurtsysteme. Sie eignen sich für Rücksitz und Beifahrersitz. Sie lassen sich schnell aufstellen, sichern, transportieren und bieten gute Sicherheit für Mensch und Hund.
Den Hund ans Sicherheitssystem gewöhnen
An Box, Gurt-Geschirr oder Sicherheitssitz sollte der Hund zuvor gewöhnt werden. Stellen Sie die Box daheim auf mit einer gewohnten Decke, einem Spielzeug und Leckerli. Die meisten Hunde betrachten sie schnell als gemütlichen Kuschelraum. So vermeiden Sie endloses Jaulen, Toben und Bellen bei den ersten Autofahrten mit dem Hund in der Box. Ebenso kann der Hund an den Sicherheitssitz Doggy-Safe gewöhnt werden. Stellen Sie den Sitz daheim auf. Schnallen Sie den Hund erst an, wenn er mehrmals den Sitz genutzt hat und belohnen Sie Ihn. Das Geschirr wird schnell angenommen. Es kann probeweise vorher öfter mal angelegt werden. Autonetze und Metall-Trenngitter brauchen keine Gewöhnung, da der Hund genügend Platz zur Verfügung hat.