Igel © monicore (985315) – pixabay.com

Igel © monicore (985315) – pixabay.com

Im späten Herbst werden die Tage kürzer und die Temperaturen sinken zumindest nachts vielerorts schon unter den Gefrierpunkt. In dieser Zeit stellen sich heimische Tierarten auf die Winterruhe oder den Winterschlaf ein. Gerade in großen Städten fällt das einigen Tieren immer schwerer, denn der natürliche Lebensraum ist durch Bebauung und Straßenbau stark eingeschränkt. Mit wenig Aufwand können Sie den Tieren in Ihrem Garten beim Überwintern helfen und so im nächsten Frühjahr für geschäftiges Treiben auf der Wiese, in den Bäumen und Beeten sorgen. Doch wo halten Igel eigentlich ihren Winterschlaf und was passiert mit Insekten in der kalten Jahreszeit? Was fressen Vögel im Winter und wie können Sie Eichhörnchen in diesen Monaten bei der Futtersuche unterstützen?

 

 

Ordnung ja, aber bitte nicht zu viel

Bevor der Winter einbricht, bringen viele Gartenbesitzer die Grünflächen auf ihrem Grundstück auf Vordermann. Dabei wird Laub entsorgt, die Hecken werden beschnitten, Bäume gestutzt und einjährige Blühpflanzen vom Sommer entfernt. Was für das Auge durchaus positiv ist, stellt viele Tiere im Garten vor die Herausforderung, ein Winterquartier zu finden. Daher sollten Sie im Herbst in Ihrem Garten zwar eine Grundordnung schaffen, jedoch nicht vollständig aufräumen. Ein Großteil des Laubs kann selbstverständlich entsorgt werden. Lassen Sie in einer ruhigen Gartenecke jedoch einen kleinen Laubhaufen bis zum Frühjahr liegen. Darin können viele Tiere einen Unterschlupf für die kalte Jahreszeit finden. Auch die verblühten Pflanzen aus dem Vorjahr müssen nicht im Herbst entfernt werden. Lassen Sie sie bis zum Frühjahr stehen. Einerseits sind ihre Blumenkästen und Blumenbeete dann nicht leer und andererseits nutzen einige Tierarten die vertrockneten Pflanzen zum Überwintern. Die wichtigsten Tipps für das herbstliche Aufräumen im Garten:
• Entfernen Sie das Laub der Bäume nicht vollständig, sondern belassen Sie einen Laubhaufen als Winterquartier im Garten.
• Setzen Sie keine Laubbläser oder Laubsauger ein. Sie stellen eine große Gefährdung für Tiere dar, die im Laub bereits einen Unterschlupf gefunden haben.
• Verbrennen Sie möglichst keine Laubhaufen oder setzen Sie sie vorher um, damit darin lebende Tiere flüchten können.
• Verblühte Stauden sollten den Winter über stehen gelassen werden, damit Insekten daran überwintern können.

 

 

Winterquartiere für heimische Tierarten aufstellen

Insektenhotel © Didgeman (969094) – pixabay.com

Insektenhotel © Didgeman (969094) – pixabay.com

Grundsätzlich suchen sich heimische Tierarten im späten Herbst selbstständig ein Winterquartier in der Natur. Das wird gerade in Städten jedoch immer schwerer und ein schöner, englischer Garten trägt ebenfalls nicht dazu bei, dass sich hier Tiere im Winter niederlassen. Wer sich im Frühling und Sommer an der Artenvielfalt im eigenen Garten erfreut, der sollte auch im Herbst für sicheren Unterschlupf sorgen. Relativ einfach ist ein Winterquartier für Insekten eingerichtet: Der Fachhandel bietet so genannte Insektenhotels an, in denen viele Insektenarten einen Unterschlupf finden. Alternativ können Sie dieses auch selber bauen – eine Anleitung für ein Insektenhotel bietet beispielsweise NABU. Befestigt werden kann dieses an einem dicken Baumstamm oder der Wand eines Gartenhäuschens. Für Kröten und Nagetiere können Sie etwas Totholz oder kleine Steine zu einem Haufen aufschichten. Dieser sollte sich in einem ruhigen Teil des Gartens befinden. Damit auch Igel bei Ihnen überwintern können, schichten Sie einen Laubhaufen auf oder bauen einen eigenen Igelunterschlupf. Eine Anleitung für den Bau eines Igelquartiers und noch mehr Tipps für natürliche oder selbst gemachte Winterquartiere für die tierischen Bewohner Ihres Gartens können Sie hier im Magazin der Gartenhaus GmbH nachlesen.

 

 

Futterstellen für verschiedene Tierarten einrichten

Nicht alle Tiere machen in den Wintermonaten einen Winterschlaf. Tierarten, die nur in Winterruhe verfallen, müssen auch in der kalten Jahreszeit im Garten ausreichend Nahrung finden. Dabei können Sie die tierischen Bewohner des Gartens unterstützen: Vögel werden vielerorts beispielsweise durch ein klassisches Vogelhaus gefüttert. Doch es geht noch viel kreativer! Basteln Sie das Futterhaus für die heimischen Singvögel einfach selbst und sorgen Sie dadurch gleichzeitig für einen Blickfang im Garten. Eine kreative Idee ist es, ein ausrangiertes Kaffeeservice neu zu nutzen. Dazu kleben Sie einfach die Kaffeetasse mit dem Henkel nach oben auf einen Kuchenteller. Dann wird am Henkel der Tasse ein dickes Seil befestigt, an einen Ast gehangen und mit Vogelfutter befüllt.

Neben Vögeln haben es auch Eichhörnchen an kalten Wintertagen mit Bodenfrost schwer Nahrung zu finden, denn ihre angelegten Wintervorräte sind im gefrorenen Boden nicht mehr erreichbar. An solchen Tagen sollten Sie daher auch für Eichhörnchen eine Futterstelle einrichten – verstreuen Sie Nüsse und Tannenzapfen oder bringen Sie ein Futterhaus für Eichhörnchen an einem Baum an. Wie solch ein Futterhaus aussieht, zeigt Ihnen das nachfolgende Video:

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