Wanderungen mit dem Hund stärken die Beziehung zwischen Mensch und Vierbeiner. Sie sind eine schöne Abwechslung zum Alltag, bieten Entspannung und Abenteuer zugleich. Zudem trainieren Halter und Hund ihre Fitness – und haben dabei auch noch Spaß. Wer mit seinem Vierbeiner einen Wanderurlaub plant, sollte diesen allerdings gut vorbereiten.
Wanderregion und Unterkunft
Zunächst sollte man wissen, welche Strecken für den Vierbeiner (und für einen selbst) gut geeignet sind. Wer die Kondition seines Hundes nicht genau einschätzen kann, sollte mit kürzeren und einfacheren Wanderstrecken ohne große Höhenunterschiede beginnen. Mangelt es dem Hund an Kondition und Fitness, wird der Urlaub nämlich schnell zur Belastung für Tier und Mensch. Im schlimmsten Fall erleidet das Tier unterwegs einen Schwächeanfall und der Notarzt muss her. Wer nicht sicher ist, wie viel er seinem vierbeinigen Freund zumuten kann, sollte seinen Hund sicherheitshalber einem Tierarzt vorstellen, bevor er die Reise bucht. Der Arzt kann dann auch gleich alle notwendigen Impfungen vornehmen, sofern die Reise ins Ausland führt.
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Man kann seinen Hund und sich selbst vor dem Urlaub auf das Wandern vorbereiten, indem man die täglichen Gassirunden schrittweise ausdehnt. Jeden Tag ein bisschen länger zu laufen, trainiert die Ausdauer sehr effektiv. Gelegentliche Abweichungen von den üblichen Wegen gewöhnen den Hund an neue Umgebungen und vor allem an andere Untergründe. Spaziergänge durch Wald, Feld und über Stock und Stein tun dem Vierbeiner generell gut, denn sie schulen die Kondition und die Sinne. Abwechslung beim Spaziergang ist für Hunde immer gut, denn Neues ist spannender, das Tier wird aufmerksamer und außerdem macht es einfach mehr Spaß – und zwar Hund und Mensch.
Die Auswahl der Wanderregion hängt jedoch nicht nur vom Fitnessgrad ab, sondern auch davon, wo es geeignete Unterkünfte gibt. Zwar gibt es in Feriengebieten viele Wohnungen, Ferienhäuser und Hotels, aber längst nicht jedes Haus erlaubt Hunde. Zahlreiche Online-Anbieter haben sich auf die Vermittlung von hundefreundlichen Unterkünften spezialisiert. Eine vorhergehende, gründliche Recherche verhindert Stress am Urlaubsort.
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Absicherung nicht vergessen
Egal, wie aufmerksam der Hundehalter ist, ein Schaden kann trotzdem schnell passieren. Und wer mit seinem Hund in einer neuen Gegend unterwegs ist, kann Gefahren noch schwerer abschätzen. Viele Hundebesitzer wissen nicht, dass sie im Schadensfall mit ihrem gesamten Privatvermögen haften. Unwissenheit schützt jedoch vor Strafe nicht. Eine Absicherung über eine Hundehaftpflicht ist daher sehr sinnvoll. In vielen Bundesländern – darunter Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Schleswig-Holstein – ist die Hundehaftpflichtversicherung sogar Pflicht. Hundehalter sollten sich vor dem Abschluss einer Police ausführlich über die Konditionen informieren, um zu wissen, was eine Hundehaftpflicht abdeckt und welche Leistungen sinnvoll sind.
Je nach Urlaubsland oder -region sind bestimmte Impfungen notwendig. Die meisten Länder verlangen eine Tollwutimpfung sowie eine abgeschlossene Behandlung gegen Bandwürmer. Wo welche Impfungen verlangt werden, erfährt man hier. In den meisten Ländern sind zudem die Mitnahme eines EU-Heimtierausweises und eine Mikrochip-Kennzeichnung erforderlich. Vor dem Reiseantritt sollte man sich deshalb unbedingt über die Einreisebestimmungen des jeweiligen Landes informieren und seinen Vierbeiner gegebenenfalls rechtzeitig impfen lassen.
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Das gehört ins Gepäck
Eine Reise mit Hund erfordert einiges an Planung und Ausrüstung. Diese Gegenstände gehören auf jeden Fall ins Gepäck:
- Ein gepolstertes Brustgeschirr ist am angenehmsten. Denn ebenso wie ein Rucksack bei längerem Tragen an den Schultern schubbert, reizt ein Geschirr die Haut des Hundes.
- Ein besonders fitter Vierbeiner, mit dem man größere Tagestouren unternimmt, kann auch seinen eigenen Hunderucksack bekommen. Darin lassen sich kleine Snacks und Ähnliches verstauen. Aber aufgepasst: Das Gewicht des Rucksacks sollte maximal ein Drittel des Körpergewichts betragen!
- Auch eine Notfallapotheke mit Verbandsmaterial, Desinfektionsmittel, Pfötchensalbe, Tierkohle gegen Vergiftungen, Traubenzucker und eine Zeckenzange sollte dabei sein.
- In manchen Regionen ist für Hunde ein Maulkorb verpflichtend – und sei es nur an bestimmten öffentlichen Orten.
- Sind in der Wanderregion viele Mountainbiker unterwegs, kann man dem Hund eine Warnweste anziehen. So ist er gut sichtbar, was das Risiko verringert, dass er angefahren wird.
- Ausreichend stilles Wasser und Futter sind selbstverständlich.
- Für die Futterpause eignet sich ein faltbarer Napf.
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