Einige Denkanstöße vor der Entscheidung für ein Frettchen als Haustier:
- Frettchen werden 8-12 Jahre alt. Sind dermaßen aktive, fordernde Haustiere über den langen Zeitraum einplanbar?
- Frettchen brauchen sehr viel Auslauf und können keinesfalls in einem Meerschweinchenkäfig oder ähnlichem gehalten werden. Ein extra Zimmer oder aber ein wirklich großes Gehege mit zusätzlichem Freilauf sind nötig. Hat man den Platz dazu?
- Frettchen können gut klettern, sind sehr neugierig und können z.B. Bücherregale ausräumen oder Pflanzen austopfen. Freilauf ohne Beaufsichtigung gestaltet sich damit schwierig.
- Was passiert im Urlaub mit den Frettchen?
- Mit vernünftigen Kindern kommen die quirligen, verspielten Tiere meist gut aus. Ähnlich wie Katzen, lassen sie sich aber nicht jede Behandlung gefallen. Außerdem spielen Frettchen sehr wild und zwicken dabei auch mal. Verantwortlich für die Tiere sind die erwachsenen Familienmitglieder.
- Vögel und Kleinnager sind Futter für Frettchen. Daran ändert auch Erziehung nichts. Auch angeln Frettchen gerne in Aquarien, was nicht nur für die Fische unschön ist, sondern auch für das Frettchen, wenn es abrutscht und alleine nicht mehr aus dem Aquarium kommt.
- Mit Hunden und Katzen sind Frettchen zu vergesellschaften. Zu beachten ist natürlich der Jagdtrieb des Hundes und die generelle Bereitschaft der einzelnen Tiere, ihr Heim mit artfremden Tieren zu teilen. Katzen z.B. können sehr gestresst reagieren, mit Rückzug oder Unsauberkeit reagieren.
- Vor dem Kauf unbedingt bedenken, wie das Frettchen in seinem neuen Zuhause leben soll und danach seine Herkunft auswählen: kennt es Kinder, andere Haustiere, das Leben in einer Wohnung? Ist es eher scheu oder sehr selbstbewusst? Spielt es eher wild oder ist es ein sanfteres Exemplar? Unbedingt viel Zeit mit der Auswahl lassen, Frettchen haben durchaus ausgeprägte eigene Persönlichkeiten.
Frettchen bekommt man vom Züchter oder aus dem Tierschutz. Mittlerweile gibt es viele Vereine, die sich um Frettchen kümmern, die ihr Zuhause verloren haben. Diese sind in aller Regel sehr gute Ansprechpartner, nicht nur bei der Auswahl des passenden Frettchens, sondern auch bei allen Fragen rund um Haltung, Ernährung und mögliche Probleme. Daneben findet man Frettchen auch immer mal wieder in Tierheimen.
Ein Züchter sollte danach ausgewählt werden, dass seine Tiere zutraulich und freundlich sind und die Jungtiere mit viel Menschenkontakt aufwachsen. Natürlich sollte auch ihre Unterkunft artgerecht und sauber sein. Auch ein guter Züchter wird alle Fragen zur Haltung des Frettchens beantworten und auch noch nach dem Kauf Ansprechpartner bei Problemen mit dem Frettchen sein. Von Vorteil ist es, mehrere Züchter zu besuchen, um die Unterschiede zu sehen und den Züchter zu unterstützen, der wirklich mit Liebe und Verstand züchtet. Anders als bei Hunden und Katzen, sind Frettchen auch vom Züchter nicht extrem teuer. Je nach Züchter und Farbe muss mit etwa 30-150€ gerechnet werden. Einen umfassenden Zuchtverband, wie beim Hund den VDH in Deutschland, gibt es bei Frettchen in der Form noch nicht. Einige Vereinigungen, z.B. http://www.frettchenzuchtbund.org/, bemühen sich aber, verbindliche Mindeststandards und eine nachvollziehbare Abstammung in der Frettchenzucht zu erreichen.
Jungtiere werden mit 8-10 Wochen abgegeben, das heißt auf Grund der recht festen Ranzzeit, können die jungen Frettchen zwischen Ende Mai und Ende Juli in ihr neues Zuhause ziehen. Zu anderen Zeiten angebotene Welpen sollten nicht unterstützt werden, da meist mit Hormonen entsprechend auf die Muttertiere eingewirkt wurde, um sie als Zuchtmaschine nutzen zu können.