Meerschweinchen haben seitlich angesetzte Augen und damit ein sehr großes Gesichtsfeld. Das bedeutet, sie können fast die ganze Umgebung im Blick behalten, ohne den Kopf zu bewegen. Für ein Fluchttier ist das sehr wichtig. Dafür überlappt das Sichtfeld der Augen kaum, was sie deutlich schlechter räumlich Sehen lässt, als z.B. der Mensch es kann. Die Augen der Meerschweinchen sind auf möglichst gutes Sehen in der Dämmerung ausgelegt und darauf, plötzliche Bewegungen wahrzunehmen. Das geht auf Kosten der Sehschärfe, des Farbensehens und des genauen Wahrnehmens unbewegter Objekte. Auch Tiefe können sie schlecht abschätzen, was beim Freilauf bedacht werden muss.
Interessant ist, dass Meerschweinchen 33 Bilder pro Sekunde unterscheiden können, Menschen nur 22. Das bedeutet, dass ein Meerschweinchen im Fernseher eine schnelle Bilderfolge sieht, statt einer fließenden Bewegung.
Tasthaare
Meerschweinchen haben gut entwickelte Tasthaare am Kopf zur Orientierung. Vor allem im Dunkeln ist dies wichtig. Daneben verlassen sie sich auf die Tasthaare, um abschätzen zu können, ob eine Öffnung groß genug ist, um hindurch zu passen.
Ohren
Meerschweinchen haben deutlich bessere Ohren, als der Mensch. Sie nehmen sehr viel leisere Laute wahr, aber auch sehr hohe Töne im Ultraschallbereich, die außerhalb des Hörbereiches des Menschen liegen. Auf laute und auch auf sehr hohe Töne reagieren Meerschweinchen schnell verschreckt. Das kann ein Problem sein, weil für den Menschen oft nicht nachvollziehbar ist, worauf das Meerschweinchen gerade reagiert. Ein lautes Kinderzimmer ist in jedem Fall großer Stress für ein Meerschweinchen und auch viele der Töne, die ein Fernseher oder ein Computerspiel produzieren.
Meerschweinchen verständigen sich auch untereinander über Laute. Sie gurren, quieken und „purren” (ein langgezogenes brrbrrbrr).
Geruchs- und Geschmackssinn
Wie gut Meerschweinchen Gerüche wahrnehmen, ist nicht genau geklärt. Ihre Nase ist aber in jedem Fall besser, als die von Menschen. Auch erkennen Meerschweinchen ihre Gruppenmitglieder am Geruch, nicht am Äußeren, wie verschiedene Versuche gezeigt haben.
Als Pflanzenfresser haben Meerschweinchen einen sehr gut entwickelten Geschmackssinn, was sie giftige von ungiftigen Pflanzen unterscheiden lässt. Verlassen darf man sich darauf als Halter nicht, da Meerschweinchen ursprünglich aus Südamerika kommen und damit evolutionsbiologisch bedingt nicht zwangsläufig unsere Pflanzen oder gar Exoten aus Asien oder Afrika einschätzen können.