Viele Vollzeit-Berufstätige würden gerne ihr Leben mit einem Hund teilen. Jemand, der auf sie wartet, wenn sie von der Arbeit nach Hause kommen, mit dem sie zusammen spazieren gehen und Abends auf der Couch kuscheln können. Aber ist es auch fair dem Hund gegenüber, ihn so lange alleine zu lassen? Welche Alternativen gibt es?

 

Beschäftigung gesucht und gefunden

Bei einem Welpen ist Vollzeit-Arbeit und Hund tatsächlich oft nur schwer zu vereinbaren. Ein Welpe ist nicht innerhalb einer Urlaubszeit von 2 Wochen stubenrein zu bekommen oder zu erziehen. Auch ist es für viele Welpen reine Qual, ihn so lange alleine zu lassen. Alles ist fremd, er war zuvor nie ohne seine Mutter oder Geschwister, so ist es nicht verwunderlich, dass Welpen jammern, um irgendwie ihr Rudel zurück zu rufen. Das alleine bleiben muss langsam aufgebaut werden. Über mehrere Stunden tagsüber einhalten kann ein Welpe auch erst mit frühestens 4 Monaten.

Ein Welpe hat dazu recht kurze Schlaf- und Wachphasen. Er wird also mehrmals in der Zeit des alleine Bleibens aufwachen, hungrig, voller Tatendrang, mit drückender Blase und Verlassensängsten.

 

Eine Alternative ist die Übernahme eines erwachsenen Hundes. Ein erwachsener Hund verdöst die meiste Zeit des Tages, wenn er sonst gut ausgelastet ist und kann auch einige Stunden einhalten. Allerdings haben auch viele erwachsene Hunde ein Problem damit, alleine zurück gelassen zu werden. Auch bei ihnen kann es vorkommen, dass sie Ängste ausstehen, aus Frust das ganze Haus zusammen bellen oder sich „trösten“, indem sie die Wohnungseinrichtung zerkauen. Wenn der Hund in seinem alten Zuhause allerdings gut gelernt hat, alleine zu bleiben und man trotzdem einige Wochen frei nehmen kann, um den Hund an das neue Zuhause zu gewöhnen, hat man gute Chancen, dass es mit dem alleine bleiben klappt.

 

Bei jedem Hund macht es aber Sinn, einen Plan B zu haben, falls es trotzdem zu Problemen kommt. Alternativen zum langen alleine lassen gibt es nämlich auch: mit etwas Glück findet man Rentner oder Schüler, die gerne zwischendurch mit dem Hund spazieren gehen. Teurer ist eine halbtägige oder ganztägige private Hundebetreuung. In einigen größeren Städten gibt es mittlerweile auch Hundetagesstätten. Als Paar kann man versuchen, die Arbeitszeiten so zu legen, dass der Hund nicht ganz so lange am Stück alleine bleiben muss (einer fängt sehr früh an, der andere möglichst spät). Vielleicht ist es auch möglich, die Mittagspause zu verlängern, um den Hund zwischendurch auslasten zu können. Und wenn man ganz viel Glück hat (und einen gut erzogenen Hund), erlaubt der Chef vielleicht sogar, dass der Hund mit ins Büro darf.

 

Eine weitere Frage ist, ob man vor und nach einem langen Arbeitstag tatsächlich immer noch die Energie hat, den Hund auszulasten. Der hatte schließlich den ganzen Tag nichts zu tun und ist nun voller Energie und Tatendrang. Ist man bereit, jeden (!) Tag mindestens eine Stunde früher aufzustehen, um spazieren zu gehen? Auch, wenn es noch dunkel ist und einen 5 Grad mit Dauerregen erwarten? Ist man bereit, jeden Abend eine große Runde mit dem Hund zu laufen, auch wenn man müde ist, das Wetter noch genauso schlecht ist wie am Morgen oder die beste Freundin fragt, ob man mit ins Kino möchte? Hat man auch die Zeit dazu, neben einkaufen, Haushalt, Garten, Kindern, anderen Hobbies…?
In manches lässt sich ein Hund integrieren: Kinder zu Fuß zum Kindergarten bringen, Brötchen holen, die morgendliche Joggingrunde. Hundeschulen bieten oft Samstags Beschäftigungs- und Erziehungskurse an, deren Inhalte man auf der Abendrunde vertiefen kann. 20 Minuten “Kopfarbeit” + Austoben ist für einen Hund oft auslastender, als 1,5 Stunden langweiliger Spaziergang.

 

Ein Problem können Tierarztbesuche unter der Woche sein, wenn die Öffnungszeiten des Tierarztes nicht mit den Arbeitszeiten abgestimmt werden können. Bevor man zum Notdienst in eine Klinik fahren muss, können für kleinere Probleme oder zum Abklären der Notwendigkeit eines Klinikbesuches Portale wie Dr. Sam helfen. Hier beraten erfahrene Tierärzte rund um die Uhr und man erspart zudem seinem Hund den Stress eines Tierarzt-Besuches.

 

Und manchmal kann es auch bedeuten ein Hundefreund zu sein, wenn man auf den ersehnten Vierbeiner verzichtet, weil man ihm kein artgerechtes Leben bieten kann. Stattdessen freuen sich z.B. Tierheime immer über zuverlässige Gassigänger und vielleicht findet man dabei auch den Hund, der genau ins Leben passt.

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