Spiele und Beschäftigung mit dem Hund dienen nicht nur der Auslastung. Sie fördern die Kommunikation zwischen Hund und Halter, den Willen zur Zusammenarbeit und gegenseitiges Vertrauen. Die Möglichkeiten, sich mit seinem Hund zu beschäftigen, sind dabei ungemein vielfältig. Für jeden Hundetyp, mit seinen Talenten und Vorlieben ist das Passende dabei. Hier werden Suchspiele vorgestellt, die sich leicht Zuhause umsetzen lassen.

 

 

Spielzeug suchen

 

versteckt im Baum…

Eine schöne Auslastung für Spielzeug verrückte Hunde: bevor gespielt wird, muss das Spielzeug erst mal gefunden werden. Spielzeug lässt sich z.B. im Schrank, unter dem Sofa, in der Wäsche, hinter dem Couchkissen oder hinter Kisten verstecken. Im Garten kann das Spielzeug z.B. auf Astgabeln gelegt werden, unter Laub verbuddelt werden oder hinter den Mülltonnen abgelegt werden. Man kann dem Hund auch beibringen, Spielzeug an für ihn unerreichbarer Stelle anzuzeigen, indem er sich z.B. davor legt oder bellt. Dies erhöht die Versteckmöglichkeiten und macht es für den Hund noch einmal anspruchsvoller.

 

Der erste Schritt besteht darin, dass der Hund versteht, worum es geht. Hierzu lässt man den Hund sitzen oder liegen und zeigt ihm sein Lieblingsspielzeug. Wenn der Hund nicht von selbst an Ort und Stelle wartet, muss eine zweite Person ihn festhalten oder er wird angebunden. Dann legt man das Spielzeug ein kleines Stück entfernt auf den Boden, geht zurück zum Hund und schickt ihn mit den Worten „Such xy“ los. Eindeutige Benennung des jeweiligen Spielzeuges hilft, wenn der Hund später auch Spielzeuge unterscheiden soll oder suchen soll, ohne dass er vorher gesehen hat, was versteckt wurde. Bestenfalls Hund stürzt der Hund sich nach dem Suchkommando sofort begeistert auf sein Spielzeug und zur Belohnung folgt ein kurzes Spiel. Andernfalls kann man das Spielzeug vorher etwas interessant machen.

 

gefunden

Im nächsten Schritt muss der Hund wieder gespannt warten, während man das Spielzeug nun knapp außer Sicht legt, z.B. hinter die Flurbiegung oder hinter einen Baum. Dann kommt wieder das Kommando zum suchen. Langsam kann man die Verstecke dann immer schwieriger wählen. Mit der Zeit muss der Hund nun auch nicht mehr unbedingt beim verstecken zuschauen. Während der Hund im Körbchen döst, kann man das Spielzeug in einem anderen Raum deponieren. Wird der Hund wach, wird er suchen geschickt.

 

 

Post-It-Suchspiel

 

Die Suche nach Post-Its kann sehr abwechslungsreich gestaltet werden, da man Post-Its wunderbar an alle möglichen Gegenstände pappen kann. Der Hund sucht somit 3-D, auf dem Boden, an den Wänden, an Regalen, am Kachelofen, Kühlschrank oder Fernseher.

 

Post-It Suchspiel

Am Anfang muss der Hund verknüpfen, dass es für das berühren des Post-Its eine Belohnung gibt. Ganz fix geht das in der Regel mit dem Clicker (siehe Clicker-Training). Eine andere Möglichkeit ist, das Post-It in der Hand interessant zu machen. Man nimmt es mit viel Körperspannung, begutachtet es und redet aufgeregt und freudig. Dann hält man es dem Hund hin. Falls das Schauspiel gut war, wird der Hund interessiert die Schnauze in Richtung Post-It bewegen, um festzustellen, was sein Mensch da so tolles hat. In dem Moment, wo er dem Post-It nahe kommt: „Fein!!!“ sagen und sofort Futter als Belohnung geben. Das Post-It kommt im selben Moment wieder weg. Dann erneut etwas Spannung reinbringen und das Post-It auf den Boden legen. Nähert sich der Hund, folgt sofort wieder das „Fein!!!“ und eine Futterbelohnung.

Damit es dem Hund nicht schnell langweilig wird, fängt man nun schon mit einfachen Such-Übungen an. Der Hund muss sitzen bleiben und man selbst pappt mit viel Theatralik den Post-It in Sichtweite des Hundes irgendwo hin. Hat der Hund das Prinzip verstanden und Spaß daran, wird das Post-It jetzt außerhalb der Sichtweite des Hundes angebracht. Der Hund muss dabei langsam lernen, dass so ein Post-It ungefähr überall sein könnte, auch über seiner Augenhöhe und an den verschiedensten Gegenständen. Steckt man die Anforderungen zu früh zu hoch, verliert der Hund aber auch schnell das Interesse.

 

Alternativ kann man auch kleine Gegenstände wie z.B. Münzen, ein Feuerzeug oder Büroklammern verstecken und suchen lassen. Für größere, grobmotorische Hunde bietet sich ein verstecken des Gegenstands auf Rasen an, statt im Haus (siehe auch: Nasenarbeit und Suchspiele auf dem Spaziergang). Der Hund sucht dabei dann nicht mehr auf Sicht, sondern über seine Nase. Das Suchen eines so kleinen Gegenstandes ist sehr anstrengend und auslastend für den Hund. Gerade für viele Jagdhundrassen aber eine tolle Alternativbeschäftigung, in der er seine Fähigkeiten und Interessen ausleben kann.

Wichtig ist, dem Hund genügend Wasser anzubieten, da das intensive schnüffeln die Schleimhäute austrocknet, und so die Geruchspartikel nicht mehr optimal aufgenommen werden können.

 

 

verstecken spielen mit Menschen

 

Viele Hunde kennen mit der Zeit die Namen der Familienmitglieder. In einer größeren Wohnung oder in einem Garten mit vielen Versteckmöglichkeiten, kann man den Hund so auch einzelne Familienmitglieder suchen lassen. Vor allem Kinder haben an diesem gemeinsamen Spiel mit dem Hund oft viel Spaß. Daneben kann man den Hund so auch für kleinere Transportdienste einsetzen und ihn gezielt mit einem Gegenstand zu einem bestimmten Menschen schicken. Siehe hierzu auch: Apportierspiele

 

 

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