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Was braucht der Hund im Alter?

12. August 2013 in Der Seniorhund

 

Ein alter Hund ist in der Regel deutlich gelassener und weniger aktiv, als ein junger Hund; der Alltag mit ihm ist eingespielt. Dennoch fordert das Alter sowohl dem Hund als auch seinem Halter einiges ab: der Hund sieht und hört schlechter, die Gelenke schmerzen, die Blase drückt öfter und die Konzentration fällt schwerer. Man kann dabei einiges tun, um dem Hund einen möglichst angenehmen Lebensabend zu ermöglichen.

 

Beschäftigung

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Chris Parfitt/flickr neue Wege erkunden bringt Abwechslung in den Seniorenalltag

Jeder Hundesenior, der noch Lebenswillen und Lebensqualität hat, genießt weiterhin seine Lieblings-Beschäftigungen und hat Momente, in denen er aufblüht. Das kann z.B. Futter erschnüffeln sein, das Lieblingsspielzeug suchen, Hundefreunde begrüßen, Bällchen holen, kleine Denkaufgaben meistern oder Clickern. Auch ein alter Hund lernt noch neue Tricks oder kann ein “Wald-und-Wiesen-Agility light” mitmachen: um Baumstämme laufen, auf einem Baumstumpf Sitz machen und über umgestürzte Bäume balancieren. Sind keine Gelenkbeschwerden vorhanden, können sogar niedrige Hürden eingebaut werden. Geistige Anregungen und das Erfolgserlebnis, wenn Aufgaben erfolgreich gemeistert werden, bringen Lebensfreude und halten geistig fit.

Viele Spielvorschläge, die für Welpen/Junghunde geeignet sind, können so auch für alte Hunde geeignet sein. Sehr jungen und sehr alten Hunden ist gemein, dass die Konzentrationsspanne eher kurz ist und die körperliche Beanspruchung gering gehalten werden sollte. Viele Spielvorschläge findet man hier.

 

Mit dem Menschen joggen oder im langsamen Tempo am Rad mitlaufen kann auch für den Hund im Alter eine prima Sache sein. Wenn die Fitness passt, der Hund immer im Trab bleiben kann und der Boden möglichst weich ist (kein Asphalt!), fördert auch diese Bewegung die Muskulatur, Beweglichkeit und Durchblutung.

 

Schwimmen entlastet die Gelenke und ist so vor allem für Hunde mit entsprechenden Beschwerden sehr empfehlenswert. Aufpassen muss man bei kühlem Wetter, da Senioren oft weniger gute Abwehrkräfte haben und sich so leicht eine Erkältung holen.

 

 

Spaziergänge

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Stuart Black/flickr in der Natur ausspannen tut Mensch und Hund gut

Alte Hunde gehen meist noch gerne spazieren. Sie schätzen dabei aber eher vertraute Umgebung, ein gemütlicheres Tempo und die über die Jahre entstandenen kleinen Rituale. Auch Spiele und Herumalbern, im Teich plantschen oder neue Hunde kennen lernen macht je nach Hundetyp selbst im höheren Alter noch Spaß und wertet den Alltag auf. Zudem fördern regelmäßige Spaziergänge die Durchblutung und regen so den Kreislauf an. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass der altersbedingte Muskelabbau verlangsamt wird und es leichter ist, das Gewicht des Hundes zu halten. Dabei sind mehrere kurze Runden am Tag sehr viel sinnvoller, als eine lange.

 

Mehr Umsicht auf Spaziergängen ist oft ebenfalls nötig: der Hund im Alter nimmt Umweltreize weniger gut wahr, reagiert auf Gefahren vielleicht zu spät oder wird durch einen rüpeligen Junghund unsanft über den Haufen gerannt. Der Mensch muss mehr für ihn “Mitdenken” und ihm manche Situationen auch abnehmen.

 

 

Sozialkontakte

Natürlich darf der Senior mit Rückenproblemen nicht vom wilden Jungspund über den Haufen gerannt werden. Aber Sozialkontakte sind auch für Senioren wichtig, sofern sie nicht grundsätzlich keinen Fremdhundkontakt möchten. Hundekontakte fördern das Interesse an der Umwelt und geben neue Anregungen. Wie lange man dem Senior noch “Hundewiesen” zumutet, hängt vom Hund ab. Manche lieben es bis ins hohe Alter möglichst viele neue Hunde kennen zu lernen, andere profitieren sehr viel mehr von einigen wenigen, dafür ruhigen und höflichen Begegnungen mit anderen Hunden pro Spaziergang. Manchen Hunden reicht es auch, nur Kontakt zu vertrauten Hunden zu haben.

 

 

Wärme

Manche Hundesenioren frieren nun sehr viel schneller, als in jungen Jahren. Die Fellstruktur kann sich im Alter ändern, bietet so weniger Schutz vor Nässe oder es fehlt an Unterwolle. Auch bewegt ein alter Hund sich weniger und langsamer, so dass er schneller auskühlt. In solchen Fällen kann ein Mantel im Winter oder bei Regen sinnvoll sein. Wichtiger als der Mantel ist jedoch, dass der Hund im Freien immer in Bewegung bleibt und sich möglichst nicht länger auf den kalten Boden legt. Das gilt erst recht, wenn der Hund Gelenkprobleme hat. Feuchte Kälte verschlimmert so z.B. die Beschwerden von Arthrose.

 

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Noah Leaman/flickr ein Hund im Alter braucht weiche, warme Rückzugsorte

Alte Hunde liegen in der Regel gerne weich. Auch hier ist wichtig, dass die Kälte des Bodens, z.B. durch kalte Fliesen, nicht zum Hund vordringen kann. Ein dickes Kissen ist nun oft die bessere Alternative zu einer Decke. Investiert man jetzt in einen neuen Liegeplatz, sollte man direkt einplanen, dass der Hund im hohen Alter inkontinent werden könnte. Waschbare Kissen und Bezüge, mit denen man z.B. ein Kunststoffkörbchen auspolstert, sind hier von Vorteil.

 

 

Routine und Ruhe

Alte Hunde lieben in der Regel Routine, sie gibt ihnen Sicherheit. Aufregende Situationen, Urlaube oder Hektik stressen alte Hunde oft mehr, als junge. Man wird es dem Hund anmerken, was für ihn noch eine willkommene Abwechslung ist und was ihm einfach nur zu viel wird.

Feste Fütterungs- und Gassizeiten sind zudem bei Hunden mit einer störanfälligen Verdauung wichtig. Der Körper stellt sich schnell auf feste Zeiten ein und taktet entsprechend auch die Aktivität der verschiedenen beteiligten Organe. Für alle Altersstufen gilt: es sollte nach der Fütterung etwa 2 Stunden geruht werden, bevor gespielt, getobt oder lange spazieren gegangen wird.

 

 

Kommandos

Welche Kommandos sind wirklich wichtig? Muss der Hund noch Sitz machen, obwohl die Knie bei der Beugung schmerzen? Muss er sich mit seiner Arthrose auf den kalten, nassen Boden legen?

 

 

Vorsorge für den Notfall

Ein Hund im Alter kann viel Pflege brauchen

Ein Hund im Alter kann viel Pflege brauchen

Wenn der Hund krank wird, operiert werden muss oder starke Gelenkprobleme hat, kann das sehr teuer werden. Eine OP- oder Krankenversicherung kostet dabei umso mehr, je später im Hundeleben man sie abschließt. In der Regel werden außerdem bereits vor dem Abschluss bekannte Krankheiten völlig vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. Zusätzlich zu den Tierarztkosten können zudem z.B. Physiotherapie, Gelenkunterstützende Mittel, Herzmittel oder Schmerzmittel mit der Zeit ins Geld gehen. Hier sollte man sich früh genug im Hundeleben überlegen, wie man diese Ausgaben stemmen kann. Möchte man keine Versicherung abschließen, kann ein “Notfall-Konto” sinnvoll sein.

Daneben machen Notfälle wie akute Krankheitsschübe oder eine Versorgung nach einer OP oft tageweise eine rundum-Betreuung des Hundes nötig. Gibt es für diesen Fall eine zuverlässige Betreuung? Besteht die Möglichkeit, den Hund im hohen Alter öfter zum Lösen vor die Tür zu lassen, wenn er nicht mehr so lange einhalten kann?

Bei großen Hunden ist ebenfalls zu Bedenken, dass die Bewältigung von Treppen im Alter zum Problem werden kann. Ab einem gewissen Gewicht kann der Hund nicht mehrmals am Tag getragen werden, wenn er die Stufen nicht mehr alleine schafft. Was können hier Alternativen sein?

 

 

in Kürze Teil 3: Futter, Pflege und Gesundheit von Hundesenioren

Der Hund im Alter – was bedeutet alt?

5. August 2013 in Der Seniorhund, News aus der Tierwelt

 

Viele gemeinsame Erlebnisse haben Mensch und Hund zusammen geschweißt

Viele gemeinsame Erlebnisse haben Mensch und Hund zusammen geschweißt

Viele Jahre lang war der Hund ein aktiver Begleiter, der alles mitgemacht hat. Er konnte stundenlang Bälle jagen, hat sich mit dem Erzfeind angelegt und sprang in jeden Tümpel. Jetzt liegt er neben einem und strahlt mehr Ruhe aus, als jemals zuvor. Der neue, pöbelnde Rüde im Revier wird kaum eines Blickes gewürdigt, dem Reh nur hinterher geblinzelt. Alte Hunde strahlen meist eine tiefe Abgeklärtheit und innere Ruhe aus. Viele Menschen genießen besonders die Senioren-Zeit ihres Hundes, die Beziehung ist inniger denn je, man versteht und vertraut sich blind. Der Hund weiß genau, was in welcher Situation von ihm erwartet wird und erträgt Wartezeiten mit stoischer Gelassenheit. Auch der Mensch erkennt in jedem Blick, in jeder Körperhaltung nach den vielen gemeinsamen Jahren genau, was in seinem Hund gerade vorgeht. Die Alltagsroutine funktioniert ohne Worte.

 

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Chris Parfitt/flickr, im Alter fällt vieles schwerer

Dabei fordert das Alter Hunden auch einiges ab. Sie sehen und hören schlechter, die Gelenke schmerzen, die Blase drückt öfter, die Konzentration fällt schwerer. Ein alter Hund fordert natürlich auch den Menschen, durch die Gebrechen, vielleicht Unsauberkeit oder beginnende Demenz. Er braucht mehr Pflege, muss öfter vor die Tür und kann nicht mehr alles mitmachen. Verdient hat der treue alte Gefährte es, nun bestmöglich versorgt zu werden.

 

 

 

Wann ist ein Hund alt? Und was bedeutet “alt” eigentlich?

Die durchschnittliche Lebenserwartung von Hunden ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich angestiegen. Die wenigsten Hunde müssen noch tägliche, anstrengende Arbeit leisten, die medizinische Versorgung ist wesentlich besser geworden und der Hund hat sich vom Nutztier zum umsorgten Familienmitglied gewandelt.

Probleme der heutigen Zeit, die Hunde vorschnell “altern” lassen, sind vor allem mangelnde Bewegung und zu wenig geistige Herausforderungen sowie Übergewicht.

 

Eine Graue Schnauze und viel Gelassenheit - der Hund im Alter

Eine Graue Schnauze und viel Gelassenheit – der Hund im Alter

Wie sich das Alter bemerkbar macht, ist unterschiedlich. Oft geht es mit mehr Muße einher, der Hund fordert weniger Beschäftigung und schläft mehr. Unter anderem dadurch wird Muskelmasse abgebaut, dafür setzen viele Hunde Fettpölsterchen an. Wie der Mensch bekommen auch Hunde graue Haare, da die Pigmentbildenden Zellen immer weniger effektiv arbeiten können. Die Konzentrationsfähigkeit nimmt ab und Gehör, Nase und Augen funktionieren zunehmend schlechter. Da auch der Geschmackssinn betroffen sein kann, werden einige Hunde zu schlechten Essern oder mögen nur noch sehr geschmacksintensives Futter. Zahnstein und abgenutzte Gelenke können körperliche Beeinträchtigungen bedeuten.

 

Kleinen Hunden sieht man das Alter lange nicht an

Kleinen Hunden sieht man das Alter lange nicht an

Alte Hunde brauchen mehr Zeit, um sich auf neue Situationen einzustellen und neue Aufgaben zu verstehen, da sich Verknüpfungen im Gehirn nun langsamer bilden. Auf der anderen Seite ist es sehr wichtig, dem Senior immer wieder diese kleinen Denk-Herausforderungen zu bieten, auch für Hunde gilt: wer rastet, der rostet.

Dies alles ist ein langsamer Prozess und vor allem ein sehr individueller. Große Hunde “altern” meist schneller als kleine und übergewichtige Hunde mit zu wenig Bewegung schneller als schlanke und fitte Hunde. Daneben scheinen einige Hunde besonders gute Zellreparaturmechanismen aufzuweisen, es dauert lange, bis sie Anzeichen des Alterns erkennen lassen. Andere Hunde büßen dagegen trotz optimaler Haltung früh an Leistungsfähigkeit ein. Hier spielt auch die Genetik eine wichtige Rolle: sind die Vorfahren des Hundes sehr alt geworden, wird er selbst mit einiger Wahrscheinlichkeit auch ein hohes Alter erreichen. Vor allem bei sehr großen Rassen ist es daher auch unter diesem Aspekt sehr empfehlenswert, nach einem entsprechend guten Züchter zu suchen.

 

Hundejahre in Menschenjahren

Früher sagte man, dass ein Hundejahr 7 Menschenjahren entspricht. So einfach ist es natürlich nicht. Mit 12 Monaten ist der Hund im besten Teenageralter, danach läuft der Alterungsprozess langsamer ab. Es gibt mittlerweile einige komplexere Tabellen, die unter anderem auch die Größe des Hundes mit einbeziehen. So kann man grob sagen:

 

 

Für diesen sehr großen Hund sind seine 10 Jahre schon ein stolzes Alter

Für diesen sehr großen Hund sind seine 10 Jahre schon ein stolzes Alter

Kleinhund (bis 15kg): 12Monate = 17-19 Menschenjahre; 5 Jahre = 33 – 38 Menschenjahre; 10 Jahre = 60 – 65 Menschenjahre; 15 Jahre = 85 – 90 Menschenjahre

 

mittelgroßer Hund (um 25kg): 12Monate = 15-16 Menschenjahre; 5 Jahre = 40 – 45 Menschenjahre; 10 Jahre = 65 – 75 Menschenjahre; 15 Jahre = um 100 Menschenjahre

 

großer Hund (>40kg): 12Monate = 14 – 15 Menschenjahre; 5 Jahre = 45 – 50 Menschenjahre; 10 Jahre = 75 – 85 Menschenjahre; 15 Jahre = ein sehr großes Geschenk.

 

Wann ist die Zeit gekommen, den Hund gehen zu lassen?

Wann hat der Hund keine Lebensfreude mehr? Nicht immer leicht zu beantworten...

Wann hat der Hund keine Lebensfreude mehr? Nicht immer leicht zu beantworten…

Wann ist die Zeit gekommen, einen treuen Freund, einen langjährigen Gefährten seine letzte Reise antreten zu lassen? Mit dieser Frage beschäftigt sich sicher niemand gerne. Leider sterben nur wenige Hunde friedlich im Schlaf, in den meisten Fällen muss der Mensch diese schwere Entscheidung treffen. Es ist nicht immer leicht zu sagen, ab wann der Hund keine Lebensqualität mehr hat oder auch, wie groß seine Schmerzen tatsächlich sind. Man möchte den Hund nicht sterben lassen, aber bis zu welchem Punkt handelt man noch im Sinne des Hundes?

Einige Menschen spüren, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, wann der Hund gehen möchte. Ein guter Ratgeber ist aber auch der Tierarzt, der im Zweifelsfall eine unabhängige Einschätzung geben kann.

Die meisten Tierärzte schläfern auch Zuhause ein. So kann der Hund seine letzten Stunden und Minuten im Kreise der Familie in vertrauter Umgebung verbringen, statt noch einmal dem Stress einer Tierarztpraxis ausgesetzt zu sein. So schwer es einem fällt, man sollte unbedingt in seinen letzten Momenten bei seinem Tier bleiben und seinen alten Freund nicht alleine sterben lassen.

Eine Beerdigung im Garten ist nur nach Einholung einer Genehmigung bei der Stadt bzw. Gemeinde gestattet. Es kann allerdings auch Regionsabhängig grundsätzlich untersagt werden. Daneben gibt es immer mehr Tierfriedhöfe, auf denen man sein Tier bestatten lassen kann. Das gängigste Vorgehen von Hundebesitzern, die den Körper des Hundes nicht an die Tierkörperbeseitigungsanstalt übergeben möchten, ist aber das Einäschern. In dem Fall kann man die Asche seines Tieres mit Nachhause nehmen.

 

 

Teil 2: Was braucht der Hund im Alter? Wie kann man ihn beschäftigen?

Hundehaltung in der Mietwohnung

26. Juli 2013 in News aus der Tierwelt, welcher Hund passt zu mir?

Nicht jeder Mensch, der einen Hund aufnehmen möchte, lebt in einem Haus mit Garten. Eine Wohnung zu finden, in der Hunde erlaubt sind, ist oftmals allerdings gar nicht so einfach. Wie entscheiden Gerichte, wenn Nachbarn oder der Vermieter gegen den Hund sind? Und ist ein Hund in einer Wohnung überhaupt glücklich und ausgelastet?

 

Welche Hunde eignen sich für die Haltung in einer Mietwohnung?

ein Garten ersetzt weder Spaziergänge, noch Beschäftigung mit dem Hund

Ein Garten ersetzt weder Spaziergänge, noch Beschäftigung mit dem Hund

Die meisten Hunde sind nicht automatisch glücklicher oder gar ausgelasteter, wenn sie in einem Haus mit Garten wohnen. Ein Garten hat viele Vorteile, aber wenn der Hund dort nur sich selbst überlassen wird, ist dieser kaum interessanter oder abwechslungsreicher, als die Wohnung. Die wenigsten Hunde beschäftigen sich im Garten selbst über längere Zeit (außer sie nehmen ihren Wachhund-Job sehr ernst) und gehen dort auch nicht spazieren.

 

Die Vorstellung, dass größere Hunde nicht in einer Mietwohnung gehalten werden sollten, hält sich dennoch in vielen Köpfen hartnäckig. Tatsächlich ist einiges dabei zu bedenken.

 

Hunde schlafen und dösen rund 16 – 20 Stunden pro Tag, je nach Rasse und Alter des Hundes. Wichtig ist, dass der Hund in der restlichen Zeit gut ausgelastet wird. Die Ansprüche des Hundes hängen dabei weniger von seiner Größe ab, sondern vielmehr von seinem Temperament und Arbeitsdrang. Man denke z.B. an einen quirligen kleinen Jack Russell und im Vergleich dazu an eine gemütliche Englische Bulldogge. Arbeitshunde-Rassen haben dabei zumeist eine recht genaue Vorstellung, welche Art der Auslastung sie benötigen.

Für die meisten nicht-Arbeitsrassen gilt aber: wenn der Hund sich zumindest einmal am Tag draußen richtig auspowern kann, dazu seinen Menschen viel im Alltag begleitet und/oder im Haus zusätzlich kleine Denk- und Suchspiele geboten bekommt, wird er in der Regel ausgelastet und damit in der Wohnung zufrieden und ruhig sein. So passt auch ein großer Hund problemlos in eine kleine Wohnung.

 

im Alter fällt das Treppensteigen nicht mehr leicht

Im Alter fällt das Treppensteigen nicht mehr leicht

Ein Problem kann bei größeren Hunden allerdings eine Wohnung in einem oberen Stockwerk ohne Aufzug werden. Wird der Hund krank oder bekommt im Alter Arthrose, wird er die Treppen unter Umständen nicht mehr laufen können. Eine Faustregel bei der Rassewahl in dieser Situation sollte entsprechend sein, dass man den Hund zur Not problemlos mehrmals täglich die Treppen runter und wieder rauf tragen kann.

 

Ebenfalls kann es zu Problemen mit sehr territorialen Rassen kommen. Diese wurden darauf selektiert, teils über viele Jahrhunderte hinweg, dass sie Fremden gegenüber auf dem eigenen Grund und Boden sehr misstrauisch sind. Potentiell “Gefährliches” wird gemeldet oder aktiv “vertrieben”. Das Territorium wird dabei in einer Mietwohnung häufig auf das ganze Haus mit angrenzendem Grünstreifen ausgedehnt. Eine Rasse mit möglichst wenig Wachtrieb ist daher in einer Mietwohnung immer vorzuziehen. Untersuchungen haben gezeigt, dass Einbrecher sich bereits durch das bloße Vorhandensein eines (eigentlich netten) Hundes abschrecken lassen (siehe auch: der Hund als Schutz vor Einbrechern)

 

Wenn die Wohnung sehr klein ist, ist auch zu bedenken, dass der Hund kaum Rückzugsorte hat. Gerade in einem trubeligen, lauten Haushalt kann ein sensibles Exemplar dann schnell überfordert sein oder ein hibbeliger Hund gar nicht mehr zur Ruhe kommen.

 

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Sean Naber/flickr ein Welpe braucht sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit

Viele Menschen möchten ihren Hund von Anfang an begleiten, aber ein Welpe kann in einer Mietwohnung zu einigen Problemen führen. Ein Welpe kann noch nicht einhalten, bis man mehrere Stockwerke tiefer irgendwann auf einem Rasenstreifen ankommt. Auch ist ein Hund erst mit etwa 4-6 Monaten wirklich stubenrein (siehe auch: so wird der Hund stubenrein). Vor allem Holzböden und Teppichböden leiden so zwangsläufig, was keinen Vermieter erfreut.

Ebenfalls braucht ein Welpe meist längere Zeit, bis man ihn einige Stunden am Stück alleine lassen kann. Ein Welpe hat sehr kurze Schlaf-Wachphasen. Bei mehrstündiger Abwesenheit wird er also einige Male aufwachen, jeweils mit drückender Blase und voller Tatendrang. Er weiß noch nicht, dass er die Fußleiste nicht ankauen darf, um Milderung für sein vom Zahnen juckendes Zahnfleisch zu erfahren, oder dass er nicht zur Beschäftigung einzelne Fasern aus dem Teppich ziehen darf. Auch bellen und jaulen viele junge Hunde (und teils auch noch erwachsene) aus Verlassensängsten (siehe auch: so lernt der Hund alleine zu bleiben). Ein Welpe erfordert sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit von seinem Besitzer, gerade in einer Mietwohnung.

 

 

Darf der Vermieter Haustierhaltung verbieten?

Das größte Problem, wenn man mit einem (großen) Hund in einer Mietwohnung leben möchte, ist überhaupt erst mal eine Wohnung zu finden. Viele Vermieter lehnen Hunde von vornherein ab. Gründe dafür sind teils schlechte Erfahrungen mit hundebesitzenden Vormietern, oft aber können sich Vermieter auch allgemein nicht vorstellen, dass es mit einem Hund nicht früher oder später zu Problemen kommen wird. Der Hund könnte ausdauernd bellen, Fell und Dreck im Hausflur verlieren oder in der Wohnung zu Schäden führen, indem er z.B. die Böden oder Fenster zerkratzt, an den Wänden markiert oder die Fußleiste abkaut. Dazu kommt die Sorge, andere Mieter könnten sich schon durch die reine Anwesenheit eines noch so lieben Hundes belästigt fühlen. Einige Menschen haben starke Ängste vor Hunden oder eine Tierhaarallergie.

 

Kaninchen dürfen auch ohne Zustimmung des Vermieters gehalten werden

Kaninchen dürfen auch ohne Zustimmung des Vermieters gehalten werden

Ein „Gesetz“ zum Halten von Hunden in einer Mietwohnung gibt es nicht. Nach recht einhelliger Meinung der Gerichte, gehört das Halten von Haustieren allgemein durchaus zur vertragsgemäßen Nutzung einer Wohnung dazu, Tiere sind Teil der Lebensführung. Allerdings müssen gerade in einer Mietwohnung auch die Interessen des Vermieters und der Nachbarn berücksichtigt werden. Im Fall von Kleintieren, die nicht in übermäßiger Anzahl gehalten werden und weder durch Gestank noch durch Lärm auffallen, darf eine Haltung tatsächlich nicht generell verboten werden. Entsprechende Klauseln im Mietvertrag sind ungültig und sie dürfen sogar ohne Wissen und Zustimmung des Vermieters einziehen. Unter diese “Kleintierregelung” fallen vor allem solche Tiere, die im Käfig, im Terrarium oder Aquarium gehalten werden, also z.B. Rennmäuse, Hamster, Kaninchen, Meerschweinchen, Wellensittiche und Zierfische, aber auch in Terrarien gehaltene „Exoten“, sofern sie nicht unter das Artenschutzabkommen fallen. Ausnahme: es handelt sich um giftige „gefährliche“ Tiere oder um sehr laute Tiere (Großpapageien). Bei Ratten entscheiden manche Gerichte im Sinne des Vermieters, dass die Haltung auf Grund des „Ekligkeitsfaktors“ untersagt werden darf.

 

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Jason Scragz/flickr so genannte Kampfhunde kann ein Vermieter auch dann verbieten, wenn schon andere Hunde im Haus leben

Bei Hunden und Katzen hat ein Vermieter da schon deutlich mehr Mitspracherecht. Eine Klausel, die Hundehaltung nur nach Absprache erlaubt, ist rechtsgültig. Hat der Vermieter gute Gründe, die Haltung nicht zu gestatten, muss der Mieter dies akzeptieren. Steht nichts zu Haustieren im Mietvertrag, könnte der Mieter daraus schließen, dass Hundehaltung erlaubt ist und wenn es hart auf hart kommt, können ihm Gerichte sogar Recht geben. Meist kommt es dabei allerdings auf die Gesamtumstände an (z.B.: Beschweren sich Mitmieter über den Hund? Leben bereits Hunde im Haus? Handelt es sich um einen so genannten Kampfhund?). Es ist immer der bessere Weg, auch im Sinne eines menschlichen Miteinanders, vor dem Hundeeinzug das Gespräch mit dem Vermieter und eventuell mit den Nachbarn zu suchen.

 

Ein generelles Verbot der Hundehaltung ist am 20.03.2013 vom Bundesgerichtshof für unzulässig erklärt worden. Der Bundesgerichtshof entschied im Falle eines Kleinhundes, der unter anderem zur Aufmunterung eines kranken Kindes gedacht war, dass der Vermieter in diesem Fall die Hundehaltung tolerieren muss. Der Bundesgerichtshof ging sogar noch weiter: in diesem Grundsatzentscheid heißt es, dass Klauseln zur generellen Untersagung der Hunde- und Katzenhaltung unwirksam sind. Begründung: “Sie benachteiligt den Mieter unangemessen, weil sie ihm eine Hunde- und Katzenhaltung ausnahmslos und ohne Rücksicht auf besondere Fallgestaltungen und Interessenlagen verbietet” (Aktenzeichen VIII ZR 168/12).

 

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Brian Snelson/flickr Gegen Kleinsthunde wie Chihuahua oder Yorkshire Terrier lassen sich nur schwer Gründe finden

Daraus darf nicht geschlossen werden, dass sich nun jeder nach Belieben einen Hund oder eine Katze anschaffen kann. Allerdings muss nun eine Interessenabwägung aller Beteiligten erfolgen (Vermieter, Mieter, Nachbarn). Lediglich bei guten Gründen gegen die Tierhaltung, hat das Verbot bestand. Was für einen Einfluss dieses Urteil auf zukünftige Gerichtsentscheide haben wird, muss abgewartet werden. Vor allem bei der Haltung mehrerer (großer) Hunde oder bei der Haltung eines sogenannten “Kampfhundes” wird man vor Gericht weiterhin gegen die “Interessen” des Vermieters/Nachbarn wenig Chancen haben.

 

Generell nicht verboten werden dürfen Blindenführhunde und andere Hunde, die nachweislich für die Erkrankung des Halters sehr sinnvoll sind. Im Zweifelsfall ist aber auch dies wieder eine Interessenabwägung vor Gericht.

 

 

Wie überzeugt man den Vermieter von seinem Hund?

Oft ist in Mietverträgen die Klausel “Haustiere nur nach Absprache” enthalten. Hier hat man gute Chancen, den Vermieter von seinem Hund zu überzeugen. Ein nettes persönliches Vorstellen des Hundes oder ein schönes Bild kann den Mieter schon vom Hund einnehmen. Und hat man eine Unterschriftenliste aller Mitmieter, dass dem Hund zugestimmt wird, kann man dem Vermieter so einen Teil der Bedenken nehmen. Sinnvoll ist es ebenfalls, im Gespräch mit dem Vermieter viel Verantwortungsbewusstsein zu zeigen, wie z.B. dass der Hund nicht längere Zeit alleine bleiben muss (weniger Gefahr eines “Bellproblems”), dass man Hundedreck im Hausflur unverzüglich entfernen wird und den Hund selbstverständlich nicht im Gemeinschaftsgarten seine Geschäfte erledigen lässt. Eine Hundehaftpflichtversicherung ist immer sinnvoll und zeigt dem Vermieter, dass er auf eventuellen Schäden nicht sitzen bleibt. Hat man vorher schon mit dem Hund zur Miete gelebt, ohne dass es Probleme dadurch gab, kann man sich dies vom ehemaligen Vermieter bescheinigen lassen. Legt man das Schreiben dem potentiellen neuen Vermieter vor, kann auch das dazu beitragen, Bedenken zu nehmen.

 

Wird ein Hund erlaubt, ist ein zweiter Hund nicht automatisch auch willkommen

Wird ein Hund erlaubt, ist ein zweiter Hund nicht automatisch auch willkommen

Hat der Vermieter dem Hund zugestimmt, sollte dies unbedingt schriftlich festgehalten werden, um nachträgliche “Rückzieher” zu vermeiden. Eine Erlaubnis kann dabei entweder nur für diesen einen Hund erteilt werden oder aber generell zur Hundehaltung. Ist ersteres der Fall, muss für einen “Nachfolger-Hund” oder einen Zweithund erneut beim Vermieter angefragt werden. Ebenfalls darf man nicht automatisch davon ausgehen, dass man einen Hund halten darf, nur weil der Nachbar einen hat. In der Praxis zeigt sich allerdings, dass Gerichte in dem Punkt recht unterschiedlich urteilen, wie hier nachzulesen ist.

 

Eine Haltungserlaubnis kann natürlich auch widerrufen werden, wenn sich zeigt, dass vom Hund erhebliche Belästigung oder gar Bedrohung für die Nachbarn ausgeht oder ein Nachbar nachweislich allergisch auf den Hund reagiert.

 

Falls der Vermieter oder Nachbarn hartnäckig gegen den Hund sind, ist ein Wohnungswechsel meist die empfehlenswerteste Lösung, will man am Hundewunsch festhalten. Ärger ist sonst schon wegen Kleinigkeiten vorprogrammiert.

Schafft man einen Hund gar ohne Zustimmung des Vermieters “heimlich” an, ohne dass Hundehaltung erlaubt ist, entscheiden Gerichte bislang in fast allen Fällen, dass der Vermieter eine Abschaffung des Hundes verlangen kann und bei Nichtbefolgen eine fristlose Kündigung folgen kann.

 

Der Hund als Schutz vor Einbrechern

21. Juni 2013 in News aus der Tierwelt, welcher Hund passt zu mir?

 

Im Jahr 2012 ereigneten sich laut Kriminalstatistik bundesweit gut 144.000 Einbrüche in Privatwohnungen, ein Anstieg von 8,7% im Vergleich zum Vorjahr. Durchschnittlich kommt es damit etwa alle 3,5 Minuten in Deutschland zu einem Wohnungseinbruch.

 

Grund genug, sich über eine ausreichende Sicherung der eigenen Wohnung Gedanken zu machen. Aber was schreckt Einbrecher zuverlässig ab? Die meisten Einbrecher sind “Gelegenheitsdiebe”. Sie nutzen Dunkelheit und schlecht gesicherte Türen und Fenster in Erdgeschosswohnungen, weil dies am einfachsten und schnellsten Erfolg verspricht. Eine vernünftige Hausbeleuchtung und entsprechend gut gesicherte potentielle “Eingänge” für die Diebe sind damit Grund-Maßnahmen, die viele Einbrüche bereits verhindern. Eine Alarmanlage kann ergänzend sinnvoll sein, wenn sie vom Täter nicht mit einfachen Mitteln umgegangen werden kann. Spätestens an diesem Punkt fällt vielen Menschen auch ein Hund zur Sicherung des Eigentums ein. Wenn er gute Wachhundqualitäten mitbringt, meldet er zuverlässig alles Ungewöhnliche und kann den Einbrecher damit aktiv vertreiben. Die Statistik zeigt, dass alleine ein Hundewarnschild etwa 2/3 aller Einbrecher abschreckt.

 

 

Ein Hund als “lebende Alarmanlage”?

 

Hunde dienen Menschen schon seit mehreren Tausend Jahren als Wächter. Sie haben ein hervorragendes Gehör und sind nachts sogar besonders aufmerksam. Die meisten Hunde haben dabei ein Gefühl für ihr Territorium, unterscheiden zwischen eigenem Revier und neutraler Gegend, zwischen bekannten und fremden Menschen.

 

die wenigsten Hunde sind alleine durch das Bewachen des Grundstücks ausgelastet und glücklich

die wenigsten Hunde sind alleine durch das Bewachen des Grundstücks ausgelastet und glücklich

Tatsächlich ist ein Hund aber ein recht anspruchsvoller “Ersatz” einer elektronischen Alarmanlage, wenn er tatsächlich in erster Linie als Wächter und nicht als Familienmitglied dienen soll. Ein Hund wird im Laufe seines Lebens teurer, als selbst eine sehr gute Alarmanlage es ist, und stellt zudem einige Ansprüche: Pflege, Sozialkontakte, Spaziergänge und Erziehung. Mit etwas Pech nimmt er seinen Job zudem zu ernst und nervt Nachbarn durch anhaltendes Bellen oder lässt selbst willkommenen Besuch nicht mehr aufs Grundstück. Beißt er beispielsweise den Paketboten, hat man ein ernstes Problem. Ein fertig ausgebildeter Wachhund ist sehr teuer, möchte man ihn selbst dazu erziehen, braucht es viel Hundeverstand und Zeit. Privates Abrichten von Hunden auf Menschen ist in Deutschland verboten! Auch sind gerade die „ernsthafteren“ Hunderassen häufig Spätentwickler. Erst im Alter von um die 3 Jahre sind sie geistig wirklich erwachsen und zeigen ihr volles Potential. Ein Hund einer „Wachhunderasse“ kann durchaus mit 1 Jahr noch jeden Fremden fröhlich begrüßen, mit 2 Jahren aus Unsicherheit dann mal “überreagieren” und mit 3 Jahren ein zuverlässiger Wächter sein. Wichtig ist, dass der Mensch seinen Hund durch die Lebensphasen gezielt begleitet und Anleitung gibt.

 

In Privathand ist es daher fast immer sinnvoller, wenn man den Hund in erster Linie als sozialen Familienbegleiter in seinem Leben haben möchte und gerne seinen Alltag mit dem Hund teilt. Die abschreckende Wirkung auf Einbrecher ist dann ein netter Nebeneffekt.

 

 

Wie sicher schützt ein Hund vor Einbrüchen?

 

Die abschreckenste Wirkung an einem Hund ist interessanterweise weniger die Angst vor einem Biss, sondern der Lärm, den ein meldender Hund macht.

 

Hunde, die bellen, beißen nicht?

Hunde, die bellen, beißen nicht?

Da die meisten Diebe “leichte Gelegenheiten” nutzen, gehen sie das Risiko, durch Gebell auf sich aufmerksam zu machen, nur ungern ein. Haben sie es nicht auf ein ganz bestimmtes Objekt abgesehen, reicht also alleine das Vorhandensein eines Hundes, ohne dass dieser besondere Wachhundqualitäten mitbringen muss. Möchte ein Einbrecher dagegen in ein bestimmtes Haus eindringen, nützt ein Hund nur noch bedingt. Vielleicht bellt der Zwingerhund auch grundlos oft genug, so dass es den Nachbarn nicht weiter auffällt. Vielleicht ist der Hund durch Wurst zu bestechen oder frisst sie zumindest samt Betäubungsmittel oder Schlimmerem. Vielleicht ist der Hund leicht einzuschüchtern oder lässt sich vertrauensselig von den scheinbar freundlichen Absichten des Fremden überzeugen. Will ein Einbrecher in ein ganz bestimmtes Haus, wird er meist Wege finden, trotz Hund sein Vorhaben durchzuziehen.

 

Dazu kommt, dass die wenigsten Menschen Hunde als reine Wachhunde permanent frei auf dem Grundstück halten. Menschen gehen mit ihren Hunden spazieren (und das häufig zu den immer gleichen Zeiten) und auch im Urlaub, der von Dieben gerne genutzt wird, bleibt der Hund selten alleine Zuhause. Gerade für die Urlaubszeit können dabei so genannte Haussitter von behördlich zugelassenen Agenturen eine sinnvolle Alternative sein. Diese verbringen die meiste Zeit des Tages in der Wohnung, übernehmen wichtige Nachbarschaftspflichten und sind gegen in der Wohnung verursachte Schäden versichert. Weitere Informationen dazu findet man unter anderem hier.

 

 

Darf ein Hund Einbrecher beißen?

 

OakleyOriginals

Foto: OakleyOriginals/flickr alleine das Vorhandensein eines Zauns, ist keine ausreichende Sicherung

Grundsätzlich muss ein Hund in Deutschland so gehalten werden, bzw. gesichert sein, dass er niemanden verletzen kann. Das gilt weitestgehend auch für Menschen, die unbefugt das Grundstück betreten. Beißt ein Hund auf dem eigenen Grundstück einen “Eindringling”, kann diesem unter Umständen Schmerzensgeld zugesprochen werden und dem Hundehalter eine Überprüfung der „Gefährlichkeit“ des Hundes drohen (Wesenstest). Im Extremfall kann der Hundehalter sich sogar wegen fahrlässiger Körperverletzung strafbar machen. Vor Gericht spielt dabei zum einen eine Rolle, wie ausreichend die „Sicherung“ des Hundes war, ob z.B. auch ein Kind leicht Zugang zum Grundstück hätte finden können. Wichtig sind ein ausreichend hoher Zaun, verschlossene Tore und Warnschilder an jedem Tor. Die Warnschilder sollten auf einen freilaufenden Hund hinweisen und das Betreten des Grundstückes verbieten oder nur auf eigene Gefahr gestatten. Aber auch dies muss vor Gericht nicht zwingend als “ausreichende Sicherung” angesehen werden. Zumindest wird einem Erwachsenen in dem Fall aber häufig eine Teilschuld gegeben. Eher nicht ratsam sind Schilder, die auf einen bissigen oder gefährlichen Hund hinweisen, da der Halter so gewissermaßen bereits zugibt, dass von seinem Hund ein hohes Verletzungsrisiko ausgeht. Damit muss er auch einer ganz besonderen Sorgfaltspflicht bei der Sicherung des Hundes nachkommen.

 

Betritt jemand nicht nur unbefugt das Grundstück, sondern bricht in die Wohnung ein und wird dort gebissen, wird ihm mit großer Wahrscheinlichkeit zumindest eine Mitschuld gegeben, falls der Hundehalter überhaupt belangt wird.

 

ein Herdenschutzhund imponiert schon alleine durch Anwesenheit

ein Herdenschutzhund imponiert schon alleine durch Anwesenheit

Daneben entscheiden Gerichte auch nach „Verhältnismäßigkeit“. Betritt jemand „nur“ unbefugt ein Grundstück, kann ein Biss als unverhältnismäßig eingestuft werden. Wird der Eigentümer (oder der Hund) aber durch einen Eindringling ernsthaft angegriffen, kann ein „Verteidigen“ (Notwehr) durch den Hund durchaus verhältnismäßig sein. Pauschale Aussagen sind hier nicht zu machen, vor Gericht spielen viele Faktoren in das Urteil mit rein, es sind immer Einzelfallentscheidungen. In jedem Fall ist es verboten (und kann empfindliche Konsequenzen für Hund und Halter haben) wenn ein Hund privat „scharf gemacht“ wird oder auf Einbrecher „gehetzt“ wird.

 

Allgemein gilt beim Hund in Deutschland die „Gefährdungshaftung“. Das heißt, dass der Hundehalter grundsätzlich erst mal für alle Schäden, die der Hund verursacht, haftbar ist, unabhängig davon, wie es dazu kam. Alleine das Halten eines Hundes stellt nach deutschem Recht eine potentielle Gefahr dar, da er “in seinem Verhalten nicht vernunftgesteuert und im allgemeinen unberechenbar ist.” (OLG Hamm, Az.: 2 Ss 1035/95)

 

Der entsprechende Paragraph im BGB:

 

§ 833 BGB

 

Haftung des Tierhalters

 

Wird durch ein Tier ein Mensch getötet oder der Körper oder die Gesundheit eines Menschen verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist derjenige, welcher das Tier hält, verpflichtet, dem Verletzten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen. Die Ersatzpflicht tritt nicht ein, wenn der Schaden durch ein Haustier verursacht wird, das dem Beruf, der Erwerbstätigkeit oder dem Unterhalt des Tierhalters zu dienen bestimmt ist, und entweder der Tierhalter bei der Beaufsichtigung des Tieres die im Verkehr erforderliche Sorgfalt beobachtet oder der Schaden auch bei Anwendung dieser Sorgfalt entstanden sein würde.”

 

 

der will nur spielen?

der will nur spielen?

Wie weit dies gehen kann, wird aus folgender Urteilsbegründung deutlich:
Ein Tierhalter, der seinen Hund frei laufen lässt, hat auch für solche Schäden einzustehen, die dadurch verursacht werden, dass sich jemand von diesem Tier bedroht fühlt, wegläuft und hierdurch einen Schaden verursacht. Dieser Schaden ist dem Hund zuzurechnen, da die Ursache des Weglaufens alleine von dem Hund ausging. Im Rahmen der Tierhalterhaftung nach §833 BGB muss daher der Hundehalter auch diesen Schaden ersetzen.
(AG Frankfurt, Az. 32 C 2314/99-48).

 

Daher wird allen Hundehaltern dringend empfohlen, eine Hundehaftpflichtversicherung mit entsprechend hoher Deckungssumme abzuschließen.

 

und abschließend ein Beispiel aus der Justiz bzgl. eines beißenden Wachhundes:

 

“Grundstückseigentümer trifft die Verpflichtung für einen verkehrssicheren Zustand
ihres Grundstücks zu sorgen. Im zumutbaren Rahmen sollen Gefahren von Dritten
abgewendet werden. Diese Verpflichtung gilt insbesondere für Grundstücke von
denen aufgrund besonderer Umstände, erhebliche Gefahren ausgehen. Hierzu gehört auch das uneingeschränkte Herumlaufen eines bissigen Hundes, auf einem in
einem Wohngebiet gelegenen Hausgrundstück. Wird ein Besucher in solch einem
Fall gebissen, so haftet der Grundstückseigentümer nicht nur als Hundehalter,
sondern auch, weil er seine Sorgfaltspflicht gegenüber anderen verletzt hat. Ein am
Tor angebrachtes Schild “Warnung vor dem Hund” stellt keine ausreichende
Sicherung dar, weil es ein Betretungsverbot nicht ausspricht und auch nicht auf die
Bissigkeit des Hundes hinweist. Wer aber solch eine Warnung aus dem Wind
schlägt, muss sich im Falle einer Hundebissverletzung, ein Mitverschulden anrechnen lassen und bekommt nicht den vollen Schaden bezahlt.”

(Landgericht Memmingen, Az: 1 S 2081/93)

 

 

Welche Rassen eignen sich besonders als Wachhund?

 

Denkt man an einem „Wachhund“, haben viele Menschen als erstes einen Zwingerhund vor Augen, der jede Bewegung lautstark meldet. Frei auf dem Grundstück laufende Wachhunde sollten, wie oben angesprochen, keinesfalls unvorsichtigen Besuchern gefährlich werden können. Kettenhaltung ist in Deutschland verboten, Anbindehaltung nur unter starken Auflagen erlaubt, wie in der Tierschutz-Hundeverordnung nachzulesen ist.

Glücklicherweise zeigt die Statistik, dass alleine das Vorhandensein des Hundes (auch im Haus!) ausreicht, um Einbrecher abzuschrecken. Welche Hunde eignen sich aber nun als “Wachhunde”?

 

Rottweiler

Rottweiler

Viele Hunde zeigen auf dem eigenen Grundstück Territorialverhalten und melden zumindest Ungewöhnliches, auch wenn sie Rassen angehören, die man nicht gleich als erstes mit einem „Wachhund“ assoziiert. Daher sollte die wichtigste Frage bei der Hundewahl sein, was man außer der abschreckenden Wirkung auf Einbrecher vom Hund erwartet. Wie stellt man sich das Zusammenleben mit ihm vor, was kann man dem Hund bieten? Nimmt man z.B. den Deutschen Schäferhund, für viele der klassische „Wachhund“. In der Regel geht ihm seine Familie über alles, er sollte sehr menschenbezogen sein, aufmerksam und mit viel Wille zur Zusammenarbeit, sportlich und immer einsatzbereit, dabei Fremden gegenüber eher reserviert und wachsam. Für einen reinen Wachhund, erst recht wenn er die meiste Zeit alleine im Zwinger gehalten wird, ist er damit eigentlich denkbar ungeeignet. Die meisten klassischen Gebrauchshunderassen, z.B. auch Dobermann, Rottweiler, Boxer oder Riesenschnauzer, wurden zu enger Zusammenarbeit mit dem Menschen gezüchtet. Diese Rassen bieten sich an, wenn man dem Hund engen Familienanschluss bieten kann und zusätzlich zum „Wachen“ Hundesport oder zumindest täglich lange Spaziergänge mit Beschäftigung.

 

Hovawart

Hovawart

Klassische Hofhunderassen wie Spitze, Berner Sennenhunde, Leonberger, Deutsche Pinscher oder auch der Hovawart bieten sich für eine (teilweise) Außenhaltung eher an. Aber auch hier sollte auf genügend Sozialkontakt zum Menschen und Spaziergänge außerhalb des Grundstücks geachtet werden. Einige Hovawart-Linien sind zudem eher im „Gebrauchshunde“-Bereich anzusiedeln, sie brauchen deutlich mehr Auslastung. So ziemlich jeder Hund wird es dabei vorziehen, das gesamte Grundstück und nicht nur einen kleinen Zwinger als hauptsächlichen Aufenthaltsort zu Verfügung zu haben.

Die Hofhunderassen bringen meist relativ viel Selbständigkeit mit, wurden gezüchtet, eigene Entscheidungen zu treffen und sind im Erwachsenenalter recht ernsthaft. Bällchen holen oder klassischen Hundesport wissen sie eher weniger zu schätzen. Auch hier ist die Frage, was der Mensch erwartet: z.B. wie „verspielt“ er seinen Hund gerne hätte und ob er genau diesen Hundetyp wirklich zu schätzen weiß.
Ein Vorteil an Rassen, die schon lange als Hofhund gezüchtet wurden, ist, dass sie in der Regel nicht zum Streunen neigen. Auch der Jagdtrieb, falls überhaupt vorhanden, beschränkt sich häufig auf Kleintiere.

 

Don DeBold

Foto: Don deBold/flickr Pyrenäenberghund

Noch eigenständiger und ernsthafter sind die Herdenschutzhunde. Diese sind nicht für überwiegende Zwingerhaltung geeignet, sondern sollten sich frei auf einem möglichst großen Grundstück bewegen können. Unterwürfigkeit, Spieltrieb oder will to please bringen sie nicht mit. Dafür reichen bei ausreichend Grund zum Bewachen und Sozialkontakten zu „Rudelmitgliedern“ auch kleinere Spazierrunden; Hundesport oder sonstige Beschäftigung wollen und brauchen sie in aller Regel nicht. Ob eine Haltung der imposanten Tiere in Deutschland sinnvoll ist, ist umstritten, Einbrecher (und mit etwas Pech auch Besucher) werden dem Grundstück allerdings fern bleiben.

Ähnliches gilt für andere Rassen, die explizit zum Bewachen gezüchtet wurden, wie z.B. Cane Corso, Fila Brasileiro oder Presa Canario.

 

Parson Russell Terrier

Parson Russell Terrier

Terrier waren lange „Allzweckhunde“: Begleiter auf der Jagd, furchtlose und lautstarke Wächter, Schädlingsbekämpfer auf dem Grundstück und Spielkamerad für die Kinder. Die meisten Terrier vereinen noch heute all dies in sich. Sie brauchen in jedem Fall engen Familienanschluss und viel Auslastung. Ihren „Dickkopf“ muss man mögen, mit dem Jagdtrieb sollte man leben können. Anders als andere gut als „Wachhund“ geeignet Hundetypen, gibt es Terrier auch in kleineren Größen.

 

Border Collies sind meist keine guten Wachhunde

Border Collies sind meist keine guten Wachhunde

Bei den Hütehunden kommt es darauf an, wo ihr Haupteinsatzgebiet im Laufe der Rassegeschichte lag. Ein Allround-Farmhund wie der Australian Shepherd oder der Cattle Dog sollte neben Hüteeigenschaften auch Wachtrieb mitbringen, ein Border Collie dagegen ist selten wachsam. Allen Hütehunden ist gemein, dass sie unbedingt ihren Anlagen entsprechende Aufgaben in enger Zusammenarbeit mit dem Menschen bekommen müssen.

Erziehung und Beschäftigung von Frettchen

10. Dezember 2012 in Frettchenhaltung

 

Erziehung

 

Frettchen lassen sich nur sehr bedingt erziehen. Sie verhalten sich immer völlig angemessen, in ihren Augen. Das für Menschen typische Vorgehen über Lob und Tadel funktioniert kaum. Tadel führt dazu, dass das Frettchen scheu oder bissig wird und Lob kann nur situativ interessanter sein, als das, was das Frettchen sich mal wieder an Blödsinn in den Kopf gesetzt hat.

 

Frettchen ist die enorme Neugier und Erkundungsfreude angeboren. Sie kommen überall rauf und quetschen sich durch die kleinsten Öffnungen. Viele Frettchen lernen, Schubladen und Schränke zu öffnen, schon alleine, weil sich dadurch schöne „Höhlen“ für sie ergeben. Genauso lieben sie Kartons, Decken, Zeitungsständer und alles andere Höhlenartige. Sie wollen alles erkunden, wollen wissen, was ihr Mensch da gerade in der Hand hält, was hinter der Tür ist und ob sie es nicht doch bis auf die Gardinenstange schaffen.

Dazu sind viele Frettchen kleine Meisterdiebe: sie bringen interessante Dinge in ihren Besitz und horten sie an einem sicheren Ort. Was sie genau sammeln, ist ganz von den Vorlieben des einzelnen Frettchens abhängig.Oft sind es Futtervorräte, teils auch Nistmaterial (und Frettchen können vieles dafür halten), teils auch einfach interessantes „Spielzeug“.

Wollen sie spielen, tun sie das mit ganzem Einsatz und Übermut. Der Mensch kann versuchen, die ihm genehmen Spielabläufe für das Frettchen möglichst interessant zu machen, aber an „Spielregeln“ wird es sich trotzdem kaum halten. Man sollte die Tiere akzeptieren und lieben, wie sie sind. Sollen sie irgendwo nicht dran, helfen Frettchensichere Barrieren, bei beaufsichtigtem Freilauf kann man Frettchen eventuell durch „interessanteres“ von ihrem Vorhaben abbringen.

Da Frettchen verspielt sind und auch über Futter zu animieren, lernen sie leicht, auf ihren Namen zu hören und auch kleine Tricks oder „Wohnzimmer-Agility“ sind möglich. Das Frettchen wird aber immer frei entscheiden, ob es gerade Lust dazu hat.

 

 

Stubenreinheit

 

Zur Benutzung der Katzentoilette ist es hilfreich, das Klo dort hin zu stellen, wo das Frettchen sich gerne lösen möchte. Meist haben die Tiere eine recht genaue Vorstellung von einem geeigneten Löseplatz: eine ruhige Ecke, möglichst weit weg von Schlafstätte und Fressnäpfen. Jungtiere kann man in der Regel recht problemlos an Katzentoiletten gewöhnen. Ein guter Züchter tut dies bereits für die neuen Besitzer, ansonsten muss man das Jungtier im Auge behalten und im richtigen Moment in die Toilette setzen. Schwierig wird es, wenn man ein erwachsenes Frettchen aufnimmt, das keine Katzentoilette kennt. In dem Fall ist es manchmal gar nicht mehr möglich, es an die Benutzung zu gewöhnen. Eine feste Lösestelle haben aber auch solche Frettchen.

Unkastrierte Rüden markieren zudem ihr Revier. Da helfen keine Erziehung und keine Strafen. Das einzige, was man tun kann, ist das Frettchen kastrieren zu lassen. Auch die weiblichen Fähen sollten kastriert werden, sofern man nicht züchten möchte. Sonst kommt es mit einiger Wahrscheinlichkeit zu einer Dauerranz, mit teils tödlichen Folgen.

 

 

Bissiges Frettchen

 

Frettchen haben keine besonders ausgeprägte „Beisshemmung“ dem Menschen gegenüber. Vor allem junge Frettchen spielen mit den Zähnen und erkunden ihre Welt mit dem Maul. Auch ein Finger wird dann mal auf Bissfestigkeit getestet. Die beste Reaktion ist, den Finger vorsichtig weiter ins Maul zu schieben, was für das Frettchen unangenehm ist und für den Menschen weniger schmerzhaft, als den Finger wegzureißen. Dazu ein strenges Nein!! Und Spielabbruch. Wichtig ist, keine Angstreaktion zu zeigen, nicht schrill aufzuschreien oder sich schnell zu entziehen: das alles macht das Jagdspiel, das es für das Frettchen ja ist, nur interessanter und es wird weiter so spielen. Auch sollte man das Frettchen gerade in der Kennenlernphase nicht gegen seinen Willen festhalten. Zum Spielen eignet sich ein Spielzeug, das man ihm bei Bedarf in die Schnauze geben kann.

 

Bei sehr ängstlichen Tieren (Angstbeißer) hilft nur viel Geduld und Handfütterung. Vor dem Hochheben sollte man es ruhig ansprechen und kurz streicheln, nicht einfach von oben zupacken. Immerhin sind Iltisse selbst Beutetiere für z.B. Greifvögel. Der Instinkt, dies als Gefahr einzuordnen, ist bei Frettchen erhalten geblieben. Die beste Methode ist, sich viel mit dem Frettchen zu beschäftigen und ihm viel Abwechslung und Bewegung zu bieten.

 

 

Frettchen und andere Haustiere

 

Frettchen lassen sich unterschiedlich gut mit den verschiedenen anderen Haustierarten vergesellschaften. So sind Vögel und Kleintiere Futter für Frettchen (auch Kaninchen!). Daran ändert auch Erziehung nichts. In Aquarien angeln Frettchen ebenfalls gerne, was nicht nur für die Fische unschön ist, sondern auch für das Frettchen, wenn es abrutscht und alleine nicht mehr aus dem Aquarium kommt. Daneben kann das Frettchen versuchen, ob sich Schläuche und technische Apparaturen am Aquarium nicht als Spielzeug eignen.

Mit Hunden und Katzen sind Frettchen dagegen durchaus zu vergesellschaften. Zu beachten ist natürlich der Jagdtrieb des Hundes und die generelle Bereitschaft der einzelnen Tiere, ihr Heim mit artfremden Tieren zu teilen. Katzen z.B. können sehr gestresst reagieren, z.B. mit Rückzug oder Unsauberkeit. Einigen Hunden können Frettchen ebenfalls zu wild und wuselig sein, zumal sie als Spielaufforderung gerne mal zwicken.

 

 

 

Beschäftigung

 

Frettchen sind in erster Linie dämmerungsaktiv, haben aber auch tagsüber immer wieder Wachphasen. Und wenn ein Frettchen wach ist, ist es voller Tatendrang und Bewegungslust. Die meisten Frettchen lieben es zu spielen, vor allem Jagdspiele. Spielaufforderungen können dabei auch ein kurzes zwicken in den Zeh sein, wobei viele Frettchen es dann besonders toll finden, wenn der Mensch entsprechend aufspringt und aufgeregt wirkt. Man kann mit Frettchen kabbeln, fangen spielen und mit Spielzeug spielen.

An Spielzeug finden Frettchen vor allem Raschelndes und Knisterndes toll, zudem alles, was sich schnell bewegt. Hetzspiele können z.B. mit einer Reizangel gespielt werden oder mit einem alten Lappen, den man schnell vom Frettchen wegzieht. Daneben mögen Frettchen vor allem die Abwechslung und können fast alles an Haushaltsgegenständen, Kinder- oder Hundespielzeug selbst als Spielzeug nutzen.

 

Man kann mit vielen Frettchen recht gut spazieren gehen. Dazu tragen sie ein spezielles Frettchen-Geschirr und sollten draußen grundsätzlich angeleint bleiben. Da Jungtiere ihr sicheres Heim nicht vor dem 5-6. Monat verlassen, sollte auch erst in dem Alter mit Spaziergängen begonnen werden. Weibliche Tiere und kastrierte Rüden bevorzugen dabei vertrautes Gelände, unkastrierte Rüden dagegen erkunden und markieren auch gerne neue Reviere. Allen Frettchen gemein ist, dass sie am liebsten in der Dämmerung und dann im „sicheren“ Wald spazieren gehen. Offene Flächen oder gar Fußgängerzonen sind weniger Orte, an denen Frettchen sich wohlfühlen.

 

 

 

Fütterung und Pflege der Frettchen

10. Dezember 2012 in Frettchenhaltung

 

geeignetes Futter für Frettchen

 

Im Gegensatz zum wilden Vorfahren, dem Iltis, sind Frettchen keine fast reinen Fleischfresser. Sie haben einen längeren Darm und können so begrenzt auch Pflanzen verdauen. Dennoch benötigen Frettchen einen Fleischanteil von rund 80% in ihrem Futter. Das früher teils übliche füttern von in Milch eingeweichten Brötchen ist keinesfalls zu empfehlen und sorgt für eine stark verkürzte Lebensdauer des Frettchens.

 

Frettchen beim Fressen

Max Moreau/flickr Frettchen sind meist nicht futterneidisch

Grundsätzlich kann ein Frettchen entweder mit frischem Fleisch gefüttert werden (ähnlich dem BARFen beim Hund) oder mit Fertigfutter. Erwachsene Tiere sollten dabei mindestens 2 Mahlzeiten am Tag bekommen, Jungtiere 3-4. In vielen Fällen ist es jedoch besser, wenn Frettchen immer Futter zur freien Verfügung haben. In der Regel können Frettchen ihren Futterbedarf sehr gut einschätzen und neigen bei genügend Bewegungsmöglichkeiten nicht zu Übergewicht. Kleine Futterportionen nach Bedarf entsprechen auch sehr viel mehr der Nahrungsaufnahme ihrer wilden Vorfahren (anders als z.B. beim Hund, der große Portionen auf einmal frisst und hungern vergleichsweise gut verträgt). Knapp gefütterte Frettchen neigen so auch sehr viel mehr zum Futter horten: sie mopsen, was sie finden können, und legen Futterverstecke an.

 

Je nach Geschlecht, Aktivität und Alter benötigen Frettchen etwa 100-200g Fleisch pro Tag. Wichtig ist, dass Frettchen immer Wasser zur freien Verfügung haben.

 

 

Frischfütterung und Zusatzfütterung zur Fertignahrung:

 

Diese Art der Fütterung ist meist etwas aufwändiger, als die über Fertigfutter. Falls man im Besitz einer großen Tiefkühltruhe ist, kann man aber wunderbar alle 2 Wochen die Mahlzeiten zubereiten und portionsweise einfrieren.

 

Max Moreau/flickr ein mögliches Futterversteck

An Fleisch kann man Rindfleisch, Lamm, Geflügel, Mäuse oder Eintagsküken füttern, auch die zugehörigen Innereien. Auch Schweinefleisch kann verfüttert werden, sofern es gekocht ist.
Seefisch, auch roher, ist sehr hochwertiges Futter für Frettchen. Süßwasserfisch sollte besser gekocht angeboten werden, da Süßwasserfisch ein Enzym enthält, dass Vitamin B1 zerstört. Gekocht ist das Enzym nicht mehr aktiv. Allgemein haben Frettchen einen recht hohen Vitamin B Bedarf.

Vitaminreich mit vielen spezielleren Nährstoffen sind z.B. Leber, Kartoffeln, Herz, Nieren, Hefe, Kleie oder Eier. Bei Eiern sollte allerdings darauf geachtet werden, dass nicht mehr als 1-2 pro Woche gegeben werden.

Ansonsten sind an Obst, Gemüse und anderen Beilagen jeweils in kleinen Mengen geeignet: gekochter Reis, Gurke, Paprika, Banane, Melone, Trauben, Pilze, Walnüsse, Holunderbeeren oder Äpfel.

An Leckerlies können Katzenleckerlies genommen werden.

 

 

Was man nicht füttern sollte:

 

Milchprodukte führen leicht zu Durchfall und sollten nur in sehr geringen Mengen gefüttert werden. Wenn man Milch als Leckerei geben möchte, dann lactosefreie, bzw. spezielle Katzenmilch.
Getreideprodukte sollten ebenfalls nur in geringen Mengen gegeben werden, auf den Anteil in Fertignahrung achten!

Süßigkeiten sind sehr ungesund für Frettchen, Schokolade sogar giftig.

Daneben testen Frettchen sehr vieles auf Fressbarkeit, weswegen Alkohol, Putzmittel oder giftige Zimmerpflanzen nicht für Frettchen erreichbar sein dürfen.

„Menschenessen“, also Reste vom Tisch, sind für Frettchen eher ungeeignet, da sie in der Regel zu stark gewürzt sind und längst nicht alles von Frettchen vertragen wird, was Menschen essen können.

 

 

Fütterung mit Fertignahrung

 

Isa Costa/flickr ein Leckerbissen

Auch wenn man hauptsächlich mit Fertignahrung füttert, sollte man diese mit frischen Zutaten ergänzen, falls das Frettchen diese annimmt: rohes Fleisch (außer Schwein), etwas Obst und Gemüse (siehe oben). Die Prägung auf bestimmtes Futter findet in den ersten Lebensmonaten statt. Wird ein Frettchen in dieser Zeit vielfältig ernährt, wird es später auch keine Probleme haben, neues zu probieren. Bekommt es dagegen in dieser Zeit nur eine Fertigfuttersorte, kann es sein, dass es für den Rest seines Lebens nichts anderes mehr annimmt.

 

Es gibt mittlerweile spezielles Frettchen-Fertigfutter zu kaufen, wobei dies meist recht teuer ist. Alternativ können Frettchen mit Katzenfutter (kein Hundefutter!) gefüttert werden. Das Katzenfutter sollte relativ hochwertig sein, da Frettchen einen hohen Proteinbedarf haben, der von Billigkatzenfutter aus dem Supermarkt, das oft mit hohem Getreideanteil gestreckt ist, kaum gedeckt werden kann. Der Proteingehalt  steht in der Regel auf der Dose und sollte bei etwa 35% liegen, der Fettgehalt bei 20-22%. Katzen-Trockenfutter sollte nur in geringen Mengen und nur hochwertiges gegeben werden. Auf keinen Fall darf das Katzenfutter Zucker enthalten (das gilt übrigens nicht nur für die Ernährung von Frettchen, sondern auch für Katzen!).

 

 

 

Pflege

 

Frettchen riechen nach Wildtier. Dagegen hilft kein Baden, zumal Frettchen das gar nicht mögen und auch nicht brauchen. Mit dem Geruch wird man sich also anfreunden müssen. Tatsächlich sind Frettchen sehr reinliche Tiere, die nicht mal gebürstet werden müssen. Es reicht an „Pflege“, ihre Umgebung sauber zu halten, wobei Frettchen den Geruch scharfer Reinigungsmittel überhaupt nicht mögen. Ein Abspülen mit heißem Wasser ist in der Regel ausreichend. Regelmäßig sauber gemacht werden muss natürlich auch das Katzenklo.

 

Zahnkontrolle

Je nach Abnutzungsmöglichkeiten, müssen die Krallen regelmäßig geschnitten werden. Beim ersten Mal sollte das vom Tierarzt oder Züchter gezeigt werden. Zudem sollte der Tierarzt regelmäßig Zähne und Ohren (Milbenbefall) kontrollieren.

 

An Impfungen sind die Empfehlungen ähnlich wie bei Hund und Katze: geimpft werden sollte gegen Tollwut, Staupe, Leptospirose und Parvovirose.

Frettchenhaltung: was brauchen Frettchen?

10. Dezember 2012 in Frettchenhaltung

 

Frettchen sind sehr präsente und aktive Haustiere, die eine Reihe von Ansprüchen stellen, um sich wirklich wohl zu fühlen:

 

Max Moreau/flickr Freilauf im gesicherten Garten

Platz: Frettchen sind sehr aktive Tiere, die viel Platz, Bewegung und Auslastung brauchen. Keinesfalls dürfen sie in einem handelsüblichen „Meerschweinchenkäfig“ oder ähnlichem gehalten werden. Wenn man kein extra Zimmer hat und kein ganztägiger Freilauf möglich ist, muss das Frettchen zumindest für einige Stunden am Tag aus dem Käfig dürfen. Der Käfig muss dabei so groß wie möglich sein. Es bietet sich in der Regel ein Eigenbau an, da Fertigkäfige in ausreichender Größe kaum bezahlbar sind. Ein Käfig sollte über mehrere Ebenen gehen und möglichst abwechslungsreich eingerichtet sein, damit die Frettchen nicht geistig verkümmern oder aus Frust gar aggressiv werden. Eine mögliche Größe (mit zusätzlichem Freilauf!) wäre über mehrere Ebenen Zimmerdeckenhoch, dabei mindestens 80cm tief und mindestens 120cm breit. Oder: mindestens 2 Meter breit, mindestens 80 cm tief und über 2 Ebenen mindestens 1 Meter hoch.

Frettchen können in einer großen Voliere im Freien gehalten werden. Zu beachten ist, dass Frettchen Ausbruchskünstler sind und empfindlich auf Zugluft, direkte Sonne, Wärmestau und feuchte Kälte reagieren. Entsprechend wird ein trockener, zugfreier, isolierter Innenbereich in der Voliere benötigt, der verschiedene Höhlen und Rückzugsorte bietet. Frettchen können gut graben, so dass eine Absicherung am Boden nötig ist. Z.B. eine Betonplatte oder ein verrottungsresistentes Gitter, das mindestens 50cm im Boden eingelassen ist. Bei dieser Haltungsform sind 2 Frettchen als Minimum Pflicht. Frettchen können auch sehr gut klettern und passen durch unwahrscheinlich enge Öffnungen. Den ganzen Garten frettchensicher einzuzäunen ist daher kaum möglich.

 

Sirenz Lorraine/flickr Futter verdienen

Höhlen/Schlafhaus: Frettchen mögen Höhlen, vor allem als Rückzugsort und zum schlafen. Das kann ein hohler Baumstamm sein, ein Holzhäuschen oder Katzentunnel und –kratzbäume. Optimal als Schlafhäuschen wäre z.B. eine Kiste mit aufklappbarem Decken (etwa 30x30x30cm). Gepolstert werden sollte die „Höhle“ mit waschbaren Tüchern. Heu oder Einstreu brauchen Frettchen dagegen nicht. Tatsächlich kann Einstreu sogar zu Verdauungsproblemen führen, da Frettchen ihr Futter gerne verteilen, sich Vorräte anlegen und dadurch Streu daran kleben bleibt.

 

Spielzeug/Beschäftigung: Vor allem abwechslungsreich sollte es sein und öfter mal was neues: Rampen, dicke Taue zum klettern, Hängematten (die meisten Frettchen lieben Hängematten, da reicht auch ein gespanntes Tuch in passender Größe), Röhren, Körbe, Zierkorkröhren, Abwasserrohre, flexible dicke Schläuche, Baumstümpfe etc. Auch mit Wasser wird gerne gespielt, hier kann eine breite flache Schale oder im Garten ein flacher Teich angeboten werden. Frettchen lieben es außerdem zu buddeln. Eine entsprechende Kiste mit Erde kann zudem verhindern, dass Frettchen ersatzweise versuchen, Löcher in den Teppich zu buddeln oder Blumen auszutopfen.

An Spielzeug kann zudem einiges an kommerziellem Katzen- oder Hundespielzeug genutzt werden. Frettchen lieben knisterndes und raschelndes, kleine Bälle, Überraschungseibällchen und Plüschtiere. Vorsicht bei Gummi- oder Plastikspielzeug: das kann zerbissen und verschluckt werden, mit teils schlimmen Folgen fürs Tier.

 

Toilette: Frettchen sind normalerweise problemlos stubenrein zu bekommen und nutzen grundsätzlich feste Stellen, um sich zu lösen. Die meisten Frettchenhalter entscheiden sich für ein handelsübliches Katzenklo, mit Katzeneinstreu, was von Frettchen meist bereitwillig angenommen wird.

 

Näpfe: Es eignen schwere Trinknäpfe und Futternäpfe, z.B. aus Keramik, die vom Frettchen nicht als Spielzeug missbraucht werden. Eine Trinkflasche kann eine sinnvolle Alternative sein, wenn das Frettchen viel mit seinem Wasser spielt.

 

Frettchenhaltung erfordert Platz

UGA/flickr Frettchenhaltung erfordert Platz

Freilauf in der Wohnung: Optimal ist ein eigenes Zimmer, da Frettchen sehr neugierig und kletterfreudig sind und alles auf Spieltauglichkeit testen. Sie räumen Regale aus, kommen in jede enge Öffnung, topfen Blumen aus und man muss aufpassen, dass man sie nicht z.B. im Geschirrspüler oder in der Waschmaschine übersieht. Sie suchen überall nach Futter und horten es dann an bestimmten Stellen. Einige Frettchen buddeln mangels Ersatz auf Teppichen und mit Freude werden Vorhänge erklommen. Die ganze Wohnung frettchensicher zu bekommen ist also kaum möglich, Freilauf sollte daher unter Aufsicht stattfinden. Frettchen hauptsächlich im Käfig zu halten, ist keine Alternative.

 

Sozialkontakt: Frettchen sind keine Rudeltiere, die meisten schätzen aber Frettchen-Gesellschaft. Mit anderen Frettchen kann wunderbar gespielt und getobt werden, Körperkontakt und natürliche Kommunikation finden statt. Frettchen können allerdings auch einzeln gehalten werden, brauchen dann aber sehr viel Ansprache und Beschäftigung durch den Menschen. Für Berufstätige sind sie nur geeignet, wenn man mindestens 2 Frettchen in einem eigenen Zimmer hält.

Vor dem Kauf des Frettchens

6. Dezember 2012 in Frettchenhaltung

 

Einige Denkanstöße vor der Entscheidung für ein Frettchen als Haustier:

 

Foto: Max Moreau/flickr Albino Frettchen

- Frettchen werden 8-12 Jahre alt. Sind dermaßen aktive, fordernde Haustiere über den langen Zeitraum einplanbar?

 

- Frettchen brauchen sehr viel Auslauf und können keinesfalls in einem Meerschweinchenkäfig oder ähnlichem gehalten werden. Ein extra Zimmer oder aber ein wirklich großes Gehege mit zusätzlichem Freilauf sind nötig. Hat man den Platz dazu?

 

- Frettchen können gut klettern, sind sehr neugierig und können z.B. Bücherregale ausräumen oder Pflanzen austopfen. Freilauf ohne Beaufsichtigung gestaltet sich damit schwierig.

 

- Was passiert im Urlaub mit den Frettchen?

 

- Mit vernünftigen Kindern kommen die quirligen, verspielten Tiere meist gut aus. Ähnlich wie Katzen, lassen sie sich aber nicht jede Behandlung gefallen. Außerdem spielen Frettchen sehr wild und zwicken dabei auch mal. Verantwortlich für die Tiere sind die erwachsenen Familienmitglieder.

 

Foto: Max Moreau/flickr unterschiedliche Spielvorstellungen…

- Vögel und Kleinnager sind Futter für Frettchen. Daran ändert auch Erziehung nichts. Auch angeln Frettchen gerne in Aquarien, was nicht nur für die Fische unschön ist, sondern auch für das Frettchen, wenn es abrutscht und alleine nicht mehr aus dem Aquarium kommt.

 

- Mit Hunden und Katzen sind Frettchen zu vergesellschaften. Zu beachten ist natürlich der Jagdtrieb des Hundes und die generelle Bereitschaft der einzelnen Tiere, ihr Heim mit artfremden Tieren zu teilen. Katzen z.B. können sehr gestresst reagieren, mit Rückzug oder Unsauberkeit reagieren.

 

- Vor dem Kauf unbedingt bedenken, wie das Frettchen in seinem neuen Zuhause leben soll und danach seine Herkunft auswählen: kennt es Kinder, andere Haustiere, das Leben in einer Wohnung? Ist es eher scheu oder sehr selbstbewusst? Spielt es eher wild oder ist es ein sanfteres Exemplar? Unbedingt viel Zeit mit der Auswahl lassen, Frettchen haben durchaus ausgeprägte eigene Persönlichkeiten.

 

 

Frettchen bekommt man vom Züchter oder aus dem Tierschutz. Mittlerweile gibt es viele Vereine, die sich um Frettchen kümmern, die ihr Zuhause verloren haben. Diese sind in aller Regel sehr gute Ansprechpartner, nicht nur bei der Auswahl des passenden Frettchens, sondern auch bei allen Fragen rund um Haltung, Ernährung und mögliche Probleme. Daneben findet man Frettchen auch immer mal wieder in Tierheimen.

 

Ein Züchter sollte danach ausgewählt werden, dass seine Tiere zutraulich und freundlich sind und die Jungtiere mit viel Menschenkontakt aufwachsen. Natürlich sollte auch ihre Unterkunft artgerecht und sauber sein. Auch ein guter Züchter wird alle Fragen zur Haltung des Frettchens beantworten und auch noch nach dem Kauf Ansprechpartner bei Problemen mit dem Frettchen sein. Von Vorteil ist es, mehrere Züchter zu besuchen, um die Unterschiede zu sehen und den Züchter zu unterstützen, der wirklich mit Liebe und Verstand züchtet. Anders als bei Hunden und Katzen, sind Frettchen auch vom Züchter nicht extrem teuer. Je nach Züchter und Farbe muss mit etwa 30-150€ gerechnet werden. Einen umfassenden Zuchtverband, wie beim Hund den VDH in Deutschland, gibt es bei Frettchen in der Form noch nicht. Einige Vereinigungen, z.B. http://www.frettchenzuchtbund.org/, bemühen sich aber, verbindliche Mindeststandards und eine nachvollziehbare Abstammung in der Frettchenzucht zu erreichen.

 

Jungtiere werden mit 8-10 Wochen abgegeben, das heißt auf Grund der recht festen Ranzzeit, können die jungen Frettchen zwischen Ende Mai und Ende Juli in ihr neues Zuhause ziehen. Zu anderen Zeiten angebotene Welpen sollten nicht unterstützt werden, da meist mit Hormonen entsprechend auf die Muttertiere eingewirkt wurde, um sie als Zuchtmaschine nutzen zu können.

Abessinier

19. Oktober 2012 in Rassen

 

 Aussehen

 

Abessinier sind mittelgroße, athletisch gebaute Katzen. Die Rasse wirkt elegant-geschmeidig, mit eher langen, schlanken Beinen und kleinen Pfoten. Der Schwanz verjüngt sich vom Ansatz zur Spitze sichtbar.
Ihr anmutig wirkender, keilförmiger Kopf sitzt auf einem langen, grazilen Hals. Die weit auseinander stehenden, mandelförmigen Augen dürfen grün, bernsteinfarben oder haselnussbraun sein. Die großen Ohren verstärken die keilförmige Kopfform und dürfen einen Haarbüschel tragen, ähnlich wie bei Waldkatzen. Zu spitz sollte die Kopfform nicht sein, eher leicht abgerundet mit kräftiger Kinn-Nasen-Partie.

 

Das Fell der Abessinier ist kurz, weich und eng anliegend. Es sollte einen schimmernd-seidigen Eindruck machen. Typisch ist das Ticking des Fells: jedes einzelne Haar ist mehrfarbig, das heißt, es hat zur Grundfarbe dunklere Bänder. Anerkannt sind hierbei verschiedenste Variationen, wie z.B. ein apricotfarbener Grundton mit Zimtfarbenen Bändern (Sorrel genannt), ein silbrig-heller Grundton kombiniert mit dunkleren Bändern (Silver) oder das typisch „Wildfarben“.

 

Das Gewicht liegt bei Katzen um die 4-5 kg, bei Katern um 5-6 kg

 

 

Geschichte

 

Mit dem Kaiserreich Abessinien, das im Gebiet des heutigen Äthiopien und Eritrea lag, hat der Ursprung der Rasse wahrscheinlich nichts zu tun. Man geht vielmehr davon aus, dass sie sich ursprünglich im südostasiatischen Raum entwickelte, wofür die Fell-Genmutationen sprechen, die sich in diesem Teil der Welt entwickelten. Auf Grund des interessanten Farbschlags (Ticking in Wildfarben) stieß sie dort schon früh auf das Interesse von Europäern. Man vermutet, dass sie hierbei durch Kolonialmächte auch in den Ostafrikanischen Raum (und damit Abessinien) gelangte. Völlig geklärt ist dies allerdings nicht. Aus Abessinien gelangte die Rasse jedenfalls schließlich mit britischen Soldaten Mitte des 19. Jahrhunderts nach Großbritannien. Hier wurden sofort britische Katzenzüchter auf sie aufmerksam, die den Felleffekt weiter entwickeln wollten. Es folgten Einkreuzungen von Hauskatzen und der British Kurzhaar. 1882 wurde die Rasse in Großbritannien offiziell anerkannt. Trotz des anfänglich sehr großen Zuchtinteresses, das auch auf die USA überschwappte, ist die Rasse in Europa nach wie vor recht selten.

 

 

Charakter

 

Abessinier gelten als aktiv, neugierig und verspielt. Die Rasse mag Abwechslung und braucht unbedingt viel Ansprache und Beschäftigung. Sie bringt eine gute Stresstoleranz mit und ist bei guter Auslastung ausgeglichen und freundlich. Dabei ist der Abessinier zwar sehr menschenbezogen, aber nicht unbedingt ein ausgesprochener Schmusetiger, der sich gerne herum tragen lässt. Für jede Art von Spiel und Action sind Abessinier dagegen immer zu begeistern.

Vor allem junge Abessinier stecken voller Tatendrang, weswegen man möglichst zwei Kitten aufnehmen sollte, damit die Katzen ausgelastet sind und nicht die ganze Wohnung umdekorieren.
Ansonsten ist die Rasse sehr unkompliziert, fröhlich und gerne immer mit dabei.

 

 

Haltung und Pflege

 

Auf Grund des Temperaments der Rasse, passen Abessinier gut in eine turbulente Großfamilie, wo immer etwas los ist. Muss sie längere Zeit des Tages alleine bleiben, sollte zumindest eine zweite Katze mit ähnlichem Aktivitäts-Level vorhanden sein. Schön wäre auch ein gesicherter Freilauf oder zumindest ein Balkon. Sie braucht die Möglichkeit zu klettern, zu rennen und immer wieder neues zu erkunden.

 

Im Allgemeinen kommen Abessinier sehr gut mit Artgenossen und netten Hunden zurecht und wissen überhaupt jede Art von Abwechslung und Gesellschaft zu schätzen. Dennoch nehmen sie im Zusammenleben mit anderen Tieren gerne eine dominante Stellung ein und passen eher schlecht zu einer sehr sensiblen zweiten Katze.

 

Das Fell ist sehr pflegeleicht. Allgemein gilt die Rasse als robust, gesund und langlebig.

 

 

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Beschäftigung mit dem Tier

16. Oktober 2012 in Welches Haustier passt zu mir

 

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Beschäftigung

 

welches Haustier passt zu mir - Kaninchen?

Hund und Kaninchen

Keine Frage, Haustiere bereichern das Leben ihrer Menschen. Sie bringen Leben in die Wohnung und Abwechslung in den Alltag, dienen als Seelentröster, Spielkamerad und Freizeitpartner. Fast jedes Kind wünscht sich irgendwann ein Haustier, auch viele Erwachsene können sich ein Leben ohne Tiere kaum vorstellen.

Haustiere zu halten, bedeutet allerdings auch viel Verantwortung sowie zeitlichen und finanziellen Aufwand, und das in der Regel über viele Jahre hinweg. Damit Mensch und Tier dauerhaft miteinander glücklich werden, müssen daher Ansprüche des Tieres und Wünsche des Menschen zueinander passen.

 

Die folgenden Tabellen sollen helfen, das zu seinem Leben und seinen Vorstellungen passende Haustier zu finden.

 

 

Haltung als reines Beobachtungstier möglich kuscheln/streicheln möglich Spiel, Ausbildung, Beschäftigung
Hund nein ja, in der Regel zwingend nötig ja, in der Regel zwingend nötig
Katze nein ja, in der Regel zwingend nötig zumindest bei Wohnungskatzen sollte täglich Spiel/Beschäftigung stattfinden
Frettchen nein möglich finden Spiel / Beschäftigung mit dem Menschen meist toll
Zwergkaninchen in artgerechter Gruppenhaltung möglich je nach Zahmheit und Kaninchentyp möglich vor allem in Form von abwechslungsreicher Auslaufgestaltung, Denkspiele / Labyrinthe und ähnliches, um an Futter zu kommen
Meerschweinchen in artgerechter Gruppenhaltung möglich ja, bei zahmen Tieren möglich vor allem in Form von abwechslungsreicher Auslaufgestaltung und Futter erarbeiten lassen
Hamster ja im Normalfall nein nein
Ratten eher nein, in abwechslungsreichem, großen Käfig mit Artgenossen aber möglich ja, zahme Ratten genießen Körperkontakt ja, finden Beschäftigung mit dem Menschen meist toll, lernen schnell und gerne neues
Mäuse ja, und bei einer quirligen Mäusegruppe gibt es auch viel zu beobachten in der Regel nein nur in Form von wechselnder Käfiggestaltung, erkunden gerne neues
Pferd nein ja ja, Intensität je nach Haltungsform
Aquarium ja nein nein
Wellensittiche in artgerechter Volierenhaltung möglich je nach Zahmheit wird zumindest gerne Körperkontakt aufgenommen eher nein; je nach Vogel und Zahmheit lassen sich Wellensittiche über Futter bedingt zur Mitarbeit motivieren
Großpapageien eher nein bei zahmen Tieren durchaus möglich Großpapageien lassen sich in der Regel über Futter gut ausbilden, lernen gerne neues und beschäftigen sich gerne mit ihrem Menschen

Soziales: Bindung an den Menschen und Artgenossen

16. Oktober 2012 in Welches Haustier passt zu mir

 

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Soziale Faktoren

 

welches Haustier passt zu mir - Frettchen?

Frettchen

Keine Frage, Haustiere bereichern das Leben ihrer Menschen. Sie bringen Leben in die Wohnung und Abwechslung in den Alltag, dienen als Seelentröster, Spielkamerad und Freizeitpartner. Fast jedes Kind wünscht sich irgendwann ein Haustier, auch viele Erwachsene können sich ein Leben ohne Tiere kaum vorstellen.

Haustiere zu halten, bedeutet allerdings auch viel Verantwortung sowie zeitlichen und finanziellen Aufwand, und das in der Regel über viele Jahre hinweg. Damit Mensch und Tier dauerhaft miteinander glücklich werden, müssen daher Ansprüche des Tieres und Wünsche des Menschen zueinander passen.

 

Die folgenden Tabellen sollen helfen, das zu seinem Leben und seinen Vorstellungen passende Haustier zu finden.

 

 

braucht Artgenossen soziale Bindung an den Menschen für Vollzeit- Berufstätige geeignet
Hund braucht viel Sozialkontakt, möglichst auch mit anderen Hunden. Wenn kein zweiter Hund im Haushalt lebt, sollten auf Spaziergängen Sozialkontakte zu anderen Hunden ermöglicht werden. sehr hoch, der Mensch ist ein vollwertiger Sozialpartner für den Hund nur bedingt. Viele Hunde bleiben sehr ungern alleine, zudem bedeuten sie einen recht hohen Zeitaufwand neben der Arbeit. Gassigänger, Tagesstätten und ähnliches können eine Alternative sein. siehe auch: Vollzeit-Arbeit und Hund
Katze braucht in der Regel Sozialkontakt, nicht zwingend Artgenossen; sehr von der einzelnen Katze abhängig sehr hoch, der Mensch ist ein vollwertiger Sozialpartner für die Katze Freigänger ja, Wohnungskatzen vor allem dann, wenn die Katze schon älter ist oder mehrere Katzen gehalten werden.
Frettchen bevorzugen es in der Regel, mit Artgenossen zu leben. Brauchen auf jeden Fall viel Sozialkontakt und Beschäftigung baut bei entsprechender Beschäftigung mit dem Tier eine soziale Bindung zum Menschen auf ja, falls die Frettchen einen großen Auslauf und Artgenossen zu Verfügung haben
Zwergkaninchen ja, sollten unbedingt auch bei viel Ansprache durch den Menschen mit Artgenossen gehalten werden baut bei viel Beschäftigung mit dem Tier eine soziale Bindung auf. Der Mensch kann Artgenossen jedoch nicht ersetzen. ja
Meerschweinchen brauchen zwingend Artgenossen, um wirklich glücklich zu sein baut bei viel Beschäftigung mit dem Tier eine soziale Bindung auf. Der Mensch kann Artgenossen jedoch nicht ersetzen. ja
Hamster sind Einzelgänger und müssen alleine gehalten werden, um sich wohl zu fühlen können zahm werden und den Menschen positiv wahrnehmen, bauen aber keine soziale Bindung zu ihm auf. ja, sehr gut für Berufstätige geeignet
Ratten brauchen Artgenossen, auch bei viel Ansprache durch den Menschen bauen soziale Bindung zu ihrem Menschen auf bei Haltung mit Artgenossen in einem großen Gehege, ja
Mäuse keinesfalls einzeln halten können zahm werden und den Menschen positiv wahrnehmen, bauen aber keine soziale Bindung zu ihm auf sehr gut für Berufstätige geeignet
Pferd Pferde sollten unbedingt mit Artgenossen gehalten werden bei entsprechender Haltung durchaus hohe soziale Bindung Prinzipiell ja. Pferde bedeuten allerdings einen sehr hohen Zeitaufwand, sofern der Pensionsstall einem nicht einiges an Arbeit abnimmt.
Aquarium Fisch-abhängig nein, ein Fisch wird einen Menschen nie als Sozialpartner wahnehmen, maximal relativ zahm werden sehr gut für Berufstätige geeignet
Wellensittiche keinesfalls einzeln halten, am besten im Schwarm abhängig von Haltungsform und Beschäftigung mit dem Tier, wird eine soziale Bindung aufgebaut bei artgerechter Haltung (Artgenossen, Voliere) sehr gut für Berufstätige geeignet
Großpapageien brauchen zumindest einen Artgenossen, können bei der Wahl des Partners allerdings sehr wählerisch sein bei guter Haltung und viel Beschäftigung entsteht eine recht hohe soziale Bindung zum Menschen bei artgerechter Haltung (Artgenossen, eigenes Zimmer) gut für Berufstätige geeignet

Benötigter Platz/Unterbringung

16. Oktober 2012 in Welches Haustier passt zu mir

 

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Platzbedarf und Unterbringung

 

welches Haustier passt zu mir - ein Hund?

Terrier

Keine Frage, Haustiere bereichern das Leben ihrer Menschen. Sie bringen Leben in die Wohnung und Abwechslung in den Alltag, dienen als Seelentröster, Spielkamerad und Freizeitpartner. Fast jedes Kind wünscht sich irgendwann ein Haustier, auch viele Erwachsene können sich ein Leben ohne Tiere kaum vorstellen.

Haustiere zu halten, bedeutet allerdings auch viel Verantwortung sowie zeitlichen und finanziellen Aufwand, und das in der Regel über viele Jahre hinweg. Damit Mensch und Tier dauerhaft miteinander glücklich werden, müssen daher Ansprüche des Tieres und Wünsche des Menschen zueinander passen.

 

Die folgenden Tabellen sollen helfen, das zu seinem Leben und seinen Vorstellungen passende Haustier zu finden.

 

 

reine Käfig-/Stall-/Beckenhaltung möglich? benötigter Platz in der Wohnung reine Außenhaltung möglich?
Hund nein, brauchen Bewegung und Sozialkontakte. Zwingerhaltung ist in Deutschland nur unter Auflagen erlaubt Sollte am Sozialleben teilnehmen dürfen. Bei genügend Auslastung passt auch ein großer Hund in eine kleine Wohnung ja, bestimmte Rassen bei genügend Sozialkontakten, Bewegung und Beschäftigung
Katze nein bei reinen Wohnungskatzen sollte möglichst die ganze Wohnung von der Katze genutzt werden dürfen ja, je nach Katze, falls eine absolut frostfreie, trockene Rückzugsmöglichkeit jederzeit verfügbar ist.
Frettchen nein, brauchen auch bei großem Stall täglich Auslauf und Beschäftigung bestenfalls ein eigenes Frettchenzimmer, sonst möglichst großer Stall über mehrere Etagen + Freilauf ja, bei langsamer Gewöhnung an kühle Temperaturen und falls eine frostfreie, trockene Rückzugsmöglichkeit vorhanden ist
Zwergkaninchen nur in großem Freilaufgehege Für 2 Kaninchen sollte eine Grundfläche von mind. 2,5m² gegeben sein. Bei Haltung in kleineren Ställen/Käfigen ist täglicher mehrstündiger Freilauf nötig ja, bei langsamer Gewöhnung an kühle Temperaturen und falls eine frostfreie, trockene Rückzugsmöglichkeit gegeben ist.
Meerschweinchen nicht in handelsüblichen Ställen Bei ausschließlicher Stallhaltung sollte eine Grundfläche von mindestens 2m² für 2 Tiere vorhanden sein. Auch über mehrere Etagen möglich oder mittels Steckgitter begrenzter Freilauf in der Wohnung nein, nicht in Deutschland. Vertragen tiefe Temperaturen auch nach Gewöhnung nur schlecht. 8 Grad Celsius sollten möglichst nicht unterschritten werden.
Hamster ja, von Freilauf ist abzuraten Haben nur geringe Platzansprüche. Der Käfig sollte möglichst erhöht stehen. Die Hamsterarten haben sehr unterschiedliche Ansprüche an die Käfiggestaltung, die unbedingt beachtet werden sollten. nein. Hamster sind Wüstentiere, die mit Feuchtigkeit und vor allem feuchtkalter Luft nicht zurecht kommen.
Ratten Ratten sind sehr neugierig, intelligent und sozial am Menschen interessiert. Daher sollte Freilauf und Beschäftigung möglichst täglich stattfinden. großer Stall über mehrere Etagen + möglichst täglicher Freilauf / Beschäftigung eher nein. Hausratten sind längst nicht so robust, wie ihre wilden Verwandten. Eine Außenvoliere ist daher nur im Sommer anzuraten.
Mäuse ja, von Freilauf ist abzuraten gering, Größe des Terrariums/Käfigs nein
Pferd hauptsächliche Boxenhaltung ist keinesfalls artgerecht für Pferde davon ist auszugehen…
Aquarium ja Größe des Auariums, ev. spezieller Unterschrank nötig Jeder Fisch hat ein Temperatur-Optimum, das möglichst wenig über- oder unterschritten werden sollte. Daher bei den meisten Aquarienfischen nicht ohne großen technischen Aufwand möglich.
Wellensittiche ja, aber nur in großer Voliere Eine Voliere sollte bestenfalls eine Grundfläche von mind. 2m² haben, bei einer Höhe von mind. 1,5m. Sonst kombiniert mit tägl. Freiflug eine Haltung im Wintergarten oder im beheizten Gartenhaus ist möglich. Bei Außenhaltung sollte im Sommer ein schattiger Rückzugsort vorhanden sein, im Winter ein frostfreier Rückzugsort.
Großpapageien nein. Auch eine große Voliere sollte mit Freiflug kombiniert werden. Alternativ ein eigenes Zimmer bestenfalls ein eigenes Zimmer siehe Wellensittiche

Der passende Mensch

16. Oktober 2012 in Welches Haustier passt zu mir

 

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der passende Mensch

 

 

Welches Haustier passt zu mir - Pferde?

Pferde

Keine Frage, Haustiere bereichern das Leben ihrer Menschen. Sie bringen Leben in die Wohnung und Abwechslung in den Alltag, dienen als Seelentröster, Spielkamerad und Freizeitpartner. Fast jedes Kind wünscht sich irgendwann ein Haustier, auch viele Erwachsene können sich ein Leben ohne Tiere kaum vorstellen.

Haustiere zu halten, bedeutet allerdings auch viel Verantwortung sowie zeitlichen und finanziellen Aufwand, und das in der Regel über viele Jahre hinweg. Damit Mensch und Tier dauerhaft miteinander glücklich werden, müssen daher Ansprüche des Tieres und Wünsche des Menschen zueinander passen.

 

Die folgenden Tabellen sollen helfen, das zu seinem Leben und seinen Vorstellungen passende Haustier zu finden.

 

 

zu wem passt das Tier? für Kinder geeignet? zu bedenken
Hund Geeignet für Menschen mit viel Zeit, die sich gerne mit ihrem Tier beschäftigen, es gerne viel um sich haben und eine enge Beziehung zu ihm eingehen möchten. Außerdem sollte man gerne bei Wind und Wetter spazieren gehen und bereit sein, Arbeit und Nerven in die Erziehung zu investieren.
Durchaus für Kinder geeignet, Erziehung und Auslastung kann aber frühestens ab Teenageralter hauptsächlich vom Kind übernommen werden.
Ein Hund ist ein weiteres Familienmitglied, er braucht engen sozialen Anschluss und leidet sehr, wenn man ihn aus Desinteresse kaum noch beachtet oder er einen Besitzerwechsel durchmachen muss.
Ein Hund bedeutet Arbeit, z.B. bis er ein paar Stunden alleine bleiben kann, niemanden mehr ungewollt anbellt oder ordentlich an der Leine läuft.
Eine (Urlaubs-) Betreuung ist in der Regel deutlich aufwändiger zu organisieren, als bei vielen anderen Haustieren.
Eine gewisse Toleranz für Dreck und Haare sollte vorhanden sein.
Katze Geeignet für Menschen, die sich gerne mit ihrem Tier beschäftigen und eine enge Beziehung zu ihm eingehen wollen, dabei aber eigenständige Persönlichkeiten zu schätzen wissen, die auch deutlich zeigen, wenn ihnen etwas nicht passt. Letzteres muss auch von Kindern akzeptiert werden. Dennoch sind viele Katzen auch für Kinder zum schmusen und spielen gut geeignet. Freigängerkatzen sollten unbedingt kastriert werden! Die Katzenhäuser der Tierheime sind voll, es gibt in Deutschland deutlich mehr Katzen, als gute Zuhause für sie.
Junge Katzen stecken voller Energie und Tatendrang, weit entfernt von “dekorativen”, recht anspruchslosen Schmusetigern, die manch einem vielleicht vorschweben.
Frettchen Frettchen sind eigenwille, erkundungsfreudige, verspielte Raubtiere. Sie sind für Menschen geeignet, die gerne mit einem sehr “präsenten” Tier zusammenleben, wilde Spiele mögen und viel Raum für gesicherten Freilauf bieten können.
Für Kinder nur sehr bedingt geeignet, da Frettchen in der Regel zu wild und eigensinnig sind.
Frettchen sind keine Käfigtiere, keine reinen Beobachtungstiere. Auf keinen Fall eine Art “aktiveres Kaninchen”. Sie sind voller Entdeckerdrang, nur sehr bedingt zu erziehen und neigen dazu, recht wild und auch mit Zahneinsatz zu spielen. Man sollte sich die kleinen Kobolde unbedingt in Aktion ansehen, bevor man sich zur Anschaffung entschließt.
Vögel und Kleinnager sind Futter in für Frettchen.
Zwergkaninchen Geeignet für Menschen, die ruhig und besonnen mit ihrem Tier umgehen, Rücksicht auf die Bedürfnisse ihres Tieres nehmen, dabei Spaß daran haben, ein artgerechtes Gehege zu gestalten, aber nicht unbedingt einen Spielkamerad oder ein “Kuscheltier” erwarten.
Für ältere, verantwortungsvolle Kinder geeignet, die nicht dazu tendieren, nach einer Woche die Lust am neuen “Spielzeug” zu verlieren.
Kaninchen leiden stumm. Das ist sehr tragisch für sie, denn zig Tausende vegetieren in Einzelhaft in kleinen Käfigen vor sich hin. Bitte tun sie das ihrem Kaninchen nicht an!Kinder verlieren häufig schnell das Interesse an Kaninchen. Was passiert dann mit den Tieren?
Meerschweinchen Geeignet für Menschen, die ruhig und besonnen mit ihrem Tier umgehen, Rücksicht auf die Bedürfnisse ihres Tieres nehmen und gerne eine soziale Beziehung zum Tier eingehen möchten.
Für ältere, verantwortungsvolle Kinder geeignet, die nicht dazu tendieren, nach einer Woche die Lust am neuen “Spielzeug” zu verlieren.
Ein Kaninchen ersetzt für ein Meerschweinchen keinesfalls einen Artgenossen (und umgekehrt). Dass es sich damit arrangiert (hat es eine Wahl?), bedeutet nicht, dass es ihm damit wirklich gut geht.
Hamster Geeignet für Menschen mit wenig Zeit und wenig Platz für Tiere, die sich weder direkt mit dem Tier beschäftigen möchten, noch viel Arbeit mit ihm haben wollen, aber dennoch Spaß an der Versorgung des Tieres haben und das “Leben” in der Wohnung zu schätzen wissen.
Für Kinder eher ungeeignet, zumal Hamster nachtaktiv sind.
Hamster sind für Kinder schnell äußerst langweilig und falls sie im Kinderzimmer untergebracht sind, stören sie, da nachtaktiv, den Schlaf der Kinder durch das Laufen im Laufrad. Hamster brauchen ein Laufrad!
Auf keinen Fall einen Hamster in einem Laufball in der Wohnung herum rollen lassen. Das ist purer Stress fürs Tier und damit Tierquälerei!
Ratten Geeignet für Menschen, die sich gerne mit ihrem Tier beschäftigen, eine enge Beziehung zu ihm eingehen wollen, immer wieder neue Anregungen bieten, aber nicht den Platz oder die Zeit für einen Hund haben ;)
Geeignet für verantwortungsvolle Kinder ab Grundschulalter.
Ratten werden nur etwa 2-3 Jahre alt und sterben dann in der Regel an Krebs, oft verbunden mit größeren, sichtbaren Geschwüren. Die Entscheidung, wann das Tier zu erlösen ist, muss der Mensch treffen. Für Kinder kann dies sehr hart sein.
Mäuse Geeignet für Menschen mit wenig Zeit und wenig Platz für Tiere, die sich weder direkt mit dem Tier beschäftigen möchten, noch viel Arbeit mit ihm haben wollen, aber dennoch Spaß an der Versorgung des Tieres haben und das “Leben” in der Wohnung zu schätzen wissen.
Für Kinder eher ungeeignet.
Mäuse vermehren sich unglaublich schnell. Auf keinen Fall weibliche Mäuse mit unkastrierten Böckchen halten. Mäuse sollten allerdings auch keinesfalls einzeln gehalten werden.
Mäuse brauchen auf Grund ihres schnellen Stoffwechsels immer Nahrung und Wasser zur Verfügung, da sie sonst schnell verhungern oder verdursten. Damit muss eine gewissenhafte Pflege gewährleistet sein.
Pferd Geeignet für Menschen, die Pferde lieben; Menschen mit sehr viel Zeit, ausreichend Geld und sehr viel Verantwortungsgefühl. Menschen, die das Tier und seine Bedürfnisse sehr wichtig nehmen, ihnen einen großen Raum im Leben zuordnen und das über viele Jahre hinweg.
Weder die Arbeit noch Finanzielles kann von einem Kind alleine gestemmt werden. Somit müssen entweder die Erwachsenen das Leben mit Pferden wollen oder das Geld für einen Rundumversorgungs- Pensionsstall zu Verfügung stellen.
Viele Mädchen wünschen sich früher oder später ein eigenes Pferd. Die Haltung ist allerdings sehr anspruchsvoll, mit viel täglicher (!) Arbeit verbunden und teuer. Eine Reitbeteiligung kann ein guter Einstieg in die Pferdehaltung sein, zumal um zu sehen, ob das tägliche Interesse am Pferd über einen längeren Zeitraum anhält und auch die ungeliebteren Arbeiten gewissenhaft erfüllt werden.
Aquarium Geeignet für Menschen, die sich sehr gewissenhaft um ihre Tiere kümmern, dabei aber weder Lärm noch Dreck in der Wohnung wollen und auf direkten Kontakt zu den Tieren gut verzichten können.
Sehr gut geeignet für Allergiker und Vollzeitberufstätige. Kinder sollten im Teenageralter sein und sich bewusst für ein Aquarium entscheiden, nicht als Trostpflaster, weil die Eltern kein anderes Tier erlauben.
Die Fischarten haben sehr unterschiedliche Bedürfnisse, zudem gibt es robustere und weniger robuste, kleine Tyrannen und scheue, versteckt lebende, für das Becken viel zu groß werdende (leider beraten viele Zoohandlungen nur unzureichend) und solche, die sich sehr schnell vermehren. Aquarienhaltung bedeutet viel Vorbereitung, z.B. auch durch Fachbücher.
Meerwasseraquarien sind nicht für Einsteiger geeignet. Bereits kleinste Abweichung vom Optimum der anspruchsvollen Wasserwerte lassen die Fische, Korallen und Anemonen absterben.
Wellensittiche Geeignet für Menschen, die sich gerne mit ihrem Tier beschäftigen, aber z.B. Vollzeitberufstätig sind oder allergisch gegen Tierhaare. Wenig mobile Menschen, denen Wellsittiche dennoch viel zum beobachten bieten und Ansprache. Und natürlich alle Vogelliebhaber ;)
Geeignet für vernünftige Kinder ab Grundschulalter, wenn die Eltern bei der Versorgung helfen.
Wellensittiche brauchen Artgenossen, um wirklich glücklich zu sein. Ein Mensch kann keinen Artgenossen ersetzen, so viel Mühe er sich auch gibt. Dass einzeln gehaltene Wellensittiche zahmer werden, stimmt so pauschal nicht, zumal es ein sehr egoistisches Vorgehen auf Kosten des Tieres ist.
Großpapageien Geeignet für Menschen, denen bewusst ist, wie viel Verantwortung und auch Aufwand die Haltung von Großpapageien bedeutet und das wirklich gerne leisten. Menschen, die dem Tier viel Platz in der Wohnung bieten können, sich gerne mit den Tieren beschäftigen, und präsente Persönlichkeiten zu schätzen wissen.
Als “Kinder-Haustier” nicht geeignet.
Wildfänge bedrohen nicht nur den Bestand in den Heimatländern der Papageien, sondern bringen auch vielen Tieren während des Transports einen qualvollen Tod. Daher unbedingt nur Nachzuchten (aus Deutschland) kaufen. Großpapageien werden etwa so alt wie Menschen. Möchte man den Rest seines Lebens mit ihnen teilen? Was passiert mit dem Vogel, wenn man vor ihm stirbt?

Zeitaufwand

16. Oktober 2012 in Welches Haustier passt zu mir

 

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Zeitaufwand der Haustiere

 

Welches Tier passt zu mir - eine Katze?

Hauskatze

Keine Frage, Haustiere bereichern das Leben ihrer Menschen. Sie bringen Leben in die Wohnung und Abwechslung in den Alltag, dienen als Seelentröster, Spielkamerad und Freizeitpartner. Fast jedes Kind wünscht sich irgendwann ein Haustier, auch viele Erwachsene können sich ein Leben ohne Tiere kaum vorstellen.

Haustiere zu halten, bedeutet allerdings auch viel Verantwortung sowie zeitlichen und finanziellen Aufwand, und das in der Regel über viele Jahre hinweg. Damit Mensch und Tier dauerhaft miteinander glücklich werden, müssen daher Ansprüche des Tieres und Wünsche des Menschen zueinander passen.

 

Die folgenden Tabellen sollen helfen, das zu seinem Leben und seinen Vorstellungen passende Haustier zu finden.

 

 

Zeitaufwand pro Tag

 

Pflege, Stallreinigung und Fütterung Beschäftigung durch den Menschen Lebenserwartung
Hund rasseabhängig etwa 5-20 Minuten rasseabhängig etwa 1,5-3 Stunden Bewegung und Beschäftigung rasseabhängig etwa 10-14 Jahre
Katze rasseabhängig etwa 5-20 Minuten bei Wohnungskatzen Temperament- abhängig mind. 1 Stunde, Freigänger je nach Katze und Witterung 13-18 Jahre
Frettchen circa 15 Minuten bei Haltung mit Artgenossen in abwechslungsreicher, weitläufiger Umgebung nicht zwingend nötig. Sonst etwa 1-2 Stunden um 10 Jahre
Zwergkaninchen circa 15 Minuten bei artgerechter Haltung mit Artgenossen und genug Platz nicht zwingend nötig. Je mehr Beschäftigung stattfindet, um so enger wird die Beziehung 8-10 Jahre
Meerschweinchen circa 15 Minuten siehe Kaninchen um 8 Jahre
Hamster circa 10 Minuten wollen keine Beschäftigung mit ihrem Menschen 2-3 Jahre
Ratten circa 15 Minuten beschäftigen sich sehr gerne mit ihrem Menschen, brauchen dies bei artgerechter Haltung mit Artgenossen aber nicht täglich. Je mehr Beschäftigung stattfindet, umso enger wird die Beziehung. etwa 3 Jahre, sterben in der Regel an Krebs
Mäuse circa 10 Minuten brauchen keine Beschäftigung mit ihrem Menschen, erkunden aber gerne vom Menschen gebaute Labyrinthe, Klettertürme oder Spielzeug und erarbeiten sich Futter um 2 Jahre
Pferd 1-2 Stunden Bei Weidehaltung nicht zwingend täglich nötig. Bei Boxenhaltung mindestens 2 Stunden. Pferde etwa 25-30 Jahre, Ponys 30-40 Jahre
Aquarium 5-10 Minuten tägl. zur Sichtkontrolle und Überprüfung der Wasserwerte, dazu regelmäßiger Wasserwechsel sehr unterschiedlich, abhängig von Fischart und Haltungsbedingungen
Wellensittiche etwa 15 Minuten bei artgerechter Haltung in der Voliere mit Artgenossen nicht nötig. Werden in der Regel aber schnell zahm und beschäftigen sich durchaus gerne mit ihrem Menschen um 10 Jahre
Großpapageien etwa 20 Minuten bei artgerechter Haltung im großen Papageienzimmer mit Artgenossen und abwechslungsreicher Einrichtung nicht zwingend nötig. Werden aber schnell zahm und beschäftigen sich gerne mit ihrem Menschen je nach Haltung und Pflege etwa 50 – 80 Jahre

Welches Tier passt zu mir? – Kostenvergleich

16. Oktober 2012 in Welches Haustier passt zu mir

 

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Kostenvergleich der Haustiere

 

Welches Tier passt zu mir - Zwergkaninchen?

Zwergkaninchen

Keine Frage, Haustiere bereichern das Leben ihrer Menschen. Sie bringen Leben in die Wohnung und Abwechslung in den Alltag, dienen als Seelentröster, Spielkamerad und Freizeitpartner. Fast jedes Kind wünscht sich irgendwann ein Haustier, auch viele Erwachsene können sich ein Leben ohne Tiere kaum vorstellen.

Haustiere zu halten, bedeutet allerdings auch viel Verantwortung sowie zeitlichen und finanziellen Aufwand, und das in der Regel über viele Jahre hinweg. Damit Mensch und Tier dauerhaft miteinander glücklich werden, müssen daher Ansprüche des Tieres und Wünsche des Menschen zueinander passen.

 

Die folgenden Tabellen sollen helfen, das zu seinem Leben und seinen Vorstellungen passende Haustier zu finden.

 

Kaufpreis Preis Grundausstattung monatliche Kosten
 Hund privat/Tierschutz: ab etwa 100€,
Züchter: 500-2000€ (je nach Rasse)
für Korb, Näpfe, Leinen, Bürste, Spielzeug etc. ab 100€ Futter: etwa 15 – 60€ je nach Hundegröße und Futterqualität; Versicherung und Steuern: ab etwa 15€; Spielzeug, Kauknochen etc.: um 10€; evtl. Tierarzt, Hundeschule, Gassigänger, Friseur
Katze privat/Tierschutz: um 50 – 150€
Züchter: 300 – 1000€
für Kratzbaum, Katzenklo, Transportbox, Spielzeug, Bürste etc. ab 150€ beim gesunden Tier etwa 25-50€ für Futter, Katzenstreu, neues Spielzeug…
Frettchen ab etwa 40€, je nach Farbschlag und Herkunft Häuschen, Hängematte, Näpfe, Spielzeug, Toilette: etwa 100€. Stall: bei Eigenbau um 100€, sonst deutlich mehr. bei artgerechter (hauptsächlicher) Frischfütterung etwa 30€ für Futter,
dazu etwa 5-10€ für Einstreu, Spielzeug…
Zwergkaninchen etwa 10 – 40€, je nach Rasse Näpfe, Häuschen, Stall: um 150€, Auslauf (z.B. Steckgitter mit Abdeckung): ab 50€ für Heu, Futter und Einstreu etwa 15 – 20€ für 2 Tiere
Meerschweinchen etwa 10 – 30€, je nach Rasse siehe Kaninchen für Heu, Futter und Einstreu um 15€ für 2 Tiere
Hamster um 10€, einige Rassetiere auch teurer Käfig und Einrichtung ab etwa 60€ für Futter und Einstreu 10-15€
Ratten um 10€ Käfig und Einrichtung ab etwa 80€ für Futter und Einstreu um 15€
Mäuse um 5€ Käfig und Einrichtung ab etwa 50€ für eine kleine Mäusegruppe etwa 10-15€ für Futter und Einstreu
Pferd Pony: etwa 1000 – 5000€, je nach Abstammung und Ausbildungsstand
Pferd: ab etwa 3000€
etwa 1000 – 3000€ für Sattel, Trense, Putzzeug, Halfter, Decken, Ausstattung des Reiters etc. 100- 400€ im Pensionsstall, je nach enthaltenen Leistungen; um 100€ für Futter und Einstreu, etwa 20€ für Hufschmied, Impfungen etc., um 20€ für Versicherungen (z.B. OP, Haftpflicht)
Aquarium sehr unterschiedlich, viele “Anfänger-Fische” um 3 – 8€ pro Fisch, kleine Schwarmfische auch weniger ab etwa 250€ für ein kleines Einstiegsbecken inkl. Zubehör (Filter, Heizung, Beleuchtung, Bodenkies, Pflanzen). Große Becken benötigen zusätzlich einen stabilen Unterschrank. Sehr unterschiedlich je nach Fischart und Aquariengröße. Zu nennen ist vor allem der Stromverbrauch. Daneben Futter, ev. Wasseraufbereitung, neue Filterwatte und “Ersatzfische” für Verstorbene
Wellensittiche ab 20€, je nach Herkunft und Farbe um 200€ für einen Käfig mit Einrichtung. Volierenhaltung ist im Sinne der Tiere allerdings immer vorzuziehen, nur entsprechend teurer. um 20€ für Futter und Einstreu bei 2 Wellensittichen
Großpapageien je nach Rasse, Herkunft und Alter etwa 400 – 2000€, ältere Privatabgaben auch günstiger Eigenbau-Voliere: ab etwa 200€, bei Kauf deutlich teurer. Einrichtung (Spielzeug, Rückzugsorte, Klettermöglichkeiten etc.): ab etwa 100€ um 30€ für Futter, Einstreu, neues Spielzeug

 

 

Spiele für Hunde: Such-, Denk- und Bewegungsspiele rund ums Futter

26. September 2012 in Spiele für Zuhause

 

Statt aus dem Napf zu füttern, kann die tägliche Futterration zur Auslastung genutzt werden. Wenn man Trockenfutter füttert, sind die Möglichkeiten besonders groß.

 

Nasenarbeit

 

Futter auf glatten Böden verteilt, kann der Hund sowohl mit der Nase als auch mit den Augen suchen. Dies ist gut als Einstieg geeignet, da es dem Hund leicht fällt. Hat der Hund das Prinzip verstanden und Freude daran, können die Anforderungen gesteigert werden. Futterbrocken auf hohem Teppich, auf dem Rasen oder auf Kies verteilt, sind schon deutlich schwieriger zu finden. Der Hund muss sich nun ganz auf seine Nase verlassen.

Im Zimmer kann das Futter auch in kleinen Portionen versteckt werden, z.B. hinter dem Vorhang, hinter Blumentöpfen oder im Regal. Draußen wird das Auffinden von Futter in Laubhaufen oder in dichtem Gestrüpp zu einer echten Aufgabe. Um zu vermeiden, dass der Hund daraufhin draußen permanent auf Futtersuche ist und auch unerlaubtes frisst, sollte man für diese Spiele immer nur ein bestimmtes (Trocken-) Futter nehmen und dem Hund ein Startsignal zum suchen geben.

 

 

Futterball und Co

 

Leckerli-Ball

Leckerli-Bälle gibt es in verschiedenen Varianten im Tierfachmarkt zu kaufen. Eine Alternative hierzu sind nicht mehr benutzte Gießkannen oder Plastikflaschen, die mit Futter befüllt eine Herausforderung der anderen Art darstellen. Im Gegensatz zum Ball, der meist gerollt wird, eignen sich diese Dinge auch prima zum schleudern. Erste Versuche damit startet man daher besser im Garten. Wichtig ist, dass das Spiel beaufsichtigt wird, da Plastikteile abgekaut und verschluckt werden können.

 

 

Auspackspiele

 

Auspackspiele lassen den Hund nicht nur die Nase einsetzen, sondern wie bei echter Beute, muss er auch Pfoten und Zähne bemühen, um an die besten Stücke zu kommen. Das Futter kann z.B. in Zeitungspapier eingewickelt werden oder sich in gut verschlossenen Kartons befinden. Eierkartons und Klopapierrollen, deren Enden zugeklappt werden, müssen zerlegt werden, um ans Futter zu kommen.

 

 

Kong

 

Für Nassfutter eignet sich ein Kong gut. Dieser besteht aus nahezu unzerstörbarem Hartgummi, mit einem befüllbaren Hohlraum. Man kann neben Nassfutter auch vieles andere zum füllen nehmen oder mischen: Bananen, Kartoffeln, Wurststücke, Magerquark, geriebene Äpfel, Trockenfutterstücke, Ei, Nudeln, Thunfisch…

Der Hund ist eine ganze Weile damit beschäftigt, am Kong zu kauen und das Futter heraus zu lutschen. Die Füllung kann auch mit Käse gemischt kurz in die Mikrowelle gestellt werden. So verschmilzt alles zu einer recht zähen Masse, was das Leeren des Kongs noch anspruchsvoller macht.

 

 

Tauch-Spiel

 

 

Angeln mit der Pfote

Für Wasserfreunde unter den Hunden können die Leckerlies auch in einem großen Bottich oder in einem Planschbecken verteilt werden. Eher wasserscheue Vertreter können sich an dieser Aufgabe versuchen: schwimmende oder nicht schwimmende Futterbrocken werden in eine mit Wasser gefüllte Schüssel gegeben. Einige Hunde fischen mit den Pfoten, andere mit der Schnauze, manche kippen die Schüssel um. Auf jeden Fall ein nettes Denkspiel zum Thema: wie komm ich bloß ans Futter?

Erste Versuche startet man allerdings besser im Freien oder zumindest im Badezimmer. Der Hund haftet nicht für Überschwemmungen ;)

 

 

 

 

 

 

kleine Denkspiele

 

vorsichtig den Pappstreifen entfernen

Für weniger zerstörerisch veranlagte Hunde eignen sich Denkspiele, wie dieses: eine Rolle Küchenpapier wird seitlich eingeschnitten und ein Pappstreifen durch geschoben. Darauf kommt ein Futterstück. Der Hund muss den Pappstreifen heraus ziehen, damit das Futter unten raus fällt. Den Schwierigkeitsgrad kann man über mehrere Pappstreifen erhöhen.

 

Eine kleine Übung, um das „um die Ecke denken“ zu fördern: Man nimmt ein Stück Trockenfutter in die Hand, zeigt es dem Hund und schließt die Hand dann zur Faust. Anschließend hält man dem Hund beide Hände als Faust hin. Also eine leere Faust und die, von der der Hund weiß, dass Futter darin ist. Vermutlich wird der Hund sich mit der Futterfaust beschäftigen. Man selbst lässt ihn machen. Berührt der Hund dabei zufällig mal die leere Faust, geht die Faust mit dem Futter auf und der Hund darf es fressen. Das wiederholt man, bis der Hund verstanden hat, dass er die leere Faust berühren muss, um an das Futter zu kommen.

Klappt das, zeigt man dem Hund nicht mehr vorher, in welcher Hand das Futter ist. Vor allem mit schwach riechendem Futter muss der Hund nun erst eine Nasenleistung erbringen. Hat er die richtige Hand dann aber endlich erschnüffelt, muss er sich trotzdem der anderen zuwenden und diese anzeigen. Eine ganz schöne Denkleistung für einen Hund.

 

Es gibt auch eine Reihe von kommerziellen Spielen, bei denen durch verschieben, drehen oder hochheben an Futter gelangt werden kann.

 

 

Futterverstecke

 

Man kann Futter z.B. unter Pflanzrollern, Töpfen oder unter Tüchern verstecken. Auch das einwickeln mehrerer Futterstücke in eine größere Decke ist möglich. Der Hund riecht das Futter und muss sich einen Weg überlegen, daran zu kommen. Vorsicht: manche Hunde sind sehr geradlinig in ihren Lösungsansätzen und kauen sich einfach durch.

 

In eine ähnliche Richtung geht das Hütchen Spiel: Man versteckt Futter unter einem von mehreren Hütchen und vertauscht die Hütchen dann. Der Hund kann entweder mit den Augen folgen oder das Futter erschnüffeln. Man sollte sich hierbei vorab überlegen, ob der Hund das richtige Hütchen umstupsen darf oder ob er anzeigen soll (z.B. indem er sich davor legt oder setzt).

 

Wie kommt man ans Futter?

Schwieriger wird es, wenn der Hund nur über Hilfsmittel an das Futter kommt. Das Objekt der Begierde (hier ein Futterdummy, siehe Bilder) befindet sich an einem unerreichbaren Ort. Statt des hier verwendeten Kartons, kann das z.B. eine niedrige Couch oder ein Schrank sein. Das Futter/Spielzeug ist dabei an einem Seil oder einer Leine befestigt. Der Hund erreicht das Futter oder das Spielzeug nur, wenn er darauf kommt, an der Leine zu ziehen.

so geht das

Einige Hunde scharren beim Ausprobieren, so dass der erste Versuch nicht gerade auf teurem Parkett stattfinden sollte.

 

Eine Alternative dazu ist, das Futterdummy erhöht abzulegen. Erneut kommt der Hund nur daran, wenn er es über ein Seil/eine Leine herunter zieht.

 

 

Futter fangen und Futter balancieren

 

Viele Hunde können zu Anfang wenig damit anfangen, wenn man ihnen Futter zu wirft. Mit der Zeit wird der Hund dann immer geschickter im Fangen.

 

Eine Variation davon ist das Balancieren von Futter auf der Schnauze. Erste Versuche startet man am besten mit einem ruhigen Hund und nicht gerade mit dem Lieblingsleckerchen. Je nach Hundetyp kann man die Schnauze ruhig von unten festhalten, während man das Leckerchen drauf legt. Auf Kommando darf der Hund es fressen. Dabei werden viele Hunde mit der Zeit richtig gut darin, das Leckerchen so hochzuwerfen, dass sie es dann anschließend in der Luft fangen können.

 

Für sensible oder sehr verfressene Hunde eignet sich dieser Aufbau: Im ersten Schritt legt man leicht einen Finger auf die Schnauze des Hundes. Toleriert der Hund dies für einen Moment, folgen Lob und Leckerchen. Der Hund soll nur lernen, mit dem leichten Gewicht auf der Schnauze still zu halten. Der zweite Schritt besteht darin, ein Futterstück vor der Nase des Hundes zu bewegen, während man den Finger auf der Schnauze hat. Der Hund soll lernen, trotz des Futterreizes still zu halten. Wenn das sicher klappt, kann man das Futterstück auf die Schnauze legen und dabei den Finger langsam entfernen. Das Ok zum Fressen sollte zu Anfang sehr schnell kommen, damit der Hund die Position nicht selbst auflöst.

 

 

Flaschendreh-Spiel

 

Hierfür braucht man eine leere Plastiklasche, in die man zwei Löcher bohrt. Die Löcher sollten dabei so weit oben Richtung Flaschenhals liegen, dass sich die Flasche an den Löchern gehalten mit dem Boden nach unten ausrichtet, aber noch gut drehbar ist. Durch die Löcher wird ein Stahlstift, ein Bambusstab oder eine Wäscheleine gezogen. Handwerklich geschickte Menschen können Holzkonstruktionen bauen, die den Stab halten. Den Stahlstift kann der Mensch dagegen in der Hand halten, die Wäscheleine kann man beliebig im Raum spannen. Nun füllt man kleine Trockenfutterstücke in die Flasche und holt den Hund dazu. Der Hund darf mit Pfote oder Schnauze probieren, die Flasche so zu bewegen, dass sie sich auf den Kopf stellt und Futterbrocken heraus fallen. Am Anfang kann man dem Hund helfen, damit er schnell Erfolgserlebnisse hat und motiviert bleibt.

 

 

 

 

Socken abhängen

 

Alte Socken werden mit Futterstückchen gefüllt und an eine Wäscheleine gehängt. Im ersten Schritt hängt man die Socken auf Höhe der Hundeschnauze und nähert sich gemeinsam mit dem Hund. Wenn der Hund nicht selbst probiert an das Futter zu gelangen, kann man ihn zum zerren animieren. Es hilft, die Socken am Anfang nur am Äußersten Zipfel aufzuhängen, so dass sie sich schon bei leichten Berührungen lösen. Ist der Socken ab, muss man zu Anfang schnell sein, dem Hund die Belohnung aus dem Socken zu geben. Sonst ist die Gefahr groß, dass der Hund ein Loch in den Socken reißt, um an das Futter zu kommen. Später kann man die Socken auch so hoch hängen, dass der Hund springen muss und den Hund auf Distanz schicken.

 

 

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Spielen mit Welpen – was Hund und Mensch Spaß macht

19. September 2012 in Lernen und Beschäftigung, Spiel, Sport und Spaß

 

In diesem Abschnitt geht es in erster Linie um Allgemeines rund um das Spielen mit dem (jungen) Hund. Viele Vorschläge und Anleitungen rund um Spiele und Beschäftigungen, findet man hier: Spiel, Sport und Spaß

 

 

Warum spielt der Hund?

 

Der Welpe spielt, um Sozialverhalten zu lernen, Kommunikation und Beißhemmung. Das Spiel dient dem Ausleben von Trieben, erstem einüben von Jagdsequenzen und dem Austesten von Grenzen beim Spielpartner: wann wird es dem Gegenüber zu viel, ab wann wird es ernst, wie zeigt der Spielpartner das? Die Kommunikation wird verfeinert, Körpersignale und Mimik deuten gelernt. Die Motorik wird verbessert und nicht zuletzt die Bindung zwischen den Spielenden verstärkt.

 

Spielerisch können dem Welpen so auch Regeln und Grenzen durch seine Menschen vermittelt werden und erste Übungen aufgebaut werden. Wichtig ist dabei zum einen, dass der Mensch die Regeln festlegt und zum anderen, dass der Mensch wirklich mit Begeisterung und auch Körpereinsatz dabei ist. Dem Hund z.B. lediglich einen Ball zu werfen, ist letztlich ein Spiel zwischen dem Ball und dem Hund, nicht zwischen Mensch und Hund. Man kann sich anschauen, wie Hunde untereinander spielen. Sie sind voller Begeisterung und mit ganzem Einsatz dabei, ohne dafür unbedingt ein Spielzeug zu brauchen. Wer das bei seinem Hund schafft, stärkt sowohl die Bindung, als auch das Interesse des Hundes an seinem Halter.

 

 

Welpen untereinander spielen in erster Linie Beutespiele oder Raufspiele:

 

Raufspiele

 

Ein Aspekt des Spiels beim Welpen ist das Balgen/Raufen, ein Kräfte messen und Reaktionen austesten. Als Mensch kann man diese Spielform nutzen, um dem kleinen Racker Grenzen aufzuzeigen, z.B. ein Spielabbruch, wenn er „unfair“ spielt, oder um die eigene Position zu stärken, z.B. indem man Anfang und Ende des Spiels bestimmt.

 

Dabei sollte man jedoch nicht vergessen, dass das Spiel dem Welpen auch Spaß machen sollte. Beim Spiel eines erwachsenen Hundes mit einem Welpen, liegt auch der erwachsene Hund mal auf dem Rücken oder spielt den Hasen. Man vergibt sich bei einem Welpen nichts, wenn er mal „Zwischensiege“ einfahren darf. Im Gegenteil: ein Spiel, bei dem man nie gewinnt und immer untergebuttert wird, macht auf Dauer niemandem Spaß, auch keinem Hund.

Gespielt wird „auf allen Vieren“ auf Augenhöhe mit dem Hund. Man kann in Spiel stupsen und knuffen, knurren und rangeln, eine Flucht andeuten oder selbst zum Angriff übergehen. Der Welpe wird dies sehr gut von „ernsten“ Situationen unterscheiden können. Ein solches Spiel trägt auch viel dazu bei, dass Mensch und Hund gegenseitig das Ausdrucksverhalten, die Körpersprache und Mimik deuten lernen. Wie reagiert der Welpe, wenn man sich mit Spannung auf ihn zu bewegt, wie, wenn man sich von ihm entfernt, sich klein macht oder groß? Erkennt er eine Spielaufforderung des Menschen, erkennt er, ab wann es dem Menschen ernst wird? Was lässt ihn ruhiger, was lässt ihn wilder werden? Auch für die Grundausbildung sind solche Erkenntnisse sehr lehrreich. Ein Hund muss und kann hierbei unterscheiden lernen, mit welchen Menschen solche Raufspiele erwünscht sind und mit welchen nicht. Jeder Erwachsene muss dies für sich selbst entscheiden, mit Kindern sind solche Spiele dagegen tabu.

 

 

Beutespiele

 

Der zweite große Spielbereich sind die Beutespiele. Das Suchen von Beute, das Lauern und Anpirschen, das Hetzen, Packen und tot schütteln. Letzteres auch gerne in einer Gemeinschaftsaktion als Zerrspiel mit dem Menschen. Einige Welpen bevorzugen Fangen spielen und Hetzen. Andere finden es viel toller, körpernah zu spielen und gemeinsam mit dem Menschen auf der Beute herum zu knautschen und zu zerren. Vor allem, wenn die Beute dabei auch noch quietscht. Einige Menschen lehnen „Quietschies“ in Hundespielzeug völlig ab, da sie glauben, es würde die Beißhemmung beeinträchtigen. Ich persönlich habe diese Erfahrung nicht gemacht, aber dies muss jeder selber entscheiden.

 

Bei Zerrspielen muss man darauf achten, nicht zu feste zu ziehen, am besten überlässt man dem Welpen die Intensität. Es kann sonst zu ausgerissenen Milchzähnen oder gar Zahnfehlstellungen kommen.

 

Wenn man den Welpen zu einem Spiel animieren möchte, darf man nicht vergessen, dass Beute flüchtet, und nicht angreift. Man zieht die Beute weg vom Hund, gerne in schnellen, abgehackten Bewegungen im Zick-Zack-Kurs. Die Beute verschwindet hinter dem Rücken, kommt kurz zwischen den Beinen wieder zum Vorschein und “flüchtet” dann erneut. Besonders gut simulieren kann man Beute durch eine kurze Reizangel: man befestigt ein Spielzeug an einer dicken Schnur oder kurzen Leine (bei dünnen Schnüren besteht eine nicht unerhebliche Verletzungsgefahr) und simuliert die aufgeregte Flucht. Gleichzeitig können auch erste Regeln eingeführt werden: der Welpe muss ruhig warten, während die Beute unbedarft an ihm vorbei schlendert, erst auf das Signal hin kommt der gemeinsame Angriff und die Beute flieht, begleitet von aufgeregten Lauten. Die kurze Leine erleichtert auch das anschließende Zerrspiel. Die Beute wehrt sich und zappelt, erstarrt kurz, ist sie tot? Nein, sie sammelt noch einmal Kräfte und versucht sich erneut zu befreien… Bei jagdtriebigen Rassen sind Regeln bei diesem Spiel besonders wichtig, dennoch muss man nicht auf Beutespiele verzichten. Im Gegenteil, der Hund kann lernen, nie ohne Kommando loszuhetzen oder sich beim hetzen stoppen zu lassen.

 

Das Einfordern einer kurzen Wartezeit, und den Welpen nicht immer gewinnen zu lassen, fördert nebenbei auch die Frustrationstoleranz.

Hat der Welpe das Spiel verstanden und Spaß daran, kann man es beim nächsten mal auch damit einleiten, dass man die Beute heimlich versteckt. Dann fordert man den Hund zur gemeinsamen Suche auf. Hat man die Beute gefunden, wird sie belauert, bis nach wenigen Sekunden das Angriffssignal kommt. Der Welpe darf die erlegte Beute auch kurz behalten und stolz herum tragen. So wird er von selbst die Erfahrung machen, dass das Tolle am Spiel nur dadurch weiter geht, dass er sich wieder seinem Menschen nähert. Sein Mensch kann dies fördern, indem er sich vom Hund wegbewegt oder lobend neben ihm her läuft. Ein direktes wieder abnehmen der Beute führt dagegen eher dazu, dass der Welpe in Zukunft erst mal das Weite sucht.

Ein kleiner Trick besteht darin, eine Ersatzbeute in der Tasche zu haben, die man interessant macht, wenn der Welpe mit der ersten Beute Abstand hält. Wenn der Mensch überzeugend mit der Ersatzbeute spielt, ist er so schnell wieder wesentlich interessanter, als die vom Welpen schon erlegte Beute. Ein solches Spiel kann auch später gut als Belohnung und zur Motivation in der Erziehung eingesetzt werden.

 

Ist das Spiel beendet, teilt man dies dem Hund mit einem ruhigen Markerwort mit und lässt das Spielzeug ohne Hektik, aber bestimmt, in der Spielzeugkiste verschwinden. Wichtig ist, dass das Spiel immer beendet wird, bevor der Hund die Lust verliert. So wird er beim nächsten mal mit noch mehr Motivation und Freude reagieren, wenn wieder ein Spiel ansteht.

 

Flaschendrehspiel

Falls der Hund eine bestimmte Form der Ausbildung durchlaufen soll, ist es eine grundsätzliche Überlegung, mit welcher Spielform gute Grundlagen gelegt werden können und was eher kontraproduktiv ist. Strebt man beispielsweise eine Dummy-Ausbildung an, ist das von Zerren und Knautschen begleitete Beutespiel meist weniger geeignet. Im Zweifelsfall kann man sich im Vorfeld an seinen Ausbilder oder Hundesport-Verein wenden, um auf den zukünftigen Sport zugeschnittene Spielvorschläge zu erhalten.

 

Vor allem für sehr wilde Welpen, die schwer zur Ruhe kommen, sind Beute- und Raufspiele ebenfalls nur bedingt geeignet. Hier machen ruhige Denkspiele und Geschicklichkeitsspiele sehr viel mehr Sinn, um den Hund auszulasten und die Freude an der Zusammenarbeit mit seinem Menschen zu fördern.
Dazu kommt, dass der Bewegungsapparat des Welpen noch recht empfindlich ist, so sollten zu viele abrupte Bremsmanöver oder Sprünge und Spiele auf glatten Böden vermieden werden.
Wenn man den Welpen müde spielen möchte, nutzt Kopfarbeit meist mehr. Diese überdreht den Welpen nicht und macht meist auch deutlich schneller müde, als ein wildes Tobespiel. Geschicklichkeitsaufgaben und Mutproben, wie das durchqueren eines Stuhl-Sacktunnels, Slalom um Becher laufen, das Beschreiten einer auf dem Boden liegenden Leiter oder das Betreten von raschelnden Untergründen bringen gemeinsame Erfolgserlebnisse und fordern den Welpen. Auch Nasenspiele zum Finden von Futter oder Auspackspiele stoßen meist auf viel Begeisterung. Viele Anregungen findet man hier: Spiele für Haus und Garten

 

was machen wir jetzt?

Damit der Hund versteht, was ein geeignetes, also erlaubtes Spielzeug ist, kann man eine Hundekiste einrichten. Aus dieser kommt alles, was zum spielen erlaubt ist und nach dem Spiel verschwindet das Spielzeug auch wieder dort drin. Wenn das Spielzeug nicht ständig zur freien Verfügung herum liegt, bleibt es deutlich interessanter für den Hund. Die meisten Welpen können mit einem Spielzeug tatsächlich wenig anfangen, wenn niemand da ist, der mit ihnen spielt. Und eigentlich ist das auch gut so, denn der Welpe soll ja seinen Menschen toll und interessant finden und nicht irgendein Spielzeug.

 

Als Spielzeug geeignet ist alles, was ungiftig ist und vor allem robust genug, spitzen Zähnen und wilden Zerrspielen standzuhalten. Ein verknotetes abgeschnittenes Hosenbein einer alter Jeans z.B. oder kommerzielles Hundespielzeug aus Hartgummi oder Baumwollstricke eignen sich allgemein gut. Plastikteile, z.B. abgekaute Augen von Stofftieren, können verschluckt viel Schaden anrichten, auch Spielzeug aus weichem Gummi oder Holzspielzeuge sind wenig geeignet.

 

Ruhepausen sind für einen Welpen ebenfalls ungemein wichtig, auch wenn er selbst das nicht immer einsieht. Es gibt keinen Grund, dem Welpen Dauerbespaßung zu bieten, nur weil er wach ist. Der Welpe muss auch damit umgehen lernen, dass er mal warten und zurück stehen muss. Leider ist es viel zu häufig so, dass die Begeisterung über den Hund die ersten Wochen oder Monate keine Grenzen kennt und viel zu viel mit ihm gemacht wird, und wenn er älter ist und tatsächlich mehr an Beschäftigung bräuchte, wird er kaum noch beachtet.

 

Allgemein gilt: je abwechslungsreicher gespielt wird, umso besser. Mal mit Beute, mal als Raufspiel, auch mal alleine oder mit anderen Hunden, daneben Nasenarbeit und das Lösen kleiner Denk- und Geschicklichkeitsaufgaben. So werden soziale Fähigkeiten, aber auch Kreativität und das Problemlösungsverhalten gefördert, und man umgeht die Gefahr, dass der Hund sich stereotyp auf ein Spielmuster festlegt.

 

Spazieren gehen mit Welpen

14. September 2012 in Lernen und Beschäftigung

 

Spazieren gehen mit Welpen bedeutet vor allem, ihm die Welt zu zeigen. Alles ist neu und aufregend, manches auch beängstigend. Die Aufgabe des Menschen ist es, souverän und geduldig die Erfahrungen des Welpen zu begleiten. Ihm Sicherheit zu geben, wenn er Angst hat, ihm interessante Dinge zu zeigen und Spaß an den gemeinsamen Erkundungstouren zu wecken.

 

Dabei ist es weder sinnvoll, noch gesund, bereits weite Strecken mit dem Welpen zurück zu legen. Es belastet den Bewegungsapparat und die vielen neuen Eindrücke überfordern den Welpen auch schnell. Ein kleiner Ausflug an den Bach oder in den Park, ein kurzer Besuch der Innenstadt oder ein Spiel auf einer Wiese sind Abwechslung und Auslastung genug. Für lange Touren bleibt später noch ein Hundeleben lang Zeit.

 

In der freien Natur wäre der Radius um die Wurfstätte bis zu einem Alter von etwa 4 Monaten noch sehr beschränkt. Da der Welpe in unserer Welt aber viel kennen lernen muss, eignet sich das Auto oder ein anderes Transportmittel, um den Welpen an das eigentliche Ziel des Ausflugs zu bringen. Das hat auch den angenehmen Begleiteffekt, dass der Welpe das Autofahren positiv mit Spiel und Spaziergang verknüpft.

 

Auch im Junghundealter (etwa 4 – 8 Monate) sollte man die Dauer der Spaziergänge noch nicht zu lang wählen, es sei denn, man legt Wert auf einen Langstreckenläufer. Der Hund wächst mit seinen Aufgaben, bekommt er mit 6 Monaten bereits 2 Stunden Spaziergang am Stück, werden es mit 12 Monaten schon 4 Stunden sein, die er laufen kann und durchaus auch will. Dazu kommt, dass zumindest bei großen Rassen übermäßige Belastungen in der Wachstumsphase dem Hund schaden können. Durch das schnelle Wachstum sind die Knochen und Bänder sehr weich und empfindlich. So kann eine Überbeanspruchung z.B. zu HD beitragen. Um den Hund müde zu bekommen, eignen sich z.B. Kopfarbeit oder Suchspiele. Daneben kann und sollte ein junger Hund auch lernen, dass er nicht immer bespaßt wird, nur weil ihm gerade danach ist.

 

Ganz junge Welpen haben oft ein Problem damit, die “schützende Höhle” zu verlassen und bewegen sich draußen freiwillig keinen Millimeter. Macht nichts. Dann wird eben erst mal die unmittelbare Umgebung des Hauses kennen gelernt, die hat für einen Welpen auch schon genug Neues zu bieten. Alternativ beginnt man den Spaziergang erst etwas abseits des Hauses. In sicherer Umgebung ist dabei oftmals noch nicht mal eine Leine nötig. Die meisten Welpen besitzen einen Folgetrieb, der sie engen Anschluss an ihre Besitzer halten lässt. Ausnutzen kann man den Folgetrieb, um dem Welpen von Anfang an beizubringen, auf seinen Menschen zu achten. Das geht so: man läuft nicht überaufmerksam hinter seinem Welpen her, sondern geht selbstwusst seinen eigenen Weg, und sorgt damit dafür, dass der Welpe von sich aus mit der Aufmerksamkeit bei seinem Besitzer bleibt und selbst darauf Bedacht ist, Anschluss zu halten.

 

Wichtig ist auch, von Anfang an an der Kommunikation zu arbeiten. Blickkontakt loben, auf Neues aufmerksam machen, ab und an ein Ruf, gefolgt von Spiel oder knuddeln. Jedes mal, wenn der Welpe von sich aus kommt, wartet oder aufmerksam folgt, darf das Lob natürlich auch nicht fehlen. Kommunikation muss sich für den Hund lohnen. Kommt kein Feedback vom Menschen, wird der Hund seine Versuche irgendwann einstellen.

 

Ein zuverlässiger Abruf funktioniert in dem Alter natürlich noch nicht. Taucht etwas auf (ein Spaziergänger oder ein anderer Hund z.B.), wo der Welpe nicht hin soll, ist es am effektivsten, sich selbst in die entgegen gesetzte Richtung zu entfernen. Mit dem Auftauchen des Neuen, ist der Welpe erst mal hin und her gerissen. Er möchte das Neue erkunden und begrüßen, aber auch nicht weg von seinem Menschen. Bewegt sich sein Mensch nun auf ihn zu (z.B. um ihn einzufangen), denkt der Welpe: prima, mein Mensch kommt mit, dann lauf ich jetzt mal begrüßen! Entfernt man sich dagegen, am besten zügig und begleitet von lockenden Lauten, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass der Welpe folgen wird.

 

Von Anfang an sollten ein paar Grundregeln gelten. Wenn die Leine zu Ende ist, ist sie zu Ende. Ziehen bringt den Welpen nicht einen Millimeter weiter vorwärts, egal in welcher Situation. Das ist nicht einfach durchzuhalten bei einem Welpen, zahlt sich aber aus, wenn der Knirps größer und stärker geworden ist. Um dem Welpen einen größeren Radius zu bieten, eignet sich eine 3-5 Meter lange Leine oder eine leichte Schleppleine und in sicherer Umgebung Freilauf.

 

Wenn man nicht möchte, dass der Hund später mit dem aushaken der Leine sofort abdüst, übt man von Anfang an konsequent, dass nach dem Abmachen der Leine erst auf ein Signal gewartet werden muss, bevor es los geht. Man greift ins Geschirr oder Halsband und fordert vom Welpen ein „Sitz“ oder schlicht „warte“, durchaus sinnvoll ist auch ein Blickkontakt. Dann löst man die Leine, hält den Hund aber anfangs zur Sicherheit weiter fest. Das Festhalten soll kein Ziehen sein, sondern möglichst unbemerkt vom Hund bleiben. Das vorher gegebene Kommando besteht weiterhin. Verhält der Hund sich wie gewünscht, gibt man ein Kommando zur Freigabe und lässt ihn los. Führt man das eine Weile konsequent durch, ist ein Festhalten bald nicht mehr nötig. Dieses Vorgehen ist vor allem deshalb sinnvoll, weil der Hund sich so vor dem Freilauf noch einmal ganz auf seinen Halter konzentriert. Auch ist es eine gute Vorübung, um vom Hund später auch in anderen Situationen ein „Warte“ oder ähnliches ohne Leine einfordern zu können.

 

Erwachsene Hunde, vor allem solche größerer Rassen, werden in der Öffentlichkeit oft misstrauisch beäugt. Welpen dagegen haben quasi Narrenfreiheit. Sie springen an fremden Menschen hoch und werden dafür geknuddelt, tapsen auf Enten zu und werden dabei als neugierig und niedlich empfunden oder stürmen fremden Hunden entgegen und der Halter denkt sich, toll, er kann spielen, es wird schon nichts passieren. Aber mit dem süßen Welpen ist es innerhalb weniger Monate vorbei und damit auch mit den freundlichen Reaktionen der Umwelt. Wenn man dem Welpen diese Dinge durchgehen lässt, ist es sehr schwer, die Fehler hinterher wieder auszubügeln. Konsequenz ist damit ungemein wichtig, auch wenn man einige ungläubige Blicke und Sprüche wie „ach, lassen sie nur, ist der süüüß“ von Passanten erntet.

 

Zur Verantwortung in der Öffentlichkeit gehört auch, die Hinterlassenschaften seines Hundes zu entfernen, den Hund in belebter Gegend anzuleinen und ihn nicht auf Kinderspielplätzen toben zu lassen. Jogger und Radfahrer sind meist sehr dankbar, wenn man seinen Hund ran ruft. Auch wenn der Hund „nichts tut“, der andere Mensch weiß dies schließlich nicht.

 

Jeden Ansatz von Jagdverhalten erstickt man am besten im Keim. Ein möglicher Ansatz ist folgender: Nähert der Welpe sich tapsig und neugierig den Enten im Park, folgt umgehend ein negatives Feedback. Bei einem jungen Welpen reicht es meist völlig aus, böse schimpfend oder in die Hände klatschend auf ihn zuzulaufen. Dreht sich der Welpe daraufhin erschrocken zu seinem Menschen um, folgt sofort das höchste Lob, Futter, das beste Spiel. Die Verknüpfung sollte sein: sich einer Ente zu nähern, ist furchtbar, sich stattdessen dem Besitzer zuzuwenden, ist toll. Ein Kommando braucht es nicht, das jagdbare Objekt selbst sollte Auslöser für die Reaktion des Hundes sein. Übt man dies einige Male in verschiedenen Situationen und mit verschiedenen jagdbaren Tieren, kann das bei Rassen mit nicht allzu starkem Jagdtrieb schon reichen, um in wildreichen Regionen später keine Probleme mit seinem Hund zu haben. Es ist sehr angenehm, wenn direkt vor einem ein Reh aufspringt und der Hund daraufhin ohne Kommando sofort zu seinem Besitzer gerannt kommt. Fängt man erst beim erwachsenen Hund mit üben an, ist das meist deutlich aufwändiger. Vor allem, wenn der Hund bereits Wild gehetzt hat und weiß, wie toll sich das anfühlt.

Vor allem bei Rassen mit etwas mehr Jagdtrieb, ist eine Absicherung mittels Schleppleine im Junghundealter in wildreichen Gebieten sinnvoll, um jeden Versuch des Hetzens im Ansatz zu unterbinden.

 

Hundekontakte sind wichtig für den Jungspund, aber noch wichtiger sollte sein Mensch für ihn sein. Wer seinen Junghund hauptsächlich auf der Hundewiese mit anderen Hunden spielen lässt und selbst wenig mit ihm macht, braucht sich nicht wundern, wenn der Hund draußen völliges Desinteresse an seinem Besitzer zeigt, sich jedoch beim Anblick anderer Hunde halb überschlägt vor Freude. Das richtige Maß ist gefragt.

Natürlich muss der Welpe die Feinheiten der Hunde-Etikette noch lernen, und das tut er am besten im Kontakt zu gut sozialisierten Artgenossen. Welpenschutz außerhalb des eigenen Rudels existiert allerdings nicht. Einige Hündinnen sehen in fremden Welpen unliebsame Konkurrenz zu potentiellem eigenen Nachwuchs, vielen Hunden sind Welpen auch schlicht zu wuselig und zu aufdringlich. Das zu akzeptieren muss ein Welpe lernen. Zurechtweisungen durch erwachsene Hunde sehen oft fürchterlich aus, vor allem, da Welpen dazu neigen, präventiv los zu schreien. Höfliches und respektvolles Annähern sowie das Akzeptieren der Individualdistanz, ist aber sehr wichtige Hunde-Knigge.

 

Ein gut sozialisierter Hund ist in der Lage, Begegnungen höflich zu gestalten und die Signale der anderen Hunde zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Gute Sozialisation hat dagegen nichts damit zu tun, dass ein Hund mit jedem Artgenossen ein fröhliches Spiel beginnen will. Es gibt ernsthafte Hunde, lebhafte, ruhige, verspielte oder zurückhaltende Hunde und zwischen ihnen Sympathien und Antipathien, wie bei Menschen auch. Statt den Welpen auf Teufel komm raus so viel Kontakt wie möglich haben zu lassen, wägt man besser ab, was der Welpe aus der jeweiligen Begegnung mitnehmen kann. Was lernt er gerade in diesem Moment fürs Leben?

 

Wichtig ist auch, dass der Welpe sich darauf verlassen kann, dass sein Mensch für ihn da ist, wenn es wirklich nötig ist. Kein Hund sollte es z.B. ertragen müssen, dauerhaft gemobbt zu werden. Hilft sein Mensch ihm dann nicht, so muss sich der Hund zwangsläufig selbst helfen. Vielleicht wird er sehr ängstlich, vielleicht löst er diese Situationen in Zukunft durch Aggressionen. Hundeeltern oder ranghohe Tiere in festen Rudeln, greifen ebenfalls ein, wenn sich eine Situation aufschaukelt oder übermäßige Aggressionen gezeigt werden. Das bedeutet aber auch, den eigenen Welpen zurecht zu weisen, wenn der über die Stränge schlägt.

 

Ein ausgelassenes Spiel unter Hunden zeichnet sich dadurch aus, dass jeder mal unten liegt, jeder mal der Gejagte und mal der Jäger ist. Vor allem aber machen alle Beteiligten aus freien Stücken mit.

 

Das welpensichere Zuhause

31. August 2012 in ein Welpe zieht ein

Welpen sind unheimlich neugierig, testen alles aus, möchten mit allem spielen und nehmen dabei auch alles in die Schnauze. Eine welpensichere Wohnung hat somit große Ähnlichkeit mit einer kindersicheren Wohnung. Wichtig sind die Überlegungen: was kann meinem Hund schaden? Und: was kann mein Hund zerstören?

Teure Vasen und Dekorationsgegenstände sind die erste Zeit in höheren Lagen besser aufgehoben und der teure Teppich überlebt die Welpenzeit besser eingerollt in der Abstellkammer. Selbst wenn der Welpe den Teppich nicht als Kauspielzeug entdeckt, tut die mangelnde Stubenreinheit ein Übriges. Schuhe, das Lieblingsspielzeug der Kinder, Stifte, Bücher… all das ist die schöne neue Spielzeugwelt des Welpen, wenn es sich in Bodennähe befindet. Positiv ist: der Welpe erzieht zur Ordnung.

 

Richtig gefährlich werden können giftige Zimmerpflanzen wie z.B. Gummibaum, Efeu, Alpenveilchen, Farne oder der Weihnachtsstern. Giftig für Hunde sind auch einige Lebensmittel wie z.B. Schokolade oder Weintrauben/Rosinen. Auch Putzmittel, Schneckenkorn, Klebstoffe, Medikamente, Schuhcreme, Zigarettenstummel oder Dünger müssen hundesicher untergebracht werden. Kleine Gegenstände werden gerne mal verschluckt. Erstickungsgefahr droht oder bei scharfkantigen Dingen auch inneres Verbluten. Kaut der Welpe Stromkabel an oder pinkelt in eine Steckdosenleiste, so kann dies ganz tragisch enden. Steile Treppen sind ebenfalls nicht ungefährlich, ein Kindergitter kann hier helfen. Daneben sind dem Einfallsreichtum eines Welpen kaum Grenzen gesetzt. Der Mülleimer und das Katzenklo sind besonders interessant, aber für ein Zerrspiel mit der Tischdecke ist ein Welpe auch immer zu haben. Den größten Gefallen tut man sich, den Welpen die erste Zeit möglichst nicht aus den Augen zu lassen und ihm möglichst schnell zu vermitteln, womit er sich beschäftigen darf und womit nicht.

 

Ein glückliches Katzenleben

16. Juli 2012 in eine Katze zieht ein

Katzen haben eine Reihe von Ansprüchen, um rundum glücklich zu sein:

 

 

Sozialkontakt:

 

Viele Katzen schätzen Gesellschaft.

Viele Katzen schätzen Gesellschaft.

Katzen gelten zwar landläufig als Einzelgänger, allerdings leben Katzen schon so lange an der Seite von Menschen, dass sich dies nicht mehr so pauschal sagen lässt. Tatsächlich sind Katzen in der Lage, sehr fein zu kommunzieren, sowohl mit Menschen als auch mit Artgenossen, wozu sie als echte Einzelgänger nicht in der Lage wären. Zudem suchen die meisten Katzen den Kontakt und spielen und kuscheln sehr gerne mit Menschen oder auch mit anderen Katzen.

Mittlerweile wird empfohlen, Katzenbabies immer im Doppelpack aufzunehmen, zumal, wenn noch keine Katze im Haushalt lebt. Ob die Katze Katzengesellschaft braucht und will, hängt allerdings auch stark davon ab, wie viel Ansprache sie von ihren Menschen bekommt, wie lange sie jeden Tag alleine bleiben muss, und nicht zuletzt auch von ihrem individuellen Charakter.

 

 

einen Kratzbaum:

 

Katzen wetzen die Krallen, um sie pflegen. Die äußeren „verbrauchten“ Krallenhülsen werden so abgestoßen und Schmutz entfernt. Daneben dienen Kratzspuren auch der Reviermarkierung. Vor allem für Wohnungskatzen ist ein Kratzbaum somit Pflicht. Allerdings haben einige Katzen durchaus hohe Ansprüche an ihren Kratzbaum und dessen Standort (siehe auch: „Problemverhalten“). Oft ist es sinnvoll, neben dem Hauptkratzbaum noch weitere Kratzbretter anzubringen. Der Hauptkratzbaum sollte an einem Ort stehen, den die Katze gerne aufsucht, z.B. relativ zentral im Wohn- oder Esszimmer. Eine erhöhte Aussichtsplattform wird meist sehr gerne genutzt, ebenso Höhlen und Klettermöglichkeiten. Katzen mögen einen guten Rundumblick und wissen es oft auch zu schätzen, dabei aus dem Fenster sehen zu können.

 

Wie groß und abwechslungsreich der Kratzbaum sein sollte, hängt zum einen von den Vorlieben der Katze ab, zum anderen aber auch davon, ob es sich um einen Freigänger oder eine Wohnungskatze handelt. Es gibt mittlerweile Kratzbäume im Baukastensystem, die beliebig erweiterbar sind. Diese sind vor allem dann gut geeignet, wenn man die Vorlieben der Katze zu Anfang noch nicht so gut kennt oder wenn das Geld fehlt, auf einen Schlag einen „Luxus-Kratzbaum“ zu kaufen, der alle eventuellen Vorlieben der Katze abdeckt.

 

Sehr wichtig ist eine sehr gute Standfestigkeit. Ist der Kratzbaum wackelig, kann es sein, dass die Katze ihn einmal und nie wieder benutzt. Häufig braucht die Katze auch eine gewisse Zeit, sich an einen Kratzbaum zu gewöhnen. Daran können z.B. chemische Gerüche Schuld sein, die der neue Baum mitbringt. Lieblingsspielzeug, Leckerlie, eine vertraute Decke oder Catnip können da helfen.

 

 

verschiedene Liegeplätze

 

Katzen haben gerne eine Auswahl an unterschiedlichen Liegeplätzen. Wer es nicht mag, wenn sein Haustier auf dem Sofa, auf dem Bücherregal oder auf der Fensterbank liegt, sollte daher von einer Katze Abstand nehmen. Katzen lieben weiche warme Orte, wie das Bett ihrer Besitzer, erhöhte Orte mit gutem Rundumblick und Höhlen, in die sich bei Bedarf zurück ziehen können. Man kann versuchen, der Katze bestimmte Orte schmackhaft zu machen, in der Regel wird sie sich ihre Lieblingsliegeplätze aber selbst aussuchen.

Viele Katzen neigen dazu, ihre besonderen Plätze zu verteidigen, z.B. gegenüber anderen Katzen (die das im Normalfall respektieren) oder gegenüber Hunden.

 

 

Katzenklo

 

Die Grundregel ist: immer mindestens so viele Katzenklos, wie Katzen vorhanden sind. Das Klo muss in einer absolut ruhigen Ecke stehen und keinesfalls direkt neben dem Futternapf. Ob überdacht oder nicht, hängt von den Vorlieben der Katze ab. Bei sehr stark scharrenden Katzen, ist ein geschlossenes Klo allerdings von Vorteil. Auch beim Einstreu haben Katzen durchaus Vorlieben und benutzen nicht jedes Streu. Einig sind sich Katzen meist darin, dass eine zu dreckige Toilette nicht mehr benutzt wird. Häufig ist Unsauberkeit einer Katze auf die Missachtung einer der oben genannten Regeln zurück zu führen.

 

 

Näpfe

 

Katzennäpfe sollten möglichst aus Keramik sein, da viele Katzen den Plastikgeruch nicht mögen. Dies spielt beim Wasser eine noch größere Rolle, als beim Futter. Einige Katzen reagieren daneben auch empfindlich auf das verwendete Spülmittel, vor allem beim Wassernapf. Damit die Katze nicht zu wenig trinkt, sollten die Näpfe nach dem Reinigen immer gründlich mit Wasser abgespült werden. Um den Chlorgeruch aus dem in Deutschland üblicherweise leicht gechlorten Trinkwasser zu bekommen, reicht es, das Wasser eine Weile abstehen zu lassen, bevor man es der Katze anbietet. Tatsächlich trinken vor allem reine Wohnungskatzen häufig zu wenig. Eine Auswahl an verschiedenen Trinkmöglichkeiten kann helfen. Manche Katzen bevorzugen auch einen Trinkbrunnen.

 

 

 

Transportbox:

 

Die Transportbox ist zumindest für anstehende Tierarztbesuche nötig. Um die Katze daran zu gewöhnen, kann man ihr die Box allerdings auch permanent als Kuschelhöhle und Rückzugsort zu Verfügung stellen.

 

 

Ernährung

 

Katzen können ausgewogen über Frischfütterung (Fleisch und Zusätze) oder hochwertiges Katzenfutter ernährt werden. Billigfutter aus dem Supermarkt enthält dagegen oft Zucker, Farbstoffe, zweifelhafte Konservierungsmittel und künstliche Aromen. Beim enthaltenen Fleisch handelt es sich um Schlachtabfälle im weitesten Sinne. Billiges Trockenfutter enthält oft nicht unerhebliche Mengen an Getreide und Mais, was für die Katze keinern wirklichen Nutzen hat. Zudem muss man bei reiner Trockenfuttergabe darauf achten, dass die Katze genügend trinkt.

 

Tischabfälle sind grundsätzlich ungeeignet, da sie zu viele Salze und Gewürze enthalten und längst nicht alles, was für Menschen ungiftig ist, auch für Katzen geeignet ist. Kuh-Milch beispielsweise enthält Laktose, die von vielen Katzen nicht vertragen wird und zu Durchfall führt. Schokolade und Zwiebeln sind giftig für Katzen.

 

Hundefutter ist ebenfalls nicht als Katzenfutterersatz geeignet, da es zu wenig Proteine, Fette und Taurin enthält, sowie andere Anforderungen an Vitamine und Spurenelemente erfüllt.

 

 

Bei der Fütterung selbst ist auch einiges zu beachten:

 

Viele Katzen mögen deutlich lieber viele kleine Portionen über den Tag verteilt, als eine große. Dies hängt mit ihrer natürlichen Lebensweise zusammen: sie erbeuten kleine Beutiere, von denen sie mehrere über den Tag verteilt fressen.

 

So mögen Katzen ihr Futter auch gerne „Beutetier-warm“. Zumindest sollte es nicht frisch aus dem Kühlschrank kommen.

 

Katzen stellen in erster Linie durch schnuppern fest, ob ihnen eine Mahlzeit zusagt, weniger durch direktes probieren. Kann eine Katze ihr Futter „nicht riechen“, kann es noch so nahrhaft oder hochwertig sein, sie wird es nicht fressen.

 

Vor allem abwechslungsreich ernährte Katzen legen mit der Zeit Wert darauf, auch tatsächlich Abwechslung zu bekommen und werden zu Mäklern. Das macht Sinn für sie, denn so ist die Chance viel größer, dass sie tatsächlich alle wichtigen Nährstoffe aufnimmt.

 

Wohnungskatzen sollten Katzengras zu Verfügung haben.

 

 

Gefahren für Katzen und die Katzensichere Wohnung

 

Es gibt eine Reihe von Gefahrenquellen für eine Katze, sowohl im Haus als auch im Garten.

 

Hochgiftig für Katzen sind z.B. Alkohol, Schokolade, Zigarettenstummel, viele Putzmittel und Medikamente. Daneben auch Pflanzen wie z.B. der Weihnachtsstern, Alpenveilchen, Maiglöckchen oder Oleander.

 

Obwohl Katzen wasserscheu sind, passiert es immer wieder, dass eine Katze in einer Regentonne, im Aquarium oder sogar in einer gefüllten Badewanne ertrinkt. Ob es Durst oder Neugier ist, die sie hinein fallen lässt, aus eigener Kraft schafft sie in der Regel nicht mehr, wieder zu entkommen. Vor allem Regentonnen sollten daher unbedingt abgesichert werden.

 

Eine andere Gefahrenquelle sind Waschmaschine und Trockner. Katzen lieben enge Höhlen, vor allem, wenn diese auch noch weich gepolstert sind.

 

Die Gefahr, dass eine Katze in einem gekippten Fenstern verendet, ist eigentlich hinlänglich bekannt. Dennoch passiert es immer wieder. Die Katze rutscht bei dem Versuch heraus zu klettern ab, wodurch Gliedmaßen abgequetscht werden und die Katze schlimmstenfalls stirbt. Im Handel gibt es Katzensicherungen für gekippte Fenster. Auch ein Balkon sollte unbedingt gesichert werden, um ein abstürzen der Katze zu verhindern.

 

Gefahr geht daneben auch von heißen Herdplatten oder dem Bügeleisen aus. Das Bügeleisen ist auch deshalb potentiell gefährlich, weil das Kabel die Katze zum Spielen verleitet, wodurch sie das Eisen herunter reißen kann.

 

Katzen lieben kleine Höhlen und sie lieben knisterndes. Somit sind Plastiktüten für einige Katzen geradezu unwiderstehlich. Um ein ersticken der Katze zu verhindern, sollte man Tüten daher keinesfalls frei herum legen lassen.

Mensch und Pferd: der Mensch als “Herdenführer”

4. Juli 2012 in Pferdehaltung

 

Grundlage zur Zusammenarbeit mit dem Pferd ist, dass es seinem Menschen vertraut, ihn ernst nimmt, und ihm auch die Führung zutraut und somit im Zweifelsfall gerne überlässt. Pferde wollen eine klare Rangordnung, sie sorgt für Sicherheit, Berechenbarkeit und die klare Regelung von Zuständigkeiten. Zudem wissen Pferde eine kompetente Führung sehr zu schätzen, vor allem auch jemanden zu haben, der Gefahren einschätzen kann und immer weiß, welche Reaktion gerade gut und angemessen ist. So hat „Herdenführung“ nicht nur etwas mit Durchsetzungsfähigkeit zu tun, sondern vor allem auch mit Souveränität, Berechenbarkeit und Selbstsicherheit. Wer dem Pferd gegenüber entsprechend auftritt, hat schon halb gewonnen.

Viele Probleme mit dem Pferd sind allerdings weniger eine Frage der Rangordnung, sondern entstehen aus fehlerhafter Kommunikation (da ist vor allem zu nennen: Unberechenbarkeit des Halters, Nachgiebigkeit im falschen Moment, Druck im falschen Moment), daneben aus falscher Haltung (zu wenig freie Bewegung/Sozialkontakte, zu wenig Grundlagenarbeit/Bodenarbeit) und zu wenig Gewöhnung an Umweltreize.

 

Zudem sollte bei Problemen immer auch der gesundheitliche Aspekt mit bedacht werden. Zahnprobleme, Verspannungen oder ein unpassender Sattel können so einige „Widersetzlichkeiten“ erklären.

 

Pferde sind daneben in erster Linie Opportunisten, sie tun das, was sie als positiv für sich ansehen, und vermeiden das, was sie als negativ empfinden. Pferde tun nichts, um ihren Menschen zu ärgern, sie verhalten sich immer in ihren Augen angemessen und sind vor allem ehrlich. Möchte man das Verhalten des Pferdes ändern, muss man die Sichtweise, die Empfindungen des Pferdes in der jeweiligen Situation ändern. Das klappt über großes Vertrauen des Pferdes in seinen Menschen oder darüber, das Pferd selbst Erfahrungen in entsprechender Richtung sammeln zu lassen (das ist positiv für dich, das nicht, bzw.: das ist nicht gefährlich).

 

Pferde reagieren beim Menschen prinzipiell auf Körpersprache und Stimmungen. Einzelne Laute lernen sie zuzuordnen, aber die Sprachmelodie ist immer wichtiger. Einiges verstehen Pferde instinktiv, z.B. Raumbeanspruchung durch entsprechende Körpersignale des Menschen. Vieles muss allerdings recht aufwändig konditioniert werden. Wichtig hierfür sind feste Rituale, Konsequenz, Lob und Strafe im exakt richtigen Moment und vor allem auch entsprechende Stimmungsübertragung. Ruhige Souveränität und geduldige Konsequenz helfen immer mehr, als aufbrausende „Gewalt“, um „Stärke“ zu demonstrieren. Letzteres führt eher dazu, dass Pferde abstumpfen, also immer mehr körperliche Einwirkung nötig wird, oder aber, dass die Pferde die Mitarbeit immer mehr einstellen, weil Zusammenarbeit mit dem Menschen für sie grundsätzlich negativ belegt ist. Zur Erinnerung: Pferden zeigen ein Verhalten häufiger, dass sich lohnt bzw. angenehm für sie ist und unterlassen, was sie mit unangenehmem verbinden.

 

Führungsanspruch kann daneben auch dadurch bekräftigt werden, dass man tatsächlich „führt“. Also durch Engstellen immer als erstes geht, vor dem lösen des Stricks auf der Koppel Aufmerksamkeit einfordert und keine Rempeleien des Pferdes duldet. Auf eine körperliche Auseinandersetzung mit einem Pferd, ein Kräftemessen, sollte man sich allerdings nicht einlassen. Das Pferd ist stärker.

Lob und Strafe

 

Foto: jramspott/flickr, Auseinandersetzung mit Umweltreizen

Damit das Pferd gerne mitarbeitet, muss Vertrauen zum Menschen da sein, eine verständliche Kommunikation und ein generell positives Empfinden von Zusammenarbeit. Dennoch wird man dem Pferd auch vermitteln müssen, was man nicht möchte. Dies kann man unter anderem dadurch erreichen, dass man das Pferd selbst die Erfahrung machen lässt, was sich lohnt und was nicht, bzw. welches Verhalten zielführend ist. Das Pferd zeigt eine Handlung, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Nun muss man ihm vermitteln, durch welches Verhalten es zum Ziel kommt und mit welchem nicht. Wehrt es sich z.B. gegen eine Bewegungseinschränkung, bekommt es sofort mehr Raum, sobald es sich freiwillig zurück nimmt. Die falsche Lernerfahrung wäre es dagegen, ihm für das Aufbegehren mehr Raum zu geben. Oder falls das Pferd vor einer Plastiktüte scheut, lässt man es die Erfahrung machen, dass die Tüte ihm nichts tut und besteht auf den Weg. Ganz falsch wäre es, die Tüte wegzuräumen, so lernt es nur: scheuen führt zum gewünschten Ziel und die Tüte ist wirklich gefährlich.

 

Daneben gibt es auch direkte Strafe und Lob, z.B. ein Leckerlie, wenn das Pferd auf seinen Namen hört oder ein kurzer Ruck am Halfter, wenn das Pferd beim Führen nicht stehen bleibt, sobald sein Mensch dies tut. Ganz wichtig zu bedenken ist, dass man Pferden nicht erklären kann, wofür sie gelobt oder gestraft werden. Sie beziehen beides auf das, was gerade zeitgleich passiert oder was sie zeitgleich tun. Strafe über längere Dauer oder im Nachhinein bewirkt nur einen erheblichen Vertrauensverlust des Pferdes in seinen Halter, bzw. eine völlig falsche Verknüpfung.

Kosten und Zeitaufwand der Pferdehaltung

27. Juni 2012 in Pferdehaltung

 

 

Pferdehaltung gehört zu den sehr zeitaufwändigen und vor allem auch teuren Hobbies, wenngleich der Aufwand sehr unterschiedlich ausfallen kann. Abhängig sind die monatlichen Kosten vor allem von der Art der Haltung und davon, wie gesund das Pferd ist. Dieser Artikel soll helfen, vor der Entscheidung für ein Pferd Kosten und Zeitaufwand besser einschätzen zu können.

 

 

 

Die Kosten im Überblick:

 

Pferdehaltung in einem Reitstall mit Vollpension: 150-400€ monatlich. Der Preis hängt dabei zum einen von der Lage des Reitstalls ab, auf dem Land zahlt man meist weniger, als im städtischen Raum. Daneben von den enthaltenen Leistungen: Sind Weiden vorhanden und ein Winter-Paddock? Wie groß sind die Boxen? Was für Arbeiten werden übernommen? Gibt es eine Reithalle oder einen Platz mit Flutlicht? Handelt es sich um einen Turnierstall mit entsprechend guten Trainern und guter Ausstattung? Welches Futter wird gegeben? Wie viel individuelle Betreuung bekommt das Pferd?

 

Pferdehaltung im Offenstall, ohne Zusatzangebote: 80-150€ pro Monat, je nachdem, wie viel an Arbeit selbst geleistet wird und was an Fütterung im Preis enthalten ist.

 

Wenn man sein Pferd in Eigenregie „am Haus“ halten möchte, können bei vorhandenem Weideland natürlich Kosten eingespart werden. Zu bedenken ist aber, dass in dem Fall mindestens 2 eigene Pferde gehalten werden müssen, da Pferde keinesfalls für Einzelhaltung geeignet sind. Auch der Hufschmied und der Tierarzt sind oft etwas teurer, wenn man sich die Anfahrtspauschale nicht mit anderen Pferdebesitzern teilen kann. Ebenso muss man in der Regel für die Mistentsorgung zahlen und kann Futter, Heu und Stroh nur in geringeren Mengen kaufen, was es durchaus ebenfalls teurer machen kann.

 

Heu, Stroh und Zusatzfutter: etwa 50-150€ im Monat, abhängig von der Jahreszeit, bzw. davon, ob das Pferd zusätzlich Weidegang hat. Die Preise für Heu variieren, je nachdem, ob große Rundballen oder kleine Ballen Heu gekauft werden. Das Problem mit großen Rundballen ist, dass sie kaum in einen normal großen Anhänger passen und auch entsprechend große und vor allem absolut trockene Lagermöglichkeiten vorhanden sein müssen. Für einen kleinen Ballen Heu bezahlt man regionsabhängig meist zwischen 1,00€ und 2,50€. Im Sommer rechnet man dabei je Pferd mit zusätzlichem Weidegang etwa 0,5 – 1 kleinen Ballen pro Tag, im Winter, bzw. ohne Weidegang, etwa 1,5 – 2 Ballen + Kraftfutter und/oder weiteres Zusatzfutter. Selbstverständlich hängt dies auch von der Pferdegröße, den Arbeitsleistungen und der Futterverwertung ab.

 

Tierarzt: Auch wenn das Pferd absolut gesund ist, fallen Kosten an. Für eine Wurmkur zahlt man etwa 15€, für die jährlichen Impfungen um 40€. Oftmals ist auch eine regelmäßige Zahnpflege nötig, für die um 80€ eingeplant werden sollte.

 

OP-Versicherung: ab 12€ pro Monat (unbedingt darauf achten, was abgedeckt ist!). Eine Krankenversicherung kostet in der Regel mindestens 40€ im Monat und rentiert sich entsprechend nur bei Pferden, die häufig krank sind. Auch hier unbedingt darauf achten, was genau abgedeckt ist und was nicht. Eine OP-Versicherung ist für jeden empfehlenswert, der nicht im Notfall eine größere Summe auf einmal aufbringen kann. So kann z.B. eine schwere Kolik durchaus bis zu 3000€ kosten.

 

Hufschmied: Ein Hufschmied sollte sowohl bei Hufeisenträgern, als auch bei Barhufern etwa alle 6-8 Wochen kommen. Bei Barhufern zahlt man dabei etwa 25-40€, bei Hufeisenträgern mindestens 50€.

 

Haftpflicht: etwa 100-160€ im Jahr, je nach Versicherung und Abdeckung

 

Grundausstattung: Sattel, Trense, Gebiss, Halfter, Decken, Gamaschen, Putzzeug etc. je nach Qualität des Materials etwa 800-3000€

 

Reitunterricht: Falls das Pferd in einem Reitstall untergebracht ist, ist für die reine Hallenbenutzung ohne Unterricht häufig ein kleiner Unkostenbeitrag von etwa 5€ pro Nutzung zu leisten. Für Reitunterricht in der Gruppe zahlt man meist etwa 10-20€ pro Unterrichtseinheit, für Spezial- oder Einzelunterricht mindestens 15-30€.

 

Anhänger: ein Pferde-Hänger kostet ab etwa 5000€. Man braucht ihn z.B. für Tierarztbesuche, Turnier-Teilnahmen, Distanzritte, Urlaubsfahrten oder den Transport zu einer neuen Unterkunft/Weide. Eine grundsätzliche Frage dabei ist, ob die eigene Führerscheinklasse für einen Anhänger mit entsprechend großem zulässigen Gesamtgewicht ausreicht.

 

Kleinere Ausgaben: mal einer neuer Führstrick, eine neue Reithose, ein Fliegenabwehrspray, Leckerlies oder Turniermeldegeld. Im Durchschnitt kann man hier auch noch mal etwa 50€ pro Monat einplanen.

 

 

Kaufpreis

 

Das Pferd selbst kostet bei der Anschaffung natürlich auch: für ein gesundes, reitbares Pony ohne spezielle Ausbildung oder Abstammung zahlt man ab etwa 1000€. Für ein ausgebildetes, turnierfähiges Pferd zahlt man ab etwa 2500€, mit besonders guter Abstammung und/oder Ausbildung: ab 5000€.

Grobe Preisangaben für einzelne Rassen:

 

Nordtyp: Shetlandpony: ab etwa 700€, deutsches Reitpony: um 3000€, Haflinger: um 2000€, Islandpony: ab 3000€, Connemara und Fjordpferd: um 2500€

 

Südtyp: Araber: um 4500€, Deutsches Warmblut und Westernpferde: um 5000€, Andalusier: ab 6000€

 

Bei entsprechender Abstammung und/oder Ausbildung auch deutlich mehr.

 

Dazu kommt der Transport ins neue Heim, der auch einiges kostet, wenn man das Pferd nicht selbst abholen kann oder möchte. Wichtig: wenn das Pferd auf dem Transport ins neue Heim verunglückt, bleibt der Schaden bei demjenigen, dem das Pferd zu diesem Zeitpunkt gehört!

 

 

Zeitaufwand

 

Der eigene Zeitaufwand hängt sehr stark von der Art der Haltung ab und auch davon, wie viel an Arbeit man übertragen kann (finanziell) oder übertragen will. Wenn man das Pferd in erster Linie selbst versorgen möchte, sollte man bei Stall- oder Boxenhaltung etwa 2,5-3 Stunden pro Tag rechnen, zur Versorgung, Ausbildung und vor allem Bewegung des Pferdes. Bei Offenstallhaltung oder Weidehaltung fällt der Zeitaufwand insofern geringer aus, dass das Pferd einen guten Teil der benötigten Bewegung bereits selbsttätig erhält. Dennoch sollten für Stall- und Weidearbeiten, Fütterung und Pflege sowie Ausbildung und gezielte Bewegung, etwa 1-2 Stunden am Tag eingeplant werden können. Dabei sollte mindestens 2x am Tag (in der Regel morgens und abends) nach den Tieren gesehen werden.

Zu bedenken ist, dass im Winter eher ein höherer Zeitaufwand nötig ist, es aber morgens und abends dunkel ist.

Ansprüche der Pferde an Stall und Weide

27. Juni 2012 in Pferdehaltung

 

der Stall

 

Selbst sehr robuste Ponyrassen sollten bei schlechtem Winterwetter zumindest einen zugfreien, trockenen Unterstand zur Verfügung haben. Empfindlichere Rassen brauchen das ganze Jahr über einen entsprechenden Stall als Rückzugsmöglichkeit. Manche Pferde sollten im Winter tatsächlich nur durchdacht rauskommen.

 

die Stallausstattung:

 

Eine Box sollte für Großpferde mindestens 3×4 Meter pro Pferd betragen. Das Pferd muss sich problemlos umdrehen und auch einige Schritte laufen und sich wälzen können. Die Decke muss so hoch sein, dass das Pferd nicht anstößt, wenn es auf die Hinterbeine steigt. Für Pferde ist es zudem angenehmer, wenn die Boxen-Wände so niedrig sind, dass sie darüber schauen können. Im Zweifelsfall kann im oberen Bereich ein Gitter angebracht werden.

 

Viele Pferde reagieren empfindlich auf Staub, auch Heu-Staub, oder schlecht gelüftete Ställe. Der Stall braucht entsprechend ausreichend frische Luft, aber trotzdem keine Zugluft. Nach innen kippende Fenster verursachen meist weniger Zugluft, als nach außen kippende Fenster. In dem Sinne ist auch eine große Öffnung oft besser, als viele kleine.

 

Pferde brauchen Frischwasser immer zur freien Verfügung. Am besten ist eine automatische Tränke, da ein Trog schnell verschmutzt und Eimer gerne umgeworfen werfen. Im Winter muss man darauf achten, dass das Wasser, bzw. die Leitungen, nicht einfrieren.
Ein Pferd braucht etwa 30-50 Liter pro Tag, je nach Größe, Anstrengung, Fütterung (frisch oder trocken) und Außentemperaturen. Die Tränke sollte nicht direkt neben dem Fresstrog stehen, da Pferde vor allem Kraftfutter gerne mit viel Wasser herunter spülen. Dadurch gelangt der Futterbrei vom Magen in den Dünndarm, wodurch Koliken ausgelöst werden können.

 

Die Heuraufe und die Wassertränke sollten sich wegen der Verletzungsgefahr in Stallecken befinden, nicht mittig an der Wand. Kabel, Lichtschalter und Schlösser sollten in jedem Fall außen am Stall angebracht sein, damit das Pferd nicht daran kommt. Der Stall sollte bestenfalls allerdings sowohl einen Wasser- als auch einen Stromanschluss aufweisen. Ein leicht abschüssiger Boden im Stall ist sinnvoll, da die Feuchtigkeit (Urin z.B.) so nicht im kompletten Stall steht, sondern in eine Ecke abfließt.

 

Heu und Einstreu sollten möglichst auch bei Regenwetter trocken in den Stall gelangen. So ist eine Lagerung möglichst dicht am Stall empfehlenswert. In jedem Fall muss die Lagerung selbst absolut trocken sein. Es erleichtert die Arbeit enorm, wenn auch der Misthaufen nicht zu weit vom Stall entfernt ist. Sattel, Decken, Medikamente etc. brauchen ebenfalls einen absolut trockenen Lagerort.

 

 

Einstreu

 

Mit am besten als Einstreu geeignet ist Stroh. Darunter kann eine Stallmatte gelegt werden, was die Strohmenge etwas reduziert. Auf Rindenmulch reagieren einige Pferde mit Hautallergien, da es häufig recht stark Pestizid-belastet ist. Außerdem ist es eher schwer sauber zu halten. Holzspäne sind eine Alternative, wenn diese möglichst hochwertig und staubfrei sind. Man kann Holzspäne und Stroh auch gut kombinieren. Etwas teurer, aber ebenfalls gut geeignet ist das sehr saugstarke und nahezu staubfreie Hanfeinstreu.

 

Auch beim Stroh selbst sollte auf einiges geachtet werden: Besonders wichtig ist, dass es möglichst wenig staubt, da viele Pferde empfindlich darauf reagieren. Ebenfalls wichtig ist, dass die Halme nicht zu kurz sind, da sie dann unter Umständen zu hektisch gefressen werden würden. Da Pferde das Stroh eben auch fressen, muss es natürlich frisch und schimmelfrei sein. Am ehesten ist dies im Zweifelsfall an einer goldgelben Farbe und frischem Geruch zu erkennen. Weizenstroh wird allgemein als am geeignetsten angesehen, da es eine gute Saugkraft hat und von Pferden gerne gefressen wird. Zudem ist es in der Regel am günstigsten.

 

Die Strohschicht muss ausreichend dick sein, damit das Pferd sich wohl fühlt. Man rechnet etwa 25cm als Grundlage und darauf eine Schicht frisches Stroh, das bestenfalls mehrmals täglich gewechselt wird. Nackter Boden, Beton oder gar Gitterboden mag weniger Arbeitsaufwand bedeuten, ist im Sinne der Pferde aber abzulehnen. Harter Boden eignet sich nicht zum ruhen, er belastet Gelenke und Hufe und einige Pferde urinieren nur ausgesprochen ungern darauf, da der Urin so an die Beine spritzt.

 

 

der Paddock

 

Ein Paddock sollte das Minimum sein, falls man dem Pferd keine Weide bieten möchte oder kann. Daneben eignet er sich auch als Winterauslauf, zum longieren und für andere Bodenarbeit oder um Pferde kurzzeitig separieren zu können. Pro Pferd rechnet man dabei etwa 100-200qm, Minimum je Pferd sind 50m². Ein Paddock ist grundsätzlich vegetationslos und hat meist Sand oder Sägespäne als Unterlage. Rasen wird dagegen sehr schnell zu einem Matschfeld.

Wenn das Wasser nach starken Regenfällen schlecht abfließt, kann eine künstliche Trennschicht mit Drainage zwischen oberem Bodenbelag und Untergrund hilfreich sein. Bei Sand kann es zudem sinnvoll sein, Kanthölzer als Umrandung zu legen, die ein Wegtragen des Sandes aus dem Auslauf verhindern. Reiner Sandbelag ist oft sehr staubig, tiefgründig und kühlt im Winter stark aus. Eine Mischung aus Sägespänen und Sand ist eine mögliche Alternative.

 

Gut ist es, wenn der Paddock dem Pferd viele Sinneseindrücke ermöglicht, es also viel zu gucken und zu erleben gibt. Das hilft gegen Langeweile und fördert die positive Auseinandersetzung mit Umweltreizen und damit das Selbstbewusstsein, die Neugier und die Umweltsicherheit. Zudem ist es sinnvoll, den Paddock durch mobile Zaunelemente unterteilen zu können, um z.B. separate Ruhebereiche und Arbeitsbereiche zu schaffen. So kann man unter anderem mit einem Pferd arbeiten, ohne die anderen Pferde ganz in den Stall bringen zu müssen oder ein Pferd nach dem Arbeiten ohne direkten Kontakt mit den anderen Pferden zur Ruhe kommen lassen. Eine abgetrennte „Schleuse“ ermöglicht daneben einfacheres separieren eines Pferdes, wenn es zum Ausritt oder zur Arbeit heraus geholt wird.

 

 

Weide

 

Besonders geeignet für Pferde ist eine vielfältige, nicht zu feuchte Wiese, mit vielen verschiedenen Gräsern und Kräutern. Eine Gras-Klee-Mischung, wie sie für Rinder bevorzugt wird, ist für Pferde weniger geeignet.

 

Ebenfalls unerwünscht für die Pferdeweide sind: Sauerampfer, Disteln, Weißklee, Brennnesseln und Hahnenfußgewächse. Wirklich giftige Pflanzen sind unter anderem: Eibe, Goldregen, Maiglöckchen, Buchsbaum, Fingerhut, Gefleckter Schierling, Efeu, Liguster, Tollkirsche, Rhododendron, Narzissen, Kirschlorbeer, Kartoffelgrün und Seidelbast.

 

Ganz wichtig ist die Weidepflege. Dies bedeutet zum einen das Ausmerzen von unerwünschten oder gar giftigen Pflanzen, zum anderen das möglichst tägliche Absammeln von Pferdeäpfeln. Pferdeäpfel überdüngen den Boden, was die falschen Pflanzen im Wachstum begünstigt. Zudem entwickeln sich dort Würmer, die die Pferde beim grasen wieder aufnehmen.

 

Eine regelmäßige Düngung der Weide ist ratsam. Hierzu kann guter Kompost genommen werden oder eine speziell abgestimmte Düngermischung aus dem Fachhandel. Diese lässt man sich nach erfolgter Bodenanalyse zusammen stellen.

 

 

 

Man rechnet bei kombinierter Stall-Weidehaltung, mit leistungs- und witterungsabhängiger Zusatzfütterung, etwa 1,5 Hektar für 2 Tiere. Es ist in jedem Fall zu bevorzugen, die Weide alle paar Wochen zu wechseln. Bei einer sehr großen Fläche kann entsprechend parzelliert werden. Dies hat den Vorteil, dass weniger Weideland am Tag auf der Suche nach Pferdeäpfeln abgegangen werden muss. Zudem zertreten die Pferde weniger auf der Suche nach den besten Happen, sondern fressen gleichmäßiger ab. Bei sehr kleinen Koppeln rechnet man nur wenige Tage Beweidung und anschließend 3 Wochen Erholung für die Wiese. Bei größeren Flächen erhöht sich die Beweidungsdauer entsprechend. Die Wiese sollte jedenfalls nicht so kurz abgefressen werden, dass die Grasnarbe zerstört wird. Außerdem werden zu kleine Weiden bei Regen schnell zu einem Matschfeld.

 

Es ist vorgeschrieben, Weidetieren einen Unterstand zu bieten, der vor Sonne und anderen Witterungseinflüssen schützt. Bei sehr robusten Weidetieren kann dies u.U. auch eine entsprechende Baumgruppe sein. Die meisten Pferde werden bei ganztägiger Außenhaltung allerdings einen stabilen Zug- und Feuchtigkeitsfreien Offenstall brauchen.

 

Die Höhe der Umzäunung der Weide hängt von der Größe des Pferdes ab. Man rechnet etwa 20% unter der Widerristhöhe, bei sehr lebhaften Pferden auch die volle Widerristhöhe. Sinnvoll ist ein Holzzaun mit zusätzlich Stromführenden Litzen. Bei Pferden braucht es dabei vergleichsweise wenig Schlagkraft und 1-2 Litzen sind normalerweise ausreichend. Für einige Pferde braucht man auch überhaupt keinen Strom, zumindest falls der Zaun hoch ist und die Weide ausreichend Platz und Futter bietet. Stacheldraht ist mittlerweile für die Pferdehaltung gerichtlich verboten worden.

Private Pferdehaltung oder Pensionsstall?

27. Juni 2012 in Pferdehaltung

 

die Vor- und Nachteile eines Pensionsstalls

 

Viele Pensionsställe sind eher unflexibel. So muss man unter Umständen lange suchen, bis man einen findet, in dem Pferd und Reiter sich wohlfühlen.

 

Die Unterstellung kostet in der Regel mehrere Hundert Euro im Monat. Dabei gibt es große Unterschiede, was dem Pferd geboten wird, wie Haltung und Fütterung genau aussehen, wie viel an Arbeitsleistung der Pferdebesitzer beitragen muss und was an Infrastruktur (z.B. Reithalle) geboten wird. Entsprechend unterschiedlich fällt auch der Einstellpreis aus.

 

Man hat viel Kontakt zu anderen Reitern, kann sich helfen und austauschen

 

Hufschmied und Tierarzt (zum Impfen z.B.) können gemeinschaftlich bestellt werden, was den Preis reduziert. Ebenso kann Futter in größeren Mengen bestellt werden.

 

Es ist ein Misthaufen (bzw. eine Möglichkeit der Mistentsorgung) gegeben und große, trockene Lagermöglichkeiten für Heu, Stroh und Zusatzfutter.

 

Hänger und größere Arbeitsgeräte können geteilt, bzw. geliehen werden.

 

Man kann Arbeit rund ums Pferd abgeben, oft auch zeitlich begrenzt, wenn man im Urlaub oder krank ist oder beruflich gerade viel Stress hat. Ebenso ist es bei einigen Pensionsställen gegen einen entsprechenden Aufpreis möglich, unter der Woche alle Arbeit am Pferd abzugeben und nur am Wochenende bzw. wenn Zeit da ist, zum Pferd kommen.

 

Reitställe haben oft Flutlicht/eine Halle dabei, was im Dunkeln oder im Winter von Vorteil ist.

 

 

die Vor- und Nachteile der privaten Haltung am Haus

 

Man kann sehr individuell auf die Bedürfnisse der Pferde eingehen, ist nicht an Vorgaben und Stallvorschriften gebunden.

 

Man muss mindestens 2 eigene Pferde halten.

 

Man hat die Pferde immer im Blick, kann auch nachts schnell eingreifen, wenn etwas nicht in Ordnung ist.

 

Der Zeitaufwand für Fütterung, morgendliches Misten und Vorbereiten zum Ausritt ist geringer, da die Anfahrt zum Pferd entfällt.

 

Man braucht natürlich einen Stall für die Pferde. Der Stallbau auf Grünland muss dabei behördlich genehmigt werden, was man unbedingt rechtzeitig abklären sollte.

 

Man muss eine Urlaubsbetreuung, Hilfe beim Verladen etc. aufwändiger organisieren.

 

Es ist viel Selbstdisziplin und Zeit nötig. So ist man z.B. auch für die Zäune/Weideinstandhaltung verantwortlich, rechtzeitiges Bestellen von Heu und Stroh oder des Hufschmieds. Täglich müssen die Pferde selbst versorgt werden, auch bei Krankheit oder beruflichem Stress.

 

man braucht eine eigene Grundausstattung:

 

- bestenfalls: Stall mit Paddock oder Reitplatz und mindestens eine Weide in ausreichender Größe

 

- Platz zur Mistlagerung und eine Möglichkeit zur Entsorgung

 

- eine absolut trockene Lagermöglichkeit für Stroh und Heu. Wie und woher werden Stroh und Heu angeliefert?

- Schubkarre, Mistgabel, Schaufeln, Eimer, Besen etc.
- bestenfalls einen eigenen Hänger, zumindest aber die Möglichkeit, einen zu leihen
- eine Stallapotheke und Grundkenntnisse in Pferdegesundheit

 

 

Alternative: die Haltergemeinschaft

 

Hierbei schließen sich mehrere Pferdehalter zusammen, um ihre Pferde gemeinsam zu halten und zu versorgen. Kosten können so gedrückt werden und die Arbeit kann aufgeteilt werden. Es ist sinnvoll, wichtige Eckpunkte sowie die Arbeitsverteilung schriftlich festzuhalten. Dennoch bietet diese Lösung ein hohes Maß an Individualität, aber natürlich auch viel mehr Arbeit, als das Einstellen in einem Pensionsstall.

Haltungsmöglichkeiten von Pferden

27. Juni 2012 in Pferdehaltung

 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sein Pferd zu halten, je nach zu Verfügung stehender Zeit, vorhandenem Geld und persönlichen Vorlieben. Eine grundsätzliche Frage ist, ob die räumlichen und zeitlichen Voraussetzungen gegeben sind, sein Pferd privat „am Haus“ zu halten, oder ob man es in einem Pensionsstall einmietet (siehe auch: Vor- und Nachteile). Unabhängig davon, unterscheidet man zwischen Boxenhaltung, Offenstallhaltung und Robusthaltung:

 

Boxenhaltung: Boxenhaltung sollte nach Möglichkeit immer mit Auslauf auf der Weide und im Winter Auslauf im Paddock kombiniert werden. Bei der Boxenhaltung hat man das Pferd am besten unter Kontrolle, kann auf seinen Tagesablauf, das aufgenommene Futter und die gezielte Bewegung am meisten Einfluss nehmen. Wenn dies für das Pferd artgerecht gestaltet werden soll, ist das allerdings mit viel Arbeit und auch Pferdewissen verbunden. Zu nennen sind hier vor allem das Bewegungsbedürfnis und ausreichend Sozialkontakte, aber auch die richtige Fütterung für das Pferd als “Dauerfresser”.

 

Gemeinschafts-Stallhaltung: In entsprechend großen Boxen oder Ställen, können mehrere Pferde gemeinsam gehalten werden. Dies ist jedoch nicht ganz unproblematisch, da die Pferde in der Regel zu wenig Platz haben, ihre Individualdistanzen einzuhalten, was zu Stress und Auseinandersetzungen führt. Diese Haltungsform sollte ebenfalls so oft wie möglich mit Freilauf auf der Weide verbunden sein und nur mit harmonischen, eingespielten Pferdegruppen stattfinden. Je weniger Platz ist, umso wichtiger werden getrennte Bereiche im Stall: Rückzugsorte, Futterstellen, Liegebereiche, Sandflächen zum Wälzen etc.

 

Offenstallhaltung: Es handelt sich hierbei um einen großen Gemeinschaftsstall für alle Pferde, der freien Zugang zu einem Paddock oder einer Weide bietet. In einer halbwegs harmonischen Pferdegruppe ist diese Haltungsform für viele Pferde nahezu optimal. Sie können frei wählen, ob sie im geschützten Stall oder im Freien sein möchten, sie haben freien Kontakt zu Artgenossen, aber auch genug Raum, sich zurückzuziehen und ausreichend große Flächen, sich zu bewegen. Die Pferde sollten dabei zueinander passen, auch bezüglich der individuellen Futterverwertung.

 

„Naturnahe“ Laufstallhaltung: es handelt sich um eine spezielle Variante des Offenstalls, bzw. Gemeinschaftsstallhaltung mit Paddock, bei der sich das Pferd bewegen muss, um seine Bedürfnisse zu befriedigen. So möchte man möglichst naturnahe Bedingungen herstellen und vor allem dafür sorgen will, dass sich das Pferd ausreichend bewegt. Hier gibt es Bereiche zum fressen, Bereiche zum trinken, Kratzstellen, Wälzmöglichkeiten, breite Flächen für Sozialkontakte etc. Diese Haltungsform ist vor allem bei begrenzten Platzverhältnissen aus Pferdesicht sehr empfehlenswert und artgerecht.

 

Fjordpferde in Robusthaltung

Robusthaltung: Bei dieser Haltungsform werden die Tiere in artgerechten Kleingruppen ganzjährig im Freien gehalten. Wichtig ist auch hierbei ein Unterstand, der allerdings vor allem im Sommer auch aus Bäumen bestehen kann. Im Winter hängt es von der Robustheit der Tiere ab, inwiefern dann ein etwas stabilerer Unterstand benötigt wird. Bei dieser Haltungsform müssen die Weiden sehr groß sein; am besten mehrere Weiden, die im Wechsel benutzt werden. Je nach Größe der Pferde rechnet man hierbei pro Pferd 1-1,5 Hektar Weideland.

 

Rund um die Haltung von Kaninchen

20. Juni 2012 in Haltung und Beschäftigung

 

Kaninchenhaltung

 

Kaninchen sind aktive Tiere, die rennen, buddeln, springen und erkunden wollen. Sie möchten mit Artgenossen spielen, sich aber auch zurück ziehen können. Kein im Handel erhältlicher Kaninchenkäfig kann diesen Grundbedürfnissen von Kaninchen gerecht werden.

 

 

Wohnungshaltung

 

auch Wohnungskaninchen genießen Bewegung im Grünen

Um Zwergkaninchen artgerecht zu halten, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Dabei rechnet man mit mindestens 5m² (besser 6-8m²) für ein Kaninchen-Paar. Das kann ein vernetzter Balkon sein, ein separates Zimmer oder ein durch Steckgitter abgeteilter Teil eines Zimmers.

 

Kaninchen mögen sozialen Anschluss, aber eher keine lauten Geräusche oder strengen Gerüche. Am wenigsten geeignet als Kaninchenzimmer, sind daher unter anderem die Küche und das Kinderzimmer.

 

An Grundeinrichtung brauchen Kaninchen Rückzugsorte, wie z.B. Häuschen aus unbehandeltem Holz oder „Kuschelhöhlen“ von Katzen. Daneben Röhren, Ausguck-Plätze, Spielzeug und bestenfalls auch eine Buddelecke. Wasser wird am besten in einem flachen Trinknapf zu Verfügung gestellt, frisches Heu sollte permanent in einer Heuraufe vorhanden sein. Als Kaninchenklo eignet sich z.B. ein offenes Katzenklo.

 

der Sprung aufs Sofa ist für ein Kaninchen kein Problem

Kaninchen sind sehr reinliche Tiere und nutzen durchaus feste Toilettenstellen. Einzelne Köttel wird man dennoch auch an anderen Stellen finden. Welchen Ort die Kaninchen als Toilette für geeignet halten, suchen sie sich gerne selbst aus. Es ist daher clever, das Kaninchenklo dort zu positionieren, wo die Kaninchen sich lösen möchten. Damit sie wissen, dass dies ihre Toilette ist, gibt man etwa Kot und Urin der Tiere hinein und zeigt ihnen dann ihr Klo.

Strafen, wenn ein Kaninchen sich woanders löst, helfen dem Kaninchen überhaupt nicht beim stubenrein werden. Das Kaninchen wird es nicht verstehen, man erreicht nur, dass es scheu wird.

 

Kaninchen reagieren sehr empfindlich auf gestaute Warmluft. Ein Käfig sollte daher nicht direkt an der Heizung stehen und auf keinen Fall darf ein Kaninchen in einem Terrarium oder ähnlichem gehalten werden.

 

Kaninchen neigen dazu, alles anzuknabbern. Entsprechend müssen vor allem Kabel gut geschützt werden und giftige Pflanzen außer Reichweite stehen. Kaninchen können ziemlich hoch springen. Z.B. auf die Fensterbank, Stühle, den Couch-Tisch oder ein Regal. Auch hier sollte entsprechend nichts giftiges oder wertvolles stehen. Abgestellte Taschen, Kartons, Spielzeug und Stühle werden zur Treppe, um noch höher gelegene Orte zu erreichen.

 

Kaninchen sind sehr neugierig

Zimmerpflanzen leben gefährlich, daher sollten auch die ungiftigen außer Reichweite von Kaninchen stehen. Zum einen fressen Kaninchen die Pflanzen auf, zum anderen buddeln sie leidenschaftlich gerne in den Blumentöpfen. Vor allem, wenn dies ihre einzige Buddelmöglichkeit ist.

 

Durch ihre Neugierde, erkunden Kaninchen gerne Schränke, Schubladen, Taschen, die Waschmaschine… was eben gerade offen steht und neu ist. Zum einen bedeutet dies, sehr vorsichtig zu sein, um das Kaninchen nicht einzuquetschen oder einzusperren, zum anderen ist dies ein weiterer Hinweis, wie sehr Kaninchen in stupider, enger Käfighaltung leiden.

 

Fliesen sind Kaninchen oft unangenehm, da diese sehr rutschig sind. An sehr hochflorigem Teppich können Kaninchen dagegen mit den Krallen hängen bleiben. Zudem werden solche Teppiche auch durchaus auf Fressbarkeit getestet, was weder dem Teppich, noch dem Kaninchen gut tut.

 

Abwechslung im Freigehege

Manche Kaninchen nagen gerne Tapeten an. Oft ist dies ein Zeichen von Langeweile oder es fehlen geeignetere Nagemöglichkeiten. Einige Tiere scheinen Tapete aber auch einfach toll zu finden. Hier hilft nur eine Abdeckung der Tapete. Das kann z.B. durch Hartfaserplatten oder Plexiglas erfolgen. Oder man positioniert ein Gitter vor der Lieblingstapete.

 

Als Abwechslung kann man den Kaninchen im Sommer stundenweise ein Freigehege im Garten zu Verfügung stellen. Zu beachten ist dabei, dass Kaninchen sich schnell unter dem Gehege durch buddeln können oder bei flacher Umzäunung einfach drüber springen. Eine Abdeckung ist auch als Schutz vor Greifvögeln oder Katzen sinnvoll. Auf keinen Fall darf man Kaninchen in praller Sonne stehen lassen, sie erleiden schnell einen Hitzschlag. Außerdem sollte ein Häuschen als Rückzugsmöglichkeit im Freigehege vorhanden sein, sowie ein Napf mit frischem Wasser.

 

 

Außenhaltung

 

ungebetener Besuch

Sehr wichtig bei der Außenhaltung ist eine absolut einbruchs- und ausbruchssichere Umzäunung. Marder, Greifvögel, Wiesel und Füchse haben Zwergkaninchen zum fressen gerne und nutzen auch kleine Lücken, um an ihre Beute zu kommen. Eine Überdachung, ein Netz oder Gitter nach oben ist somit Pflicht. Da Kaninchen hervorragend buddeln können, muss der Freilauf auch nach unten hin gesichert werden. Entweder dadurch, dass man die (witterungsfeste) Umzäunung einen halben Meter tief in der Erde versenkt, oder indem man ein Fundament baut oder ein Gitter im Boden verlegt.

 

Auch in Außenhaltung rechnet man mindestens 5m² für ein Kaninchen-Paar. Für Abwechslung und neue Anregungen sind Kaninchen immer dankbar.

 

Kaninchen reagieren sehr empfindlich auf Sonneneinstrahlung. Sie müssen daher immer die Möglichkeit haben, sich in den Schatten zurück zu ziehen. Trockene Kälte halten Kaninchen dagegen sehr gut aus.

 

Im Winter ist es wichtig, dass die Rückzugsmöglichkeiten absolut trocken und frei von Zugluft sind. Daneben bietet eine dicke Strohschicht Isolierung.

 

Gartenerkundung

Zu bedenken ist, dass Wasser im Winter einfrieren kann. So sollte oft genug frisches Wasser nachgefüllt werden. Bei Minusgraden sollten außerdem keine Trinkflaschen und keine Metall-Futterschalen verwendet werden. Kaninchen können mit ihrer Zunge daran festfrieren.

Frischfutter sollte nun mehrmals am Tag in kleinen Portionen angeboten werden, da auch dieses schnell einfriert. Gut ist im Winter kalorienreiches Futter wie Pastinake, Knollensellerie oder Steckrüben.
Ein weiteres Problem im Winter kann die Schneelast werden. Ist die Abdeckung des Kaninchengeheges darauf ausgelegt?

 

Weder sollte man ein Kaninchen im Winter von der Wohnungs- auf Außenhaltung umstellen, noch ein Kaninchen im Winter in die Wohnung holen. Der plötzliche Klimawechsel ist in beide Richtungen gefährlich für das Tier. Am sinnvollsten ist es, Kaninchen im Frühsommer an die Außenhaltung zu gewöhnen. In dem Fall sind sie bis zum nächsten Winter bestens gerüstet, um dauerhaft draußen zu bleiben.

 

 

Beschäftigung

 

Tunnel sind auch als Schattenspender willkommen

Kaninchen sind neugierig und durchaus verspielt. Zudem hilft es beim schlank und aktiv bleiben, wenn Kaninchen genug Anregungen bekommen, sich zu bewegen.

 

Kaninchen mögen z.B. Röhren, Papprollen, Rascheltunnel oder Kisten als Ausguck. Vieles, was an Kratztürmen, Höhlen und Tunneln für Katzen angeboten wird, begeistert auch Kaninchen. Daneben können natürliche Dinge zur Einrichtung genutzt werden, wie dicke Äste, (hohle) Baumstümpfe, Steine oder Tonröhren. Auch eine Kiste mit Stoffresten gefüllt, wird gerne zum buddeln und erkunden angenommen. Bei reiner Wohnungshaltung sollte eine Buddelkiste mit Sand oder Torf zu Verfügung stehen.

 

Futter kann man erhöht platzieren, so dass die Kaninchen sich anstrengen müssen, daran zu kommen. Größere Äste (z.B. von Obstbäumen, Haselnuss oder Ahorn) sind vor allem für Wohnungskaninchen eine willkommene Abwechslung. Sie können erkundet und beknabbert werden.

Gruppenzusammenstellung und Zähmung der Meerschweinchen

14. Juni 2012 in Haltung

 

Gruppenzusammenstellung

 

Am einfachstes ist es, ein Geschwisterpaar oder-Trio aufzunehmen. Geschwister vertragen sich meist gut und die Umstellung ins neue Heim fällt im vertrauten Familienkreis deutlich leichter. Das ideale Abgabealter liegt bei 6-8 Wochen.

 

Zusammenführung einander fremder Meerschweinchen: Wenn man ein Meerschweinchen-Paar hält, wird mit einiger Wahrscheinlichkeit einer von beiden nach dem Tod des Partners alleine zurück bleiben. Es ist in diesem Fall immer besser, ihm wieder einen Artgenossen zu Verfügung zu stellen, statt ihn alleine zu lassen. Die Zusammenführung klappt bei Weibchen und bei verschieden geschlechtlichen Tieren meist recht problemlos. Einzig bei (unkastrierten) Männchen ist mit heftigeren Auseinandersetzungen zu rechnen. Wichtig ist allgemein, die Tiere nicht in einem kleinen Käfig das erste Mal aufeinander treffen zu lassen, sondern in einem größeren Freilauf mit vielen Ausweichmöglichkeiten. Es kann hilfreich sein, völlig neutrales Gelände zu wählen, dass noch keins der Meerschweinchen als sein Territorium ansieht. Beim ersten Zusammentreffen wird dennoch meist gepost und gedroht, da Meerschweinchen eine feste Rangordnung haben und diese mit Neuankömmlingen erst mal gefunden werden muss. Zu Verletzungen kommt es dabei, außer bei 2 Männchen, in aller Regel nicht.

Nach einigen Tagen sollten die Tiere sich zusammen gerauft haben, ist das nicht der Fall, werden die Tiere sich mit einiger Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft nicht mehr grün und müssen getrennt werden. Das gilt auch für den Fall, das ernsthafte Verletzungen auftreten.

 

 

Wie werden Meerschweinchen schnell zahm?

 

Ganz wichtig ist, dass die Meerschweinchen sich wohl fühlen. Dann sind sie erkundungsfreudig, neugierig und lassen sich gerne auf Neues ein. Fühlen sie sich nicht wohl, ziehen sie sich zurück und lassen sich schnell durch alles Neue noch mehr stressen. (Siehe hierzu: Was brauchen Meerschweinchen, um sich wohlzufühlen?)

 

Ebenfalls spielt der Übergang vom alten ins neue Heim eine wichtige Rolle. Der Transport wird am besten mit vertrauten Artgenossen in einer ruhigen Box überstanden. Eine normale Katzen-Transportbox aus Plastik ist am geeignetsten. Die Box wird mit Einstreu und etwas Heu oder Stroh ausgelegt, damit die Meerschweinchen nicht rutschen. Wasser ist für kürzere Distanzen nicht nötig. Vom Transport in kleinen Papp-Kartons, wie es beim Kauf in Zoohandlungen teils noch üblich ist, sollte unbedingt abgesehen werden. Es ist extremer Stress für die Tiere, zudem wird die Luft schnell stickig. Zu bedenken ist, wie bei allen Tieren im Auto, dass Autos sich im Sommer bei Sonneneinstrahlung extrem schnell aufheizen. Schon bei kurzen Wartezeiten im parkenden Auto kann es zu einem Hitzschlag und dem Tod des Tieres kommen.

 

Im neuen Heim sollte bereits alles bereit stehen: für den Anfang ein eingerichteter Käfig mit Häuschen, Wasser und Heu. Diesen dürfen die Neuankömmlinge ganz in Ruhe erkunden. Stress ist ein Umzug in jedem Fall für die Tiere, so ist es wichtig, diesen nicht noch weiter zu erhöhen. Vor allem Kinder können den Einzug meist kaum erwarten, wollen die Meerschweinchen direkt streicheln und sich mit ihnen beschäftigen. Um die Tiere aber nicht direkt beim Einzug komplett zu verschrecken, sollte man die Meerschweinchen zumindest die ersten Stunden völlig in Ruhe lassen. Man kann sich natürlich ruhig neben den Käfig setzen und ihnen zuschauen, wie sie alles erkunden.

 

Katzen und Hunde sollten sich erst dann dem Käfig nähern dürfen, wenn die Meerschweinchen schon einige Tage im neuen Heim sind und entspannt sind. Gerade bei Hunden kann es hilfreich sein, den Käfig erhöht zu stellen für ein erstes kennen lernen, so dass die Meerschweinchen den Hund von oben betrachten und sich an ihn gewöhnen können, ohne dass der Hund an den Käfig gelangt.

 

Wenn die Meerschweinchen zur Ruhe gekommen sind und sich wohl fühlen, kann man mit der Gewöhnung an die neuen Besitzer beginnen. Ein recht sicheres Zeichen, dass die Meerschweinchen entspannen, ist, wenn sie anfangen in Anwesenheit ihrer Menschen zu fressen und zu trinken. Da Meerschweinchen mit Flucht auf plötzliche Bewegung von oben reagieren, sollte man sich ihnen ruhig von der Seite nähern und ihnen Zeit geben, ihren Menschen wahrzunehmen, bevor man die Hand in den Käfig hält. Dass die Meerschweinchen sich trotzdem erst mal zurück ziehen, ist durchaus normal. In dem Fall wartet man ruhig, bis die Meerschweinchen sich wieder heraus trauen und von sich aus (!) Kontakt aufnehmen. Sehr hilfreich sind kleine Leckerbissen, auch bei Meerschweinchen geht Liebe durch den Magen. Ein kleines Stück Apfel oder Möhre zwischen den Fingern, kann die Motivation zu einer ersten Kontaktaufnahme stark erhöhen.

Das Hochheben der Tiere sollte erst geübt werden, wenn die Meerschweinchen schon Vertrauen gefasst haben und freudig angelaufen kommen, wenn ihr Mensch sich dem Käfig nähert. Auf keinen Fall darf man Meerschweinchen zum Hochheben im Nacken fassen. Richtig ist, eine Hand unter die Brust zu legen und eine Hand unter das Becken. Die Hände sollten bestenfalls nur locker stützen, nicht fest den Körper umgreifen. Man kann zur Übung die Meerschweinchen erst mal nur mit Futter lockend freiwillig über die Hand laufen lassen. Je selbstverständlicher der Körperkontakt zum Menschen wird, umso leichter fällt später auch das Hochheben.

Haltung der Meerschweinchen: Pflege und Ernährung

14. Juni 2012 in Haltung

 

Fütterung

 

ein Leckerbissen

Meerschweinchen sind Pflanzenfresser, deren wilde Vorfahren sich in erster Linie von Gräsern und Kräutern ernährten. Das Gebiss der Meerschweinchen ist durch die ständig nachwachsenden Schneide- und Backenzähne auf das Zermahlen dieser harten Fasern ausgelegt. Kommerziell erhältliches Körnerfutter nutzt die Zähne deutlich weniger ab, was zu Zahnproblemen führen kann. Es ist daher wichtig, dass Meerschweinchen zumindest Heu, im Sommer zusätzlich frische Gräser zu Verfügung haben. Auch die Verdauung ist auf dieses „Raufutter“ ausgelegt. Dazu kommt, dass die natürliche Meerschweinchennahrung wenig Kalorien hat und Wild-Meerschweinchen einiges an Anstrengungen auf sich nehmen müssen, um genug Futter zu finden. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Meerschweinchen in Käfighaltung zu dick sind. Die Bewegung fehlt und das Futter ist zu kalorienreich. Damit Meerschweinchen gesund bleiben und alle wichtigen Nährstoffe aufnehmen, ist allgemein eine abwechslungsreiche Ernährung zu empfehlen.

 

Als Grundnahrungsmittel sollte Heu immer zur freien Verfügung stehen. Meerschweinchen haben einen sogenannten „Stopfmagen“, das heißt, dass der Nahrungsbrei dadurch durch den Darm befördert wird, dass von oben Futter nachdrückt. Die Darmmuskeln alleine sind zu schwach. Das bedeutet, um die Verdauung gesund zu halten, brauchen Meerschweinchen viele kleine Portionen über den Tag verteilt, statt einer großen. „Hungern“ dürfen Meerschweinchen nicht, weil dann die Verdauung zum stocken kommt.

Wichtig ist, dass das Heu möglichst frisch und wenig staubend ist. Dazu ist „Wiesenheu“ am empfehlenswertesten, weil es viele unterschiedliche Pflanzen beinhaltet und damit auch viele unterschiedliche Vitamine und Nährstoffe.

Heu alleine reicht jedoch nicht, weil beim Trocknen der Gräser und Kräuter viele der Nährstoffe bereits abgebaut werden. Im Sommerhalbjahr ist frisches Grün als Ergänzung empfehlenswert, wobei man darauf achten sollte, keine Giftpflanzen zu füttern (siehe unten) und keine Gräser, die neben stärker befahrenen Straßen wachsen. Am besten ist es, den Meerschweinchen im Außen-Auslauf selbst die Möglichkeit zu geben, sich passende frische Pflanzen zum fressen zu suchen.

 

Gras ist eine gute Nahrungsergänzung

Um alle nötigen Nährstoffe über das Jahr hinweg zu füttern, sollte man Heu und Gräser, durch Obst, Gemüse, frische Kräuter und im Zweifelsfall auch kommerziell erhältliches Meerschweinchen-Futter ergänzen. Meerschweinchen können dabei nur pflanzliche Nährstoffe verwerten, keine tierischen. Das bedeutet, dass Milch, Quark oder gar Fleisch absolut keine geeignete Meerschweinchen-Nahrung darstellen und zu schweren Verdauungsproblemen führen können.

 

Meerschweinchen gehören neben Menschen und Affen zu den wenigen Säugetieren, die selbst kein Vitamin C herstellen können. So muss darauf geachtet werden, dass sie über die Nahrung genug aufnehmen. Durch eine ausgewogene Frischfütterung wird der Bedarf in der Regel gedeckt. Im Zweifelsfall können Vitamin C-Präparate dem Futter zugesetzt werden. Eine Überdosierung gibt es nicht, überschüssiges Vitamin C wird einfach wieder ausgeschieden (kann damit aber auch nicht auf Vorrat gegeben und gespeichert werden!). Viel Vitamin C ist u.a. in Äpfeln, Brennnesseln, Petersilie, Spinat, Kohlrabi, Paprika, Brokkoli oder Fenchel.

Multivitamin-Präparate sollten dagegen nicht gegeben werden. Diese sind zum einen unnötig, zum anderen kann es dabei bei einzelnen Vitaminen, z.B. Vitamin D, durchaus zu einer Überdosierung kommen.

 

 

Geeignete Nahrungsergänzung:

 

aus der Natur: Zweige mit Blättern von z.B. Haselnuss, Linde, Birke, Buche, Apfelbaum oder Birnbaum. Löwenzahn, Gras, Spitzwegerich, getrocknete Brennnesseln, Weißklee, Vogelmiere, Kreuzkraut, in kleinen Mengen auch Schafgarbe und Klee. Im Frühjahr langsam (!) in kleinen Mengen an frisches Grün gewöhnen.

 

Vieles ist in geringen Mengen eine sehr gute Nahrungsergänzung, in großen Mengen werden eigentlich lebenswichtige Mineralien aber giftig. So ist Abwechslung Trumpf. In geringen Mengen gesund sind z.B.: Brokkoli, Kohlrabi-Blätter, Petersilie, Möhren, Gurke, Apfel, Birne, Paprika, Feldsalat, Zucchini, Salate, Grünkohl, Luzerne, Mais, Melone, Rote Bete oder Kiwi.

 

Gemüse, Obst und Salate dabei immer nur gewaschen geben. Frischfutter sollte außerdem Zimmertemperatur haben und nicht direkt aus dem Kühlschrank gefüttert werden.

 

In größeren Gruppen sollte man das Futter auf mehrere Futterstellen verteilen, so dass auch rangniedere Tiere ungestört fressen können.

 

Hartes Brot nutzt die Zähne entgegen landläufiger Meinung kaum ab. In geringen Mengen darf es gegeben werden, gesünder ist es jedoch, auf Brotreste bei der Fütterung zu verzichten.

 

Fertigfutter sollte immer nur eine Ergänzung zu Frischfutter und Heu sein. Man rechnet dabei etwa einen Esslöffel pro Tag und Meerschweinchen. Am besten ist getreidefreies Futter, da Getreide viel zu nährstoffreich ist.

 

„Leckerchen“ aus dem Handel enthalten oft zu viel Fett und teils sogar Zucker. Meerschweinchen nehmen alternativ gerne Gemüse oder Obst als Leckerlie, was deutlich gesünder für sie ist. Auf Nüsse als Leckerchen sollte ebenfalls verzichtet werden. Einige wenige Sonnenblumenkerne einmal pro Woche, werden allerdings gerne genommen und sind in der geringen Menge auch gesund.

 

Achtung, giftig! Im Zweifelsfall sollte man nur die Dinge füttern, von denen man sicher weiß, dass sie ungiftig für die Meerschweinchen sind. Giftig sind z.B.: Efeu, Eibe, Eisenhut, Goldregen, Hahnenfußgewächse, Lilien, Kirschlorbeer, Wolfsmilchgewächse und Nachtschattengewächse, Engelstrompete, Buchsbaum, Herbstzeitlose, Maiglöckchen, Kartoffelkraut oder Steinklee. An Zimmerpflanzen (Achtung beim Freilauf!): Alpenveilchen, Birkenfeige, Farn, Oleander und Weihnachtssterne.

 

 

 

Pflege und Hygiene

 

Zahnkontrolle

Meerschweinchen sind allgemein recht robuste Tiere. Regelmäßige Kontrolle ist vor allem bei Zähnen und Krallen nötig. Beides wächst ein Leben lang und nutzt sich häufig bei Zimmerhaltung und Fütterung mit Fertigfutter nicht genügend ab.

Zu lange Krallen führen zu Schmerzen beim laufen, was wiederum bedeutet, dass das Meerschweinchen sich noch weniger bewegt und die Krallen sich noch weniger abnutzen. Die Krallen können gut selbst Zuhause geschnitten werden, jedoch sollte man es sich beim ersten Mal vom Tierarzt oder einem fachkundigen Meerschweinchenhalter zeigen lassen. Der Ansatz der Krallen ist durchblutet und weist Nervenbahnen auf, so dass man keinesfalls zu weit kürzen darf.

Ein natürliches Abnutzen fördert man, indem man den Meerschweinchen entsprechende Untergründe bietet. Im Käfig braucht es natürlich Einstreu und am besten weiche Holzspäne. Bei großen Käfigen über mehrere Etagen oder großen Ausläufen, lassen sich aber auch gut steinige Erde, große Stein- und Schieferplatten oder dicke Äste einbauen.

 

Zu lange Zähnen bohren sich schmerzhaft in das gegenüberliegende Zahnfleisch oder wachsen krumm, wodurch sie nicht mehr richtig genutzt werden können. In jedem Fall führt dies dazu, dass das betroffene Meerschweinchen kaum noch frisst und stark abmagert, bis hin zum Tod. Es kann allgemein sinnvoll sein, regelmäßig das Gewicht zu kontrollieren, was sich mit einer einfachen Küchenwaage leicht bewerkstelligen lässt. Zu lange Zähne sollten immer vom Tierarzt gekürzt werden. Dieser kann auch erklären, ab wann die Zähne zu lang sind, so dass die Kontrolle der Zähne in Eigenregie Zuhause stattfinden kann. Das beste Mittel zum Abnutzen der Zähne ist Heu. Die harten Fasern sind deutlich besser geeignet, als Kaustangen aus dem Fachhandel oder gar hartes Brot. Auch frische Gräser und Kräuter sind sehr faserhaltig und wichtig zur Abnutzung der Zähne.

 

Daneben sollte vor allem auf Durchfall geachtet werden. Meerschweinchen trocknen schnell aus, zudem ist Durchfall immer ein ernsthaftes Anzeichen, dass die Verdauung durcheinander geraten ist. Die Ursache dafür muss gefunden werden, um nicht den Tod des Tieres zu riskieren. Daher sollte bei anhaltendem Durchfall immer ein Tierarzt aufgesucht werden.

 

Anders als Kaninchen, nutzen Meerschweinchen keinen festen Toiletten-Platz für Urin und Kot. Deshalb muss mindestens 1x pro Woche das komplette Einstreu gewechselt werden. Auch die Schlafhäuschen werden verschmutzt, hier sollte täglich Einstreu und/oder Heu ausgetauscht werden. Auch die Wasserflasche muss regelmäßig mit heißem Wasser und einer Bürste gereinigt werden. Da Meerschweinchennasen recht empfindlich auf den Geruch der Reinigungsmittel reagieren, verzichtet man darauf besser.

 

Meerschweinchen sollten keinesfalls gebadet werden. Abgesehen davon, dass Meerschweinchen wasserscheu sind und es sehr großen Stress für die Tiere darstellt, ist es auch schlicht nicht nötig. Meerschweinchen putzen sich und halten sich so selber sauber. Shampoos und Duschgel für Menschen zerstören zudem den natürlichen Schutz des Fells. Langhaarrassen müssen jedoch regelmäßig gebürstet werden.

Haltung der Meerschweinchen: Auslauf in Zimmer und Garten

14. Juni 2012 in Haltung

 

Freilauf in der Wohnung

 

Foto: Span X/flickr, Abwechslung für Meerschweinchen

Meerschweinchen sind neugierig und erkunden gerne ihre Umwelt. Leider nagen sie auch alles an, z.B. die Tapete, das Stromkabel, giftige Zimmerpflanzen oder die Lautsprecherbox. Zudem sind sie, anders als z.B. Kaninchen, nicht „stubenrein“ zu bekommen. So ist ein sicherer Auslauf mit Gittersteckelementen meist sinnvoller, als ihnen das ganze Zimmer zu Verfügung zu stellen. Die Steckelemente ermöglichen ein zügiges auf- und abbauen und sind somit auch gut geeignet, den Meerschweinchen abwechslungsreichen Auslauf in verschiedenen Zimmern und gegebenenfalls auch im Garten zu bieten.

 

 

Auslauf im Garten

 

Auch im Haus gehaltene Meerschweinchen freuen sich, ab und an einen Nachmittag im Garten verbringen zu dürfen. Die neuen Sinneseindrücke bringen Abwechslung in den Meerschweinchenalltag und die frische Luft stärkt das Immunsystem. Dennoch ist dabei einiges zu beachten:

 

Meerschweinchen sind für viele Raubtiere Beute. Dazu gehören z.B. auch Greifvögel oder Katzen. Es ist somit sehr wichtig, den Auslauf im Garten abzudecken, auch dann, wenn die Meerschweinchen nicht unbeaufsichtigt draußen sind.

Meerschweinchen buddeln nicht, können sich aber durch enge Lücken quetschen. So muss die untere Umrandung des Freilaufgeheges bündig mit dem Boden sein, aber nicht speziell abgesichert werden.

 

Freilauf im Garten ohne Gehege sollte tabu sein. Wenn Meerschweinchen sich erschrecken, können sie erstaunlich schnell werden, flüchten in die kleinsten Öffnungen, in Holzstapel oder Rohre und kommen so schnell nicht wieder zum Vorschein.

 

Im Haus gehaltene Meerschweinchen sind nicht so robust, wie dauerhaft draußen gehaltene. So ist es wichtig, dass der Gartenaufenthalt für Hausmeerschweinchen bei passendem Wetter stattfindet. Am besten bei Temperaturen zwischen 12 und 25 Grad und trockener Witterung. Extrem wichtig ist, dass die Meerschweinchen sich jederzeit in den Schatten zurückziehen können.

 

Auch im Gartenfreilauf sollten die Meerschweinchen immer frisches Wasser zu Verfügung haben. Im Sommer ist das besonders wichtig.

 

Für Meerschweinchen ist es stressfreier, wenn sie in der neuen Umgebung etwas vertrautes haben. Empfehlenswert ist es, ihr gewohntes Häuschen mit in den Auslauf zu stellen.

 

Nachts, bzw. ab der Dämmerung, sollten Meerschweinchen immer in die Wohnung oder in ein wirklich einbruchssicheres Gehege. Vor allem Marder nutzen die kleinste Lücke und beißen dünnen Draht durch, um an eine Meerschweinchenmahlzeit zu kommen. So sollte bei nächtlicher Außenhaltung eine wirklich stabile Voliere mit dickem Draht und Bodenplatte verwendet werden oder aber ein geschlossener Stall.

Haltung der Meerschweinchen: Käfig und Einrichtung

14. Juni 2012 in Haltung

 

Meerschweinchen sind auf den ersten Blick sehr einfach zu haltende Haustiere: klein, leise, gut in einer Mietwohnung zu halten und auch für Berufstätige geeignet. Die Anschaffung ist nicht teuer, das Zubehör überschaubar. Dabei darf man nicht übersehen, dass Meerschweinchen eine Reihe von Ansprüchen haben, wenn man ihnen ein glückliches, artgerechtes Leben bieten möchte. Am wichtigsten für ein Meerschweinchen ist, dass es mit Artgenossen zusammen leben darf, aber auch der Käfig und seine Einrichtung spielen eine große Rolle.

 

 

Der Platzbedarf von Meerschweinchen

 

Foto: Vio/flickr, Eigenbau über 3 Etagen

Je mehr Platz die Meerschweinchen zu Verfügung haben, umso besser. Ein handelsüblicher Meerschweinchenkäfig ist nur ausreichend, wenn die Meerschweinchen zusätzlich täglich (!) am besten mehrere Stunden Freilauf bekommen. Alternativ kann man Meerschweinchen mit einem Gitter einen Teil des Zimmers abtrennen, den sie permanent zu Verfügung haben. Das Gitter muss für Meerschweinchen nicht allzu hoch sein, meist reichen um 40cm, da Hausmeerschweinchen nur schlecht springen können.

Eine weitere Alternative ist es, ein Regal oder einen Schrank über mehrere Ebenen als abwechslungsreiches, großes Meerschweinchenheim auszubauen. Diese Lösung nimmt im Zimmer am wenigsten Platz weg.

 

Falls man die Meerschweinchen im Käfig mit zusätzlichem Freilauf halten möchte, sollte dieser für 2 Tiere mindestens 120cm lang und 80cm breit sein. Geeignet ist ein Gitterkäfig mit Plastikschale als Unterbau. Auf keinen Fall sollte ein Terrarium oder Aquarium genommen werden, da Meerschweinchen eine gute Luftzirkulation brauchen. Zudem kommt es in einem Glasbehälter schnell zu einem Hitzestau, der für Meerschweinchen tödlich enden kann. Auch Feuchtigkeit sammelt sich, was zusammen mit Wärme und geringer Luftzirkulation zu einer raschen Vermehrung von Bakterien führt.

 

 

Haltung im Freien

 

Auslauf im Freien

Meerschweinchen können ganzjährig im Freien gehalten werden, z.B. in einer Voliere oder in einem Stall mit angrenzendem, gut gesicherten Freilauf. Um Meerschweinchen im Winter draußen halten zu können, müssen sie bereits im Sommer nach draußen ziehen, um sich langsam an die kühleren Temperaturen gewöhnen zu können. Außerdem brauchen sie einen wirklich zugfreien, gut isolierten Rückzugsort, der im Winter frostfrei bleibt. Vor allem Bodenkälte setzt Meerschweinchen zu, so dass die Isolierung nach unten besonders wichtig ist. Der Grund ist, dass Meerschweinchenfüße, im Gegensatz zu z.B. Kaninchenfüßen, nicht voll behaart sind.
Wenn es sehr kalt wird, kann eine Wärmelampe das Leben für die Meerschweinchen angenehmer machen. Wenn Meerschweinchen die Wahl haben, bevorzugen sie Temperaturen zwischen 10 und 25 Grad.

 

Ähnlich sind Meerschweinchen auf dem Balkon zu halten. Als Schutz vor Katzen und Greifvögeln muss auch der Balkon entsprechend gesichert werden, z.B. mit einem Vogelschutznetz. Zudem müssen Wohnhäuser und das Futter sicher vor Regen sein, auch wenn es mal windig wird. Meerschweinchen können Höhe schwer einschätzen, so dass jede kleine Lücke gut abgedichtet werden muss, um einen Absturz zu verhindern.

 

 

der Standort des Käfigs

 

Foto: Vio/flickr, ein perfektes Meerschweinchenheim

Meerschweinchen mögen es, etwas zum beobachten zu haben und in der Nähe ihrer Menschen zu sein. Zu laut und hektisch sollte der Standort allerdings nicht sein. Es beugt Stress vor und ermöglicht eine gute Übersicht, wenn der Käfig etwas erhöht steht.

Mit am wichtigsten ist genügend Frischluft ohne Zugluft und keine direkte Sonneneinstrahlung (keine Fensterbank!). Meerschweinchen reagieren außerdem empfindlich auf Zigarettenrauch und Küchendämpfe. Die Optimaltemperatur liegt für Meerschweinchen zwischen 15 und 20 Grad, aber alles zwischen 10 und 25 Grad wird gut vertragen. Sehr junge und geschwächte Meerschweinchen mögen es dabei lieber etwas wärmer, als sehr kühl.

Zu trockene Luft kann zu Atemwegserkrankungen führen, wesewegen der Standort direkt neben der Heizung meist weniger geeignet ist.

 

 

Grundausstattung des Meerschweinchenheims

 

Sehr wichtig sind Häuschen, Röhren und ähnliches als Rückzugsorte. Am besten aus unbehandeltem Holz, da Meerschweinchen als Nagetiere alles auf Nagequalität hin testen. So wird auch Plastik gerne mal angenagt, was giftig sein kann oder bei verschlucken zu inneren Verletzungen führen kann.

Meerschweinchen wissen es zu schätzen, wenn mindestens 2 Häuschen vorhanden sind. Eins, das groß genug ist, dass alle Gruppenmitglieder auf einmal hinein passen und mindestens ein weiteres, wenn eins der Tiere mal seine Ruhe haben möchte.

Flachdächer werden von Meerschweinchen bevorzugt, da sie auch als Ausguck dienen.

 

Meerschweinchen sind neugierig

Wohnen über mehrere Etagen bietet mehr Abwechslung und Bewegung, aber auch die Möglichkeit, sich bei Bedarf aus dem Weg zu gehen.

 

Als Einstreu eignen sich möglichst staubfreie Holzspäne. Torfmull ist zu staubig und führt zu Atemwegserkrankungen. Pressholz-Pellets sind für Meerschweinchenfüße weniger gut und können sogar zu Fuß-Deformationen und offenen Wunden führen.

Um die Krallenabnutzung zu fördern kann beim Wohnen über mehrere Etagen oder auf einer großen Grundfläche ein Bereich mit steiniger Gartenerde eingeplant werden.

Auf das Einstreu kann man noch eine Schicht Stroh geben, dagegen möglichst kein Heu. Heu wird von Meerschweinchen gefressen und sollte daher nicht auf dem Boden liegen, wo es mit Kot und Urin verschmutzt werden würde.

 

Meerschweinchen müssen immer frisches Trinkwasser zu Verfügung haben. Am einfachsten ist das mit einer am Gitter befestigten Trinkflasche zu erreichen. Näpfe verschmutzen schnell, es fällt Streu und Kot hinein, so dass die Meerschweinchen das Wasser nicht mehr trinken mögen. Falls man dennoch einen Napf nehmen möchte, sollte dieser am besten aus Keramik sein, kippsicher und etwas erhöht über dem Einstreu stehen. Auch die Futternäpfe wählt man am besten aus Ton oder Keramik.

 

Neben dem Wasser ist Heu ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Damit dieses nicht verschmutzt und gut gefressen wird, sollte es nicht auf dem Boden liegen, sondern in einer am Gitter eingehängten Heuraufe.

 

Meerschweinchen mögen Anregungen und Abwechslung. Wechselndes Spielzeug, erhöht hängendes Futter und ab und an neue Einrichtungsgegenstände machen Meerschweinchen glücklich. An Spielzeug und Einrichtung bieten sich z.B. versetzbare Trennwände, Brücken, dickere ungiftige Hölzer aus der freien Natur, Klopapierrollen, Schuhkartons oder Sisalröhren an.

Was brauchen Meerschweinchen zum glücklich sein?

14. Juni 2012 in Haltung

 

Am wichtigsten für ein Meerschweinchen sind Artgenossen. Kein noch so bemühter Mensch kann dem Meerschweinchen Artgenossen ersetzen. Zudem sind in einer Gruppe gehaltene Meerschweinchen ausgeglichener, stressresistenter und so auch interessierter und selbstbewusster in der Interaktion mit ihren Menschen.

 

Die wilden Vorfahren der Meerschweinchen sind Fluchttiere, die ihre Wohnstätte vor allem nach Gesichtspunkten von Flucht- und Rückzugsorten auswählen. Auch Hausmeerschweinchen fühlen sich wohler, wenn sie jederzeit Rückzugsorte erreichen können, falls dies nötig sein sollte. Häuschen, Tunnel, Röhren, hohle Baumstämme und ähnliches sind hierfür ideal.

 

Meerschweinchen brauchen immer frisches Wasser und frisches Heu zur freien Verfügung. Dazu eine abwechslungsreiche Mischung aus verschiedenem Frischfutter.

 

Meerschweinchen sind sehr lärmempfindlich was hohe Töne angeht und reagieren auch verschreckt auf schnelle Bewegungen. Bis zu einem gewissen Grad sind sie daran zu gewöhnen, aber je ruhiger die Umwelt, umso stressfreier ist es für sie. Da Meerschweinchen Beute für Greifvögel und viele andere Raubtiere sind, reagieren sie vor allem auf plötzliche Bewegungen von oben. Den Käfig etwas erhöht zu stellen, kann dazu beitragen, den Stress für die Meerschweinchen zu mildern.

 

Meerschweinchen genießen durchaus Sonnenstrahlen, müssen aber immer einen schattigen Rückzugsort zu Verfügung haben. Die Gefahr, im Sommer an einem Hitzschlag zu sterben, ist ohne Schattenplatz groß. Wichtig ist auch eine gute Belüftung, ohne Durchzug.

 

Meerschweinchen bewegen sich gerne, erkunden Neues, spielen mit Artgenossen und suchen Futter. So sollte man Meerschweinchen immer mal wieder Abwechslung bieten und sich z.B. auch mal das Futter erarbeiten lassen.