Schottland, Isle of Harris and Lewis

Schottland, Isle of Harris and Lewis

Die meisten Hunde lieben Strandurlaub: In den Wellen toben, Löcher buddeln, neue Hundebekanntschaften machen und den ganzen Tag mit ihren Menschen zusammen sein dürfen. Diese leinenlose Freiheit ist allerdings längst nicht an allen Stränden Deutschlands und Europas möglich. So sollten Hundebesitzer bei der Reiseplanung unbedingt die Hundefreundlichkeit des Urlaubsziels mit einbeziehen. Auch für den Aufenthalt mit Hund am Strand ist einiges zu beachten, damit der Urlaub für alle ein schönes Erlebnis wird.

 

 

Tipps für den Strandbesuch mit Hund

 

Oftmals sind Hunde am Strand in der Nebensaison entweder erlaubt oder werden zumindest toleriert, in der Hauptsaison dagegen sind sie am selben Strand verboten.

 

Peloponnes, in der Nebensaison kann auch Griechenland einen traumhaften Strandurlaub mit Hund bieten.

Peloponnes, in der Nebensaison kann auch Griechenland einen traumhaften Strandurlaub mit Hund bieten.

Vor allem April/Mai und September/Oktober bieten sich daher mit Hund für einen Strandurlaub an. Weitere Vorteile der Nebensaison sind, dass die Strände angenehm leer sind, die Unterkünfte günstiger und die Hitze den Hunden weniger zusetzt. Ist man gezwungen, in der Hauptsaison zu reisen, sollte man sich unbedingt im Vorfeld erkundigen, ob Hunde am Meer gestattet sind oder sich zumindest Hundestrände in der Nähe befinden. Auch Spaziergänge im Umland können zu unerfreulichen Überraschungen führen: sind Hunde auf Deichen oder in den Dünen erlaubt? Dürfen Hunde in Wald und Flur abgeleint werden? Sind sie in Restaurants vielleicht grundsätzlich verboten? Auskünfte erteilen z.B. lokale Touristeninformationen, aber auch Anbieter von Ferienunterkünften können meist weiter helfen.

 

Hunde schwitzen zwar nur an den Pfoten, verlieren aber auch durch das Hecheln viel Feuchtigkeit. Zudem funktioniert dieses „Kühlsystem“ deutlich schlechter, als das „Schwitzen“ der Menschen. Das salzhaltige Meerwasser ist dabei zum Durst löschen völlig ungeeignet. Das Salz vergrößert den Flüssigkeitsverlust nur noch, zudem reagieren viele Hunde auf das Schlucken von Meerwasser mit Durchfall. Es ist daher unbedingt nötig, bei einem mehrstündigen Strandaufenthalt auch Trinkwasser für den Hund mitzunehmen. Fehlen darf dabei natürlich auch ein entsprechender Trinknapf nicht.
Vor allem schwarze Hunde und Hunde mit viel Unterwolle überhitzen in der prallen Sonne schnell. Auch kurznasige Rassen können Probleme bei warmem Wetter bekommen, da sie teils weniger effektiv Hecheln können. Geht der Hund zwischendurch immer wieder ins Wasser, so ist das eine prima Abkühlung. Für Schwimmmuffel empfiehlt sich dagegen eine Strandmuschel oder ähnliches als Sonnenschutz. Der Sand selbst wird durch die Sonne im Laufe des Tages ebenfalls sehr heiß, wie man Barfuß schnell bemerkt. Manche Hunde graben sich Kuhlen in den Sand, um kühler zu liegen. Macht der Hund dies nicht von sich aus, kann auch der Mensch ihm dabei helfen.

Hunde können sogar einen Sonnenstich oder Hitzschlag durch die Überhitzung des Körpers und vor allem des Kopfes bekommen. Symptome sind Benommenheit, Taumeln, Erbrechen oder extremes Hecheln. In dem Fall muss der Hund sofort in den Schatten, Kopf und Nacken sollten zusätzlich mit feuchten Tüchern gekühlt werden und bestenfalls sollte der Hund Flüssigkeit aufnehmen können. Bessert sich der Zustand nicht sehr schnell wieder, ist es ratsam, zügig zum nächsten Tierarzt zu fahren.

 

helles, feines Haar ohne Unterwolle begünstigt Sonnenbrand

helles, feines Haar ohne Unterwolle begünstigt Sonnenbrand

Hunde mit kurzem, hellem Fell können in der Sonne einen Sonnenbrand bekommen. Fehlt dem feinen Haar Pigment, schützt es weniger gut vor Sonneneinstrahlung. Vor allem der Nasenrücken ist oft betroffen, hier kann wasserfeste Sonnencreme sinnvoll sein. Auch frisch geschorene Langhaarrassen müssen sich an die nun erhöhte Sonnenstrahlung auf der Haut erst langsam gewöhnen.

 

Wenn man vorhat, den Hund frei laufen zu lassen, ist es gerade in fremder Umgebung sehr sinnvoll, einen Adressanhänger (auch mit der Urlaubsadresse (!)) und der Handynummer am Hund zu befestigen.

 

Auf keinen Fall fehlen dürfen Kotbeutel im Hundegepäck. Kaum etwas regt Menschen an Hundebesitzern mehr auf, als das Liegenlassen von Hundekot. Niemand will bei einem Strandspaziergang hinein treten oder sein Kind damit eine Sandburg verzieren lassen. So manche Einschränkung, so manches Hundeverbot an Stränden dürften diesbezüglich uneinsichtige Hundebesitzer zumindest mitverschuldet haben. Daher die große Bitte: immer den Hundekot sofort entfernen! Es sollte ebenfalls zum guten Ton gehören, Hunde nicht an Sandburgen und ähnliches pinkeln zu lassen.

 

Ebenfalls im Sinne eines guten Miteinanders und um Hunden die Benutzung des Strandabschnittes auch in Zukunft noch zu ermöglichen, ist  darauf zu achten, dass der Hund niemanden ängstigt oder belästigt. Um Hunde wild miteinander toben zu lassen, ist ein ausgewiesener Hundestrand oder aber ein einsamer Strandabschnitt deutlich besser geeignet, als der volle Hauptbadestrand.

 

Mehr Tipps für den gelungenen Urlaub mit Hund findet man unter anderem hier.

 

 

Wo sind Hunde am Strand willkommen?

 

Bei Beckerwitz, die deutsche Ostsee bietet noch viele ruhige Meeresabschnitte, die sich auch mit Hund genießen lassen

Bei Beckerwitz, die deutsche Ostsee bietet noch viele ruhige Meeresabschnitte, die sich auch mit Hund genießen lassen

In Deutschland haben viele Ferienorte am Meer auch einen Abschnitt am Strand für Hunde freigegeben. Zu beachten ist, dass Hunde auf den Deichen oft verboten sind und so in der Hauptsaison weder am Strand (durch die begrenzte Größe der Hundestrände) noch in den „Dünen“ längere Spaziergänge mit Hund möglich sind. Das Betreten der Strände ist zudem an einigen Touristenorten kostenpflichtig. Als relativ hundefreundlich gelten unter anderem Fehmarn, Föhr, Fischland-Darß und Usedom. Allgemein hat man auch in Deutschland in der Nebensaison mit Hund tendenziell sehr viel mehr Freiheiten mit Hund, als in der Hauptsaison.

 

Auch im Europäischen Ausland lässt sich ein Strandurlaub mit Hund genießen. Die allgemeinen EU Einreisebestimmungen findet man hier. Am Mittelmeer sind zudem die sogenannten “Mittelmeerkrankheiten” zu bedenken, die Hunden gefährlich werden können. Auskünfte zur Gefährdung am Urlaubsort und Vorsorgemaßnahmen gibt der Tierarzt.

 

Beliebte Urlaubsländer und ihre Hundefreundlichkeit

 

Die niederländische Küste bietet vergleichsweise viel Freiraum für Hunde

Die niederländische Küste bietet vergleichsweise viel Freiraum für Hunde

Die Niederlande gelten allgemein als sehr hundefreundlich und sind so jedes Jahr das Ziel vieler Hundebesitzer, die einen Strandurlaub mit ihrem Vierbeiner gemeinsam genießen wollen. Vielerorts ist es so geregelt, dass Hunde in der Nebensaison (z.B. September bis Mitte Mai) ohne Einschränkung mit an den Strand dürfen, im Sommer allerdings einige Beschränkungen beachtet werden müssen. Hunde dürfen dann nur an ausgewiesene Hundestrände oder müssen zumindest tagsüber an den Hauptstränden angeleint bleiben. Orte mit dieser „Anleinregelung“ (Freilauf morgens und Abends gestattet) sind z.B. Westkapelle, Breskens oder Petten. Allgemein gilt vor allem Zeeland als sehr hundefreundlich. Sehr viele Freiheiten für Hunde bieten auch die Wattenmeerinseln wie Texel, Ameland oder Vlieland. Hier kann es vereinzelt eine Anleinpflicht in der Hochsaison an bestimmten Stränden geben, aber fast überall sind Hunde auch im Sommer leinenlos am Strand willkommen.

 

 

Strand bei Durness, im Nordwesten Schottlands

Strand bei Durness, im Nordwesten Schottlands

Schottland ist ein kleines Paradies für einen Strandurlaub mit Hund. Das nicht immer überzeugende Sommerwetter und die etwas aufwändige Anreise muss man dafür allerdings in Kauf nehmen. An fast allen schottischen Stränden darf der Hund sich ohne Einschränkung leinenlos aufhalten, auch im Hochsommer. Extra „Hundestrände“ gibt es folgerichtig nicht. Auch an Campingplatz-Stränden gibt es in der Regel keine Leinenpflicht. Manche Städte haben allerdings für bestimmte Strandabschnitte ein Hundeverbot (z.B. St. Andrews). Weiter lesen: Urlaub mit Hund in Schottland

 

 

 

Dänemark bietet weite, einsame Strände

Dänemark bietet weite, einsame Strände

Dänemark war lange Zeit ein Paradies für Urlauber mit Hund. Durch das stark verschärfte Hunderassengesetz (das auch für ausländische Touristen gilt) ist dies jetzt nur noch bedingt der Fall. Nach diesem Gesetz müssen Hunde, die bestimmten Rassen angehören oder ähnlich aussehen (sofern der Halter nicht zweifelsfrei eine andere Herkunft nachweisen kann) beschlagnahmt und getötet werden. Dafür muss der Hund nicht auffällig werden, es kann das liebste Familientier treffen. Bei Hunden dieses Aussehens, die nachweislich (!) schon vor dem 17. März 2010 bei ihren Besitzern lebten, wird der Hund nicht zwingend eingezogen, es muss allerdings ein Nachweis der Rasse erbracht werden und es herrscht in der Öffentlichkeit Leinen- und Maulkorbzwang. Betroffene Rassen sind: Pit Bull Terrier, American Staffordshire Terrier, Tosa Inu, American Bulldog, Boerboel, Fila Brasileiro, Dogo Argentino, Kangal, Zentralasiatischer Owtscharka, Südrussischer Owtscharka, Kaukasischer Owtscharka, Sarplaninac und Tornjak, sowie alle Kreuzungen mit diesen Rassen.
Wer dennoch in Dänemark mit dem Hund Urlaub machen möchte, findet wunderbare, weite Sandstrände, die mit sehr wenigen Ausnahmen generell frei zugänglich sind. Es gibt keine Abtrennungen, Zäune oder Kurtaxen, der Strand gehört allen. Hunde dürfen dabei mit an fast jeden Strand, in den Sommermonaten (1.April bis 30.September) allerdings nur angeleint. Weiter lesen: Urlaub mit Hund in Dänemark

 

 

In Frankreich sind Hunde am Meer vielerorts kein Problem

In Frankreich, hier bei Criel sur Mer, sind Hunde am Meer vielerorts kein Problem

Die meisten Franzosen sind sehr hundefreundlich, so dass in der Nebensaison in Frankreich fast überall ein Strandurlaub mit Hund möglich ist. An den Hauptbadestränden und/oder in den Sommermonaten kann es jedoch Beschränkungen geben, hier wendet man sich am besten im Vorfeld an die jeweilige Touristeninformation. Vor allem in der Normandie und in der Bretagne wird man aber fast immer ein ruhiges Plätzchen finden, wo man gemeinsam mit seinem Vierbeiner ans Wasser kann. In Südfrankreich am Mittelmeer dagegen werden Hunde am Strand meist generell nicht geduldet. Weiter lesen: Urlaub mit Hund in Frankreich

 

 

 

Abseits der Haupttouristenorte kann man auch mit Hund das Meer genießen

Abseits der Haupttouristenorte kann man auch mit Hund das Meer genießen

Griechenland ist sicherlich nicht das hundefreundlichste Urlaubsland. Vor allem große Hunde werden in der Öffentlichkeit allgemein nicht gerne gesehen und in Touristenorten ist die Mitnahme von Hunden an Strände zumindest in der Saison meist nicht gestattet. Außerhalb der Hauptsaison werden Hunde am Strand allerdings häufig akzeptiert, sofern sie sich benehmen. An abgelegene, einsame Strände können Hunde ihre Menschen in der Regel problemlos begleiten. Vom Gesetz her verboten sind sie an freien Stränden nicht. Sollte sich dort allerdings eine griechische Familie in der Nähe niederlassen, sollte der Hund mindestens angeleint werden oder man wechselt seinen Platz zu einer Stelle ein gutes Stück weiter. Griechen, vor allem Ältere und Familien mit Kindern, haben in der Regel kein Verständnis für am Strand spielende Hunde. Weiter lesen: Urlaub mit Hund in Griechenland

 

 

An der Küste der Toskana vielen sich viele Strände, hier bei Cecina, an denen auch Hunde erlaubt sind

An der Küste der Toskana vielen sich viele Strände, hier bei Cecina, an denen auch Hunde erlaubt sind

In Italien ist es stark von der Saison und von der Region abhängig, ob Hunde außerhalb von offiziellen Hundestränden am Meer toleriert werden. Offizielle Hundestrände gibt es dabei in Italien deutlich weniger, als z.B. in Deutschland oder den Niederlanden, zudem sind sie häufig klein und abgelegen. Erfreulich viele Hundestrände gibt es mittlerweile an der toskanischen Küste, z.B. bei Cecina oder Livorno. Eine Auflistung offizieller Hundestrände findet man auf der Seite des italienischen Fremdenverkehrsamtes. Dazu sind an manchen Stränden (z.B. in der Region Abruzzo) kleine Hunde erlaubt, große jedoch nicht.

An den meisten Stränden Italiens sind Hunde in der Hauptsaison (Juli/August) allerdings absolut tabu, was in der Regel auch rigoros und verbunden mit Geldstrafen durchgesetzt wird. Zu anderen Jahreszeiten wird man zumindest im nördlichen Italien durchaus auch mit Hund den Strand genießen können. Es hilft hierbei, sich an den Gepflogenheiten der Einheimischen zu orientieren. Weiter lesen: Urlaub mit Hund in Italien

 

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