Zwar gilt Tollwut in Deutschland als relativ gut eingedämmt, dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass man selbst oder der geliebte Vierbeiner sich mit dieser tödlichen Krankheit infiziert. Was Tollwut genau ist und woran man sie erkennt, erfahren Sie hier ebenso wie wichtige Vorsorgemaßnahmen, mit denen eine Übertragung des Virus verhindert werden kann. Zudem zeigen wir, welche Schritte notwendig sind, wenn Sie den Verdacht haben, dass sich Ihr Tier angesteckt hat.
Was ist Tollwut und wie erkennt man sie?
Bei Tollwut handelt es sich um eine tödlich verlaufende Krankheit, die durch Rabiesviren ausgelöst wird. Übertragen werden die Viren über den Speichel beziehungsweise über die Schleimhäute sowie über das Blut. Alle Säugetiere können sich mit Tollwut anstecken, insbesondere jedoch fleischfressende Tiere, zu denen Hunde, Katzen, Füchse, Waschbären, Wölfe, Frettchen und Fledermäuse gehören. Und auch der Mensch ist vor einer Ansteckung nicht sicher.
Wer einige Tipps zu Tollwut beherzigt, kann jedoch das Risiko für sich und seinen Vierbeiner weitgehend eindämmen. So sollte etwa das Urlaubsziel mit Haustier sorgfältig ausgewählt werden. Denn während das Ansteckungsrisiko in Deutschland verschwindend gering ist, sieht es in anderen Ländern anders aus. So gehört die Krankheit vor allem in Indien, Russland und in den östlich-südöstlichen Teilen Europas zu den Alltagsproblemen.
Wer sich ansteckt, bemerkt erst mal gar nichts. Die Viren brauchen einige Monate um sich zu vermehren und über die Nervenbahnen bis ins Gehirn zu wandern. Erst dann zeigen sich erste Symptome. Manchmal kann die Inkubationszeit auch mehrere Jahre betragen. Sobald das Virus im Gehirn angekommen ist, zeigen sich typische Symptome:
• teilweise schwerwiegende Wesensveränderungen
• bei Tieren treten gehäuft Aggressivität, Revierkämpfe und Angriffe auf den Menschen gehäuft auf
• Hyperaktivität und Verschlingen von Gegenständen
• starkes Speicheln
• beim Menschen treten Krämpfe und Lähmungserscheinungen auf, auch eine Angst vor Wasseraufnahme ist möglich
Nicht jedes Tier bzw. jeder Mensch zeigt alle Symptome, so dass es schwer sein kann, die Erkrankung frühzeitig zu diagnostizieren. Doch gerade bei einer Wesensveränderung sollte man stutzig werden.
Was tun beim Verdacht auf Tollwut?
Besteht beim Haustier der Verdacht auf Tollwut, sollte man umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Dieser führt eine Bestimmung von virusspezifischen Antikörpern durch. Werden Antikörper gefunden, ist die Tollwut indirekt nachgewiesen und das Ganze wird an einen Amtsarzt übergeben.
Bereits beim Verdacht auf Tollwut wird das Tier in Quarantäne gesteckt, um die Ansteckung für Mensch und Tier einzudämmen. Weil es kein Heilmittel gibt, ordnet der Amtstierarzt in der Regel die Einschläferung des erkrankten Tieres an. Liegt eine Tollwutimpfung vor, wird das Tier nicht eingeschläfert und gegebenenfalls für mehrere Monate unter Beobachtung gestellt.
Welche Vorsorgemaßnahmen können getroffen werden?
Weil 99 % aller Fälle von Tollwut beim Menschen über den Hund übertragen werden, ist ein ausreichender Schutz für Mensch und Tier ratsam. Eine Tollwutimpfung ist mit relativ geringen Kosten verbunden und bietet einen ausreichenden Schutz vor der Ansteckung mit dem tödlichen Virus. Deswegen wird die Tollwutimpfung für Mensch und Tier empfohlen.
Da die Ansteckungsgefahr in einigen Ländern besonders hoch ist, sollten Hundebesitzer eine Reise dorthin vermeiden. Auf jeden Fall sollte aber ein lückenloser Impfschutz durchgeführt werden. Bereits in der 12. Woche können Welpen gegen Tollwut geimpft und eine Grundimmunisierung hergestellt werden.