Statt aus dem Napf zu füttern, kann die tägliche Futterration zur Auslastung genutzt werden. Wenn man Trockenfutter füttert, sind die Möglichkeiten besonders groß.
Nasenarbeit
Futter auf glatten Böden verteilt, kann der Hund sowohl mit der Nase als auch mit den Augen suchen. Dies ist gut als Einstieg geeignet, da es dem Hund leicht fällt. Hat der Hund das Prinzip verstanden und Freude daran, können die Anforderungen gesteigert werden. Futterbrocken auf hohem Teppich, auf dem Rasen oder auf Kies verteilt, sind schon deutlich schwieriger zu finden. Der Hund muss sich nun ganz auf seine Nase verlassen.
Im Zimmer kann das Futter auch in kleinen Portionen versteckt werden, z.B. hinter dem Vorhang, hinter Blumentöpfen oder im Regal. Draußen wird das Auffinden von Futter in Laubhaufen oder in dichtem Gestrüpp zu einer echten Aufgabe. Um zu vermeiden, dass der Hund daraufhin draußen permanent auf Futtersuche ist und auch unerlaubtes frisst, sollte man für diese Spiele immer nur ein bestimmtes (Trocken-) Futter nehmen und dem Hund ein Startsignal zum suchen geben.
Futterball und Co
Leckerli-Bälle gibt es in verschiedenen Varianten im Tierfachmarkt zu kaufen. Eine Alternative hierzu sind nicht mehr benutzte Gießkannen oder Plastikflaschen, die mit Futter befüllt eine Herausforderung der anderen Art darstellen. Im Gegensatz zum Ball, der meist gerollt wird, eignen sich diese Dinge auch prima zum schleudern. Erste Versuche damit startet man daher besser im Garten. Wichtig ist, dass das Spiel beaufsichtigt wird, da Plastikteile abgekaut und verschluckt werden können.
Auspackspiele
Auspackspiele lassen den Hund nicht nur die Nase einsetzen, sondern wie bei echter Beute, muss er auch Pfoten und Zähne bemühen, um an die besten Stücke zu kommen. Das Futter kann z.B. in Zeitungspapier eingewickelt werden oder sich in gut verschlossenen Kartons befinden. Eierkartons und Klopapierrollen, deren Enden zugeklappt werden, müssen zerlegt werden, um ans Futter zu kommen.
Kong
Für Nassfutter eignet sich ein Kong gut. Dieser besteht aus nahezu unzerstörbarem Hartgummi, mit einem befüllbaren Hohlraum. Man kann neben Nassfutter auch vieles andere zum füllen nehmen oder mischen: Bananen, Kartoffeln, Wurststücke, Magerquark, geriebene Äpfel, Trockenfutterstücke, Ei, Nudeln, Thunfisch…
Der Hund ist eine ganze Weile damit beschäftigt, am Kong zu kauen und das Futter heraus zu lutschen. Die Füllung kann auch mit Käse gemischt kurz in die Mikrowelle gestellt werden. So verschmilzt alles zu einer recht zähen Masse, was das Leeren des Kongs noch anspruchsvoller macht.
Tauch-Spiel
Für Wasserfreunde unter den Hunden können die Leckerlies auch in einem großen Bottich oder in einem Planschbecken verteilt werden. Eher wasserscheue Vertreter können sich an dieser Aufgabe versuchen: schwimmende oder nicht schwimmende Futterbrocken werden in eine mit Wasser gefüllte Schüssel gegeben. Einige Hunde fischen mit den Pfoten, andere mit der Schnauze, manche kippen die Schüssel um. Auf jeden Fall ein nettes Denkspiel zum Thema: wie komm ich bloß ans Futter?
Erste Versuche startet man allerdings besser im Freien oder zumindest im Badezimmer. Der Hund haftet nicht für Überschwemmungen
kleine Denkspiele
Für weniger zerstörerisch veranlagte Hunde eignen sich Denkspiele, wie dieses: eine Rolle Küchenpapier wird seitlich eingeschnitten und ein Pappstreifen durch geschoben. Darauf kommt ein Futterstück. Der Hund muss den Pappstreifen heraus ziehen, damit das Futter unten raus fällt. Den Schwierigkeitsgrad kann man über mehrere Pappstreifen erhöhen.
Eine kleine Übung, um das „um die Ecke denken“ zu fördern: Man nimmt ein Stück Trockenfutter in die Hand, zeigt es dem Hund und schließt die Hand dann zur Faust. Anschließend hält man dem Hund beide Hände als Faust hin. Also eine leere Faust und die, von der der Hund weiß, dass Futter darin ist. Vermutlich wird der Hund sich mit der Futterfaust beschäftigen. Man selbst lässt ihn machen. Berührt der Hund dabei zufällig mal die leere Faust, geht die Faust mit dem Futter auf und der Hund darf es fressen. Das wiederholt man, bis der Hund verstanden hat, dass er die leere Faust berühren muss, um an das Futter zu kommen.
Klappt das, zeigt man dem Hund nicht mehr vorher, in welcher Hand das Futter ist. Vor allem mit schwach riechendem Futter muss der Hund nun erst eine Nasenleistung erbringen. Hat er die richtige Hand dann aber endlich erschnüffelt, muss er sich trotzdem der anderen zuwenden und diese anzeigen. Eine ganz schöne Denkleistung für einen Hund.
Es gibt auch eine Reihe von kommerziellen Spielen, bei denen durch verschieben, drehen oder hochheben an Futter gelangt werden kann.
Futterverstecke
Man kann Futter z.B. unter Pflanzrollern, Töpfen oder unter Tüchern verstecken. Auch das einwickeln mehrerer Futterstücke in eine größere Decke ist möglich. Der Hund riecht das Futter und muss sich einen Weg überlegen, daran zu kommen. Vorsicht: manche Hunde sind sehr geradlinig in ihren Lösungsansätzen und kauen sich einfach durch.
In eine ähnliche Richtung geht das Hütchen Spiel: Man versteckt Futter unter einem von mehreren Hütchen und vertauscht die Hütchen dann. Der Hund kann entweder mit den Augen folgen oder das Futter erschnüffeln. Man sollte sich hierbei vorab überlegen, ob der Hund das richtige Hütchen umstupsen darf oder ob er anzeigen soll (z.B. indem er sich davor legt oder setzt).
Schwieriger wird es, wenn der Hund nur über Hilfsmittel an das Futter kommt. Das Objekt der Begierde (hier ein Futterdummy, siehe Bilder) befindet sich an einem unerreichbaren Ort. Statt des hier verwendeten Kartons, kann das z.B. eine niedrige Couch oder ein Schrank sein. Das Futter/Spielzeug ist dabei an einem Seil oder einer Leine befestigt. Der Hund erreicht das Futter oder das Spielzeug nur, wenn er darauf kommt, an der Leine zu ziehen.
Einige Hunde scharren beim Ausprobieren, so dass der erste Versuch nicht gerade auf teurem Parkett stattfinden sollte.
Eine Alternative dazu ist, das Futterdummy erhöht abzulegen. Erneut kommt der Hund nur daran, wenn er es über ein Seil/eine Leine herunter zieht.
Futter fangen und Futter balancieren
Viele Hunde können zu Anfang wenig damit anfangen, wenn man ihnen Futter zu wirft. Mit der Zeit wird der Hund dann immer geschickter im Fangen.
Eine Variation davon ist das Balancieren von Futter auf der Schnauze. Erste Versuche startet man am besten mit einem ruhigen Hund und nicht gerade mit dem Lieblingsleckerchen. Je nach Hundetyp kann man die Schnauze ruhig von unten festhalten, während man das Leckerchen drauf legt. Auf Kommando darf der Hund es fressen. Dabei werden viele Hunde mit der Zeit richtig gut darin, das Leckerchen so hochzuwerfen, dass sie es dann anschließend in der Luft fangen können.
Für sensible oder sehr verfressene Hunde eignet sich dieser Aufbau: Im ersten Schritt legt man leicht einen Finger auf die Schnauze des Hundes. Toleriert der Hund dies für einen Moment, folgen Lob und Leckerchen. Der Hund soll nur lernen, mit dem leichten Gewicht auf der Schnauze still zu halten. Der zweite Schritt besteht darin, ein Futterstück vor der Nase des Hundes zu bewegen, während man den Finger auf der Schnauze hat. Der Hund soll lernen, trotz des Futterreizes still zu halten. Wenn das sicher klappt, kann man das Futterstück auf die Schnauze legen und dabei den Finger langsam entfernen. Das Ok zum Fressen sollte zu Anfang sehr schnell kommen, damit der Hund die Position nicht selbst auflöst.
Flaschendreh-Spiel
Hierfür braucht man eine leere Plastiklasche, in die man zwei Löcher bohrt. Die Löcher sollten dabei so weit oben Richtung Flaschenhals liegen, dass sich die Flasche an den Löchern gehalten mit dem Boden nach unten ausrichtet, aber noch gut drehbar ist. Durch die Löcher wird ein Stahlstift, ein Bambusstab oder eine Wäscheleine gezogen. Handwerklich geschickte Menschen können Holzkonstruktionen bauen, die den Stab halten. Den Stahlstift kann der Mensch dagegen in der Hand halten, die Wäscheleine kann man beliebig im Raum spannen. Nun füllt man kleine Trockenfutterstücke in die Flasche und holt den Hund dazu. Der Hund darf mit Pfote oder Schnauze probieren, die Flasche so zu bewegen, dass sie sich auf den Kopf stellt und Futterbrocken heraus fallen. Am Anfang kann man dem Hund helfen, damit er schnell Erfolgserlebnisse hat und motiviert bleibt.
Socken abhängen
Alte Socken werden mit Futterstückchen gefüllt und an eine Wäscheleine gehängt. Im ersten Schritt hängt man die Socken auf Höhe der Hundeschnauze und nähert sich gemeinsam mit dem Hund. Wenn der Hund nicht selbst probiert an das Futter zu gelangen, kann man ihn zum zerren animieren. Es hilft, die Socken am Anfang nur am Äußersten Zipfel aufzuhängen, so dass sie sich schon bei leichten Berührungen lösen. Ist der Socken ab, muss man zu Anfang schnell sein, dem Hund die Belohnung aus dem Socken zu geben. Sonst ist die Gefahr groß, dass der Hund ein Loch in den Socken reißt, um an das Futter zu kommen. Später kann man die Socken auch so hoch hängen, dass der Hund springen muss und den Hund auf Distanz schicken.
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