Die heißen Sommertage sind für Hunde anstrengender als für die Haustierbesitzer. Schließlich fehlt dem besten Freund des Menschen abkühlende Schweißdrüsen. An der Nordseeküste von Dänemark sind die Temperaturen des Hochsommers sowohl für Hund als auch Herrchen erträglicher, denn die steife Nordseebrise und die Frische des Meeres sorgen für ein angenehmes Klima. Neben den breiten Stränden der Westjütlandküste können die Vierbeiner auch in einem der zahlreichen Hundewälder toben, in denen es ebenfalls einige Grad kühler ist als unter der prallen Sonne. In diesem Artikel soll geklärt werden, warum sich das Westjütland für Ferien mit dem Hund anbietet.

 

Hundefreundliche Ferienhäuser

Vielerorts sind Hunde in Apartments, Hotels oder Ferienwohnungen nicht erwünscht. Dies gilt jedoch nicht für die meisten Unterkünfte auf der Nehrung Holmsland Klit, welche die Nordsee vom Ringkøbing Fjord im Westjütland trennt. Hier sind fast ausschließlich Ferienhäuser zu finden – viele davon erlauben Aufenthalte mit bis zu zwei Hunden. Einige Ferienhäuser sind mit Dünenlage, großem Grundstück oder Umzäunung noch besser auf Hundehalter zugeschnitten. Geräumige Zimmer und offene Holzverandas bieten auch großen Hunden ab einer Schulterhöhe von 60 Zentimetern genug Platz. Von den Ferienhäusern des Westjütlands aus sind es oftmals nur wenige Gehminuten bis ans Meer.

 

 

Anreise: Mit dem Auto bis vor die Unterkunft

Der Transport eines Hundes zum Urlaubsdomizil stellt erfahrungsgemäß eine Stresssituation für das Tier dar, weil eine Reise mit unbekannten Orten, Menschen und Transportmitteln (z.B. Flugzeug oder Zug) verbunden ist. Erfreulich: Die dänische Nordseeküste ist prädestiniert für eine Anreise mit eigenem PKW, sodass der Hund in vertrauter Umgebung zum Ferienhaus gelangt. Außerdem lassen sich mit dem Auto Auslaufpausen einplanen sowie die Wasser- und Nahrungsversorgung individuell gestalten. Urlauber aus Deutschland fahren über die A7 nach Dänemark und weiter über die E45. Der schnellste Weg ins Westjütland führt über die E20, der darüber hinaus eine hübsche Landschaft mit Dünenpanorama bietet. Alternativ sind die Ferienhäuser auch über die Route 18 in Richtung der Stadt Herning zu erreichen.

 

 

Hunde am Strand – Was ist erlaubt?

Die breiten Strände der Westküste von Dänemark laden zu einem ausgiebigen Sonnenbad, Plantschen und langen Spaziergängen mit dem Hund ein. Der Aufenthalt mit Haustieren ist allerdings gesetzlich geregelt. In den Wintermonaten vom 01.10. bis zum 31.03. dürfen Hunde an fast allen Stränden ohne Leine ihren Spaß haben. Ausnahmen wie Naturschutzgebiete sind durch entsprechende Beschilderungen markiert. Im Sommerhalbjahr vom 01.04. bis 30.09. ist es hingegen nicht erlaubt, Hunde frei herumlaufen zu lassen. Streng genommen gehören die Fellnasen in diesem Zeitraum an die Leine – im internationalen Vergleich sind diese Regelungen jedoch moderat, da die bloße Mitnahme vielerorts nicht einmal gestattet ist. Keine Regel ohne Ausnahme: Trotz Sommerzeit kann in Dänemark an Strandabschnitten mit dem Schild „Uden snor – med ledsager“ – auf Deutsch „ohne Leine aber mit Begleitung“ – jederzeit ohne Leinenpflicht flaniert werden.

 

 

Hundewälder an Dänemarks Nordseeküste

An Dänemarks Nordseeküste gibt es Hundewälder in verschiedenen Größen, die unterschiedlich ausgestattet und in der Regel (teilweise) eingezäunt sind. In allen Parks und Wäldern mit der Kennzeichnung „indhegnet hundeskov“ (eingezäunter Hundewald) dürfen Hunde ganzjährig ohne Leine geführt werden. Weiterhin gibt es einige Verhaltensregeln für Hundwälder, deren Missachtung mit Bußgeldern geahndet werden. In der folgenden Übersicht sind die bekanntesten Hundewälder aufgelistet:

 

• Blåbjerg Klitplantage (Nymindegab): An diesem eingezäunten Hundewald ist ein Parkplatz mit Tischen und Sitzmöglichkeiten sowie eine Toilette zu finden. Die engen Trampelpfade sind für Abenteuerlustige besonders geeignet.
• Femhøjsande Plantage: Der nicht gänzlich eingezäunte „Hundeskov“ liegt östlich der Kleinstadt Ringkøbing und ist einer der größten des Westjütlands. Auf 20 Hektar kann hier mehrere Stunden spaziert werden ohne erneut auf bekanntes Terrain zu stoßen. Im Westen der „Plantage“ gibt es einen Spielplatz, an dem gegrillt werden kann. Die ebenen Fußwege eignen sich auch für Kinderwagen oder Rollstühle.
• Skjern Enge: Auf 3,5 eingezäunten Hektar können sich die Hunde hier austoben. Der Hundepark wartet mit Sitzbänken, Tischen und Mülleimern auf. In diesem Feuchtgebiet treffen Hunde auf eine einzigartige Vegetation.
• Tarm: Dieser eingezäunte Hundewald ist in der Nähe der Grabstätte zweier englischer Piloten aus dem zweiten Weltkrieg. Tische und Bänke sind in dem zwei Hektar großen Wald vorhanden.
• Videbæk: Der Hundebereich in Videbæk ist klein, gemütlich und vollständig eingezäunt. Da sich der Standort etwas weiter im Landesinneren befindet, sollte dieser mit dem Auto besucht werden – hierfür stehen vier Parkplätze zur Verfügung.

 

 

Hundewald per App finden

Die App „Hundewälder DK“ des deutschen Entwicklers und Hundeliebhabers Christian Rerop kartografiert eine Vielzahl an Hundewäldern in Dänemark. Da Rerop selber gerne mit seinen Hunden an die dänische Nordsee reist, sind die Daten in dieser Region besonders detailliert. Die Anwendung gibt außerdem auch Standorte von Beutelspendern, Sitzgelegenheiten sowie WCs aus, die sich in der Nähe vom Hundewald befinden. Für Notsituationen ist eine Tierarztsuche integriert, die durch Informationen der Tierarztexperten von „VetFinder“ gespeist wird – Rufnummern und direkte Routen zur nächsten Praxis können angezeigt werden. „Hundewälder DK“ ist im Google Play Store für Android und im Apple App Store für iOS kostenlos erhältlich.

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