Kitten oder erwachsene Katze?
Junge Katzen sind meist sehr lebhaft, voller Abenteuerdrang, wollen spielen und etwas erleben. Auch müssen sie erst noch lernen, dass das Sofa kein Kratzbrett ist und kein Käse von der Anrichte geklaut wird. Kitten benötigen meist sehr viel mehr an Zeit von ihren Menschen, als eine ältere Katze. Es ist sehr sinnvoll, gleich zwei Kitten aufzunehmen, damit diese miteinander spielen und Sozialkontakte haben können.
Der Vorteil an Kitten ist ihre große Anpassungsfähigkeit. Meist kann man sie problemlos zu Wohnungs- oder Freigängerkatzen heran ziehen, sie leben sich schnell in ihre neue Umgebung ein und sind auch gut an Hunde zu gewöhnen.
Ältere Katzen sind in der Regel deutlich vernünftiger und ruhiger. Es gibt sie im Tierheim in allen Farben, verspielt oder ernsthaft, verschmust, sehr menschenbezogen oder etwas eigenständiger, verträglich mit anderen Katzen oder Einzelgänger aus Überzeugung, Freigänger oder Wohnungskatze. Mehr als genug Katzen warten auf ein neues Zuhause, so dass für jeden die passende dabei ist.
Dafür nimmt man eine Katze mit Vorgeschichte auf. Die Katzen haben schon deutliche Vorlieben und Abneigungen, sind teils ängstlich oder kommen nicht mit Hunden zurecht. Viele Tierheime und Tierschutzorganisationen arbeiten mit Pflegestellen zusammen, die die Katzen bei sich im Haushalt leben lassen. So kann oft besser als bei Tierheiminsassen gesagt werden, wie die Katze tatsächlich ist, was sie braucht und was sie gar nicht mag. Das gleiche gilt natürlich auch für Katzen, die von privat abgegeben werden.
Katze oder Kater?
Manche Menschen schwören auf Kater, andere auf Katzen. Tatsächlich hängt es aber sehr viel mehr vom individuellen Charakter des Tieres als vom Geschlecht ab, wie schmusig, verspielt, gelassen oder kratzbürstig es ist. Bei Katern ist allerdings zu bedenken, dass eine Kastration, sowohl bei Wohnungstieren als auch bei Freigängern, fast unumgänglich ist. Unkastrierte Kater haben oft große Territorien, starkes Markierverhalten, auch in der Wohnung, und Kämpfe mit anderen Katern um ihre Herzdame. Kastrierte Kater dagegen sind weiblichen Katzen ähnlicher: sie streunen weniger und können auch gut mit anderen kastrierten Katern zusammen gehalten werden.
Kater und Katzen unterscheiden sich leicht im Körperbau. Kater sind meist etwas größer und deutlich kräftiger gebaut, mit breiterem Kopf. Falls man nicht vor hat zu züchten, macht es letztlich keinen großen Unterschied, ob man sich für eine Katze oder einen Kater entscheidet.
Rassekatze oder Hauskatze?
Rassekatzen kosten in der Anschaffung sehr viel Geld, zumal, wenn man zu einem guten, seriösen Züchter geht
Einige Rassekatzen haben spezielle Anforderungen an die Fellpflege, auch gibt es durchaus Linien, in denen bestimmte Krankheiten gehäuft vorkommen. Da hilft nur sehr durchdachte Züchterauswahl (siehe auch: Wo finde ich meine Traumkatze).
Rassekatzen kann man in der Regel keinen Freilauf gewähren, da das Risiko eines Diebstahls nicht unerheblich ist. Dies wiederum bedeutet, dass viel Zeit für die Katze vorhanden sein muss, um sie angemessen zu beschäftigen. Oft bietet sich die Aufnahme eines Geschwisterpärchens an, einige Züchter geben in Einzelhaltung auch keine Tiere ab. Dies verdoppelt natürlich den Anschaffungspreis.
Rassekatzen werden meist nach dem Aussehen ausgesucht. Es gibt aber durchaus auch Unterschiede im Charakter, z.B. wie lebhaft die Katze ist, ob sie viel miaut oder viel Abwechslung möchte.
Die Auswahl an Hauskatzen ist riesig, sowohl von privat, als auch aus dem Tierheim. Oft bekommt man Kitten aus „Unfallwürfen“ oder vom Bauernhof sogar geschenkt. Dies sollte einen keinesfalls zu einer unüberlegten Anschaffung verleiten. In der Regel sind Hauskatzen recht gesund und robust, der Charakter mag etwas weniger vorhersehbar sein, als bei einer Rassekatze.
Freigänger oder Wohnungskatze?
Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Befürworter der Freiganghaltung sind der Meinung, dass selbst viel an Beschäftigung, Spielzeug und Kratzbäumen nur ein kläglicher Ersatz für die vielen Eindrücke und Möglichkeiten sind, die einem Freigänger zu Verfügung stehen. Befürworter der reinen Wohnungshaltung führen an, dass Freigänger häufig einen frühen, qualvollen Tod sterben und Wohnungskatzen mit ein wenig Willen und Aufwand nicht minder glücklich oder ausgelastet sind, als Freigänger. Abnehmen kann einem diese Entscheidung letztlich niemand.
Freigänger haben in der Regel ein größeres Territorium, tatsächlich mehr Sinneseindrücke, mehr Jagdmöglichkeiten und sie bewegen sich mehr. So sind unter den Freigängern weniger übergewichtige Katzen zu finden und auch weniger Katzen, die aus Langeweile die Wohnung umgestalten. Ein Freigänger hat somit in der Regel auch deutlich weniger Ansprüche an seine Menschen, z.B. was Beschäftigung oder Jagdersatz angeht, und gibt sich meist auch mit deutlich weniger an Kratzbäumen oder Spielzeug zufrieden.
Dafür bereitet ein Freigänger seinen Menschen sehr viel mehr Sorgen, wenn er mal wieder nicht zur üblichen Zeit nach Hause kommt. Die Gefahren draußen sind vielfältig: Hunde, Autos, Jäger, Regentonnen, Rattengift, versehentliches eingesperrt werden, um nur ein paar wenige zu nennen. Einer Katze an einer stark befahrenen Straße Freilauf zu gewähren, ist kaum möglich, möchte man länger als ein paar Monate was von ihr haben.
Ein paar Regeln helfen, das Risiko geringer zu halten:
Freilauf sollte nur in ruhigen Wohngegenden ohne stärker befahrene Straße in der Nähe gewährt werden. Je ländlicher, umso besser.
Es sollten feste Fütterungszeiten eingehalten werden, so dass die Katze gezwungen ist, sich regelmäßig Zuhause blicken zu lassen. Nach der letzten Mahlzeit Abends bleibt die Katze im Haus. Nachts ist das Risiko mit Abstand am höchsten, dass die Katze überfahren wird. Die Katze sieht schlechter und der Autofahrer auch. Zudem fahren leider viele Autofahrer nachts besonders schnell und unvorsichtig, da sie nicht mit Hindernissen auf der Straße rechnen.
Freigängerkatzen sollten gechipt oder tätowiert sein. Das hilft aber nur, wenn man sein Tier dann auch unter dieser Nummer bei Tasso (Auskunft über den Tierarzt oder http://www.tasso.net/) registrieren lässt.
Um die Tierheime nicht endgültig aus allen Nähten platzen zu lassen, sollten Freigänger unbedingt kastriert werden, sowohl Kater als auch Katzen.
Freigänger brauchen noch dringender als Wohnungskatzen einen ausreichenden Impfschutz.