„Einem alten Esel bringt man keine neuen Kunsttücke mehr bei“ lautet ein berühmtes Sprichwort. Viele Hundefreunde legen das auch auf ihre geliebten Vierbeiner um und sind der Meinung, dass bei älteren Hunden eine umfangreiche Erziehung kaum noch möglich ist. Doch entgegen des Sprichworts ist es bei entsprechendem Einfühlungsvermögen sehr gut möglich, dem neuen Mitbewohner seine eigenen Regeln näherzubringen. Diese Tipps können dabei helfen.

In den ersten Tagen viel Zeit nehmen

Ein Hund aus dem Tierheim hat eine abwechslungsreiche und aufreibende Zeit hinter sich. Nun kommt er schon wieder in eine neue Umgebung. Das führt zunächst zu großer Verunsicherung. Deshalb ist es besonders wichtig, sich in den ersten Tagen viel Zeit zu nehmen, um Vertrauen aufzubauen und die Beziehung zu stärken.

 

Der Hund sollte in den ersten Tagen keinesfalls allein gelassen werden. Deshalb sollte bereits im Vorfeld abgeklärt werden, ob in dieser Phase ausreichend Zeit zur Verfügung steht. Das heißt, es sollten keine anderen wichtigen Termine anstehen und Urlaub von der Arbeit genommen werden.

 

Wenn generell aufgrund einer Vollzeitbeschäftigung keine Möglichkeit dazu besteht, dauerhaft viel Zeit mit dem Tier zu verbringen, sollte die Anschaffung ohnehin noch einmal gründlich überdacht werden. Denn gerade Hunde aus dem Tierheim mit ihrer Vergangenheit haben oft ein Problem damit, den ganzen Tag allein zurückgelassen zu werden.

 

Darüber hinaus ist es wichtig, den neuen Freund nicht sofort zu überfordern. Das Tier muss sich zunächst einmal an sein neues Herrchen oder Frauchen gewöhnen. Dafür ist eine ruhige Atmosphäre erforderlich.

 

Zu viele Leute auf einmal bedeuten Stress. Wahrscheinlich haben aber alle Familienmitglieder den neuen Mitbewohner sofort ins Herz geschlossen. Hilfe schafft hier eine klare Rollenverteilung. Jeder kann unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Wichtig ist jedoch, sich auf gemeinsame Regeln bei der Erziehung festzulegen und diese gegenüber dem Hund auch konsequent zu verfolgen.

 

Die Hilfe von Experten in Anspruch nehmen

Neue Hundebesitzer sind bei der Erziehung ihres Hundes nicht auf sich allein gestellt. Vor allem bei Hunden aus dem Tierheim benötigt es oft Experten, die auch bei der Erziehung von älteren Hunden große Erfahrung mitbringen. In Zeiten der Digitalisierung muss es dabei nicht einmal unbedingt der regelmäßige Besuch einer Hundeschule sein. Bei Hundeerziehung mit knowwau ist es beispielsweise möglich, die wichtigsten Lektionen online zu erlernen. Der entsprechende Grundkurs dauert insgesamt zehn Tage. In zehn Lektionen, die innerhalb von zwei Wochen per E-Mail ins Haus flattern, lernt der Hund grundlegende Signale, die dabei helfen sollen, im Alltag gut zurechtzukommen.

 

Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, kann ein achtwöchiges Clickertraining mit dem Hund durchführen. Durch das „Clickern“ lernt der Hund beinahe spielerisch gutes Benehmen. Nachdem die 24 Lektionen absolviert sind, können mit dem Clicker auch weitere Verhaltensweisen trainiert werden.

 

Geduld und Nachsicht sind gefragt

Niemand weiß genau, was ein Hund aus dem Tierheim bereits alles erlebt und wie sein Vorleben ausgesehen hat. Deshalb ist es besonders wichtig, dem Tier Verständnis für seine Situation entgegenzubringen. Wenn der Hund auf bestimmte Dinge nicht so wie gewünscht reagiert, liegt das nicht daran, dass er jemanden ärgern möchte. Es ist einfach seine Art und Weise, die er im Umgang mit bestimmten Situationen verinnerlicht hat.

 

Nicht alles wird deshalb vom ersten Tag an so klappen, wie es den eigenen Vorstellungen entspricht oder wie es beim letzten Hund der Fall war. Jeder Hund ist anders und hat einen eigenen Charakter. Bei bestimmten Hunderassen wie Münsterländern, Schnauzern oder Weimaranern ist der Jagdtrieb besonders ausgeprägt. Andere Rassen wie beispielsweise Collies oder Spaniels suchen hingegen viel Zuneigung bei Herrchen oder Frauchen. Wer bisher noch keine große Erfahrung mit Hunden hat, ist mit den folgenden Hunderassen gut beraten:

 

• Golden Retriever

 

• Labrador

 

• Havaneser

 

• Papillon

 

• Leonberger

 

Die Hunde sollten keinesfalls miteinander verglichen werden. Andere Hunde sollten nicht als Maßstab herhalten. Wichtig ist, die nötige Geduld aufzubringen, den Charakter des Hundes anzuerkennen und mit dem Hund zu arbeiten. Oft verstehen Hunde erst, was genau von ihnen erwartet wird, wenn sie sich an die neue Umgebung gewöhnt haben und ein wenig Alltag eingekehrt ist.

 

Rückzugsmöglichkeiten für den Hund schaffen

Hunde aus dem Tierheim waren in der Vergangenheit oft großem Stress ausgesetzt. Sie hatten in den meisten Fällen nur wenig Privatsphäre. Aus diesem Grund ist es wichtig, entsprechende Rückzugsorte für den Hund zu schaffen.

 

Die beste Möglichkeit dazu bietet ein ruhiger Schlafplatz, an dem er ungestört ist. Ein gemütliches und komfortables Hundebett gehört dabei zur Grundausstattung. Welche Art dem Hund dabei den besten Schlafkomfort bietet, hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Neben der Größe und dem Gewicht zählen dabei vor allem seine individuellen Vorlieben.

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