Die Liebe zu Tieren erweckt in vielen Menschen den Wunsch, auch beruflich in dieser Richtung tätig zu werden. Dies muss nicht nur nach dem Schulabschluss der Fall sein, sondern kann jederzeit im Laufe des Berufslebens vorkommen. Zu dieser Zeit wurde meist bereits eine Ausbildung oder ein Studium in einem anderen Berufsbild abgeschlossen. In diesem Fall ist daher eine Umschulung ratsam.
Welche Berufe es mit Tieren gibt und wie der Quereinstieg gelingt, möchten wir in diesem Beitrag beleuchten.
11 Berufe mit Tieren
Es gibt viele Berufe, in denen man mit Tieren arbeitet. Eine wichtige Rolle spielt bei der Auswahl des geeigneten Berufs sicherlich, mit welchen Tieren und auf welche Art und Weise man mit ihnen arbeiten möchte. Nachfolgend nennen wir elf Berufe mit Tieren und führen dazu auch die Möglichkeiten der Umschulung in diese auf.
1) Tierarzt
Tierärzte widmen sich der Gesundheit der Tiere und behandeln deren Krankheiten. Sie führen Impfungen durch, operieren, beraten die Tierhalter und beschäftigen sich auch mit den Themen Tierseuchenschutz und Lebensmittelhygiene.
Um als Tierarzt zu arbeiten, bedarf es einem Studium der Veterinärmedizin. Soll dies neben dem aktuellen Beruf absolviert werden, ist ein Fernstudium denkbar. Hierfür gibt es außerdem Vorbereitungsprogramme für die Aufnahmeprüfung. Um festzustellen, ob dieser Beruf das Richtige ist, bietet sich zuvor eine freiwillige Tätigkeit bei Tierärzten, – kliniken oder -heimen an. Eine solche praktische Erfahrung erhöht zudem die Chance auf eine Studienzulassung.
Tierärzte verdienen je nach Standort und Einrichtung zunächst 2.500 Euro pro Monat für den Einstieg und später etwa 3.200 Euro brutto monatlich.
2) Tierarzthelfer
Tierärzte sind stets auf Unterstützung durch erfahrene Tierarzthelfer angewiesen. In diesem Beruf assistiert man sowohl bei Untersuchungen als auch bei Operationen. Zudem ist man aber auch für das Labor und die Organisation der Patientendaten zuständig.
Um als Tierarzthelfer zu arbeiten, ist eine dreijährige Ausbildung zum Tiermedizinischen Fachangestellten nötig. Quereinsteiger müssen mindestens entsprechende außerbetriebliche Lehrgänge in Anspruch nehmen. Es ist empfehlenswert, durch Praktika oder Freiwilligenarbeit im Vorfeld Erfahrungen mit Tieren zu sammeln.
Der Verdienst liegt bei etwa 2.500 Euro brutto pro Monat.
3) Tierpfleger
Tierpfleger sind meist in Tierheimen, -pensionen oder in Zoos tätig und kümmern sich um die Fütterung, die Reinigung und Pflege der Tiere sowie um deren allgemeines Wohlbefinden. Sie überwachen zusätzlich die Gesundheit und unterstützen bei der (Auf-)Zucht.
Auch hier ist für den Einstieg eine dreijährige Ausbildung bzw. ein Lehrgang in Vollzeit erforderlich. Bei manchen Anbietern ist möglicherweise auch eine Teilzeitumschulung möglich. Tierpfleger verdienen schließlich je nach Einrichtung 1.500 bis 2.800 Euro im Monat.
4) Tier-/Hundetrainer
Tiertrainer werden eingesetzt, um an der Verhaltensweise bzw. an Problemen im Verhalten von Tieren zu arbeiten oder auch, um diese für bestimmte Aufgaben zu trainieren. Sie erarbeiten beispielsweise mit Hunden Trainingspläne oder führen Gruppentrainings durch.
Eine Ausbildung bzw. Umschulung im Spezifischen gibt es in beiden Fällen nicht – man kann lediglich Lehrgänge mit Zertifizierung belegen. Es ist aber ratsam, zuvor ein Studium der Tierpsychologie bzw. Tierverhaltenskunde zu absolvieren.
5) Tierphysiotherapeut
Wie bei den Menschen kümmern sich Physiotherapeuten auch bei Tieren um Probleme mit Muskeln, Sehnen und Co. Sie massieren die Tiere und üben Bewegungen mit ihnen, um deren Genesung zu begleiten.
Für den Einstieg in diesen Beruf muss eine Ausbildung oder ein Studium in Tierphysiotherapie nachgewiesen werden. Zudem sollten stets tiefergehende Weiterbildungen absolviert werden. Das Gehalt kann zwischen 2.600 und 3.000 Euro liegen.
6) Tierpsychologe
Sind Tiere psychisch auffällig, kommt auch hier der Psychologe zum Einsatz und analysiert deren Verhalten. Hierzu muss eine Ausbildung oder ein Studium der Tierpsychologie ablegt werden. Es sind für Quereinsteiger aber auch (Fern-)Lehrgänge möglich.
Tierpsychologen verdienen monatlich bis zu 3.400 Euro brutto.
7) Tierzüchter
Züchter widmen sich der Züchtung und Vermehrung von Tieren mit bestimmten Merkmalen bzw. Eigenschaften und sind in diesem Zuge auch für deren Gesundheit zuständig. Eine Ausbildung zum Tierzüchter gibt es jedoch nicht. Die meisten Züchter haben eine Ausbildung zum Landwirt oder im Bereich der Tierpflege. Anerkannte Hundezüchter benötigen beispielsweise einen Sachkundenachweis sowie konkrete Weiterbildungen, um die vorausgesetzten Zeugnisse/Zertifikate zu erhalten. Eine Umschulung gibt es somit nicht.
8) Pferdewirt
Einer Leidenschaft für Pferde kann im Beruf Pferdewirt nachgegangen werden. Dabei sorgt man sich um deren Pflege, Haltung, Ausbildung und Zucht. Demnach werden Pferde gefüttert und gepflegt sowie die Stallarbeit erledigt. Auch Reitunterricht zu geben ist möglich.
Um in den Fachrichtungen Pferdehaltung und Service, Pferdezucht oder Klassisches Reiten zu arbeiten, bedarf es einer Ausbildung oder eines Studiums. Eine Umschulung dauert in Vollzeit zwei Jahre, kann alternativ bei einigen Anbietern auch in Teilzeit durchgeführt werden. Die Gehälter von Pferdewirten betragen meist zwischen 1.600 und 2.100 Euro brutto pro Monat.
9) Meeresbiologe
Für diesen Beruf wird bestenfalls ein Studienabschluss in Meeresbiologie benötigt. Dieser befähigt zur Erforschung des Lebens in Ozeanen sowie den Schutz von den dortigen Ökosystemen. Die Arbeit erfolgt gemeinsam mit Naturschutzorganisationen oder Forschungseinrichtungen. Für Umschüler bietet sich das entsprechende Fernstudium an.
In der Regel werden Meeresbiologen nach Tarif bezahlt und erhalten monatlich etwa 3.300 Euro brutto.
10) Tierfotograf
Fotografen spezialisieren sich meist auf bestimmte Bereiche, so zum Beispiel die Tierporträtfotografie oder Werbefotos für Tierprodukte. Eine spezifische Ausbildung gibt es daher nicht, wohl aber eine Umschulung zum Fotografen. Diese kann jedoch auch im Selbststudium erfolgen. Um erfolgreich als Tierfotograf zu arbeiten, muss man allerdings nicht nur mit der Kamera, sondern auch mit Tieren umgehen können.
11) Tierernährungsberater
Ernährungsberater für Tiere kennen sich mit der richtigen Auswahl und Zusammensetzung des Futters aus, damit alle Bedürfnisse erfüllt werden. Dabei legen sie Wert auf den Gesundheitszustand und das Alter der Tiere. Sie arbeiten in Tierkliniken, Unternehmen für Tierfutter oder sogar als Berater.
Hierfür benötigen sie konkretes Wissen über die Ernährung von Tieren sowie die Futterzusammensetzungen, weshalb eine Ausbildung oder ein Studium in diesem Bereich angestrebt werden sollte. Insbesondere für Quereinsteiger gibt es auch entsprechende Weiterbildungen bzw. Zertifizierungen. Auch ein Selbststudium ist sinnvoll.
Fazit
Es gibt viele verschiedene Berufe mit Tieren, in die der Einstieg grundlegend auch immer durch Umschulungen möglich ist. Wichtig ist, sich zu den konkreten Anforderungen zu informieren und den richtigen Anbieter auszusuchen. Außerdem muss klar sein, dass Berufe mit Tieren sehr anspruchsvoll sein können. Dies ist bei der Wahl des Berufs zu beachten.