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Körperbau und Entwicklung von Frettchen

10. Dezember 2012 in typisch Frettchen

 

Körperbau und Sinne

 

Der Körperbau von Frettchen ist sehr charakteristisch: ein lang gezogener, schlanker und biegsamer Rumpf, mit kurzen, kräftigen Beinen und langem, buschigen Schwanz. Der rundliche Kopf ist kaum vom Körper abgesetzt, mit kleinen Knopfaugen und halbrunden Ohren. Rüden werden etwa 35 – 50cm lang, Fähen 30 – 40cm (jeweils kommt da noch die Schwanzlänge hinzu). Das Gewicht beträgt bei Rüden etwa 900 – 2000g, bei Fähen 600 – 900g, im Winter grundsätzlich etwas mehr als im Sommer. Bei guter Pflege und Ernährung beträgt die Lebenserwartung 8-12 Jahre.

 

Optimiert ist der Körperbau auf das Jagen in engen Kaninchenbauten. So helfen auch die Tasthaare am Kopf, sich im Dunkeln zu orientieren. Sehr gut entwickelt sind der Geruchssinn und das Gehör, die Augen sind nach menschlichen Maßstäben dagegen eher „schlecht“. Tatsächlich haben sie aber nur eine andere Optimierung: Menschen können gut bei Tag sehen, haben ein recht hoch entwickeltes Farbensehen und können bei genügend Licht auch unbewegte Gegenstände sehr differenziert betrachten. Bei Frettchen ist das Sehen optimiert auf Dämmerungs- und Nachtsicht, außerdem auf das Erkennen von schnellen Bewegungen. Farben und unbewegte Objekte sehen sie dafür weniger gut.

 

Frettchen haben eine extrem biegsame Wirbelsäule und können ihren Kopf um fast 180 Grad drehen. Wie beim Hund können die Krallen nicht eingezogen werden.

 

Bei starker Aufregung, Angst oder Schmerz, kann über die Analdrüsen ein stark stinkendes Sekret abgegeben werden. Im Alltag mit dem Frettchen passiert das aber in aller Regel nicht.

 

 

Entwicklung

 

Die Fähe wird im Frühjahr nach ihrer Geburt geschlechtsreif und kommt ab dann jedes Frühjahr in die Ranz. Leider ist es nicht selten, dass es zu einer unter Umständen tödlich endenden Dauerranz kommt. Eine Kastration wird daher empfohlen, wenn man nicht züchten möchte. Auch Rüden werden mit 9 Monaten geschlechtsreif, riechen nun stärker und markieren ihr Revier. Auch hier wird eine Kastration empfohlen.

 

Die Jungtiere kommen meist im Frühsommer zur Welt. Sie sind zu Anfang noch blind und taub und nur von einem dünnen Fellfilm überzogen. Mit 2-3 Wochen werden sie langsam aktiver und beginnen, sich mit ihrer Umwelt und den anderen Frettchen in der Wurfkiste auseinander zu setzen. Mit gut 4 Wochen öffnen sich die Augen und die Frettchen fangen an, Jagdspiele zu spielen, Futter zu horten und suchen zuverlässig eine feste Lösestelle auf. Mit 5-6 Wochen erkunden sie langsam auch die nähere Umgebung der Wurfkiste und werden etwas selbständiger. Das Säugen wird langsam zu Gunsten fester Nahrung reduziert und schließlich mit etwa 7-8 Wochen eingestellt. Mit 8 Wochen können die Frettchen dann zu ihren neuen Besitzern umziehen.

 

 

Fell

 

Das Fell ist dicht, aber eng anliegend, mit Unterwolle. Schwitzen können Frettchen nicht, wechseln dafür aber von Sommer- zu Winterfell. Dennoch ist es wichtig, dass sie sich im Sommer immer an schattige Orte und im Winter immer an frostfreie Orte zurück ziehen können.

 

An Farben gab es zu früheren Zeiten, als das Frettchen vor allem Jagdbegleiter war, fast nur „Albino“, also weiß mit roten Augen. So konnte es zuverlässig vom zu erlegenden Wild unterschieden werden.
Heute, da das Frettchen vor allem Haustier ist, gibt es eine Reihe mehr Farben. Iltisfarben ist das typische Wildfarben der Urform des Frettchens: dunkle Grannenhaare mit heller Unterwolle und eine Gesichtsmaske (ähnlich wie beim Waschbär) mit weißer Schnauze und hellen Bereiche über dem Auge, dazu helle Ohrränder. Beliebt ist auch Harlekin, das ähnlich dem Iltisfarbenen ist, jedoch mit hellen Bereichen an den Pfoten, der Brust und/oder an Bauch und Innenschenkeln. Beim Zimtfarbenen Frettchen hat das Fell einen helleren Braunton, eine Gesichtsmaske ist kaum erkennbar. Vor allem in den USA wird versucht, besonders ausgefallene Farben zu züchten. Meist geht dies mit starker Inzucht einher und oft auch mit daraus resultierenden gesundheitlichen Problemen.

Spielen mit Welpen – was Hund und Mensch Spaß macht

19. September 2012 in Lernen und Beschäftigung, Spiel, Sport und Spaß

 

In diesem Abschnitt geht es in erster Linie um Allgemeines rund um das Spielen mit dem (jungen) Hund. Viele Vorschläge und Anleitungen rund um Spiele und Beschäftigungen, findet man hier: Spiel, Sport und Spaß

 

 

Warum spielt der Hund?

 

Der Welpe spielt, um Sozialverhalten zu lernen, Kommunikation und Beißhemmung. Das Spiel dient dem Ausleben von Trieben, erstem einüben von Jagdsequenzen und dem Austesten von Grenzen beim Spielpartner: wann wird es dem Gegenüber zu viel, ab wann wird es ernst, wie zeigt der Spielpartner das? Die Kommunikation wird verfeinert, Körpersignale und Mimik deuten gelernt. Die Motorik wird verbessert und nicht zuletzt die Bindung zwischen den Spielenden verstärkt.

 

Spielerisch können dem Welpen so auch Regeln und Grenzen durch seine Menschen vermittelt werden und erste Übungen aufgebaut werden. Wichtig ist dabei zum einen, dass der Mensch die Regeln festlegt und zum anderen, dass der Mensch wirklich mit Begeisterung und auch Körpereinsatz dabei ist. Dem Hund z.B. lediglich einen Ball zu werfen, ist letztlich ein Spiel zwischen dem Ball und dem Hund, nicht zwischen Mensch und Hund. Man kann sich anschauen, wie Hunde untereinander spielen. Sie sind voller Begeisterung und mit ganzem Einsatz dabei, ohne dafür unbedingt ein Spielzeug zu brauchen. Wer das bei seinem Hund schafft, stärkt sowohl die Bindung, als auch das Interesse des Hundes an seinem Halter.

 

 

Welpen untereinander spielen in erster Linie Beutespiele oder Raufspiele:

 

Raufspiele

 

Ein Aspekt des Spiels beim Welpen ist das Balgen/Raufen, ein Kräfte messen und Reaktionen austesten. Als Mensch kann man diese Spielform nutzen, um dem kleinen Racker Grenzen aufzuzeigen, z.B. ein Spielabbruch, wenn er „unfair“ spielt, oder um die eigene Position zu stärken, z.B. indem man Anfang und Ende des Spiels bestimmt.

 

Dabei sollte man jedoch nicht vergessen, dass das Spiel dem Welpen auch Spaß machen sollte. Beim Spiel eines erwachsenen Hundes mit einem Welpen, liegt auch der erwachsene Hund mal auf dem Rücken oder spielt den Hasen. Man vergibt sich bei einem Welpen nichts, wenn er mal „Zwischensiege“ einfahren darf. Im Gegenteil: ein Spiel, bei dem man nie gewinnt und immer untergebuttert wird, macht auf Dauer niemandem Spaß, auch keinem Hund.

Gespielt wird „auf allen Vieren“ auf Augenhöhe mit dem Hund. Man kann in Spiel stupsen und knuffen, knurren und rangeln, eine Flucht andeuten oder selbst zum Angriff übergehen. Der Welpe wird dies sehr gut von „ernsten“ Situationen unterscheiden können. Ein solches Spiel trägt auch viel dazu bei, dass Mensch und Hund gegenseitig das Ausdrucksverhalten, die Körpersprache und Mimik deuten lernen. Wie reagiert der Welpe, wenn man sich mit Spannung auf ihn zu bewegt, wie, wenn man sich von ihm entfernt, sich klein macht oder groß? Erkennt er eine Spielaufforderung des Menschen, erkennt er, ab wann es dem Menschen ernst wird? Was lässt ihn ruhiger, was lässt ihn wilder werden? Auch für die Grundausbildung sind solche Erkenntnisse sehr lehrreich. Ein Hund muss und kann hierbei unterscheiden lernen, mit welchen Menschen solche Raufspiele erwünscht sind und mit welchen nicht. Jeder Erwachsene muss dies für sich selbst entscheiden, mit Kindern sind solche Spiele dagegen tabu.

 

 

Beutespiele

 

Der zweite große Spielbereich sind die Beutespiele. Das Suchen von Beute, das Lauern und Anpirschen, das Hetzen, Packen und tot schütteln. Letzteres auch gerne in einer Gemeinschaftsaktion als Zerrspiel mit dem Menschen. Einige Welpen bevorzugen Fangen spielen und Hetzen. Andere finden es viel toller, körpernah zu spielen und gemeinsam mit dem Menschen auf der Beute herum zu knautschen und zu zerren. Vor allem, wenn die Beute dabei auch noch quietscht. Einige Menschen lehnen „Quietschies“ in Hundespielzeug völlig ab, da sie glauben, es würde die Beißhemmung beeinträchtigen. Ich persönlich habe diese Erfahrung nicht gemacht, aber dies muss jeder selber entscheiden.

 

Bei Zerrspielen muss man darauf achten, nicht zu feste zu ziehen, am besten überlässt man dem Welpen die Intensität. Es kann sonst zu ausgerissenen Milchzähnen oder gar Zahnfehlstellungen kommen.

 

Wenn man den Welpen zu einem Spiel animieren möchte, darf man nicht vergessen, dass Beute flüchtet, und nicht angreift. Man zieht die Beute weg vom Hund, gerne in schnellen, abgehackten Bewegungen im Zick-Zack-Kurs. Die Beute verschwindet hinter dem Rücken, kommt kurz zwischen den Beinen wieder zum Vorschein und “flüchtet” dann erneut. Besonders gut simulieren kann man Beute durch eine kurze Reizangel: man befestigt ein Spielzeug an einer dicken Schnur oder kurzen Leine (bei dünnen Schnüren besteht eine nicht unerhebliche Verletzungsgefahr) und simuliert die aufgeregte Flucht. Gleichzeitig können auch erste Regeln eingeführt werden: der Welpe muss ruhig warten, während die Beute unbedarft an ihm vorbei schlendert, erst auf das Signal hin kommt der gemeinsame Angriff und die Beute flieht, begleitet von aufgeregten Lauten. Die kurze Leine erleichtert auch das anschließende Zerrspiel. Die Beute wehrt sich und zappelt, erstarrt kurz, ist sie tot? Nein, sie sammelt noch einmal Kräfte und versucht sich erneut zu befreien… Bei jagdtriebigen Rassen sind Regeln bei diesem Spiel besonders wichtig, dennoch muss man nicht auf Beutespiele verzichten. Im Gegenteil, der Hund kann lernen, nie ohne Kommando loszuhetzen oder sich beim hetzen stoppen zu lassen.

 

Das Einfordern einer kurzen Wartezeit, und den Welpen nicht immer gewinnen zu lassen, fördert nebenbei auch die Frustrationstoleranz.

Hat der Welpe das Spiel verstanden und Spaß daran, kann man es beim nächsten mal auch damit einleiten, dass man die Beute heimlich versteckt. Dann fordert man den Hund zur gemeinsamen Suche auf. Hat man die Beute gefunden, wird sie belauert, bis nach wenigen Sekunden das Angriffssignal kommt. Der Welpe darf die erlegte Beute auch kurz behalten und stolz herum tragen. So wird er von selbst die Erfahrung machen, dass das Tolle am Spiel nur dadurch weiter geht, dass er sich wieder seinem Menschen nähert. Sein Mensch kann dies fördern, indem er sich vom Hund wegbewegt oder lobend neben ihm her läuft. Ein direktes wieder abnehmen der Beute führt dagegen eher dazu, dass der Welpe in Zukunft erst mal das Weite sucht.

Ein kleiner Trick besteht darin, eine Ersatzbeute in der Tasche zu haben, die man interessant macht, wenn der Welpe mit der ersten Beute Abstand hält. Wenn der Mensch überzeugend mit der Ersatzbeute spielt, ist er so schnell wieder wesentlich interessanter, als die vom Welpen schon erlegte Beute. Ein solches Spiel kann auch später gut als Belohnung und zur Motivation in der Erziehung eingesetzt werden.

 

Ist das Spiel beendet, teilt man dies dem Hund mit einem ruhigen Markerwort mit und lässt das Spielzeug ohne Hektik, aber bestimmt, in der Spielzeugkiste verschwinden. Wichtig ist, dass das Spiel immer beendet wird, bevor der Hund die Lust verliert. So wird er beim nächsten mal mit noch mehr Motivation und Freude reagieren, wenn wieder ein Spiel ansteht.

 

Flaschendrehspiel

Falls der Hund eine bestimmte Form der Ausbildung durchlaufen soll, ist es eine grundsätzliche Überlegung, mit welcher Spielform gute Grundlagen gelegt werden können und was eher kontraproduktiv ist. Strebt man beispielsweise eine Dummy-Ausbildung an, ist das von Zerren und Knautschen begleitete Beutespiel meist weniger geeignet. Im Zweifelsfall kann man sich im Vorfeld an seinen Ausbilder oder Hundesport-Verein wenden, um auf den zukünftigen Sport zugeschnittene Spielvorschläge zu erhalten.

 

Vor allem für sehr wilde Welpen, die schwer zur Ruhe kommen, sind Beute- und Raufspiele ebenfalls nur bedingt geeignet. Hier machen ruhige Denkspiele und Geschicklichkeitsspiele sehr viel mehr Sinn, um den Hund auszulasten und die Freude an der Zusammenarbeit mit seinem Menschen zu fördern.
Dazu kommt, dass der Bewegungsapparat des Welpen noch recht empfindlich ist, so sollten zu viele abrupte Bremsmanöver oder Sprünge und Spiele auf glatten Böden vermieden werden.
Wenn man den Welpen müde spielen möchte, nutzt Kopfarbeit meist mehr. Diese überdreht den Welpen nicht und macht meist auch deutlich schneller müde, als ein wildes Tobespiel. Geschicklichkeitsaufgaben und Mutproben, wie das durchqueren eines Stuhl-Sacktunnels, Slalom um Becher laufen, das Beschreiten einer auf dem Boden liegenden Leiter oder das Betreten von raschelnden Untergründen bringen gemeinsame Erfolgserlebnisse und fordern den Welpen. Auch Nasenspiele zum Finden von Futter oder Auspackspiele stoßen meist auf viel Begeisterung. Viele Anregungen findet man hier: Spiele für Haus und Garten

 

was machen wir jetzt?

Damit der Hund versteht, was ein geeignetes, also erlaubtes Spielzeug ist, kann man eine Hundekiste einrichten. Aus dieser kommt alles, was zum spielen erlaubt ist und nach dem Spiel verschwindet das Spielzeug auch wieder dort drin. Wenn das Spielzeug nicht ständig zur freien Verfügung herum liegt, bleibt es deutlich interessanter für den Hund. Die meisten Welpen können mit einem Spielzeug tatsächlich wenig anfangen, wenn niemand da ist, der mit ihnen spielt. Und eigentlich ist das auch gut so, denn der Welpe soll ja seinen Menschen toll und interessant finden und nicht irgendein Spielzeug.

 

Als Spielzeug geeignet ist alles, was ungiftig ist und vor allem robust genug, spitzen Zähnen und wilden Zerrspielen standzuhalten. Ein verknotetes abgeschnittenes Hosenbein einer alter Jeans z.B. oder kommerzielles Hundespielzeug aus Hartgummi oder Baumwollstricke eignen sich allgemein gut. Plastikteile, z.B. abgekaute Augen von Stofftieren, können verschluckt viel Schaden anrichten, auch Spielzeug aus weichem Gummi oder Holzspielzeuge sind wenig geeignet.

 

Ruhepausen sind für einen Welpen ebenfalls ungemein wichtig, auch wenn er selbst das nicht immer einsieht. Es gibt keinen Grund, dem Welpen Dauerbespaßung zu bieten, nur weil er wach ist. Der Welpe muss auch damit umgehen lernen, dass er mal warten und zurück stehen muss. Leider ist es viel zu häufig so, dass die Begeisterung über den Hund die ersten Wochen oder Monate keine Grenzen kennt und viel zu viel mit ihm gemacht wird, und wenn er älter ist und tatsächlich mehr an Beschäftigung bräuchte, wird er kaum noch beachtet.

 

Allgemein gilt: je abwechslungsreicher gespielt wird, umso besser. Mal mit Beute, mal als Raufspiel, auch mal alleine oder mit anderen Hunden, daneben Nasenarbeit und das Lösen kleiner Denk- und Geschicklichkeitsaufgaben. So werden soziale Fähigkeiten, aber auch Kreativität und das Problemlösungsverhalten gefördert, und man umgeht die Gefahr, dass der Hund sich stereotyp auf ein Spielmuster festlegt.

 

Der Einzug des Welpen

31. August 2012 in ein Welpe zieht ein

 

die Abholung beim Züchter

 

Der Umzug des Welpen ins neue Heim ist für alle Beteiligten sehr aufregend, vor allem aber für den Welpen. Er ist erst wenige Wochen auf der Welt und kennt bisher nur den vertrauten Kreis seiner Familie. Nun muss er sich ganz ohne vertraute Bezugspersonen in einer völlig neuen Welt zurecht finden.

 

Wenn man Glück hat, hat der Züchter schon erste Ausflüge mit den Welpen unternommen, so dass der kleine Zwerg das Autofahren bereits kennen gelernt hat. Aber auch wenn dies der Fall ist, erscheint man zur Abholung des Welpen am besten zu zweit, so dass sich einer während der Fahrt um den Welpen kümmern kann. Um den Welpen hochzuheben, legt man eine Hand unter die Brust und die andere unter das Gesäß, hinter die Hinterbeine. So ist es für ihn am angenehmsten. Auf keinen Fall darf man den Hund an den Vorderbeinen hochheben, das ist schmerzhaft und kann zu Verletzungen führen. Die erste Fahrt verbringt der Welpe am besten auf dem Schoß des Beifahrers oder aber in einer stabilen Box. Einige Welpen jammern, andere werden seekrank und müssen sich übergeben oder verlieren vor lauter Aufregung völlig die Kontrolle über ihre Blase und entleeren sich auf dem Schoß ihres Halters. Ein Handtuch oder Küchenrolle sind daher nützliche Begleiter bei der Abholung. Hilfreich ist es, wenn der Welpe sich vorher müde gespielt hat und auf einer Decke mit dem vertrauten Geruch seiner Geschwister liegen darf. Eine solche Decke kann man bei einem früheren Besuch des Züchters mitbringen und bei der Abholung dann wieder mit Nachhause nehmen.

Bei längeren Autofahrten sollten mehrere Pausen eingeplant werden. Zumindest falls der Welpe geschlafen hat und dann wieder aufwacht, wird er sich dringend lösen müssen. Hierfür darf man ein Geschirr/Halsband und eine Leine nicht vergessen. Der Welpe hat noch keine Bindung zu seinen neuen Besitzern (woher auch?), so kann er freilaufend leicht verloren gehen.

 

 

der Welpe zieht ein

 

Für den Welpen sind die Autofahrt und die Ankunft im neuen Zuhause unheimlich aufregend und auch beängstigend. Besuch von Freunden oder Verwandten oder gar eine Willkommensparty verschiebt man daher besser um einige Tage.

Zuhause angekommen, setzt man den Welpen als erstes dorthin, wo er sich in Zukunft lösen soll. Eine Ecke im Garten oder ein Plätzchen am Grünstreifen z.B.. Vielleicht braucht der Welpe ein Weilchen und kann nicht vor lauter Aufregung. Ruhe vermitteln hilft, sonst probiert man es kurze Zeit später erneut. Wenn er sich an der richtigen Stelle löst, darf das Lob natürlich nicht fehlen. Anschließend bringt man ihn in das Zimmer, in dem sich ein Ruheplatz für ihn befindet. Man zeigt ihm den Wassernapf und seinen Platz (auch hier ist eine nach seinen Geschwistern riechende Decke hilfreich) und lässt ihn ruhig das Zimmer erkunden.

 

Es ist weder nötig, noch hilfreich, ihn gleich mit der ganzen Wohnung zu konfrontieren. Wird er müde, legt man ihn in sein Körbchen. Je ruhiger sich die Ankunft gestaltet, umso einfacher macht man es dem Hund. Zum spielen und toben kommen noch genug Tage. Für ruhige Anwesenheit und Körperkontakt sind aber viele Welpen dankbar.

 

 

die erste Nacht

 

Für den Welpen ist die erste Nacht alles andere als leicht. Es ist das erste Mal in seinem Leben, dass er ohne den Körperkontakt zu seinen Geschwistern, ohne die vertrauten Gerüche und die vertraute Wärme schlafen muss. Auch die Umgebung ist fremd, die Geräusche und die Menschen. Es ist völlig normal, dass der kleine Zwerg nach seinen Geschwistern und der Mutter ruft und nur schwer zur Ruhe kommt. Man erleichtert es dem Welpen ungemein, ihn zumindest die ersten Nächte nicht alleine schlafen zu lassen. So legt man auch gleich den Grundstein für ein Zusammengehörigkeitsgefühl und eine gute Bindung.

 

Soll der Hund nicht mit im Schlafzimmer schlafen, so ist es vielleicht alternativ möglich, dass der Mensch beim Hund im Wohnzimmer schläft. Den Welpen nicht völlig alleine zu lassen, ist auch insofern ein Vorteil, dass der Hund meist wesentlich ruhiger ist (man selbst schläft somit auch besser) und man es mitbekommt, wenn er wach wird. So kann man ihn rechtzeitig vor die Tür setzen, bevor etwas in die Wohnung geht. Da Welpen ungern ihren Schlafplatz beschmutzen, kann man die Wahrscheinlichkeit, dass der Welpe sich meldet wenn die Blase drückt, steigern, indem der Hund in einer Box oder in einem Karton schläft. Länger einhalten kann der Welpe allerdings in dem Alter noch nicht.

Darf der Hund zwar im Schlafzimmer schlafen, nicht aber im Bett, wirkt eine zum Hund gehaltene Hand ungemein beruhigend auf ihn. Eine Alternative kann ein tickender Wecker und eine Wärmflasche im Körbchen sein, um ihm die Umstellung zum Schlafen ohne Geschwister zu erleichtern.

 

Erfahrungsgemäß wird die erste Nacht sehr kurz. So spät wie möglich wird der Hund noch einmal vor die Tür gelassen, dennoch sind die meisten Welpen spätestens um 5 Uhr morgens hellwach, außerdem voller Tatendrang und mit drückender Blase… Anfangs kann der Welpe noch nicht einhalten, bis sein Besitzer geduscht und Kaffee gekocht hat. So heißt es in der ersten Zeit: schnell sein oder wischen.

 

Das welpensichere Zuhause

31. August 2012 in ein Welpe zieht ein

Welpen sind unheimlich neugierig, testen alles aus, möchten mit allem spielen und nehmen dabei auch alles in die Schnauze. Eine welpensichere Wohnung hat somit große Ähnlichkeit mit einer kindersicheren Wohnung. Wichtig sind die Überlegungen: was kann meinem Hund schaden? Und: was kann mein Hund zerstören?

Teure Vasen und Dekorationsgegenstände sind die erste Zeit in höheren Lagen besser aufgehoben und der teure Teppich überlebt die Welpenzeit besser eingerollt in der Abstellkammer. Selbst wenn der Welpe den Teppich nicht als Kauspielzeug entdeckt, tut die mangelnde Stubenreinheit ein Übriges. Schuhe, das Lieblingsspielzeug der Kinder, Stifte, Bücher… all das ist die schöne neue Spielzeugwelt des Welpen, wenn es sich in Bodennähe befindet. Positiv ist: der Welpe erzieht zur Ordnung.

 

Richtig gefährlich werden können giftige Zimmerpflanzen wie z.B. Gummibaum, Efeu, Alpenveilchen, Farne oder der Weihnachtsstern. Giftig für Hunde sind auch einige Lebensmittel wie z.B. Schokolade oder Weintrauben/Rosinen. Auch Putzmittel, Schneckenkorn, Klebstoffe, Medikamente, Schuhcreme, Zigarettenstummel oder Dünger müssen hundesicher untergebracht werden. Kleine Gegenstände werden gerne mal verschluckt. Erstickungsgefahr droht oder bei scharfkantigen Dingen auch inneres Verbluten. Kaut der Welpe Stromkabel an oder pinkelt in eine Steckdosenleiste, so kann dies ganz tragisch enden. Steile Treppen sind ebenfalls nicht ungefährlich, ein Kindergitter kann hier helfen. Daneben sind dem Einfallsreichtum eines Welpen kaum Grenzen gesetzt. Der Mülleimer und das Katzenklo sind besonders interessant, aber für ein Zerrspiel mit der Tischdecke ist ein Welpe auch immer zu haben. Den größten Gefallen tut man sich, den Welpen die erste Zeit möglichst nicht aus den Augen zu lassen und ihm möglichst schnell zu vermitteln, womit er sich beschäftigen darf und womit nicht.

 

Typisch Hunde Welpen

1. August 2012 in ein Welpe zieht ein

 

Viele Hundebesitzer fasziniert es, wie arglos und neugierig Welpen sind. Dass sie alles erforschen wollen, mit allem spielen können, aber auch vor eigentlich Alltäglichem zurück schrecken. Die ganze Welt ist neu und interessant. Alles muss erkundet werden, jede kleine Denk- oder Geschicklichkeitsaufgabe ist eine riesige Herausforderung. Welpen können die reine Lebensfreude ausstrahlen. Es macht Spaß, mit dem Hund die Welt zu entdecken und Freude am gemeinsamen Tun zu wecken. Vor allem ist es schön zu erleben, wie der Hund langsam immer mehr Vertrauen fasst, immer mehr Zusammengehörigkeitsgefühl entsteht, man wird ein Team.

 

Genug Menschen sind allerdings heilfroh, wenn der Hund endlich erwachsen ist. Ein Welpe ist quasi ein Vollzeit-Job.

 

Welpen sind noch nicht in der Lage, ihre Blase zu kontrollieren, so darf man sie in den Wachphasen kaum aus dem Augen lassen. Hat man Glück, meldet sich der Welpe, dann hat man nur noch das Problem, ihn innerhalb weniger Sekunden in den Garten oder auf den nächsten Grünstreifen zu befördern. Einhalten kann er noch nicht. Hat man Pech und der Welpe meldet sich nicht, muss man eben etwas öfter wischen. Leider müssen junge Welpen auch Nachts noch raus oder zumindest sehr früh morgens. Und wenn man schon mal wach ist, sieht der Welpe es auch eher nicht ein, nach dem Gassigang ruhig weiter zu schlafen. Ein Spiel oder die Wohnung zu erkunden ist viel interessanter, auch um 5 Uhr Morgens.

 

Welpen haben noch keine Beißhemmung. Sie zwicken im Spiel, kauen auf Händen herum oder testen, ob sich das Hosenbein nicht zu einem lustigen Zerrspiel eignet. Wenn man Welpen untereinander beobachtet, wird schnell klar, was sie sich unter einem tollen Spiel vorstellen. Dass menschliche Haut empfindlicher ist und Menschen sich das mit dem Spielen überhaupt etwas anders vorstellen, muss der Zwerg erst noch lernen. Vor allem kleine Kinder sind mit den übermütigen Spielaufforderungen des Welpen schnell überfordert. Umgekehrt leben gerade kleine Welpen auch nicht ungefährlich beim Spiel mit Kindern. Schnell wird der Hund zu sehr gedrückt oder verbogen oder fallen gelassen. Welpen und Kinder sollte man grundsätzlich nie miteinander alleine lassen.

 

Welpen haben ein enormes Kaubedürfnis, vor allem, wenn sie in den Zahnwechsel kommen. Und sie haben keine Ahnung, dass die Zimmerpflanze giftig ist, der zerfetzte Teddy das Lieblingsspielzeug des Sohnes war oder ein Stuhlbein etwas anderes ist, als ein Stöckchen. Apropos Verständnis: Welpen verstehen weder, was „Nein“ heißt, noch dass das aufgeregte von lauten Geräuschen begleitete Herumgefuchtel ihrer Besitzer einen Tadel darstellen soll. Ein Entgegenkommen Seitens der Besitzer in der Kommunikation ist hilfreich, ein paar Grundlagen in hündischer Körpersprache zu beherrschen, sinnvoll.

 

Welpen haben zudem eine sehr kurze Aufmerksamkeitsspanne. Sie schwanken innerhalb von Minuten zwischen aufmerksamem Mitarbeiten, wilder Überdrehtheit und Tiefschlaf. Die „wilden 5 Minuten“ kennt fast jeder Welpenbesitzer, wenn der kleine Terror-Zwerg wie von der Tarantel gestochen durch die Wohnung rast und überhaupt nicht mehr ansprechbar scheint.

 

Welpen müssen viel kennen lernen, um später als erwachsener Hund gelassen auf Umweltreize, Menschen oder andere Hunde zu reagieren. Die Zeitspanne, in der der junge Hund unbedarft auf alles zu geht, ist kurz und gilt es zu nutzen. Alles, was er jetzt lernt, prägt ihn stark für den Rest seines Lebens. Leider auch negative Erlebnisse. Eine Balance zwischen Sicherheit geben und erleben lassen, fördern, ohne zu überfordern, muss gefunden werden.

 

Welpen haben keine Ahnung von Leinenführigkeit und sehen auch keinerlei Sinn darin, „ordentlich“ an der Leine zu laufen. Sie wollen rennen, dann wieder still beobachten, spielen, die Welt erkunden… Die Leine scheint da nur hinderlich. Dennoch muss man von Anfang an konsequent sein, wenn man später nicht vor einem deutlich größeren, kräftigeren Ziehproblem beim erwachsenen Hund stehen will.
Mit Welpen darf man aus gesundheitlichen Gründen auch noch nicht allzu lange spazieren gehen, dafür muss es aber sehr oft sein. Auch abseits von körperlicher Überforderung (Welpen haben meist überhaupt kein Gespür dafür, wann sie genug haben), machen Spaziergänge in Form von „Strecke zurücklegen“ keinerlei Sinn. Es sei denn, man will sich einen Marathonläufer heran trainieren. Der Welpe muss die Welt kennen lernen, nicht sich von A nach B bewegen. Der Weg ist das Ziel.

 

Welpen können noch nicht alleine bleiben. Beim Züchter war ja auch immer jemand da: die Mutterhündin, die Geschwister, Menschen… Nun sind sie in völlig fremder Umgebung bei fremden Menschen, sie müssen erst Vertrauen fassen und langsam begreifen, dass das alleine bleiben kein Weltuntergang ist und ihre Menschen immer wieder kommen. Dazu kommt: je jünger der Welpe, desto kürzer die Schlaf-/Wachphasen. Wenn der Welpe mehrere Stunden alleine bleiben muss, wacht er in dieser Zeit mehrfach auf, sucht seine Sozialpartner, ist voller Tatendrang und die Blase drückt. Er ist gezwungen, sich im Haus zu lösen, einhalten kann er ja noch nicht. Für das Stubenreinheitstraining ist das wenig förderlich. Er ist auch gezwungen, sich selbst eine Beschäftigung zu suchen. Und er weiß nicht, dass es keine gute Idee ist, den teuren Teppich anzukauen oder den Mülleimer auszuleeren. Woher auch, es ist ja niemand da, der ihm ein Feedback gibt. Den Welpen in eine Box zu sperren, macht es für den Menschen angenehmer, aber keinesfalls für den Hund.

 

Junge Welpen finden meist alle Lebewesen prima. Menschen, Hunde, alles wird überschwänglich begrüßt, das Rückrufkommando ist leicht vergessen. Wenig hilfreich dabei ist, dass die meisten Menschen fremde Welpen hinreißend finden und den Ausreißer fröhlich begrüßen und selbst das Anspringen nicht tragisch finden. Ab und an scheint es gar, als hätte der Welpe seinen Besitzer völlig vergessen und würde nun mit neuen Menschen oder anderen Hunden fröhlich Nachhause laufen wollen. Vergessen darf man dabei nicht, dass diese sehr positive Eigenschaft von Welpen den Übergang vom Züchter zu seinen neuen Besitzern sehr erleichtert hat. Ebenso ist die Gewöhnung an Kinder und andere Haustiere beim Welpen recht einfach. Man kann den Welpen formen und prägen, von Anfang an so erziehen, wie man es selbst für richtig hält. Der Welpe ist noch nicht vorbelastet, man kennt seine ganze Geschichte und wenn es dann später doch zu gröberem „Fehlverhalten“ des Hundes kommt, kann man sich an die eigene Nase packen.

 

 

Welcher Hund passt zu mir? – Welpe oder erwachsener Hund?

1. August 2012 in welcher Hund passt zu mir?

 

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der Welpe

 

Viele Menschen finden es toll, wie arglos und neugierig Welpen sind. Dass sie alles erforschen wollen, alles als bespielbar einschätzen, aber auch vor eigentlich Alltäglichem zurück schrecken. Alles ist neu und faszinierend. Alles muss erkundet werden, jede kleine Denk- oder Geschicklichkeitsaufgabe ist eine riesige Herausforderung. Man begleitet den Hund von Beginn an, entdeckt mit ihm die Welt und weckt Freude am gemeinsamen Tun. Welpen können die reine Lebensfreude ausstrahlen. Vor allem ist es auch schön zu erleben, wie der Hund langsam immer mehr Vertrauen fasst, immer mehr Zugehörigkeitsgefühl entsteht, man wird ein Team.

 

Genug Menschen sind allerdings heilfroh, wenn der Hund endlich erwachsen ist. Ein Welpe ist quasi ein Vollzeit-Job.

 

Welpen sind noch nicht in der Lage, ihre Blase zu kontrollieren, so darf man sie in den Wachphasen kaum aus dem Augen lassen. Hat man Glück, meldet sich der Welpe, dann hat man nur noch das Problem, ihn innerhalb weniger Sekunden in den Garten oder auf den nächsten Grünstreifen zu befördern. Hat man Pech, muss man eben etwas öfter wischen. Leider müssen junge Welpen auch Nachts noch raus oder zumindest sehr früh morgens. Und wenn man schon mal wach ist, sieht der Welpe es auch eher nicht ein, nach dem Gassigang ruhig weiter zu schlafen. Ein Spiel oder die Wohnung zu erkunden ist viel interessanter, auch um 5 Uhr Morgens.

 

Welpen haben noch keine Beißhemmung. Sie zwicken im Spiel, kauen auf Händen herum oder testen, ob sich das Hosenbein nicht zu einem lustigen Zerrspiel eignet. Wenn man Welpen untereinander beobachtet, wird schnell klar, was sie sich unter einem tollen Spiel vorstellen. Dass menschliche Haut empfindlicher ist und Menschen sich das mit dem Spielen überhaupt etwas anders vorstellen, muss der Zwerg erst noch lernen. Vor allem kleine Kinder sind mit den übermütigen Spielaufforderungen des Welpen schnell überfordert. Umgekehrt leben gerade kleine Welpen auch nicht ungefährlich beim Spiel mit Kindern. Schnell wird der Hund zu sehr gedrückt oder verbogen oder fallen gelassen. Welpen und Kinder sollte man grundsätzlich nie miteinander alleine lassen.

 

Welpen haben ein enormes Kaubedürfnis, vor allem, wenn sie in den Zahnwechsel kommen. Und sie haben keine Ahnung, dass die Zimmerpflanze giftig ist, der zerfetzte Teddy das Lieblingsspielzeug des Sohnes war oder ein Stuhlbein etwas anderes ist, als ein Stöckchen. Apropos Verständnis: Welpen verstehen weder, was „Nein“ heißt, noch dass das aufgeregte von lauten Geräuschen begleitete Herumgefuchtel ihrer Besitzer einen Tadel darstellen soll. Ein Entgegenkommen Seitens der Besitzer in der Kommunikation ist hilfreich, ein paar Grundlagen in hündischer Körpersprache zu beherrschen, sinnvoll.

 

Welpen haben zudem eine sehr kurze Aufmerksamkeitsspanne. Sie schwanken innerhalb von Minuten zwischen aufmerksamem Mitarbeiten, wilder Überdrehtheit und Tiefschlaf. Die „wilden 5 Minuten“ kennt fast jeder Welpenbesitzer, wenn der kleine Terror-Zwerg wie von der Tarantel gestochen durch die Wohnung rast und überhaupt nicht mehr ansprechbar scheint.

 

Welpen müssen viel kennen lernen, um später als erwachsener Hund gelassen auf Umweltreize, Menschen oder andere Hunde zu reagieren. Die Zeitspanne, in der der junge Hund unbedarft auf alles zu geht, ist kurz und gilt es zu nutzen. Alles, was er jetzt lernt, prägt ihn stark für den Rest seines Lebens. Leider auch negative Erlebnisse. Eine Balance zwischen Sicherheit geben und erleben lassen, fördern, ohne zu überfordern, muss gefunden werden.

 

Welpen haben keine Ahnung von Leinenführigkeit und sehen auch keinerlei Sinn darin, „ordentlich“ an der Leine zu laufen. Sie wollen rennen, dann wieder still beobachten, spielen, die Welt erkunden… Die Leine scheint da nur hinderlich. Dennoch muss man von Anfang an konsequent sein, wenn man später nicht vor einem deutlich größeren, kräftigeren Ziehproblem beim erwachsenen Hund stehen will.
Mit Welpen darf man aus gesundheitlichen Gründen auch noch nicht allzu lange spazieren gehen, dafür muss es aber sehr oft sein. Auch abseits von körperlicher Überforderung (Welpen haben meist überhaupt kein Gespür dafür, wann sie genug haben), machen Spaziergänge in Form von „Strecke zurücklegen“ keinerlei Sinn. Es sei denn, man will sich einen Marathonläufer heran trainieren. Der Welpe muss die Welt kennen lernen, nicht sich von A nach B bewegen. Der Weg ist das Ziel.

 

Welpen können noch nicht alleine bleiben. Beim Züchter war ja auch immer jemand da: die Mutterhündin, die Geschwister, Menschen… Nun sind sie in völlig fremder Umgebung bei fremden Menschen, sie müssen erst Vertrauen fassen und langsam begreifen, dass das alleine bleiben kein Weltuntergang ist und ihre Menschen immer wieder kommen. Dazu kommt: je jünger der Welpe, desto kürzer die Schlaf-/Wachphasen. Wenn der Welpe mehrere Stunden alleine bleiben muss, wacht er in dieser Zeit mehrfach auf, sucht seine Sozialpartner, ist voller Tatendrang und die Blase drückt. Er ist gezwungen, sich im Haus zu lösen, einhalten kann er ja noch nicht. Für das Stubenreinheitstraining ist das wenig förderlich. Er ist auch gezwungen, sich selbst eine Beschäftigung zu suchen. Und er weiß nicht, dass es keine gute Idee ist, den teuren Teppich anzukauen oder den Mülleimer auszuleeren. Woher auch, es ist ja niemand da, der ihm ein Feedback gibt. Den Welpen in eine Box zu sperren, macht es für den Menschen angenehmer, aber keinesfalls für den Hund.

 

Junge Welpen finden meist alle Lebewesen prima. Menschen, Hunde, alles wird überschwänglich begrüßt, das Rückrufkommando ist leicht vergessen. Wenig hilfreich dabei ist, dass die meisten Menschen fremde Welpen hinreißend finden und den Ausreißer fröhlich begrüßen und selbst das Anspringen nicht tragisch finden. Ab und an scheint es gar, als hätte der Welpe seinen Besitzer völlig vergessen und würde nun mit neuen Menschen oder anderen Hunden fröhlich Nachhause laufen wollen. Vergessen darf man dabei nicht, dass diese sehr positive Eigenschaft von Welpen den Übergang vom Züchter zu seinen neuen Besitzern sehr erleichtert hat. Ebenso ist die Gewöhnung an Kinder und andere Haustiere beim Welpen recht einfach. Man kann den Welpen formen und prägen, von Anfang an so erziehen, wie man es selbst für richtig hält. Der Welpe ist noch nicht vorbelastet, man kennt seine ganze Geschichte und wenn es dann später doch zu gröberem „Fehlverhalten“ des Hundes kommt, kann man sich an die eigene Nase packen.

 

 

der erwachsene Hund

 

Ein erwachsener Hund hat den Vorteil, in der Regel bereits ruhiger und abgeklärter zu sein, als ein Welpe. Im Allgemeinen ist er bereits stubenrein und mit etwas Glück kann er auch schon mehrere Stunden problemlos alleine bleiben. Ein erwachsener Hund hat dazu längere Schlaf- und Wachphasen, was den Tagesablauf mit ihm deutlich besser planbar macht. Es sind schon wesentlich mehr Aktivitäten mit ihm möglich und auch längere Spaziergänge. Dazu kommt, dass man bei einem erwachsenen Hund besser einschätzen kann, ob er vom Wesen her wirklich passt.

 

Der niedliche undefinierbare Mischlingswelpe wird vielleicht zu einem imposanten Wachhund, den man in seiner angedachten Rolle als Besucherfreundlicher Familienhund in der Mietwohnung eher nicht gebrauchen kann. Oder er entwickelt enormen Jagdtrieb, der Freilauf kaum möglich macht. Oder statt des ruhigen Sofa-Hundes erhält man ein nimmermüdes Energiebündel. Oder er ist als erwachsener Hund wenig interessiert an ausgelassenem Spiel mit anderen Hunden, schade für den, der vorhatte, seinen Hund über Besuche auf der Hundewiese auszulasten. Nimmt man einen bereits erwachsenen Hund auf, stehen all diese Charakterzüge schon fest.

 

Einen erwachsenen Hund kann man „von privat“ bekommen, aus dem Tierheim oder aus einer Pflegestelle, die für Tierschutzvereine Hunde betreut. Viele Menschen schreckt ab, dass es ja „einen Grund geben muss“, warum der Hund abgegeben wurde. Natürlich werden viele Hunde aus Überforderung abgegeben. Oft genug mit etwa einem Jahr, weil es völlig versäumt wurde, den Hund zu erziehen oder Grenzen zu setzen und nun, wo der Hund groß, kräftig und in der Pubertät angekommen ist, schaffen es seine Besitzer erst recht nicht mehr. Gerade bei einem so jungen Hund, dessen einziges Problem mangelnde Erziehung ist, ist es mit dem richtigen Training oft nicht schwierig, einen tollen Familienhund zu erhalten.
Deutlich schwieriger wird es, wenn der Hund schon starke Verhaltensprobleme entwickelt hat, z.B. sehr ängstlich ist oder in bestimmten Situationen aggressiv reagiert. Dies ist für viele Hundeanfänger, ohne die Hilfe eines kompetenten Trainers, kaum zu meistern. Einige Hunde werden aber auch abgegeben, weil die Besitzer umziehen, die Halter sich trennen oder ein Kind erwarten oder der Besitzer verstirbt. Es gibt durchaus auch gut erzogene Hunde im Tierheim, solche, die verträglich mit Mensch und Tier sind, nicht jagen oder das perfekte Temperament für die angedachten Aktivitäten mitbringen. Es gibt so viele Hunde im Tierschutz, die auf ein neues Zuhause warten, dass eigentlich für absolut Jeden der passende Traum-Hund dabei sein müsste.

 

Ein Problem ist es, dass oft nur ein Teil der Vorgeschichte bekannt ist, so dass unvorhergesehen Schwierigkeiten auftreten können. Z.B. Angst vor bestimmten Menschen oder Gegenständen oder Unverträglichkeit mit bestimmten Hunderassen. Wenn die Ursache im Dunkeln liegt, macht dies das Training nicht unbedingt leichter. So ist es wichtig, möglichst viel über den anvisierten zukünftigen Hausgenossen in Erfahrung zu bringen.

 

Hunde, die in Pflegestellen leben, sind meist voll in die Familie integriert und leben einen ganz normalen Alltag. So kann man sehr viel über mögliche Schwierigkeiten, aber auch Vorzüge des Hundes sagen. Dazu kommt, dass die Hunde ihren Pflegestellen meist schnell ans Herz wachsen, so dass diesen daran gelegen ist, ihre Hunde nur in wirklich passende Hände zu vermitteln.

Bei Abgabe „von privat“ sollte man dagegen ganz genau hinterfragen und am besten auch mehrfach mit dem Hund spazieren gehen, bevor man sich endgültig für ihn entscheidet. Wenn man den Eindruck hat, die Halter wollen den Hund nur irgendwie möglichst schnell los werden, ist für Hundeanfänger Vorsicht geboten.

 

Tierheime gibt es sehr unterschiedliche. Viele Tierheime kümmern sich vorbildlich, trainieren auch mit den Hunden und bestehen auf eine längere Kennenlernphase, um absolut sicher sein zu können, dass Hund und Halter zueinander passen. Manche Tierheime beschränken sich aber weitestgehend auf die Verwahrung der Hunde und sind froh um jede schnelle Vermittlung. Mehrere Spaziergänge mit dem Hund vor der Adoption, möglichst mit der ganzen Familie, sollten Pflicht sein. Wenn die Pfleger im Tierheim wenig über den Wunsch-Kandidaten sagen können, helfen vielleicht Gespräche mit regelmäßigen Gassigängern weiter oder ein Kontakt zu den Vorbesitzern kann hergestellt werden. Je mehr man über den Hund, sein Verhalten im Alltag oder mögliche Probleme in Erfahrung bringen kann, umso wahrscheinlicher ist es, dass alle miteinander glücklich werden.

 

Falls es eine bestimmte Rasse werden soll, kann man sich an Rassespezifische Notvermittlungen wenden. Für fast jede Rasse existiert eine solche, die oft auch Mischlinge der betreuten Rasse vermittelt. Es kommt auch immer mal wieder vor, dass Züchter Hunde abgeben, die sich als zuchtuntauglich erweisen. Hier kann man bei dem betreuenden Zuchtverband nachfragen.

Die Entwicklung der jungen Katze

18. Juli 2012 in Körper und Sinne

 

Katzenbabys kommen nach einer Tragzeit von etwa 63 Tagen zur Welt. Bei der Geburt sind sie noch blind, der Tast- und der Geruchssinn sind aber schon recht gut entwickelt.

 

Ab der 2. Woche sind die jungen Katzen in der Lage, Geräusche zu orten und bereits mit 4 Wochen ist der Geruchssinn völlig ausgebildet. Die Augen öffnen sich nach etwa 7-10Tagen, aber erst im Laufe der 4. Lebenswoche können sie sich grob über die Sehkraft orientieren und so z.B. Hindernisse umgehen. Voll ausgebildet ist das Sehvermögen erst mit etwa 4 Monaten.

 

Mit 3-4 Wochen werden die Katzen immer aktiver, verspielter und neugieriger, die Motorik wird deutlich besser, sie beginnen sich zu putzen und mit Gegenständen zu spielen. Die Mutter bringt ihnen nun Beutefangen bei und schleppt hierzu auch halbtote Mäuse an. Das grundsätzliche Jagdvermögen ist der Katze allerdings angeboren und entwickelt sich auch ohne Hilfe der Mutterkatze mit der Zeit. Wichtig ist die Mutter allerdings für das Training zur Stubenreinheit und vor allem für das Erlenen des Sozialverhaltens. Deshalb sollten Katzenbabys keinesfalls zu früh von der Mutter getrennt werden.

 

Mit etwa 12 Wochen können die jungen Katzen in Grundzügen all die Dinge, die auch eine erwachsene Katze beherrscht. Nun ist ein guter Zeitpunkt für die Abgabe. Sie putzen sich völlig selbstständig, können klettern, ihre Krallen wetzen und werden langsam auch im Jagen geschickter.

 

Mit etwa 6-8 Monaten wird die Katze geschlechtsreif und ist in allen Belangen völlig unabhängig von der Mutterkatze. Die wird nun bereits den nächsten Wurf Katzenjunge zur Welt bringen, wenn der Mensch nicht regulierend eingreift. Kater und Katze sind jetzt auch an der Statur als solche zu erkennen und das Territorialverhalten wird stärker. Es kann zu ernsthaften Rangordnungskämpfen kommen, die Verspieltheit lässt langsam nach.

 

Die Lebenserwartung einer gut gepflegten Hauskatze beträgt etwa 14 – 18 Jahre.

Welche Katze passt zu mir?

16. Juli 2012 in eine Katze zieht ein

 

Kitten oder erwachsene Katze?

 

Junge Katzen sind meist sehr lebhaft, voller Abenteuerdrang, wollen spielen und etwas erleben. Auch müssen sie erst noch lernen, dass das Sofa kein Kratzbrett ist und kein Käse von der Anrichte geklaut wird. Kitten benötigen meist sehr viel mehr an Zeit von ihren Menschen, als eine ältere Katze. Es ist sehr sinnvoll, gleich zwei Kitten aufzunehmen, damit diese miteinander spielen und Sozialkontakte haben können.

Der Vorteil an Kitten ist ihre große Anpassungsfähigkeit. Meist kann man sie problemlos zu Wohnungs- oder Freigängerkatzen heran ziehen, sie leben sich schnell in ihre neue Umgebung ein und sind auch gut an Hunde zu gewöhnen.

 

Ältere Katzen sind in der Regel deutlich vernünftiger und ruhiger. Es gibt sie im Tierheim in allen Farben, verspielt oder ernsthaft, verschmust, sehr menschenbezogen oder etwas eigenständiger, verträglich mit anderen Katzen oder Einzelgänger aus Überzeugung, Freigänger oder Wohnungskatze. Mehr als genug Katzen warten auf ein neues Zuhause, so dass für jeden die passende dabei ist.

Dafür nimmt man eine Katze mit Vorgeschichte auf. Die Katzen haben schon deutliche Vorlieben und Abneigungen, sind teils ängstlich oder kommen nicht mit Hunden zurecht. Viele Tierheime und Tierschutzorganisationen arbeiten mit Pflegestellen zusammen, die die Katzen bei sich im Haushalt leben lassen. So kann oft besser als bei Tierheiminsassen gesagt werden, wie die Katze tatsächlich ist, was sie braucht und was sie gar nicht mag. Das gleiche gilt natürlich auch für Katzen, die von privat abgegeben werden.

 

 

Katze oder Kater?

 

Manche Menschen schwören auf Kater, andere auf Katzen. Tatsächlich hängt es aber sehr viel mehr vom individuellen Charakter des Tieres als vom Geschlecht ab, wie schmusig, verspielt, gelassen oder kratzbürstig es ist. Bei Katern ist allerdings zu bedenken, dass eine Kastration, sowohl bei Wohnungstieren als auch bei Freigängern, fast unumgänglich ist. Unkastrierte Kater haben oft große Territorien, starkes Markierverhalten, auch in der Wohnung, und Kämpfe mit anderen Katern um ihre Herzdame. Kastrierte Kater dagegen sind weiblichen Katzen ähnlicher: sie streunen weniger und können auch gut mit anderen kastrierten Katern zusammen gehalten werden.

Kater und Katzen unterscheiden sich leicht im Körperbau. Kater sind meist etwas größer und deutlich kräftiger gebaut, mit breiterem Kopf. Falls man nicht vor hat zu züchten, macht es letztlich keinen großen Unterschied, ob man sich für eine Katze oder einen Kater entscheidet.

 

 

 

Rassekatze oder Hauskatze?

 

Rassekatzen kosten in der Anschaffung sehr viel Geld, zumal, wenn man zu einem guten, seriösen Züchter geht

 

Siam

Einige Rassekatzen haben spezielle Anforderungen an die Fellpflege, auch gibt es durchaus Linien, in denen bestimmte Krankheiten gehäuft vorkommen. Da hilft nur sehr durchdachte Züchterauswahl (siehe auch: Wo finde ich meine Traumkatze).

 

Rassekatzen kann man in der Regel keinen Freilauf gewähren, da das Risiko eines Diebstahls nicht unerheblich ist. Dies wiederum bedeutet, dass viel Zeit für die Katze vorhanden sein muss, um sie angemessen zu beschäftigen. Oft bietet sich die Aufnahme eines Geschwisterpärchens an, einige Züchter geben in Einzelhaltung auch keine Tiere ab. Dies verdoppelt natürlich den Anschaffungspreis.
Rassekatzen werden meist nach dem Aussehen ausgesucht. Es gibt aber durchaus auch Unterschiede im Charakter, z.B. wie lebhaft die Katze ist, ob sie viel miaut oder viel Abwechslung möchte.

 

Die Auswahl an Hauskatzen ist riesig, sowohl von privat, als auch aus dem Tierheim. Oft bekommt man Kitten aus „Unfallwürfen“ oder vom Bauernhof sogar geschenkt. Dies sollte einen keinesfalls zu einer unüberlegten Anschaffung verleiten. In der Regel sind Hauskatzen recht gesund und robust, der Charakter mag etwas weniger vorhersehbar sein, als bei einer Rassekatze.

 

 

Freigänger oder Wohnungskatze?

 

Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Befürworter der Freiganghaltung sind der Meinung, dass selbst viel an Beschäftigung, Spielzeug und Kratzbäumen nur ein kläglicher Ersatz für die vielen Eindrücke und Möglichkeiten sind, die einem Freigänger zu Verfügung stehen. Befürworter der reinen Wohnungshaltung führen an, dass Freigänger häufig einen frühen, qualvollen Tod sterben und Wohnungskatzen mit ein wenig Willen und Aufwand nicht minder glücklich oder ausgelastet sind, als Freigänger. Abnehmen kann einem diese Entscheidung letztlich niemand.

 

Freigänger haben in der Regel ein größeres Territorium, tatsächlich mehr Sinneseindrücke, mehr Jagdmöglichkeiten und sie bewegen sich mehr. So sind unter den Freigängern weniger übergewichtige Katzen zu finden und auch weniger Katzen, die aus Langeweile die Wohnung umgestalten. Ein Freigänger hat somit in der Regel auch deutlich weniger Ansprüche an seine Menschen, z.B. was Beschäftigung oder Jagdersatz angeht, und gibt sich meist auch mit deutlich weniger an Kratzbäumen oder Spielzeug zufrieden.

 

Dafür bereitet ein Freigänger seinen Menschen sehr viel mehr Sorgen, wenn er mal wieder nicht zur üblichen Zeit nach Hause kommt. Die Gefahren draußen sind vielfältig: Hunde, Autos, Jäger, Regentonnen, Rattengift, versehentliches eingesperrt werden, um nur ein paar wenige zu nennen. Einer Katze an einer stark befahrenen Straße Freilauf zu gewähren, ist kaum möglich, möchte man länger als ein paar Monate was von ihr haben.

 

Ein paar Regeln helfen, das Risiko geringer zu halten:

 

Freilauf sollte nur in ruhigen Wohngegenden ohne stärker befahrene Straße in der Nähe gewährt werden. Je ländlicher, umso besser.

 

Es sollten feste Fütterungszeiten eingehalten werden, so dass die Katze gezwungen ist, sich regelmäßig Zuhause blicken zu lassen. Nach der letzten Mahlzeit Abends bleibt die Katze im Haus. Nachts ist das Risiko mit Abstand am höchsten, dass die Katze überfahren wird. Die Katze sieht schlechter und der Autofahrer auch. Zudem fahren leider viele Autofahrer nachts besonders schnell und unvorsichtig, da sie nicht mit Hindernissen auf der Straße rechnen.

 

Freigängerkatzen sollten gechipt oder tätowiert sein. Das hilft aber nur, wenn man sein Tier dann auch unter dieser Nummer bei Tasso (Auskunft über den Tierarzt oder http://www.tasso.net/) registrieren lässt.

 

Um die Tierheime nicht endgültig aus allen Nähten platzen zu lassen, sollten Freigänger unbedingt kastriert werden, sowohl Kater als auch Katzen.

 

Freigänger brauchen noch dringender als Wohnungskatzen einen ausreichenden Impfschutz.

Die Entwicklung des Pferdes vom Fohlen bis zum Senior

27. Juni 2012 in Körper und Sinne, Pferdehaltung

 

Die Trächtigkeit beträgt bei Pferden gut 11 Monate. Auf den genauen Zeitpunkt der Geburt hat die Stute dabei durchaus Einfluss und sucht sich in der Regel eine ruhige Nacht aus. Auch im Stall lebende Stuten warten gerne, bis sie völlig ungestört sind, also auch keine Menschen mehr in der Nähe sind. Die Geburt selbst dauert oft nur Minuten. Während der Geburt wäre die Stute in freier Wildbahn besonders leichte Beute und der Blutgeruch lockt Fressfeinde an. Deshalb muss alles so schnell wie möglich gehen. Das Fohlen kann bereits kurz nach der Geburt stehen und seine Mutter bei einer möglichen Feindsichtung auf der Flucht begleiten.

Direkt nach der Geburt gibt es intensiven Kontakt zwischen Stute und Fohlen. Die Stute nimmt den Geruch des Fohlens auf und wiehert leise, damit das Fohlen ihre Stimme kennen lernt. Man sollte es der Stute auch nach Möglichkeit selbst überlassen, ihr Fohlen zu säubern. Die Prägung ist fest: die Tiere werden sich nun an Stimme und Geruch immer erkennen. Es ist kaum möglich, einer Stute ein Waisenfohlen unterzuschieben, selbst wenn sie ihr eigenes verloren hat. Auch deshalb ist es so wichtig, die Stute zu Anfang in Ruhe mit ihrem Fohlen die Bindung aufbauen zu lassen: nimmt sie ihr Fohlen durch Störungen nicht an, bleibt die Aufzuchtarbeit alleine beim Menschen. Mit etwa 6 Wochen nimmt das Fohlen zwar schon feste Nahrung zu sich, es wird aber insgesamt 4-6 Monate gesäugt.

 

Die sehr enge Bindung zwischen Mutter und Fohlen bleibt das ganze erste Lebensjahr bestehen. Erst, wenn die Stute erneut ein Fohlen zur Welt bringen könnte, also nach etwa einem Jahr, überlässt sie es der Selbstständigkeit.

Im ersten Lebensjahr beherrschen Fohlen eine spezielle Unterwerfungsgeste, das „Maulen“. Sie kauen dabei mit langem Hals und weit aufgemachtem Maul Luft. Dies garantiert ihnen fast schon Narrenfreiheit bei den älteren Herdenmitgliedern, wenn sich die Fohlen im richtigen Moment zurück nehmen und beschwichtigen.

Das erste Lebensjahr ist von der Natur so gedacht, dass Fohlen Sozialverhalten lernen, die Integration in die Gruppe leisten, zu erkennen lernen, was mögliche Gefahren sind und worauf sie alles achten müssen in ihrer Umwelt. Man sollte daher das erste Lebensjahr gut nutzen, um das Fohlen positiv an den Menschen und an Umweltreize zu gewöhnen, und durchaus auch schon erste Führ-, Hufpflege und Verladeübungen mit ihm machen. Je mehr Mensch und Fohlen miteinander agieren, umso vertrauter werden dem Fohlen die menschliche Kommunikation und auch allgemein die Zusammenarbeit mit dem Menschen.

 

Mit knapp einem Jahr ist das Fohlen dann voll in die Gruppe integriert und verbringt jetzt seine Zeit vor allem mit den 1-2 Jährigen „Geschwistern“. Die erwachsenen Tiere sind nun auch weniger nachsichtig und weisen deutlich zurecht, wenn ein Jungspund zu aufmüpfig wird. Die Jungpferde verbringen viel Zeit mit gemeinsamem Spiel, durch das sie Sozialverhalten, Fluchtverhalten und im Falle junger Hengste auch den Kampf trainieren.

 

Stuten erreichen die Geschlechtsreife zwischen 12 und 20 Monaten, Hengste etwas früher. Zur Zucht eingesetzt werden Pferde ab etwa 3 Jahren. Wirklich körperlich und geistig ausgereift sind Pferde aber erst mit etwa 5-7 Jahren. Die letzten Wachstumsfugen schließen sich mit 2-2,5 Jahren, vorher sollte das Pferd nicht eingeritten werden. Mit 6-12 Jahren steht das Pferd in der Blüte seiner Jahre, es ist nun voll leistungsfähig.

 

Wirklich alt ist ein Pferd ab etwa 20 Jahren. Die Gelenke zeigen nun mehr oder weniger deutliche Verschleißerscheinungen, die Durchblutung wird schlechter, die Zähne sind stark abgenutzt und auch das Verdauungssystem ist weniger funktionsfähig. Das Pferd braucht nun besondere Aufmerksamkeit und Pflege, kann dadurch allerdings noch 10 oder mehr gute Jahre haben.

 

Ponys sind allgemein eher spätreif, Großpferde eher frühreif. Ponys werden dafür durchaus bis zu 40 Jahre alt, Großpferde um 25 Jahre.